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  • PIE (Person-In-Environment System )in der klinischen Sozialarbeit: Auf dem Weg zur Qualifizierung der Sozialarbeit

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Mit dem vorliegenden Buch soll das PIE (Person-In-Environment System ), ursprünglich von Karls und Wandrei aus den USA entwickelt, bezüglich deren Anwendbarkeit in der deutschen Sozialarbeit untersucht werden. Der spezielle Fokus hat dabei die klinische Sozialarbeit. Mit zunehmendem Spardruck sozialer Ausgaben im 21. Jahrhundert und immer wiederkehrenden Diskussionen über die Profession Sozialarbeit kann dieses Buch einen wichtigen Beitrag zu jenen Diskussionen liefern. In dieser Ausgabe ist zudem die deutsche Übersetzung des PIE enthalten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Person-In-Environment System (PIE)- Ein Diagnose- und Klassifikationssystem sozialer Arbeit: 4.1,Ursprung, Geschichte und Motivation des PIE: 1981 investierte die US-amerikanische ‘nationale Vereinigung der Sozialar-beiterInnen’ (NASW) ein zwei Jahre währendes Projekt in der kalifornischen Ortsgruppe, um das Person-In-Environment System (PIE) zu entwickeln. Es sollten dabei die KlientInnen sozialer Arbeit dazu dienen, die Probleme sozialer Funktionen herauszufinden. Es halfen prominente SozialarbeiterInnen, Praktiker und akademische Kräfte, um die Kernprobleme und den Inhalt des Systems zu formulieren. Diese Gruppe bestand aus einem breiten Spektrum verschiedener theoretischer und praktischer Bereiche sozialer Arbeit, sowie ethnischer und kultureller Richtungen, damit möglichst viele Aspekte sozialer Arbeit und Funktionen des Klientels erfaßt werden sollten. Außerdem wurden Versuche vorgestellt, die das System auch außerhalb der USA erprobt haben. Dort werden Japan, Kanada und die Niederlande genannt. Das PIE entstand ursprünglich aus der Überzeugung, daß die Klassifikationen der DSM-Kodierung, wie sie in den USA üblich ist, nicht für die Sozialarbeit ausreichend erschienen. Viele der Diagnosen schätzten zwar die Krankheitsbilder der Klienten exakt ein, legten jedoch keine Ressourcen der Betroffenen vor. Mit dem PIE sollte diesem nun Abhilfe geschaffen werden, indem der Problemkomplex des Klientels unter biologischen, psychologischen, sozialen und lebensweltorientierten Gesichtspunkten betrachtet werden sollte . Dabei sollte die ‘Person in ihrer Umgebung’ (Übers. d. Verf.), wie die Überschrift der Ausgabe lautet, gesehen werden. Die Umgebung wird hierbei nicht geographisch verstanden. Vielmehr gilt es, das Hauptaugenmerk auf die systemischen Beziehungen der Individuen, in denen sie sich auf Grund ihres Lebensfeldes befinden, zu richten. Hierbei treten Probleme in der Umgebung zwischen einzelnen Klienten und den vorhandenen sozialen Strukturen auf, die sich eigentlich unterstützen sollten. Das schließt unter anderem die Barrieren, an diese Unterstützungen zu gelangen, mit ein (vgl. ebd.). Dieses in erster Linie für Praktiker entwickelte System sollte nun diese sozialen Probleme der KlientInnen leichter einordnen und so besser Interventionen entwickeln können. 4.2. Vorstellung des PIE: Bei der Durchführung des PIE ist den Autoren wichtig, daß subjektive Sicht-weisen der KlientInnen und nicht die anderer Beteiligter zur Sprache kommen. Andererseits werden auch solche Probleme erfaßt, die für das Klientel subjektiv nicht notwendig sind zu erheben, son-dern nur für den/ die intervenierende(n) Sozialarbeiter(in) Im folgendem sollen nun die einzelnen Faktoren des PIE beschrieben werden. 4.2.1, Faktor 1: Der Faktor 1 nimmt das Wissen um die sozialen Rollen als zentrale Funktion mit auf. Es wird dabei nach Typen (Familien-Rollen, wie Eltern, Kinder z.B., andere zwischenmenschliche Rollen, wie Freund, Nachbar z.B., Arbeits- bzw. Beschäftigungsrollen, wie bezahlte oder freiwillige Arbeiter z.B. und Spezielle Lebenssituationsrollen, wie Verbraucher, Patient z.B.) gefragt. Außerdem erfolgt eine Unterteilung in Schweregrad (in 6 Kategorien), Dauer (6 Kategorien) und Bewältigungsfähigkeiten. Die Rollen-Typen werden noch mal in 9 (oder mehr) verschiedene Typen mit sozialen Interaktionsproblemen unterteilt (Power-Typ, Ambivalenz-Typ z.B.). Hierbei ist eine medizinische Einteilung gewählt worden. Diese soll eine genauere Beschreibung und Konkretisierung der Typen-Probleme gewährleisten. 4.2.2, Faktor 2: Im Faktor 2 des PIE werden die Lebensweltprobleme des Klientels erfaßt. Diese sollen auf die individuellen Problemlagen verweisen und nicht die des Gemeinwesens verdeutlichen. Das heißt, nur die Probleme sollen erfaßt werden, die auf den Faktor 1 bezogene darstellen). Die Erfassung der Lebensweltprobleme wird in der Erwähnung folgender Netzwerke und Unterstützungssystemen ersichtlich: die Grundlegende Ver-sorgung (System des ökonomischen Basisbedürfnisses), das Erziehungs- und Bildungssystem, das Juristische System, das Gesundheits-, Sicherheits und Sozialdienstsystem, das System freiwilliger Zusammenschlüsse und das Emotionale Unterstützungssystem. Im weiteren wird nach Diskriminierungen, Schwere bzw. Intensität und Dauer in diesen jeweiligen Problemen gesucht, welche sich dergleichen medizinischen Einteilung (s.o.) bedient. Hierbei werden laut Meinung der Autoren keine Coping-Ressourcen erhoben, da sie außerhalb des Beeinflussungsmodus eines einzelnen Klienten liegen . 4.2.3, Faktor 3 und 4: Faktor 3 befaßt sich mit den Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Probleme der KlientInnen. Dabei kommt das amerikanische Klassifikations-system der Medizin DSM-IV der ‘Axes’ I und II zum tragen. Sie beinhalten geistige und Entwicklungsstörungen. Faktor 4 rundet die Probleme in Bezug auf körperliche Beeinträchtigung und Schädigung ab. Der ICD-10 oder DSM-IV (Axes III) ist hier vorrangig. Faktor 3 und 4 ergänzen so sinnvoll die vorherigen Faktoren und geben so ein umfassendes Bild aller möglichen Probleme sowie Krankheiten des Klientels sozialer Arbeit.

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