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Management

Albert Sacher

Venture Capital und Private Equity: Eine Chance für Privatinvestoren?

ISBN: 978-3-8428-9634-5

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Wohlstand in rohstoffarmen Ländern kann nur durch Innovation und deren Export erreicht und erhalten werden. Im deutschsprachigen Raum mangelt es nicht an klugen Köpfen und Innovationen, sondern an der Finanzierung der daraus entstehenden Unternehmen. Auch aufgrund verschärfter Kreditvergaberichtlinien kann dieses dringend benötigte Wachstum nicht mit herkömmlichen Bankdarlehen finanziert werden. Venture Capital und Private Equity (privates Beteiligungskapital) ist die Lösung! Um gegenüber anderen Ländern nicht an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, herrscht hier ein enormer Aufholbedarf. Dieses Buch eignet sich aufgrund der übersichtlichen Darstellung und Behandlung der Grundlagen für 2 Personengruppen: 1) (Innovative) Unternehmer, die eine Eigenkapitalfinanzierung benötigen und sich einen Überblick über diese Materie verschaffen wollen. 2) (Privat-) Investoren, die ihr Anlageportfolio mit Substanzwerten optimieren wollen und dabei einen Überblick über die Anlagemöglichkeit Venture Capital und Private Equity erhalten möchten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.4, DIE WICHTIGSTEN PLAYER IM MARKT: Vorab sei erwähnt, dass jedes Beteiligungsunternehmen je nach Entwicklungsphase und Entwicklungszustand verschiedenste Aufgaben, Herausforderungen und Problemstellungen zu bewältigen hat. Deshalb ist es enorm wichtig, dass der Eigenkapitalgeber zur jeweiligen Entwicklungsphase passt und außer dem Kapital einen zusätzlichen Mehrwert einbringen kann. Es handelt sich somit im Bereich der Beteiligungsfinanzierung um ein sehr personenbezogenes Geschäft – deshalb auch die Bezeichnung ‘People‘s Business’. In Anlehnung an Grabherr und an den von der Jungen Wirtschaft Österreich im Jahr 2011 herausgegebenen Leitfaden ‘Angels, VC & Co’ werden nun die wichtigsten ‘Player’ angeführt und beschrieben: Business Angel: Darunter versteht man vermögende Privatpersonen, oft ehemalige Unternehmer oder Manager, die Kapital aber auch Know-how und ihr Netzwerk einem jungen Unternehmen zur Verfügung stellen. Sie spielen gerade in der Frühphase eine wichtige Rolle und sollen das Unternehmen mit aktiver Aufbauarbeit unterstützen. Die Investmententscheidung des Business Angels ist i.d.R. weit subjektiver als jene von institutionellen Investoren, da sie lediglich für ihr eigenes Kapital verantwortlich sind. Meistens betreuen diese 3 - 6 Unternehmen zur selben Zeit und halten zwischen 10 und 25% der Anteile an den Unternehmen. I.d.R. investieren sie zwischen 50.000 € und 250.000 €, in Ausnahmefällen aber auch mehr. Den erfolgreichen Verkauf ihrer Anteile streben diese durch den Verkauf an einen institutionellen VC Investor an oder sie bleiben auch bis zum Trade–Sale (Verkauf an die Industrie) oder IPO mit an ‘Board’. (Angehende) Unternehmer können sich an Business Angel Börsen wenden. In Österreich sind die wichtigsten 2 die Business Angel Börse i2 der AWS (Austria Wirtschaftsservice) und der ‘AICO’ (Angel Investment Club Oberösterreich). Inkubator: Inkubatoren (auch Gründer-, Technologie- oder Innovationszentren) unterstützen Geschäftsideen/Unternehmen in innovativen Bereichen schon in den frühesten Entwicklungsphasen. Sie stellen dem Unternehmen Infrastruktur (Büro, Labor) günstig zur Verfügung und bieten auf ‘engem Raum’ auch Beratung und Unterstützung an. Gegen Abgabe von Anteilen sind auch Finanzierungen möglich bzw. wird das Unternehmen auch bei der Suche nach dem ‘richtigen’ Investor unterstützt. In Österreich werden derzeit die meisten Inkubatoren von der öffentlichen Hand betrieben und beteiligen sich nicht finanziell. Sämtliche Zentren in Österreich sind unter www.innovationszentren-austria.at zu finden. Super Angels: Hier handelt es sich für eine in Europa relativ neue Investorenform. Darunter versteht man einen Zusammenschluss von Business Angels, die gemeinsam einen professionell gemanagten VC-Fonds aufsetzen und betreiben. Im Gegensatz zu den klassischen Business Angels, die direkt in das Unternehmen investieren, wird hier indirekt über das Fondsvermögen in die Beteiligungsgesellschaften investiert. Die handelnden Personen sind üblicherweise sehr erfahren und mit branchenspezifischen Know-how und Kontakten ausgestattet. Das Investitionsvolumen reicht von 50.000 € bis zu 500.000 €. In Österreich gibt es derzeit erst einen Super-Angels-Fonds, die Firma SpeedInvest. Early Stage VC-Gesellschaft: Diese institutionellen Investoren zeichnen sich durch die hohe Ressourcen-Zurverfügungstellung der Managementgesellschaft aus. Dies ist auch notwendig, da in der frühen Entwicklungsphase des Unternehmens das fertige Produkt und der Markteintritt meist noch in weiter Entfernung sind. Im Gegensatz zu den Business Angels die 3 - 6 Unternehmen betreuen, kümmern sich Manger von Early Stage VC Gesellschaften um 2 - 4 Investments. Diese Manager müssen ein hohes Maß an technologischer, sozialer und industrieller Kompetenz mitbringen. Sie müssen sich auch intensiv um eine rasche Entwicklung, folgende Finanzierungsrunden und das Aufstellen von öffentlichen Mitteln bemühen. Die Investoren nehmen i.d.R. 50.000 € bis 1,5 Mio. € in die Hand und beteiligen sich mit ca. 20 - 40% am Unternehmen. In Österreich wird diese Lücke derzeit vor allem durch die öffentliche Hand geschlossen. Die Bundesländer bieten meist Beteiligungen für innovative Unternehmen als Co-Investor an, also unter der Bedingung, dass sich ein privater institutioneller VC-Fonds mitbeteiligt. VC-Gesellschaft: Institutionelle VC-Gesellschaften investieren üblicherweise in einer zweiten Finanzierungsrunde, nachdem das Unternehmen die erfolgreiche Gründung und die ersten Gehversuche hinter sich hat und mit dem Mitwirken von Business Angels, Inkubatoren und/oder Early Stage VC-Fonds die ersten Wachstumsschritte vorbereitet wurden. Die Manager betreuen i.d.R. 3 - 7 Unternehmen, deren Entwicklungsstand von der Second- bis zur Fourth-Stage reicht. Die Investments reichen von 200.000 € bis zu 5 Mio. € und die VC-Gesellschaft beteiligt sich üblicherweise als Minderheitsinvestor. Bei großen Finanzierungsrunden schließen sich i.d.R. mehrere VC-Gesellschaften zu einem Syndikat zusammen und so kommt es häufig vor, dass das VC-Syndikat die Mehrheit am Unternehmen übernimmt. Angestrebt wird meist die geographische Abdeckung des Fokusgebietes. Daher suchen VC-Fonds für die weitere Finanzierung und Internationalisierung oftmals internationale Syndikatspartner. Es gibt VC-Gesellschaften die den sogenannten ‘Hands-on’ Ansatz folgen und sich sehr aktiv und intensiv in das Beteiligungsunternehmen einbringen, um die Entwicklung zu fördern. Dazu zählen: regelmäßige Meetings und Workshops, die Analyse von Finanz- und Geschäftsberichten, Strategieberatung, Unterstützung im Bereich der Kooperationspartnersuche und bei Verhandlungen und die Mitwirkung im Beirat bzw. Aufsichtsrat. Demgegenüber stehen Fonds die dem ‘Hands-off’ Ansatz folgen und nur die Kontrollfunktionen im Rahmen der Gesellschaftsgremien (Beirat bzw. Aufsichtsrat) wahrnehmen. Die geplante Beteiligungsdauer von VC Gesellschaften liegt je nach Branche und Entwicklungsstand des Unternehmens bei 3 - 7 Jahren. In Österreich kann man sich einen Überblick über die heimischen VC-Gesellschaften am einfachsten über die AVCO verschaffen, deren Mitglieder ca. 80% des österreichischen Beteiligungskapitalmarktes abdecken. Auch die Auflistung der Preisträger des jährlich verliehenen Venture Capital und Private Equity Awards liefert einen guten Überblick über die in Österreich aktiven Investoren (www.venture-award.at). Corporate Venture Capital Fonds (CVC)/strategische Investoren: Während bei den Finanzinvestoren die Renditeziele vorrangig sind, bilden für industrielle Investoren die strategischen Ziele das Motiv der Investition. Diese Ziele sind der frühere Zugang zu neuen Technologien oder das Kennenlernen von neuen Geschäftsmodellen/Märkten. Deshalb sind diese Investoren i.d.R. auch in der gleichen oder nahe verwandten Branche wie das Wachstumsunternehmen zu finden. Wenn ein industrieller Investor die Beteiligung aus der Bilanz finanziert, spricht man von einem strategischen Investor. Wird ein Fonds aufgesetzt, der vom nicht im Finanzbereich tätigen (Groß-) Unternehmen gespeist wird, handelt es sich um einen CVC. Derartige VC-Aktivitäten sind jedoch sehr stark von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Geldreserven der Muttergesellschaft abhängig, was auch bei weiteren notwendigen Finanzierungen zu Problemen führen kann. Bei der Betreuung der Beteiligungsunternehmen kann es vorkommen, dass das strategische Interesse im Vordergrund steht und nicht dessen eigenständige Entwicklung. Somit ist bei der Entscheidung ob ein strategischer Investor in Frage kommt, dessen Mitbestimmung ein vorrangiges Entscheidungskriterium. Ein Vorteil für das Beteiligungsunternehmen kann sich, neben der Finanzierung, aus dem Zugang zu technologischem Know-how, Vertriebskanälen und Kooperationspartnern der Muttergesellschaft ergeben. Investitionssummen und Beteiligungshöhen aber auch die Unternehmensphasen für den Einstieg variieren hier sehr stark. In Österreich ist die Danube Equity (Voestalpine) der größte VCV. Private Equity Fonds: PE-Fonds sind Beteiligungskapitalgeber, die meist ab der 3. Finanzierungsrunde im Bereich der Expansionsfinanzierung oder bei MBO-/LBO-Transaktionen investieren. Im Bereich PE i.e.S. sind höhere Investitionsvolumina als im VC-Bereich üblich und die PE-Gesellschaften übernehmen auch häufig Mehrheitsbeteiligungen. Dies ist jedoch zumeist im Bereich der Old-Economy-Firmen der Fall. Die Betreuung der Beteiligungsunternehmen wird von PE-Häusern über Teams und Berater bewerkstelligt, und nicht wie im Bereich der VC-Fonds üblich über die intensive Betreuung durch einen Investment-Manager. Die in Österreich tätigen Gesellschaften können ebenfalls über die AVCO eruiert werden. Mezzanine Capital Fonds: Diese Investoren stellen dem Unternehmen das Kapital i.d.R. als nachrangiges Darlehen mit einem ‘Equity-Kicker’ zur Verfügung. Typischerweise tritt ein Mezzaninfonds als Co-Investor zu VC- und PE-Gesellschaften auf, wenn es den Eigenkapitalinvestoren und dem Unternehmen möglich ist, dadurch eine Win-Win Situation herzustellen. Mezzanine Capital Fonds erhalten eine laufende Verzinsung samt Rückführung und im Erfolgsfall eine Eigenkapitalprämie - den Equity-Kicker. Somit ist Mezzanin-Capital eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. Die Verdünnung der bisherigen Gesellschafter durch Mezzanin-Capital möglichst gering zu halten setzt jedoch voraus, dass die betroffenen Unternehmen eine große operative Stabilität und Profitabilität aufweisen. Die Möglichkeit ein noch nicht Cash-Flow positives Unternehmen mit Mezzanin-Capital auszustatten besteht dann, wenn der absehbare Exit schon in greifbarer Nähe ist (12 - 18 Monate) und eine Brückenfinanzierung durchgeführt wird. Mezzanine Investoren benötigen eine geringere Rendite als VC- und PE-Gesellschaften. Daher ist bei guter Unternehmensentwicklung oft auch ein Rückkauf der Anteile durch die Finanzinvestoren darstellbar. Mezzanin-Capital-Fonds sind im bankdominierten deutschsprachigen Raum eine neuere Erscheinungsform, müssen jedoch in Anbetracht der immer strenger werdenden Kreditvergaberichtlinien der Banken in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Auch hier bietet die AVCO einen Überblick über die in Österreich aktiven Gesellschaften.

Über den Autor

Albert Sacher wurde 1982 in St. Andrä/Kärnten geboren. Sein berufsbegleitendes Studium an der SMA Wien schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad des MBA mit Auszeichnung ab. Bereits seit 2001 ist der Autor selbstständig in der Finanzbranche tätig. Durch seine Faszination an vorbörslichen Unternehmensbeteiligungen liegt der Berufsschwerpunkt des Autors seit mehreren Jahren in der Anlegerberatung. Darüber hinaus ist der Autor für das Fundraising und den Vertriebsaufbau für eine Münchner Vertriebsgesellschaft/Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Österreich mitverantwortlich. Die Motivation dieses spannende Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat den Autor zu diesem Buch veranlasst.

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