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  • Strategische Handelspolitik als Schlüssel zum Aufbau der chinesischen Automobilindustrie: Analyse der protektionistischen Maßnahmen der Volksrepublik China zur Förderung chinesischer Hersteller von Personenkraftwagen

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 02.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 136
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Diese Untersuchung beantwortet die Leitfrage, ob der Aufbau einer Infant Industry, also einer neu gegründeten Industrie, mit Hilfe einer protektionistischen Politik erreicht werden kann. Dabei wird in dieser Untersuchung analysiert, welche Maßnahmen ein solcher protektionistischer, unter dem Begriff der strategischen Handelspolitik bekannter, willentlicher staatlicher Eingriff, zur Beeinflussung von Handelsströmen umfasst und welche volkswirtschaftlichen Auswirkungen eine solche strategische Handelspolitik nach sich zieht. Diese Analyse der Wirksamkeit des Protektionismus zur Industrialisierung einer Nation durch die Förderung des Aufbaus einer Infant Industrie wird am Beispiel der Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie durchgeführt. Die Frage, inwieweit die Anwendung einer strategischen Handelspolitik den Schlüssel zur bisher erreichten Entwicklung der Automobilindustrie in China darstellt, wird in einer historisch- empirischen Betrachtung auf Grundlage der Entwicklung und Förderung der chinesischen Automobilindustrie mit dem Fokus auf Personenkraftwagen durchgeführt. Die vorliegende Untersuchung beginnt daher mit einem geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie, im Besonderen der Produktion von Personenkraftwagen in China. Dabei wird diese Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie in Phasen unterteilt, um die unterschiedlichen Grade der Protektion und der die Entwicklung beeinflussenden Effekte genauer analysieren zu können. Anschließend folgt die Erläuterung der für die Analyse benötigten, theoretischen Grundlagen des Infant Industry Argumentes. Auf der Basis der vorangegangenen Teile folgt eine umfassende Analyse der Förderung der chinesischen Automobilindustrie. Abschließend werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und die Leitfrage der vorliegenden Untersuchung beantwortet.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.2, Historische Beispiele einer Infant Industry Protektion: Historisch gesehen wird deutlich, dass im Rahmen ihrer industriellen Entwicklung viele heute hoch entwickelte Nationen eine strategische Handelspolitik mit dem Ziel des Schutzes einer Infant Industry angewendet haben um die Gründung und Entwicklung binnenländischer Industrien zu beschleunigen. So wurde das erläuterte Infant Industry Argument im 19. Jahrhundert erstmals vorgetragen um zu verdeutlichen das Freihandel die Gründung und Entwicklung von Industrien in den, heute zu den am weitesten entwickelten Nationen der Welt zählenden Staaten, Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika erschweren würde. Protektionistische Maßnahmen wurden daher empfohlen damit die Industrien in diesen Ländern gegen die damalige vorherrschende wirtschaftliche Macht Großbritannien bestehen konnten (Myint, 1965: 477). Alexander Hamilton, einer der Gründerväter und erster Finanzminister der Vereinigten Staaten von Amerika, empfahl eine kurzfristige Protektion der Industrien, beispielsweise durch hohe Importzölle, um durch eine Importsubstitution unabhängig von britischen Importen zu werden (Miravete, 2008: 1). Durch ein solches Ersetzen von Importen durch inländische Güter sollte die Förderung 'von Entwicklungschancen für junge Industrien, die zwar kurzfristig der ausländischen Konkurrenz unterlegen sind, jedoch längerfristig international wettbewerbsfähig zu werden versprechen' (Gabler Verlag, 2007: 1) gewährleistet werden. Unter anderem aufgrund dieser Empfehlung wurden im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Amerika Einfuhrzölle auf unterschiedliche Importe, wie beispielsweise Baumwolle und Eisenerzeugnisse, verhängt. Diese strategische Handelspolitik erleichterte die Entwicklung der inländischen Industrien und führte, neben anderen Faktoren, zu der starken Industrialisierung der Vereinigten Staaten von Amerika im 19. Jahrhundert (Chang, 2002: 26). Neben den Vereinigten Staaten von Amerika wendeten viele weitere Nationen, wie beispielsweise Deutschland, Großbritannien und Frankreich, protektionistische Maßnahmen an um ihre Industrialisierung voranzutreiben (Chang, 2002: 32ff.). Auch Staaten, die im Vergleich zu den oben genannten Nationen, erst später mit ihrer Industrialisierung begannen, haben durch protektionistische Maßnahmen ihre Entwicklung beschleunigt. So konnten beispielsweise Taiwan und Südkorea unter anderem durch die Implementierung einer strategischen Handelspolitik mit dem Ziel der Infant Industry Protektion ihre Wirtschaft innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu großen Teilen industrialisieren und international wettbewerbsfähige Unternehmen schaffen (von Limburg, 2001: 136ff.). Auch Japan, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur eine durchschnittliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes von 1,3% erzielen konnte, hat unter anderem durch die temporäre Anwendung einer strategischen Handelspolitik mit dem Ziel des Infant Industry Protektionismus innerhalb weniger Jahrzehnten den Aufstieg hin zu einer der am höchsten entwickelten Nationen der Welt erreicht (Chang, 2002: 49).

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