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  • International agierende Kapitalgesellschaften: Gewinner oder Verlierer der Investitionen von Staatsfonds und Beteiligungsunternehmen?

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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die vorliegende Arbeit stellt die Frage, welche Auswirkungen Kapitalinvestitionen von Staatsfonds und Beteiligungsgesellschaften auf international agierende Kapitalgesellschaften haben. Die Fragestellung erfolgt vor einem breiteren Problemkontext. Staatsfonds sind ein relativ neues Phänomen aber zunehmend einflussreiche Player auf den globalen Finanzmärkten. Außerdem verlangen weltweite Niedrigzinsen aktivistischere Maßnahmen von Investoren, um Renditeforderungen nachzukommen (Shareholder Aktivismus). Die Auflösung der Deutschland AG zieht eine Vielzahl ausländischer Investoren, mit Erfahrungsschatz in aktivistischer Einflussnahme, an. Zudem erhalten gerade Pensionsfonds und Versicherungsfonds in Deutschland zunehmende Bedeutung. Wegen des Umfangs der Arbeit wird die Arbeit anhand einer Reihe von stringenten Fragestellungen abgearbeitet. Weshalb beteiligen sich Staatsfonds und Beteiligungsunternehmen an international agierenden Kapitalgesellschaften? Mit Bezug auf strategische, politische und volkswirtschaftliche Ziele sowie die Renditemaximierung. Welchen Anreiz besitzen Zielunternehmen Kapitalinvestitionen zu beziehen? Mit Bezug auf Kapitalbeschaffung und Steigerung des Unternehmenswertes und das Wachstumsstreben. Wie und auf welcher Basis wird die Einflussnahme instrumentalisiert? Auf Basis der Exit-Volice Theorie von Hirschmann sowie der Darstellung der wichtigsten Einflussinstrumente (Relationship Investing, Hauptversammlung, Beeinflussung der öffentlichen Meinung). Wie haben sich die Investitionsaktivitäten global sowie speziell in Deutschland entwickelt? Es erfolgt die Analyse der Investitionsaktivitäten von Staatsfonds und Beteiligungsunternehmen sowie dem zunehmendem Engagement in den DAX-30 Unternehmen. Welche Implikationen ergeben sich für Zielunternehmen? Es erfolgt die Untersuchung der Auswirkungen auf das strategische Management, die Principal Agent Problematik, sowie den Aktienkurs der Zielunternehmen. Es zeigt sich, dass die Investitionsaktivitäten insbesondere angelsächsischer Beteiligungsunternehmen, aber auch von Staatsfonds, auf dem deutschen Finanzmarkt deutlich zugenommen haben. Des Weiteren ergab die empirische Untersuchung, dass die Fondsvermögen zwischen 2005 und 2012 erheblich angestiegen sind. Dies hat zur Folge, dass sich die DAX Unternehmen, stand heute, überwiegend in Händen ausländischer Investoren befinden und zunehmend von der Praktik des Shareholder Aktivismus Gebrauch machen. Infolgedessen werden Agenturkosten gesenkt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Portfoliotheorie von Rugman: Die Portfoliotheorie der Direktinvestition geht auf Alan Rugman zurück und zählt zu Erklärungsversuchen der Direktinvestitionen aus kapitalmarktorientierter Sicht. Die Überlegungen Rugmans stützen sich auf die Erkenntnisse der Portfolio Selection (Kapitalmarkttheorie) von Harry Markowitz (1952). Um einen adäquaten Zugang zur Portfoliotheorie Rugmans zu gewährleisten, erfolgt daher zu Beginn die Erklärung der Kapitalmarkttheorie Markowitz’. Sie bietet zusätzliche Erklärungen des Investorenverhaltens. Anschließend erfolgt die Übertragung durch die Erkenntnisse Rugmans auf ausländische Direktinvestitionen in Form von Finanz- und Sachanlagen. Jeder Investor folgt der Prämisse der Gewinnmaximierung. Mögliche zukünftige Gewinne sollten daher antizipiert und maximiert werden. Markowitz setzt dafür einen vollkommenen Kapitalmarkt voraus. Marktunvollkommenheiten werden ignoriert. Die Antizipation erwarteter Gewinne ist Markowitz zufolge wünschenswert. Die Varianz zeigt dabei die Streuung der erwarteten Gewinne an und soll deshalb minimiert werden. Markowitz zeigt, dass Investoren, um den erwarteten Gewinn zu maximieren, in verschiedene Wertpapierklassen investieren müssen. Diese Art der Investitionstätigkeit nennt er Diversifikation. Die Wertpapiere weisen jedoch Korrelationen miteinander auf. Aus diesem Grund ist es nicht möglich das gesamte Risiko des Portfolios zu diversifizieren. Es bleibt stets ein systematisches Restrisiko. Das Portfolio mit der höchsten Rendite ist also nicht unbedingt jenes mit minimaler Varianz. Dem Investor stehen zwei Möglichkeiten offen. Auf der einen Seite kann er die erwartete Rendite erhöhen, indem er ein größeres Risiko eingeht. Auf der anderen Seite kann er das Risiko reduzieren, indem er einen Teil der erwarteten Rendite aufgibt. Überdies konnte Markowitz zeigen, dass der Diversifikationseffekt nicht nur von der Anzahl gehaltener Wertpapiere abhängt, sondern auch von der Branchenzugehörigkeit. Ansteckungseffekte machen es wahrscheinlicher, dass Unternehmungen einer Branche, im Vergleich zu Unternehmungen die in verschiedenen Branchen ansässig sind, im selben Zeitraum Schwierigkeiten bekommen. Um folglich die Varianz zu minimieren, soll der Investor in Aktien investieren die geringe Kovarianzen aufweisen. Mit anderen Worten ist es aus Risikogesichtspunkten vorteilhaft, über Branchen hinweg zu diversifizieren. Denn Unternehmen in verschiedenen Branchen, insbesondere Branchen mit anderen ökonomischen Charakteristika, weisen niedrigere Kovarianzen auf als Unternehmen innerhalb einer Branche. Markowitz ermittelte also, weshalb Investoren diversifizieren und wie ein effizientes (optimales) Portfolio konstruiert ist. Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Diversifikation und Risiko bzw. erwarteter Rendite eines Portfolios […]. 3.1.1, Strategische, politische und volkswirtschaftliche Ziele: In Kapitel 4.1 werden konkrete Investitionsaktivitäten von Staatsfonds und Beteiligungsunternehmen aufgezeigt. Doch wie sehen Investitionsmotive unter theoretischer Betrachtung aus? Werden Anlagen lediglich aus renditemaximierenden Gesichtspunkten getätigt? Verfolgen speziell Staatsfonds auch politisch-strategische Machtziele? Oder versuchen Staatsfonds in Wahrheit die Stabilität der Volkswirtschaft zu sichern? Im Sinne des RBV können insbesondere physische Ressourcen wie Betriebsanlagen, geographische Lage und der Zugang zu Rohstoffen als Anreiz für Staatsfonds gesehen werden, Kapitalinvestitionen zu tätigen. Dadurch könnten wichtige Ressourcen für das Herkunftsland des Staatsfonds zugänglich gemacht werden. Dieses Kapitel behandelt deshalb spezifisch Investitionsmotive der Staatsfonds. Aber auch öffentliche Pensionsfonds, als Äquivalent zu Staatsfonds, interessieren sich nicht ausschließlich für die Maximierung des Portfoliowerts. Sie haben wegen ihrer politischen Orientierung auch Interesse daran, den allgemeinen Wohlstand zu maximieren. In der Begriffsdefinition wurde dargelegt, dass Staatsfonds allgemein als langfristig und nicht-strategisch orientierte Investoren gelten. Sie sind primär kommerziell tätige, renditemaximierende Finanzakteure. Dass Staatsfonds aus ökonomischen Gesichtspunkten heraus handeln und keine (außen)politischen oder handelstechnischen Überlegungen verfolgen, sollte durch die Santiago Principles verdeutlicht werden. Truman, E. M. (2011) sieht Staatsfonds als Finanzvehikel von Staaten die neben Rendite- von Natur aus auch politische Staatsinteressen verfolgen. Sie können dazu dienen, ökonomische und gewerbliche Machtziele zu verfolgen. Dennoch betont auch er, dass der Großteil der Investitionen in der Regel Portfolio- bzw. Minderheitsbeteiligungen sind. Dennoch identifiziert er zehn Staatsfonds die, Stand 2010, strategische Ziele verfolgen. Dies drückt sich in der Strategie des Erwerbs signifikanter bzw. kontrollgebender Beteiligungen in Unternehmen oder Joint Venture Unternehmungen aus. Dazu zählen insbesondere Staatsfonds aus Brunei, Canada, China, Kuwait, Malaysia, Niederlande, Qatar, Singapur, die Vereinigten Arabischen Emirate und Vietnam. Die Investitionsstrategien, durch staatliche Wirtschaftspolitik beeinflusst, sind durch strategische Motive geprägt und lassen sich gehäuft in Schlüsselindustrien ausmachen. Die Sicherstellung des Zugangs zu Rohstoffen, um die Konjunktur nicht abzuschwächen, ist für viele Staatsfonds eine wichtige Prämisse. Dafür sind insbesondere Erz, Kohle und Kupfer von Bedeutung. Viele Investitionen haben für die Beschäftigung im Zielland jedoch kaum Bedeutung, da die Arbeitsplätze selten und in geringem Maße mit Staatsangehörigen des Ziellandes besetzt werden. Dies konnte z.B. im Bau von Anlagen und Kraftwerken bei China beobachtet werden. Insbesondere China zeigt mit der China Investment Corporation (CIC) starkes Interesse an strategischen Beteiligungen. Diese werden in Kapitel 4.1.1 explizit dargestellt. Insgesamt investieren über 650 chinesische Staatsunternehmen in Afrika, vor allem in Erdöl aber auch andere Rohstoffe sowie Telekommunikation. Auch die Temasek Holdings geht oft Beteiligungen ein, die Singapur den Transfer von Fachwissen ermöglichen. Auch Abu Dhabi geht mithilfe von Staatsfonds Joint Ventures mit internationalen Partnern ein oder versucht diese direkt zu akquirieren. Dies erfolgt insbesondere in Branchen, wo Wissens- und Technologietransfer möglich ist. Infolgedessen könnte eine nachhaltige, wissensbasierte Volkswirtschaft geschaffen, die Ressourcen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) optimal ausgenutzt und erstklassige Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur entwickelt werden. Es ist ein bemerkenswerter Trend zu erkennen. Staatsfonds investieren im Ausland um die heimische volkswirtschaftliche Entwicklung und Diversifikation zu unterstützen. Es besteht die Befürchtung, staatliche Investitionen in die Energiebranche führten zu Unsicherheiten der Versorgung. Denn durch Mehrheitsbeteiligungen kann starker Einfluss auf die Versorgungsentscheidungen des Managements ausgeübt werden. Remé, M. (2009) vertritt die Ansicht, dass einige Staatsfonds eine langfristig angelegte Investitionsstrategie verfolgen, die sich noch in stillen und passiven Aktien oder Unternehmensbeteiligungen ausdrückt. Sie verfolgen aber vermehrt das Ziel, durch Investitionen in industrielle Schlüsselbereiche, Technologietransfers, Innovationen und Industrialisierungsprozesse zugunsten der eigenen Länder zu forcieren, um die Abhängigkeit von den Rohstoffexporten zu reduzieren .

Über den Autor

Christopher Klein, M.Sc., wurde 1987 in Landau an der Isar geboren. Zunächst studierte er European Economic Studies (Internationale Volkswirtschaftslehre) an der Universität Bamberg. Von 2009 bis 2010 absolvierte er, im Rahmen des Studiums, zwei Auslandssemester in Mexiko-Stadt. Er schloss das Studium überdurchschnittlich mit dem Grad des B.A. ab. Anschließend studierte der Autor Management an der Universität Mainz mit den Schwerpunkten Internationales Management und Finanzwirtschaft. Durch seine fundierte volkswirtschaftliche Ausbildung wählte der Autor ein Thema der Abschlussarbeit, das mehrere wirtschaftswissenschaftliche Bereiche miteinander verknüpft. Er schloss das Masterstudium im Jahr 2014 überdurchschnittlich ab.

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