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Andreas Garscha

KMU in Deutschland: Eine Betrachtung der Förderung der Eigenkapitalfinanzierung

ISBN: 978-3-95485-064-8

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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 31
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Diese Studie untersucht, inwiefern eine staatliche Eigenkapitalförderung des Mittelstandes sinnvoll ist. Ob tatsächlich die Finanzschwäche der deutschen mittelständischen Unternehmen als Versagen des Marktes definiert werden kann und ob aufgrund dessen ein Eingriff seitens des Staates gerechtfertigt ist. Zudem geht es darum, Ideen zu entwickeln, wie eine mögliche staatliche Förderung gestaltet sein könnte. Das Finanzierungsumfeld des deutschen Mittelstandes zieht zunehmend die Aufmerksamkeit von Politikern und Wirtschaftsanalytikern auf sich. Hierfür sind unter anderen die neue Basler Eigenkapitalverordnung (Basel II), die anhaltende konjunkturelle Schwäche in Deutschland und der Wandel auf den internationalen Finanzmärkten verantwortlich. Auch wenn es scheint, dass sich die finanzielle Situation der KMU verbessert hat, existieren immer noch Finanzierungshemmnisse, die Investitions- und Finanzierungsvorhaben für mittelständische Unternehmen verkomplizieren oder manchmal auch unmöglich machen. Um diesen Schwierigkeiten entgegen zu treten, wurde zusätzlich zur Förderung junger KMU in Deutschland die Initiative Eigenkapital für den breiten Mittelstand gestartet, durch die der Mittelstand zunehmend mehr Eigenkapital erhalten soll.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.4, Theoretische Modelle der Eigenkapitalrationierung: Auch die theoretischen Modelle der Eigenkapitalrationierung kommen zu unterschiedlichen Einschätzungen der Situation. DMW (1987) erweitern ihr Modell der Kreditrationierung und kommen zu dem Schluss, dass Anleger keiner Rationierung ausgesetzt sind, wenn sie die passenden Finanzierungsinstrumente benutzen. So sollten sie die DF der EF vorziehen, wenn asymmetrische Informationen nur in Bezug auf die erwarteten Erträge vorliegen. Ihrer Ansicht nach kommt es dann nämlich nicht zu einer Kreditrationierung. Liegen asymmetrische Informationen jedoch bezüglich des Risikos vor, sollten die Investoren die EF der DF vorziehen, da dann keine Eigenkapitalrationierung auftritt. Die Überlegungen von DMW berücksichtigen allerdings nicht das Auftreten asymmetrischer Informationen im Hinblick auf die erwarteten Erträge und das Risiko. Das Kreditrationierungsmodell von SW impliziert, dass sich das Finanzierungs-gleichgewicht eher durch EF als durch DF einstellt, da die EF ‘low-risk’ -Typen nicht benachteiligt, die bei einem ‘all-debt’ -Gleichgewicht den größten Beitrag zu den Gewinnen der Bank leisten würden. Würde Equity den ‘low risk’ -Typen zu günstigeren Konditionen angeboten, so würde die DF verdrängt und es entstünde ein effizientes Marktgleichgewicht. Hellmann und Stiglitz (HS 2000) erstellten ein Modell, in dem Fremd- und Eigenkapitalanbieter um die Finanzierung heterogener Unternehmer konkurrieren. Sie interessierten sich für die Frage, ob unter diesen Umständen Kredit- und Equitymärkte immer ausgeglichen oder rationiert sind. Bei ihrer Untersuchung kombinieren sie die Kreditrationierungsmodelle von SW und DMW. Sie gehen von der Annahme aus, dass bezüglich der zu erwartenden Erträge und des Risikos der Unternehmensprojekte eine asymmetrische Informationsverteilung vorliegt. Unter der Annahme, dass die zu erwartenden Erträge und das Risiko nur den Unternehmen selbst bekannt sind, zeigen sie, dass Individuen, die hohe Erträge unter einem hohen Risiko erwarten, die DF der EF vorziehen. HS setzen dabei voraus, dass die Investoren entweder nur DF oder nur EF anbieten und keine Kombination aus beiden und dass die Unternehmer ‘ihren Typ’ nicht preisgeben. Sie zeigten daraufhin, dass Kredit- und Eigenkapitalrationierung entweder einzeln oder gemeinsam auftreten können. Wie bei SW erhöhen die Gläubiger nämlich nicht den Preis, um den Markt auszugleichen, da dann die ‘guten Typen’ den Markt verlassen und die erwarteten Gewinne des Kreditgebers fallen. HS kamen sogar zu dem überraschenden Ergebnis, dass ein Wettbewerb zwischen den beiden Märkten in sich eine ‘adverse selection’ hervorruft, die für die Rationierung verantwortlich ist. Der Grund ist, dass viele Unternehmen mit geringem Risiko zwischen Fremdkapital- und Eigenkapitalmärkten wechseln, wenn der Preis in einem der Märkte steigt. Der Wettbewerb zwingt die Gläubiger, in einem oder sogar in beiden Märkten, die Preise unter den den Markt bereinigenden Zinssatz zu senken, so dass Rationierung entsteht. Würde nur Equity angeboten, würde die Rationierung verschwinden. Greenwald, Stiglitz und Weiss (GSW 1984) und Myers und Majluf (MM 1984) zeigen in ihren Modellen, dass auch Equity Märkte rationiert sein können. GSW unterstellen, dass der fähigste Unternehmer die DF und der am wenigsten fähige die EF bevorzugt. Sie zeigen, dass allein die Andeutung der Wahl einer EF ein nachteiliges Signal erzeugen kann, mit einem Anstieg der Kapitalkosten, der den kreditrationierten Schuldner abhalten wird, EF für sich zu nutzen. Das bekräftigt die Bedeutung des Ergebnisses der Kreditrationierung nach SW, mit Widerlegung des Arguments, dass kreditrationierte Unternehmer eine andere Finanzierung erhalten, z.B. in Form von PE. Dass auch eine Unterinvestition im Fall von PE Verträgen möglich ist, zeigen MM. Sie beschäftigten sich mit der Frage, wie neues Eigenkapital angeboten werden kann, wenn andere nützliche Investitionsalternativen auf dem Markt existieren. Da Manager von bestehenden Unternehmen mehr Informationen über die gegenwärtigen Vermögensanlagen des Unternehmens und über die Höhe der Möglichkeiten neuer Investitionen haben, besitzen sie einen Informationsvorsprung vor dem Kapitalmarkt. Angenommen, eine PE-Gesellschaft will eine neue Investition finanzieren, die Manager des Unternehmens agieren im Interesse der bestehenden Aktionäre und die Aktionäre richten ihre Portfolios nicht aktiv nach den Firmenaktivitäten aus. Durch die bestehende Informationsasymmetrie sind die Kapitalanleger am Markt bereit, nur einen sehr geringen Preis für die Aktien zu zahlen. MM zeigen, dass durch die Ausgabe der neuen Aktien der Preis so stark sinkt, dass die Manager des Unternehmens sich diese profitable Chance aufgrund der Entstehung einer Unterinvestition entgehen lassen müssen. Im Gegensatz dazu würde die Verwendung von interner Finanzierung oder risikoloser DF jegliche Unterinvestition verhindern und den Aktienpreis nicht reduzieren, weshalb sie von den Managern bevorzugt werden. Diese Ergebnisse stützen die Ergebnisse der Pecking-Order-Theorie. Sie besagt, dass Unternehmen zunächst die Innenfinanzierung zur Realisierung ihrer Projekte heranziehen. Reicht diese nicht aus, wird eine externe Finanzierung zunächst in Form von FK und erst als letzte Möglichkeit in Form von EK angestrebt. Dieses Verhalten ist jedoch stark von den Überzeugungen der Manager des Unternehmens und dem Verhalten der Aktionäre abhängig.

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