Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Nachhaltigkeit

Benjamin Wolf

Energieeinsparmöglichkeiten an Bestandsgebäuden

Ein Praxisbeispiel

ISBN: 978-3-8366-6829-3

Die Lieferung erfolgt nach 5 bis 8 Werktagen.

EUR 39,50Kostenloser Versand innerhalb Deutschlands


» Bild vergrößern
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 20
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise und Diskussionen über Klimawandel gewinnt der Gebäudebestand als Marktsegment für das Bauhandwerk zunehmend an Bedeutung. In der vorliegenden Studie werden energetische Schwachstellen anhand eines Wohngebäudes projektbezogen untersucht und Potenziale zur Minderung des Energiebedarfs in einer Ist-Analyse unter Bezug auf gesetzliche Rahmenbedingungen aufgedeckt. Raumheizung und Warmwasserbereitung bilden den Schwerpunkt der Untersuchung. Der energetische Nachweis für das Gebäude ist realitätsnah anhand vorliegender regionaler Wetterdaten geführt. Offensichtliche Einsparpotenziale sind im Bestand sowohl an der Gebäudehülle as auch in der Heizungstechnik vorhanden. Die Energieeinsparung als Vorgabe des Gesetzgebers lässt dem Planer die Freiheit, verschiedene bauliche Maßnahmen und technische Innovationen derart zu kombinieren, dass das Gebot der Wirtschaftlichkeit trotz hoher Anfangsinvestition gegeben bleibt. Für die Berechnungen wird das vereinfachte jedoch hinreichend exakte Heizperiodenverfahren nach der Energieeinsparverordnung angewandt. Bei der Suche nach Modernisierungskonzepten wird somit auf eingeführte Normen für Wärmeschutz und Anlagentechnik sowie auf aktuelle Richtlinien und Arbeitshilfen zurückgegriffen. Neben dem Primärenergiebedarf als Anforderung der EnEV 2007 ist der reine Heizenergiebedarf als finanzielle Kenngröße für jede Variante dargelegt. Als Anlagentechnik stehen erneuerbare und effiziente Energieformen wie die solare Heizungsunterstützung im Vordergrund. Die in der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für eine weitergehende Energieberatung und Investitionsrechnung, in welche die erzielten Ergebnisse einfließen können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1, Prinzipielle Angaben zu Bauart und Aufbau: Bei dem zu untersuchenden Gebäude handelt es sich um ein bewohntes Einfamilienhaus in Crimmitschau. Im Zuge der Erschließung eines Wohngebietes am Robert-Seidel-Weg wurde es 1985 errichtet. In seiner Bauart ist es repräsentativ für eine Vielzahl zu DDR-Zeiten errichteter Wohnhäuser. Es ist unterteilt in drei Geschosse und einen ausgebauten Spitzboden. Die Räumlichkeiten des Untergeschosses können als beheizt betrachtet werden. Sie werden u. a. als Heizraum und Sauna genutzt. An der Westseite schließt sich an den Keller eine unbeheizte Garage an, auf der sich die Terrasse befindet. Das Erdgeschoss ist zur Haustür durch ein kleines Vorhaus getrennt. Das hatte den Vorteil, dass im Winter weniger Heizwärme durch die luftundichte Haustür verloren ging. Über dem Obergeschoss mit Drempel schließt sich der Spitzboden an. Durch die Kehlbalkenkonstruktion ist das Dachgeschoss auch dort begehbar und konnte nachträglich ausgebaut werden. In Anlage 4 sind die Querschnitte und die Wärmeleitfähigkeiten der Bestandsbauteile dargestellt. Das Gebäude wird von drei Personen bewohnt. Ansichten des Einfamilienhauses liegen der Arbeit in Anlage 1 bei. Kapitel 3.2, Die Hüllflächenbauteile: Kapitel 3.2.1, Außenwände: Im Untergeschoss ist der Wandaufbau zweigeteilt. Während die Wand unter Oberkante Gelände aus Innenputz und Hochlochziegel als wärmeschutzrelevante Schichten besteht, wurde der Teil über OK Gelände in Ziegel und Sichtmauerwerk aus Granit ausgeführt. Der Sockel hat eine Höhe von einem Meter. Die übrigen Außenwände des Bestandsgebäudes bestehen aus Porenbeton und beidseitiger Verputzung aus Kalkzementputz. Eine Ausnahme bildet lediglich die verputzte Wand auf der Westseite, woran sich an die 24 cm Porenbeton eine Schicht Mauerziegel anschließt. Kapitel 3.2.2, Dach: Das Dach erstreckt sich von der Drempelwand im Obergeschoss bis zum Spitzboden. Es ist mit Schiefer gedeckt und als Kaltdach ausgebaut. Wasserdampf, der durch die Bewohner entsteht, kann innerhalb der belüfteten Luftschicht abgeführt werden und sammelt sich somit nicht in der Schalung unter der nahezu diffusionsdichten Bitumendachbahn an. Unter der Kehlbalkenlage ist die Schräge mit 10 cm Mineralwolle gedämmt, an die sich eine Holzwolle-Leichtbauplatte als Putzträger und der Innenputz anschließen. Die Sparren im Bereich des Spitzboden sind aufgedoppelt und das Gefach mit 14 cm Mineralwolle ebenfalls nach dem Kaltdachprinzip gedämmt. Darunter schließt sich ein üblicher Aufbau mit Profilholzverkleidung an. Für den Wärmeschutznachweis nicht relevant ist die Kehlbalkenlage, weil sie dank des gedämmten Spitzbodens nicht zu den Außenbauteilen im Sinne des Wärmeschutzes zählt. Kapitel 3.2.3, Fenster: In den neunziger Jahren wurden die Fenster modernisiert und entsprechen dem Standard der damals gültigen Wärmeschutzverordnung (WSchV). Dark Red Meranti als dauerhaftes Tropenholz dient als Material für den Rahmen. Zusammen mit der Wärmeschutzverglasung mit 12 mm Luftfüllung ergibt das nach Angaben des Herstellers einen U-Wert von U = 1,6 W/m2K. Soweit vorhanden, sind die Rollläden auf der Außenseite angeordnet. Für den Wärmeschutz sind sie nicht relevant. Durch den Verzicht auf Sprossen werden zusätzliche Wärmeverluste über transparente Flächen vermieden. Für die zwei Dachflächenfenster der Firma Velux mit Kiefernholzrahmen kann ebenfalls ein Wärmedurchgangskoeffizient von U = 1,6 W/m2K angesetzt werden. Alle Fenster erfüllen den Standard der Wärmeschutzverordnung 1995. Kapitel 3.2.4, Bodenplatte: Der untere Abschluss des beheizten Kellers besteht aus 16 cm Beton mit diversen Zusätzen wie Schlacke oder Ziegelresten. Darunter schließt sich eine Kiesschicht an. Zum Raum hin folgen eine Sperrschicht, ein Estrich sowie Fliesen als Fußbodenbelag. Mangels Baustoffen in der DDR und der Tatsache, dass die Energiepreise keineswegs mit den heutigen zu vergleichen waren, ist die Bodenplatte weder unter dem Estrich noch an den Rändern gedämmt. Transmissionswärmeverluste von den beheizten Kellerräumen an das Erdreich werden erwartungsgemäß hoch sein. Kapitel 3.3 Anlagentechnik: Kapitel 3.3.1, Heizung: Das Gebäude wird zentral beheizt mit einem wandhängenden Niedertemperaturkessel Junkers ZWN24-6 AE von 24 kW, welcher 1993 eingebaut wurde. Der Heizkreislauf ist auf 70 C Vorlauf- und 55 C Rücklauftemperatur ausgelegt. Gegenüber alten Konstanttemperaturkesseln, die in den neuen Bundesländern ohnehin nicht anzutreffen sind, passt der Niedertemperaturkessel die Vorlauftemperatur an den Wärmebedarf an und hat weniger Kesselverluste. Als Energieträger dient Erdgas, für das sich der Hausanschluss im Keller befindet. Schadstoffemissionen der Heizung sind verglichen mit Heizöl geringer und zusätzliche Investitionen in ein Brennstofflager entfielen. Stattdessen können die Kellerräume anderweitig genutzt werden. Der Wandkessel befindet sich innerhalb der beheizten Gebäudehülle. Eine Heizungsunterstützung durch Solarthermie ist im gegenwärtigen Bestand nicht vorhanden und somit auch kein Pufferspeicher. Flächenheizungen sind nicht vorhanden, die Übergabe der Wärme an den Raum erfolgt durch Plattenheizkörper. Kapitel 3.3.2, Warmwasserbereitung: Trink- und Brauchwasser werden in einem durch das Wandgerät indirekt beheizten Speicher ebenfalls zentral bereitgestellt. Die Trinkwarmwasserverteilung erfolgt mit Zirkulation, ein Komfort, der zwar Kaltwasser spart, aber durch ständige Zirkulation des Warmwassers zwischen Speicher und Übergabestelle zusätzliche Hilfsenergie in Form elektrischen Stromes verbraucht und die Wärmeverluste erhöht. Mit dieser Art Trinkwarmwasserbereitstellung in Kombination mit dem beschriebenen Heizkessel und ohne mechanische Lüftungsanlage, Solarunterstützung ö. ä. stimmt die Anlage im Wesentlichen mit dem Systembeispiel 1 in DIN V 4701-10 Bbl. 1:2007-02 überein. Hinsichtlich Verteilung besteht die Besonderheit, dass die Verteilungsrohre nicht nach Heizungsanlagenverordnung gedämmt sind, da diese erst 1994 nach dem Einbau der Heizung gültig wurde. Der Dämmstandard der HeizAnlV ist in Anlage 8 dargestellt.

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.