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RWS


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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Globalisierung, zunehmende Wettbewerbsintensität und steigende Erwartungen der Kunden stellen neue Herausforderungen an die Gestaltung von Wertschöpfungsnetzwerken. Um sich nachhaltig von konkurrierenden Supply Chains zu differenzieren und somit Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss eine Supply Chain schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren können. Eine gewaltige Verbesserung der wirtschaftlichen und logistischen Vorgänge wird in zunehmendem Maße der RFID-Technologie zugeschrieben. Mit Hilfe dieses technischen Verfahrens können Daten von Objekten berührungslos und ohne Sichtkontakt sowohl gelesen als auch gespeichert werden. Die Auszeichnung von Objekten mit RFID-Transpondern öffnet erstmals die Perspektive, Warenströme entlang der Wertschöpfungskette lückenlos zu dokumentieren und zu verfolgen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Auswirkungen des RFID-Einsatzes in den einzelnen Prozessen entlang der Supply Chain zu analysieren. Es wird untersucht, inwiefern RFID die Aktivitäten in einem Wertschöpfungsnetzwerk unterstützen und automatisieren kann und welche betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der RFID-Einsatz bewirkt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.1, RFID-Einsatz in Prozessen entlang der Supply Chain: 4.1.1, Supply Chain Planung: Der Prozess Planung umfasst alle Aktivitäten zur Abstimmung von Angebot und Nachfrage. Einer Umfrage des Dienstleistungsunternehmens Accenture zufolge, erlangen längerfristige Nutzeneffekte der RFID-Technologie aus dem Bereich Supply Chain Planung weniger Anerkennung als taktische Komponenten des SCM, wie bspw. Der Aspekt der Rückverfolgbarkeit. Die meisten Befragten gaben an, die RFID Technologie lediglich als den Nachfolger des Barcodes zu erachten. Diese Sichtweise wird sich erst ändern, wenn Unternehmen den Wert der durch RFID gewonnenen Daten für langfristige Nutzeneffekte im Bereich Supply Chain Planung erkennen. Planungsprozesse können nur mittels fehlerfreier, in Echtzeit abrufbarer Daten effizient sein. Im Allgemeinen halten Unternehmen mit mangelndem Vertrauen in ihre Daten ineffiziente und mit hohem Aufwand verbundene Puffer, wie Sicherheitsbestände und freie Kapazitäten. Untersuchungen von Accenture zeigen, dass Unternehmen zur Erlangung und Erhaltung von Höchstleistung die Fähigkeit zur hochqualitativen und schnellen Anpassung von Angebot und Nachfrage entwickeln müssen. Mit anderen Worten bildet die Anpassung von Angebot und Nachfrage den Fokus der Supply Chain Planung. Sie ist der Schlüssel zur Reduktion von Out-of-Stock Situationen sowie Verfügbarkeitsproblemen und ermöglicht Unternehmen, schneller auf verändernde Marktbedingungen zu reagieren. Ein Wertschöpfungsnetzwerk, in dem alle beteiligten Akteure Informationen über Lieferschwierigkeiten, Nachfrageänderungen o. Ä. austauschen, bietet enormes Potenzial für Kosteneinsparungen. Auf der Grundlage von analytischen Informationen lassen sich vorteilhaftere Entscheidungen über alle Prozesse im Netzwerk fällen. Der Beitrag von RFID für die Supply Chain Planung lässt sich in drei Kategorien segmentieren. Zum einen erhöht der Einsatz von RFID die Datentransparenz. Für die Supply Chain Planung ist die genaue und aktuelle Erfassung des Lagerbestands von entscheidender Bedeutung. Doch indem Unternehmen zunehmend global interagieren und Geschäftsbereiche outsourcen, werden Daten weniger transparent. Zur Kompensation des Bullwhip-Effekts versuchen Unternehmen, mit viel Aufwand das zu prognostizieren, was ein anderer Partner weiter vorn in der logistischen Kette bereits weiß. Eine höhere Datentransparenz mittels RFID reduziert den Bullwhip-Effekt, da allen Partnern entlang der Supply Chain Informationen über Absatz und Nachfrage zur Verfügung stehen. Somit können überschüssige Lagerbestände reduziert und gleichzeitig die Warenverfügbarkeit im Handel gewährleistet werden. Außerdem besitzt die RFID-Technologie das Potenzial, die Datengenauigkeit zu steigern. Eine effiziente Planung setzt die Betrachtung von fehlerfreien und unternehmensübergreifenden Lagerbeständen voraus. In diesem Zusammenhang reduziert RFID manuelle Eingaben, den Zeit- und Arbeitsaufwand einer körperlichen Inventur, Diebstahl sowie das Tracking von verderblichen Vorräten, wie z. B. Lebensmitteln. Die durch RFID verwirklichte Datengenauigkeit im Bezug auf Lagerbestand und Durchlaufzeiten vermindert zum einen freie Kapazitäten und zum anderen Sicherheitsbestände. Zuverlässige Daten innerhalb der gesamten Supply Chain stellen folglich einen strategischen Vorteil aller beteiligten Unternehmen dar. Des Weiteren trägt RFID zur Aktualität und Rechtzeitigkeit von benötigten Informationen bei. Die Folge sind einerseits kürzere Planungsperioden und damit weniger Umlaufvermögen. Andererseits können Unternehmen schneller auf unerwartete Ereignisse reagieren. Echtzeitinformationen zu einem Produktstatus -also verpackt, versandt oder verkauft - werden mittels RFID fortgeschrieben, erlauben somit eine zeitgemäße Aktualisierung von Plänen und tragen zur Realisierung des just-in-time-Konzepts bei. Zeitgemäße Aktualisierung von Plänen bedeutet in diesem Kontext, dass ein besserer Abgleich mit der Nachfrage, eine wirtschaftlichere Verwendung von Rohmaterialien und eine verbesserte Auslastung von Betriebsmitteln erreicht wird. Der Austausch von exakten Supply-Chain-Daten in Echtzeit zwischen allen beteiligten Geschäftspartnern reduziert Verzögerungen innerhalb des Wertschöpfungsnetzwerks. Die RFID-Technologie ist also ein Enabler für die Datenverfügbarkeit über das Netzwerk in Echtzeit und ermöglicht es, die verdichteten und bewerteten Informationen den Akteuren einer Supply Chain zur Verfügung zu stellen. Alle Unternehmen gewinnen somit eine adäquate Transparenz über die im Netzwerk vorhandenen Ressourcen, deren Verfügbarkeit und Qualität sowie über den Erfüllungsstatus von Aufträgen. Daraus resultiert eine höhere Planungssicherheit für alle Partner des Netzwerks. 4.1.2, Beschaffung: Der Beschaffungsprozess schließt alle Aktivitäten ein, die darauf gerichtet sind, die wirtschaftliche Versorgung eines Unternehmens mit nicht selbst erstellten Gütern sicherzustellen. Er stellt demzufolge den Verbindungspunkt zwischen Lieferanten und Produzenten dar. Die für RFID-Systeme relevanten Prozesselemente beim Beschaffen sind der Wareneingang und -ausgang, die Warenkontrolle sowie das Lagermanagement. 4.1.2.1, Wareneingang und -ausgang: Die Aktivitäten am Wareneingang und -ausgang, wie bspw. die Überprüfung der Transportbegleitscheine, die Eingabe im Warenwirtschaftssystem und der Abgleich mit den Bestelldaten, werden meist noch manuell durchgeführt. Der Barcode ermöglicht bereits heute eine teilautomatisierte Erfassung ein- oder ausgehender Waren. Jedoch kommt es aufgrund der rauen Transport- und Lagerbedingungen häufig zu Verschmutzungen oder Beschädigungen des Barcodes. Die Folge sind Lesefehler, die wiederum dazu führen, dass der Prozess unterbrochen oder sogar abgebrochen und die Lieferung manuell erfasst werden muss. RFID-Systeme ermöglichen eine effizientere Erfassung von ein- oder ausgehenden Waren. Mit RFID-Transpondern gekennzeichnete Waren werden von einem Lesegerät am Warenausgang des Lieferanten erfasst und die gesammelten Daten zu einem Lieferschein integriert, der auf einen Transponder geschrieben wird. Beim Verlassen des Werkes empfangen am Warenausgang installierte Antennen die Lieferscheindaten und übermitteln diese an den Empfänger. Für die automatische Produktidentifikation eingehender Waren ist die Installation von RFID-Lesegeräten an den Wareneingängen des Empfängers notwendig. Durch Pulkerfassung können sekundenschnell die Informationen aller Tags einer eingehenden Lieferung erfasst und somit ohne manuellen Aufwand sämtliche Artikel eindeutig identifiziert werden. Dadurch ist auch eine höhere Erfassungsqualität gewährleistet als bei einem manuell durchgeführten Prozess. RFID unterstützt eine papierlose Abwicklung, die zur Verbesserung der Fehlerrate und der Prozesskontrolle beiträgt. Die Übermittlung der Lieferscheindaten an das Warenwirtschaftssystem erfolgt im Anschluss automatisch. Analog wird mit der elektronischen Warenempfangsbestätigung verfahren. Darüber hinaus trägt ein Netzwerk von RFID-Lesegeräten zur Realisierung einer werksinternen Lokalisierung von Fahrzeugen bei. Ein zentrales Lokalisierungssystem ermittelt aus empfangenen Transponderdaten die Position eines Transponders und somit auch die des anliefernden Lkws. Hat ein Fahrer irrtümlicherweise eine falsche Laderampe angesteuert, erhält er einen Fehlerhinweis und wird über die Laderampe, an der die Ware erwartet wird, informiert. RFID eliminiert auch das Problem einer Falschlieferung. Die Kennzeichnung der Ware mit RFID-Transpondern ermöglicht bereits während des Transports der Ware ihren Bestimmungsort nachzuvollziehen, wodurch eine Falschlieferung schon vorab verhindert werden kann. Gelangt ein Lkw dennoch an den falschen Ort, identifizieren RFID-Gates am Wareneingang den Irrtum. Die Integration eines RFID-Systems unterstützt eine effizientere Nutzung vorhandener Kapazitäten an Wareneingängen und -ausgängen und vermeidet Leerlaufzeiten und Stillstände. Die Automatisierung der Warenein- und Auslagerungsvorgänge wirkt sich daher vor allem auf die Kosten der Warenannahme positiv aus.

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