- Sie befinden sich:
- Reihen
- »
- Nachhaltigkeit
- »
- Nachhaltigkeit in der Container Logistik: Wie relevant ist die Nachhaltigkeit für das Unternehmensimage?
Nachhaltigkeit
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema
» Buch empfehlen
» Buch bewerten Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Dieses Buch gibt einen Überblick darüber, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit bereits heute für Logistik- und Speditionsunternehmen ist und in der Zukunft für die nachhaltige (Container-)Logistik sein wird. Wirtschaftsentwicklung und Welthandel führen zu Containerschifffahrt. Die Container Logistik ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Durch sie findet ein schneller und günstiger Austausch der benötigten Güter zur Versorgung der Weltbevölkerung statt. Logistiktransporte tragen jedoch einen großen Anteil zu den weltweit produzierten CO²-Emissionen bei. Forscher und Entwickler sind daher aufgefordert, die ständige Weiterentwicklung von Logistikketten, Systemen und Technologien voranzutreiben. Unternehmen und Konsumenten müssen nachhaltig denken und dies anderen Menschen vorleben, da es nur so möglich ist, die Natur und Umwelt nicht weiter zu zerstören und unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft zu sichern.
Textprobe: Kapitel 3.2.1, Schienengüterverkehr: Um großvolumige Güter mit hohem Gewicht über große Distanzen zu transportieren, eignet sich vor allem der Schienengüterverkehr. Die Massenleistungsfähigkeit der Bahn ist ein entscheidender Vorteil. Der Schienengütertransport befindet sich weltweit auf dem aufsteigen-den Ast und wird auch in absehbarer Zukunft weiterhin Marktanteile gewinnen, so von führenden Forschern ermittelt. Hierfür sind verschiedene Faktoren verantwortlich, primär steigende Flugpreise, die wiederrum auf die permanenten Preisschwankungen für Kerosin, die schwierige wirtschaftliche Lage sowie die wachsenden Sorgen um Umwelt und Sicherheit zurückzuführen sind. Auch durch die stetig steigende Internationalisierung und durch das Ansteigen der Transportnachfrage wird das Verkehrsmittel Schiene auch in Zukunft vermehrt gefordert. ‘Durch kundenfreundliche und innovative sowie integrierte Logistikkonzepte können die jeweiligen Systemvorteile eines Verkehrsträgers genutzt und optimal mit anderen Verkehrsträgern kombiniert werden.’ Der Konkurrenzkampf im deutschen Schienengüterverkehr wird durch einen hohen Wettbewerb und durch einen intensiven Preiskampf verstärkt. Dies führt dazu, dass der Schienengüterverkehr mit dem angebotenen Leistungsangebot zunehmend wettbewerbsfähiger wird, insbesondere gegenüber dem LKW. Nicht nur der Wettbewerb der verschiedenen Verkehrsträger steigt, sondern auch durch die Festlegung von europäischen Rahmenbedingungen und durch die Liberalisierung der Schiene, kommt es zwischen den Eisenbahnunternehmen vermehrt zum Wettbewerbsdruck. Das Schienennetz wird auch den europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) uneingeschränkt zur Verfügung gestellt. In Deutschland eröffnen sich neue Märkte durch die EU-Erweiterung. In Zukunft wird das Transportaufkommen ansteigen, was auf die fortschreitende Internationalisierung zurückzuführen ist. Intelligente Lösungen sind hier gefordert, bspw. die technische Weiterentwicklung der Mehrsystem Loks. Somit lassen sich in Zukunft direkte Gütertransporte von Asien und nach Asien bewältigen. Als Vorteil des Schienengüterverkehrs gegenüber dem Schiffsgüterverkehr, wird hier die geringere Transportlaufzeit gesehen. Die meisten EVUs stellen internetgestützte Systeme zur Verfügung. Diese ermöglichen dem Kunden, Anfragen und Auftragserteilungen leichter zu übermitteln, umfangreiche Informationen bzgl. des Unternehmens, Abrechnungen und den Sendungsstatus des laufenden Transports einzusehen. Im kombinierten Verkehr müssen Container und Wechselbehälter meist aufwändig mit Portalkränen auf den neuen Verkehrsträger gehoben werden. Um diesen Prozess zu erleichtern, werden innovative, kompatible Transportbehälter unterschiedlicher Größe und Vorrichtungen sowie flache Schienenwagen entwickelt. Auf Grund von Prozesskomplexitäten dauern Schienentransporte zum Teil etwas länger als mit dem LKW. Als Vorteile des Schienenverkehrs kann man folgende Punkte hervorheben: Ankunftszeiten lassen sich im Schienenverkehr bedingt durch feste Abfahrtszeiten, klar definierte Abholzeiten und durch die Transportdauer exakt festlegen. Staus und Sonntagsfahrverbot gibt es bei der Bahn nicht, was weitere Vorteile gegenüber LKWs bedeutet. Die Zuverlässigkeit und die Planbarkeit beim Schienentransport sind somit viel höher. Ein Nachtfahrverbot für Züge gibt es nicht, somit erfolgen je nach Bedarf, Gütertransporte ebenfalls in der Nacht, was dazu führt, dass Güter am nächsten Tag gleich weiterverarbeitet werden können. Die Bahn verfügt in Deutschland über ein Streckennetz von ca.38000 Kilometern. Was die Sicherheit der Bahn betrifft, gehört diese zu den sichersten Verkehrsmitteln, da Züge schienengebunden und somit ein spurgeführtes Transportmittel ist. Durch Einhaltung von Sicherheitsabständen zu vorausfahrenden und nachfolgenden Zügen und durch rechnergesteuerte Überwachung der Züge, eignet sich der Schienenverkehr besonders gut für Gefahrguttransporte. Unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet, zeichnen sich Schienentransporte insbesondere auf längeren Strecken durch den geringeren CO2-Ausstoß und geringeren Umweltbelastungen, gegenüber den LKWs aus. Verfügt der Versender und der Empfänger über Freiladegleise, ist die Bahn unschlagbar, was dann auch für kürzere Distanzen gilt. Die Schiene liegt im Vergleich mit der Straße, im Flächenbedarf vorne. Eine vierspurige Autobahn benötigt eine Breite von knapp 37 Metern, 2/3 mehr als eine zweispurige Eisenbahnstrecke. Durch die Einsparung der benötigten Fläche besteht die Möglichkeit, Ballungsräume wie Autobahnen und Städte vom Straßengüterverkehr zu entlasten. Auch im Bereich der Lärmbelästigung /-häufigkeit liegt der Schienenverkehr weit unter dem Straßenverkehr. Als Nachteile des Schienengüterverkehrs sind die etwas höheren Transportkosten im Gegensatz zum Straßengüterverkehr zu nennen, sowie der Nahverkehr in dem der Schienentransport keine große Rolle spielt, da der Aufwand zur Beförderung der Güter zu hoch ist und eine Lieferung bis zum Endabnehmer meist nicht möglich ist. 3.2.2, Straßengüterverkehr: ‘Als Straßengüterverkehr werden die Ortsveränderungsprozesse von Gütern durch kraftmaschinengetriebene Fahrzeuge bezeichnet. Man unterscheidet den so genannten Werkverkehr, also den innerbetrieblichen Transport, der zumeist ein Bestandteil eines innerbetrieblichen Produktionsprozesses ist, vom gewerblichen Verkehr, bei dem der Transport zwischen der Produktion einer Ware und dem Handel stattfindet.’ Das Bundesamt für Güterverkehr hat festgestellt, dass der Straßengüterverkehr nahezu unverändert blieb. Der prozentuale Anteil des Verkehrsträgers LKW liegt bei 83,5%. Die restlichen 16,5% entfallen auf den Schienengüterverkehr und die Binnenschifffahrt. An dem Anteil von 83,5% des Straßengüterverkehrs ist die herausragende Stellung in Deutschland zu erkennen. Im Straßenverkehr wird zwischen Nah-/Regionalverkehr und Fernverkehr unterschieden. Der Nahverkehr befindet sich innerhalb einer Höchstdistanz von 150 km. Auf den Nah-/ bzw. Regionalverkehr transportierten Güter, entfallen 78,6% des Straßengüterverkehrs. Der Rest der transportierten Güter im Straßenverkehr entfallen auf den Fernverkehr. Im Nah- und Regionalverkehr kommt es seit Jahren zu einer Verlagerung der Gütertransporte vom Werksverkehr hin zum gewerblichen Verkehr. Im nahen Umfeld haben LKWs bei gewerblichen Transporten einen Vorsprung gegenüber anderen Verkehrsträgern. Diesen Erfolg hat der Straßengüterverkehr vor allem der ‘Haus-zu-Haus-Leistung’ und dem flexiblen Einsatz der unterschiedlichen LKW-Transportcontainer zu verdanken. LKW Transportkosten haben im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln einen geringen Kostenaufwand. Der kombinierte Verkehr sorgt dafür, dass LKWs häufig dann zum Einsatz kommen, wo für Luftfracht, Schienengüterverkehr oder Schiffsgüterverkehr Schluss ist. Hierzu ein Beispiel: zur Löschung eines Schiffs werden Kräne und ein Hafen benötigt. Unter-nehmen, Händler und Endverbraucher die nicht an einer Wasserstraße liegen und auch über keinen Hafen verfügen, bzw. im Landesinneren liegen, können nicht per Schiff beliefert wer-den, was einen Umschlag der Güter vom Schiff auf den LKW zur Folge hat. Der größte Vorteil des Straßengütertransportes liegt in der vorhandenen Infrastruktur. Der mit Abstand größte Verkehrsträger im Binnenland, ist das Straßenverkehrsnetz. Von der Logistik her ist diese Weise des Gütertransportes am einfachsten zu handhaben und außerdem ist es am kostengünstigsten. LKWs sind sehr beweglich, dies macht ihn zum universellen Verkehrsmittel. Die Fahrzeuge müssen an die Bedürfnisse der Transportgüter angepasst werden. Eine wirkliche Alternative im Nah- und Regionalverkehr zum Straßengütertransport gibt es nicht. Im Fernverkehr ist der Wettbewerb umso größer, denn Binnenschifffahrt und Schienenverkehrsmittel stehen im ständigen Wettbewerb zueinander. Das Binnenschiff ist an Gewässer und der Eisenbahnverkehr an Schienen gebunden, was den LKW unglaublich flexibel macht, da dieser fast von jedem Ort fahren kann und nicht an eine bestimmte Strecke gebunden ist. Ein weiterer Vorteil des Gütertransportes, ist die Kombination aus Straße, Schiene und Schiff. Container lassen sich beliebig, auf andere Verkehrsmittel umladen. Das größte Problem bzw. den größten Nachteil des Straßengüterverkehrs sehen Umweltschützer in der umwelt- und verkehrspolitischen Natur. Die hohen Emissionswerte welche beim Güterverkehr über die Straßen anfallen, sowie der Ausbau und die Instandhaltung des Straßenverkehrsnetzes sorgen für großen Unmut bei Umweltschützern. In Ballungsräumen stoßen die Straßenverkehrswege regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen. Weitere Nachteile sind die Lärmbelästigung durch die LKWs, sowie der Bedarf einer Ausnahmegenehmigung für Gütertransporte an Wochenenden und Feiertagen. Auch nach Aufzeigen aller Nachteile, überwiegen dennoch die Vorteile. LKWs sind im Nahverkehr, auf den ersten, wie auch auf den letzten Metern nicht ersetzbar.
Alexander Martin, Betriebswirt (VWA) mit Schwerpunkt Logistik wurde 1981 in Bergisch-Gladbach geboren. Sein Studium zum Betriebswirt (VWA) schloss er im August 2012 erfolgreich ab. Das Thema Nachhaltigkeit ist dem Autor sehr wichtig, da es alle Menschen und Unternehmen betrifft. Eine seiner Leidenschaften ist die Schifffahrt, was ihn dazu bewogen hat, sich dieses Themas anzunehmen.