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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 12.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

If present trends continue, the world in 2000 will be more crowded, more polluted, less stable ecologically, and more vulnerable to disruption than the world we live in now. Mit diesen Worten nahm Gerald O. Barney 1979 bereits in der Einleitung des Global 2000 Report to the President die Ergebnisse seiner Studie vorweg. Diese Aussage und die zugrunde liegende Studie zeigen eindringlich, dass ökologische Prophezeiungen und Befürchtungen auf lange Sicht hin Realität werden und sich in der globalen politischen Agenda niederschlagen können. Gerade in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren hat sich die Weltpolitik vermehrt ökologischen Themen zugewandt, nicht zuletzt beeinflusst durch öffentlichen Druck, welcher zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch durch die Umweltbewegung in der Bevölkerung aufgebaut wurde. Diesen aus dem Weg zu gehen ist heutzutage aus zweierlei Gründen unmöglich. Ökologische Themen genießen einerseits eine ungeheure Medienpräsenz, auf der anderen Seite kann der mündige Bürger die mit ihnen einhergehende Brisanz unter Berücksichtigung der Verantwortung jedes Einzelnen für den Lebensraum Erde und dessen Ökosystem nicht mehr ignorieren. Diese Tatsachen in Verbindung mit der dem folgenden Zitat innewohnenden These haben die Themenwahl für die vorliegende Arbeit maßgeblich beeinflusst. Literary works often precede and foretell the articulation of philosophical concepts. So drängt sich gerade unter Berücksichtigung des relativ neuen Forschungsbereichs des Ecocriticism die Frage auf, ob und inwieweit literarische Werke wirklich dazu in der Lage sind, die nachhaltige reale Entwicklung durch ihre Aussagen zu beeinflussen oder in einem weiteren Schritt gar künftige Entwicklungen vorwegzunehmen. Die Wahl von John Steinbeck und The Log From the Sea of Cortez fiel hierbei einfach. Denn in vielen von John Steinbecks Werken sind kritische Aussagen bezüglich des Umganges des Menschen mit der Natur zu finden. Auch The Log From the Sea of Cortez lässt gleich auf den ersten Blick seinen ökologischen Grundkanon erkennen, da bereits in der Einleitung ökologische Themen angesprochen und deren Bedeutung für das Werk herausstellt werden. Allerdings ist eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesem Werk im Bezug auf dessen ökologischen Grundkanon bisher ausgeblieben. Das ist auch darin begründet, dass sich die Steinbeck Studies bisher zumeist anderen Aspekten in The Log From the Sea of Cortez zugewandt haben. Unter Berücksichtigung dieser Umstände erschien es ebenso sinn- wie wertvoll, sich mit dem Thema John Steinbecks The Log From the Sea of Cortez und die Gegenwärtige Amerikanische Umweltbewegung auseinanderzusetzen, um diese Lücke in den Steinebck Studies schließen zu können und die dahingehende Bedeutung des Werkes herauszustellen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Die Moderne Amerikanische Umweltbewegung: Wie bereits erwähnt, wird mit der Publikation von Rachel Carson's Silent Spring im Jahre 1962 die Geburtststunde der modernen amerikanischen Umweltbewegung markiert. Mit ihr rückten ökölogische Angelegenheiten 1962 wieder tief hinein ins öffentliche amerikanische Bewusstsein. Eröffnend mit den Worten There was once a town in the heart of America where all life seemed to live in harmony with its surroundings,” wird die ländliche Idylle in den folgenden Absätzen nach und nach zerstört, bevor die Fabel mit den Worten endet, No witchcraft, no enemy action had silenced the rebirth of new life in this stricken world. The people had done it to themselves.” A Fable for Tomorrow, so der Titel der einleitenden dystopischen Parabel, sprach die Ängste und Bedenken der Menschen direkt an und machte sie auf die möglichen Folgen von Umweltverschmutzung durch den Einsatz von Pestiziden aufmerksam. Somit schürte Silent Spring das Verständnis und den Willen innerhalb weiter Teile der Bevölkerung, sich bewusster mit der Umwelt und ihren Problemen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls für sie einzutreten. In den Jahren nach der Publikation von Silent Spring sprossen hunderte Organisationen aus dem Boden, welche der Umweltverschmutzung den Kampf ansagten. Darüber hinaus war es eines der grössten Errungenschaften der Publikation, dass sie es vermocht hatte, a (scientific) problem in ecology into a widely perceived ecological problem that was then contested politically, legally and in the media and popular culture,” umzuwandeln. Hier zeigt sich auch einer der grössten Unterschiede zwischen der modernen Umweltbewegung in den Vereinigten Staaten und den bereits erwähnten früheren Strömungen. Der moderne amerikanische environmentalism war im Vergleich zu den conservation, preservation und humane movements des 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine Massenbewegung, deren Bildung nicht zuletzt auf den Einfluss der Massenmedien zurückzuführen war: As suggested, what perhaps distinguished the environmentalist movement [...] from earlier movements was that the former was a mass movement [...]. Environmental concerns entered mass conciousness through the mass media, frequently at the prompting of mass demonstration of dissent over threats to the environment. So gab es insbesondere in den USA der 60er und 70er Jahre eine Vielzahl an Massendemonstrationen und Massenprotesten, denen stets auch ein ökologischer Aspekt zugrunde lag. Diese wandten sich zunächst dem Wettrüsten im Vorfeld des Kalten Krieges und der damit einhergehenden Bedrohung durch Atom- und Wasserstoffbomben zu: Over the past few years ecology and anti-bomb groups have been steadily coming together in recognition of this fact and in recognition, too, that the arms race symbolises, promotes and is promoted by a whole set of philosophies and socio-economic structures which are inimical to the achievement of of [sic] harmony between man and nature, and between men and men. Die Bürgerrechtsbewegungen der frühen 60er Jahre können in diesem Kontext ebenso Erwähnung finden. Immerhin hatten auch sie in gewissen Maße einen direkten Bezug zu Umweltproblemen, da sie nicht zuletzt auch protests about the quality of the urban environment and the way of life of underprivileged groups” waren, und darüber hinaus die blatant maldistribution of recourses between these groups and others in American society” kritisierten. Auch die kritischen Reaktionen auf den Vietnamkrieg und die daraus resultierenden Demonstrationen müssen in diesem Rahmen angesprochen werden. Obgleich in erster Linie Antikriegsdemonstrationen, wurden auch durch sie in einem gewissen Ausmaß Umweltprobleme formuliert, fokussiert und thematisiert. Zum einen richteten sich diese gegen den Einsatz von Napalm, welches im Vietnamkrieg im großen Maße als Ent-laubungsmittel verwendet wurde, und die mit diesem einhergehenden verheerenden direkten Auswirkungen auf die Umwelt. Zum anderen wurde innerhalb der Bevölkerung auch erkannt, dass das militärische Engagement der Vereinigten Staaten in Vietnam und anderen Ländern, vergleichbar mit den Irakkriegen der jüngeren Vergangenheit, nicht zuletzt in der Erschließung und Sicherung der dort vorfindbaren Bodenschätze begründet lag. Zeitgleich, also Ende der 60er Jahre, entstand das hippie movement, welches ebenfalls tieferliegende ökologische Apekte beinhaltete, und unter anderem very clear philo-sophical links with the romantic and wilderness movements of the 19th and early-20th centuries” besaß: Centralization, urbanisation and industrialization appeared as devourers rather than saviours of mankind...Given this general orientation, the counterculture inevitably discovered wilderness and identified it with something of value. [...] Certainly wilderness was diametrically opposed to the civilization that the counterculture had come to distrust and resent. Indeed, the American wilderness was a victim of that civilization, a casualty of 'progress', in the same sense as counter cultural values were. Über den gesamten Zeitraum hinweg, in welchem die angeführten Strömungen des modern environmentalism ihre Hochphase erlebten, nahm man nach und nach Abstand von einer zumeist rein nationalen Ansichtsweise, welche die früheren Umweltbewegungen vertreten hatten. Diese wich zunächst einem internationalen, später dann einem globalen Standpunkt, was allerdings nicht den Rückschluss zulässt, lokale, regionale oder nationale Projekte hätten gleichsam an Bedeutung einbüßen müssen. Man hatte eingesehen, dass die Umwelt und ihr Schutz jeden betreffen und dass die Lösung mancher Probleme auf globaler Ebene angegangen werden muss und sie nur durch internationale Kooperation zu bewerkstelligen ist. Eine internationale Zusammenarbeit, welche zunächst durch non-governmental organ-isations, sogenannten NGO's, wie etwa dem Sierra Club und der National Audubon Society forciert worden war, schlug sich in den 70er und 80er Jahren in einer neuen, globalen Umweltpolitik nieder.

Über den Autor

Tim Oliver Schnettler wurde 1983 in Hagen, Nordrheinwestfalen, geboren. Nachdem er sein Abitur am Johann Christian Reinhart Gymnasium Hof im Jahr 2003 abgelegt hat, begann er 2004 sein Studium der Anglistik, Kommunikationswissenschaft und Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität zu Bamberg, welches er im August 2009 erfolgreich abschließen konnte. Tim Oliver Schnettler hat bereits während der Studienzeit Praxiserfahrung in namhaften Unternehmen im In- und Ausland sammeln können und arbeitet derzeit in der Kommunikationsabteilung einer der größten deutschen Firmen. Seine Schwerpunkte liegen hierbei in der internen und externen Kommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit, sowie im Marketing- und PR-Bereich.

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