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- Sustainable Balanced Scorecard: Entwicklung und Implementierung von Nachhaltigkeitssystemen am Beispiel der REWE Group
Nachhaltigkeit
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Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In Zeiten der Energiewende wird die Forderung nach zukunftsorientiertem Verhalten in Politik, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft immer deutlicher. Aussagekräftige Schlagworte wie Green Consumer und Green Economy weisen vermehrt auf ein notwendiges unternehmerisches Umdenken hin. Über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus ist nachhaltiges Denken und Wirtschaften nötig. Nicht nur in Bezug auf umwelt- und gesundheitsschonende Produktion, sondern auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich sind Unternehmen aufgefordert, zukunftsorientierten Einsatz zu zeigen. Die Einführung nachhaltiger Strukturen wird von Gesellschaft und Politik verstärkt verlangt und konsequent verfolgt unternehmerisches Verhalten entgegen gesellschaftlicher Regeln würde eine langfristige Werteentwicklung beeinträchtigen. Eine glaubwürdige Durchsetzung nachhaltiger Maßnahmen stellt die Basis zukunftsorientierten Wirtschaftens dar und der Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit gewinnt national und international stetig an Bedeutung. Welchen Nutzwert und welche Relevanz hat dabei der Nachhaltigkeitsansatz in der unternehmerischen Praxis? Gegenstand der Untersuchung ist der deutsche Handelskonzern REWE Group.
Textprobe: Kapitel 2.5.2 Nachhaltigkeitsberichterstattung und Nachhaltigkeitsaudits: Auch von der Unternehmensberichterstattung wird zunehmend erwartet, dass sie um ökonomische, ökologische und soziale Aspekte erweitert wird. Für die unterschiedlichen Adressaten kann dies in einem einzelnen Bericht oder in einem separaten Nachhaltigkeitsbericht erfolgen. Durch Verwendung verschiedener Ertragskennzahlen und unterschiedlicher Benchmarks kann der Sustainable-Value-Ansatz an verschiedene Stakeholdergruppen angepasst werden und neue Stakeholder locken, z. B. Investoren, die bereits im Nachhaltigkeitssektor tätig sind (vgl. Hahn et al. 2007, S.73). In die unternehmerische Berichterstattung fließen aus allen Funktionsbereichen Informationen ein. Einzelne Bereiche sind Geschäfts-, Sozial- Umwelt und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dabei wird unterteilt in verpflichtende und freiwillige Berichterstattungsinstrumente. Die Geschäftsberichterstattung ist für die Mehrheit der Unternehmen verpflichtend vorgeschrieben, während Sozialberichterstattung gesetzlich nicht zwingend erforderlich ist. Im Rahmen der Umweltberichterstattung kann unterteilt werden in unfreiwillige, verpflichtende und freiwillige Berichterstattungsformen. Unfreiwillige Berichterstattung wird meist angewandt bei kritischen Ereignissen im Unternehmen (z. B. Ökotests oder Störfälle im Unternehmen). Dadurch soll einem etwaigen Vertrauensverlust der Stakeholder in das Unternehmen und dem Krisen- und Konfliktmanagement entgegengewirkt werden. Eine Pflicht im Rahmen der Umweltberichterstattung besteht durch gesetzliche Informationspflichten (z. B. Abfallgesetz AbfG, Umweltinformationsgesetz UIG u.a.). Freiwillige Berichterstattung erfolgt über die umweltbezogene Situation und Leistung des Unternehmens in Umweltberichten (vgl. Schulz, W. F. 2001, S.546). Vor der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts muss klar definiert sein, wer die Adressaten sind, um nicht wichtige Informationen zu verschweigen, aber auch nicht zu viel preiszugeben. Ziel der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die regelmäßige Information der Stakeholder, über die Ziele und Zielerreichung des Unternehmens. Durch Feedback der Stakeholder sollen zusammen mit diesen Verbesserungspotenziale erkannt und umgesetzt werden. Die Glaubwürdigkeit und Bereitschaft der Organisation, Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen wird gefördert. Durch die entstehende Transparenz und Berechenbarkeit des Unternehmens können Begünstigungen durch die Stakeholder erreicht werden, z. B. durch erhöhten Produktabsatz oder weniger Hindernisse durch nicht-staatliche Institutionen. Bei verschiedenen Organisationen gibt es inzwischen Leitfäden zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten, deren Zweck eine Standardisierung ist. Kennzahlen und Indikatoren werden vorgegeben, um eine gleiche Bewertung der Unternehmensleistung zu gewährleisten. Eine Möglichkeit stellt die Berichterstattung nach dem IÖW-Anforderungskatalog (Institut für ökologische Forschung) dar. Folgende Abbildung zeigt den Anforderungskatalog an die Berichterstattung nach IÖW-Richtlinien: Im Gegensatz zum Nachhaltigkeitsmonitoring erfolgt im Bericht keine kontinuierliche Erfassung, Beobachtung und Überwachung eines Vorgangs oder Prozesses, sondern es werden periodisch Ergebnisse veröffentlicht, die nicht durch Monitoring entstanden sein müssen. Vorläufer der Nachhaltigkeitsberichte waren Umweltberichte, die kein ausgefeiltes Umweltschutzmonitoring als Grundlage hatten (vgl. Müller-Christ 2010, S.414). 2.6, Primäre Aktivitäten im Hinblick auf Nachhaltigkeit: 2.6.1, Leitbild einer Nachhaltigen Unternehmung: Unternehmensleitbilder und allgemeine Grundsätze machen als Aspekte der Unternehmensphilosophie bzw. –kultur Aussagen über grundsätzliche, allgemein gültige, Vorstellungen der Unternehmensentwicklung und über angestrebte Ziele und Handlungspläne (Bleicher 1994, S.17). Unternehmenskulturen umfassen dabei die Gesamtheit an Werten, die im Unternehmen gelebt werden sollen (sogenannte Share Values), sowie Normen, Denkhaltungen und Auffassungen von Unternehmensmitgliedern. Diese Werte treten im Verhalten und Entscheidungen des täglichen Arbeitsablaufes zutage. Leitbilder bestimmen dadurch für alle Beteiligten übergeordnete Oberziele, Strategien und Maßnahmen im Unternehmen und orientieren sich am allgemeinen Zweck der Unternehmung. Das Leitbild einer nachhaltigen Unternehmensführung bestimmt die Position in ökologischen, sozialen und ökonomischen Belangen. Aus dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung - des Sustainable Development - haben sich die Leitbilder Corporate Governance, Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility entwickelt. In Bezug auf eine verantwortungsvolle Führung und Überwachung hat sich das Leitbild der Corporate Governance (CG) entwickelt, das durch Transparenz Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit generieren und den Unternehmenswert, den sogenannten ‘Shareholder Value’ steigern soll. Corporate Citizenship bezeichnet ein nachhaltiges Unternehmensleitbild, welches den verantwortlichen Umgang des Unternehmens mit dem gesellschaftlichen Umfeld sicherstellt. Dabei spielen auch eigene gesellschaftliche Interessen und Beziehungen zu nichtstaatlichen Organisationen eine Rolle. Ziele dieses Leitbildes sind ebenfalls, Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Reputation zu schaffen. Das Leitbild der Corporate Social Responsibility integriert alle Bereiche, der vorgenannten Konzepte. Unternehmen verpflichten sich dabei für verantwortungsbewusstes Verhalten gegenüber Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt. Dies beinhaltet soziale, ökonomische, ökologische und interne Anspruchsgruppen. Grundlage zur Implementierung nachhaltiger Leitbilder ist eine offene Nachhaltigkeitsberichterstattung, wie im vorherigen Kapitel ausgeführt. Nur damit können externe und interne Interessensgruppen Informationen über zukunftsorientierte Aktivitäten des Unternehmens erhalten (vgl. Balderjahn 2004, S.51).
Matthias Grübl B.A., wurde 1984 in Vilsbiburg (Niederbayern) geboren. Sein nebenberufliches Studium der Betriebswirtschaft an der FOM München schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem Bachelor of Business Administration erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der Lebensmittel-Branche, vor allem im Bereich Logistk. Daran schloss er eine weitere Spezialisierung durch ein nebenberufliches Studium zum Master of Science in Logistics an. Seine Tätigkeit in der Lebensmittelbranche und die Aktualität der Themen Nachhaltigkeit und Qualität der Lebensmittelzertifizierung motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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