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RWS

Georg M. Meyer

Frauen und Finanzen: Verhalten sich Frauen im Finanzsektor anders als Männer?

ISBN: 978-3-95485-179-9

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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 94
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Unterschiede wahrzunehmen und zu akzeptieren, anstatt sie als Stereotypen zu pflegen, scheint sinnvoller zu sein, als Frauen und Männer darauf zu reduzieren. In der vorliegenden Arbeit wird analysiert, inwiefern sich Frauen in Deutschland unter Berücksichtigung ihrer gesellschaftlichen Rolle mit Finanzen befassen. Im Rahmen einer Finanzdienstleistung, die den Fokus auf die Beratung von Frauen legt, gilt es, eine umfangreiche Wissensbasis aufzubauen, um auf frauenspezifische Bedürfnisse eingehen zu können. Hierzu wird der soziodemographische Hintergrund von Frauen dargestellt werden. Des Weiteren werden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte erläutert, die den Frauenanteil der verschiedenen Schulabschlüsse, im Studium und in der Berufsausbildung beziffern. Darüber hinaus werden die Verantwortung der Frauen in der Familienplanung und ihre daraus begründete Erwerbsbiographie beschrieben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Soziodemographische Besonderheit der Frau: 2.1, Schullaufbahn: Zuständig für das deutsche Bildungssystem ist im Besonderen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Grundsätzlich obliegt die Verantwortung der Bildungspolitik den staatlichen Bildungseinrichtungen der Länder. Die übergreifende Koordination übernimmt die Ständige Konferenz der Kultusminister. In Deutschland gilt eine allgemeine Schulpflicht, welche ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr beginnt. Anschließend sind mindestens neun Jahre Grund- und Hauptschule sowie bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr drei Jahre Berufsschule zu absolvieren. Nach einer vierjährigen Grund-schulzeit stehen mit Haupt-, Real-, und Gymnasium mehrere Schultypen zur Verfügung. Durch die Schulpflicht soll der Bildungsstand jedes Einzelnen und somit der ganzen Bevölkerung ein qualitativ hohes Niveau erreichen, da eine gute Schulausbildung für einen beruflichen Werdegang von zentraler Bedeutung ist. Während die wirtschaftlichen Schwerpunkte bei Betrachtung der Kondratieff-Zyklen in den letzten fünf Epochen jeweils drastische Neuerungen hervorbrachten (von der Dampfmaschine über die Elektro-technik bis zur Informationstechnik) und daraus Veränderungen in Lebens- und Arbeitsweise resultierten, wandelte sich die Einstellung zur Wissensvermittlung mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit der Schule als Basisausbildung. Die wachsende Bedeutung (Abbildung 1) der Schulausbildung hat mit der voranschreitenden Globalisierung und den dadurch bedingten Anforderungen an Flexibilität, Innovations- und Durchsetzungskraft zugenommen, was sich mit mehr Absolventen mit qualitativ höherem Schulabschluss widerspiegelt: Nach der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 stieg die Zahl der Schulabschlüsse von etwa 278.000 um über ein Drittel auf knapp 379.000 im Jahr 2003. Im Schuljahr 1976/77 besaßen 11,3% der weiblichen und 15,7 % der männlichen Schüler keinerlei Schulabschluss, während dieser Jahrgang mit jeweils über vierzig Prozent (Tabelle 1) einen Hauptschulabschluss erlangt hatte. Bis zum Jahr 2004 verringerte sich die Anzahl der Schulabbrecher auf 6,5 % der Mädchen bzw. 9,9% der Jungen. Damit bildeten die Hauptschüler nicht länger die größte Gruppe der Absolventen (27,3 % der Mädchen und 32,2% der Jungen). Die meisten Absolventinnen kamen mit 42,4% (Absolventen 44,1%) im Jahr 1976/77 nicht länger von der Hauptschule, sondern bis zum Jahr 2004 mit kontinuierlichem Zuwachs von der Realschule mit 42,5% (38,6%). Während sich eine starke Zunahme der Zahl der Abiturientinnen von 15,5% auf 27,0% ergab, stieg der Anteil der männlichen Abiturienten lediglich von 16,3% auf 20,1% der Absolventen. Die zunehmende Bedeutung der Schulbildung wird durch den Rückgang von Hauptschulabschlüssen zugunsten steigender Zahlen an Abschlüssen von Realschule und Gymnasium deutlich (Abbildung 2). Die zur Verfügung stehenden Daten lassen keine feingliedrigere Darstellung zu, dennoch sind eine klare Tendenz zu erkennen, dass das Berufsleben mit höherer Qualifikation als dem Hauptschulabschluss begonnen wird. Analog zu den in Tabelle 1 dargestellten Daten belegt auch die Untersuchung TIMSS den Schülerinnen einen besseren Schulabschluss als ihren männlichen Mitschülern. Zwar sind Leistungsdifferenzen zugunsten der männlichen Schüler in naturwissenschaftlichem Bereich fest zu stellen, aber die jungen Frauen erzielen insgesamt bessere Qualifikationen. Dies ergebe sich vor allem daraus, dass durch die ‘Unterschiede in der Sozialisation […] die Mädchen zu stärkerer Anpassung an schulische Verhaltensnormen wie Fleiß, Unterordnung und ‚Bravsein’ […] und dies tendenziell zu höheren Leistungs-einstufungen führen’. Es zeichnet sich bereits im ersten Bildungsabschnitt ein Unterschied im Verhalten zwischen den Geschlechtern ab, bei dem sich die Frauen eher zurückhaltend und strebsam verhalten und dadurch in einer großen Zahl zu höheren Schulabschlüssen gelangen. Im weiteren Verlauf wird aufgezeigt, dass gerade dieses konsequente Verhalten als typisierende Eigenschaft in der Anlegermentalität von Frauen erklärt werden kann. 2.2, Beruflicher Werdegang: 2.2.1, Ausbildung: Die Anzahl der Auszubildenden stieg seit 1978 von 1.517.373 bis zum Jahr 2004 auf 1.581.629 nur leicht. 1986 erreichte die Anzahl der Auszubildenden mit 1.800.141 ihren Höhepunkt, während 1990 mit 1.476.880 Auszubildenden die niedrigste Anzahl festgestellt wurde. Tendenziell geht die Anzahl der Ausbildungsplätze leicht zurück, was von der demographischen Entwicklung und saisonal durch das Ausbildungsangebot beeinflusst wird. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden ist prozentual deutlich gestiegen. Das führt zu einer immer höher werdenden Bedeutung einer beruflichen Tätigkeit. 1988 erreichte der Anteil weiblicher Auszubildender mit 43,1% seinen bislang höchsten Wert. Potenziell wächst der Frauenanteil an allen Auszubildenden weiter, was nicht nur durch die Entwicklung der vergangenen dreißig Jahre zu erklären ist, sondern von der Gesellschaft gefordert wird. Es kristallisieren sich hierbei frauentypische, das heißt frauendominierte Ausbildungsberufe heraus. Im Ausbildungsbereich der städtischen Hauswirtschaft mit 90% und der Freien Berufe (Notarfachangestellte, Steuerfachangestellte, Rechtsanwaltsgehilfen u.a.) mit etwa 95% deckten Frauen zum Jahr 2003 fast den gesamten Bestand ab, wobei der Anteil in der Hauswirtschaft im Jahr 1976 von 100% stetig zugunsten männlichen Auszubildender sank. Die nächst höheren Ausbildungssparten stellen Industrie und Handel (inkl. Banken und Versicherung) mit ca. 40% dar, was seit 1976 unverändert blieb. Die größte Veränderung ist im öffentlichen Dienst zu beobachten, deren Frauenquote Mitte der Siebziger noch unter dreißig Prozent lag und sich kontinuierlich auf über 60% verdoppelte. Im Bereich Handwerk ist in den letzten drei Jahrzehnten lediglich ein leichter Zuwachs von knapp drei Prozent zu verzeichnen, wobei der Frauenanteil immer noch nur bei etwa einem Fünftel liegt. Merkmale der Berufe, die von Frauen in großer Überzahl erlernt werden, sind das Maß an Sicherheit in Form von regelmäßigem Einkommen und einer geringen Kündigungsquote (wie im öffentlichen Dienst), der hohe soziale Charakter (wie in Pflege- oder Betreuerberufen) und die damit oft verbundene geringe Entlohnung in diesem Bereich. Frauen erhalten im Schnitt nur drei Viertel des Lohns ihrer männlichen Kollegen. Auch wenn man ‘Frauenberufe’ identifizieren kann, sind dies oft Berufe, in denen keine großen Aufstiegschancen zu erwarten sind, so dass das Einkommen aufgrund der Berufssparten geringer ist als in den von Männern dominierten Berufen. In Berufen des Pflege- und Betreuungssektors ist die Arbeitszeitgestaltung mäßig gut vereinbar mit der Kinderbetreuung, obgleich der überwiegende Teil der Arbeitnehmer Frauen sind.

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