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  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Maßnahmen zur Work-Life-Balance und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Beschäftigte

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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 178
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In diesem Buch geht es um ein Thema, das in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit derzeit breit diskutiert wird. Es geht darum, wie Männer und Frauen ihre Erwerbsarbeit und ihr Privatleben balancieren können und wie Unternehmen ihnen dies ermöglichen können. Genauer: Es geht um Work-Life-Balance-Maßnahmen oder auch um Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Arbeit/Beruf und Leben/Familie. Diese werden als Instrumente einer umfassenden betrieblichen Personalpolitik verstanden. Es ist zu erwarten, dass solchen Maßnahmen eine immer größer werdende Bedeutung zukommen wird und zwar sowohl für Unternehmen als auch für die Beschäftigten, denn Work-Life-Balance-Maßnahmen sind für Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen interessant, versprechen sie doch einerseits den Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit/Beruf und Leben/Familie ermöglichen zu können und andererseits den Unternehmen Kosten zu vermeiden oder sogar einen darüber hinausgehenden Nutzen zu generieren. Im wissenschaftlichen Diskurs werden Work-Life-Balance-Maßnahmen diverse Nutzenpotentiale zugeschrieben. Eine nähere Durchleuchtung von Studien ist hier besonders wichtig, da oftmals der Nutzen von vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen als evident vorausgesetzt wird. Ob Work-Life-Balance-Maßnahmen tatsächlich einen derartigen Nutzen bringen können, ist Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit, in welcher die Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und ihre Beschäftigten untersucht werden. Die Auswirkungen von vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen auf die Unternehmen werden dabei als betriebswirtschaftliche Kosten und/oder Nutzen unterschieden. Für die Beschäftigten stehen ebenfalls Kosten und Nutzen, Vor- und Nachteile von vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen im Vordergrund. Somit können schlussendlich differenzierte Kosten-Nutzen-Kalküle aufgemacht werden. Das Buch bietet einen informativen Überblick über die einzelnen Work-Life-Balance-Maßnahmen und ihre Vorteile und Nachteile für Unternehmen und Beschäftigte.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Allgemeine Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und Beschäftigte: Bei der Beschreibung der allgemeinen Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen sollen Forschungsergebnisse beachtet werden, die Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen eruieren, dabei aber nicht auf einzelne und/oder bestimmte Maßnahmen oder Maßnahmengruppen zurechnen, sondern nur generell Auswirkungen von vereinbarkeitsfördernder Unternehmenspolitik beschreiben. Später sollen dann erst die Vorteile und der Nutzen einzelner Maßnahmen näher untersucht werden. An dieser Stelle noch nicht strikt zwischen den Auswirkungen auf Unternehmen und Beschäftigte unterschieden werden. Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen können als Investitionen der Unternehmen in ihre Beschäftigten verstanden werden. Auswirkungen von solchen Maßnahmen wirken im und außerhalb des Unternehmens, lassen sich aber nur bedingt quantifizieren. Es ist zweckmäßig zwischen Auswirkungen zu unterscheiden, die direkt im Unternehmen wirken und solchen, die außerhalb des Unternehmens wirken. Erstere können als Instrumente verstanden und eingesetzt werden, die einen Interessenausgleich zwischen den Beschäftigten und dem Unternehmen schaffen. Dazu gehören Maßnahmen, die eine bessere Abstimmung von Arbeit und Leben schaffen oder solche, die eine Unternehmenskultur schaffen, die durch Vertrauen und Loyalität geprägt ist. Dadurch können Prozesse und Abläufe im Unternehmen verbessert werden, z. B. durch optimalen Einsatz des Personals, weiter können die Beschäftigten stärker an das Unternehmen gebunden werden und zu stärkerem Engagement motiviert werden, z. B. durch eine Entlastung im Alltag, durch weniger Stress. Dies wiederum kann die Wettbewerbsposition des Unternehmens entscheidend verbessern, weil die Beschäftigten motivierter und leistungsbereiter sind. Auswirkungen wie eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten mit der Arbeit sind als positive Auswirkungen, als ein Nutzen für Unternehmen und auch für die Beschäftigten selbst zu verstehen. Ebenfalls Auswirkungen wie ein gesunkener Krankenstand und gesunkene Fehlzeiten, eine erhöhte Rückkehrquote, eine gesunkene Abwesenheitsdauer nach Freistellungen wie Elternzeit und eine geringere Stressbelastung sind Nutzen für Unternehmen und zeugen von einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben der Beschäftigten, sind somit auch für diese nützlich. So besteht beispielsweise ein hoher Krankenstand oftmals nur, weil die Eltern keine Betreuung für ihre Kinder gefunden haben und sich selbst krank melden müssen, weil die Betreuungsproblematik nicht gelöst ist. Eine erhöhte Rückkehrquote und ein schneller Wiedereinstieg in den Beruf, also eine gesunkene Abwesenheitsdauer nach einer Freistellung, zeigen, dass bestimmte Maßnahmen, wie abgestufte Teilzeit, flexible Arbeitszeiten etc. (siehe Kap. 6.1.) es vielen Eltern oftmals erst ermöglichen wieder berufstätig zu werden und dann auch noch so schnell nach der Geburt eines Kindes. Daneben sind solche Auswirkungen zu unterscheiden, die außerhalb des Unternehmens wirken wie eine verbesserte Kunden- und Investorenbeziehung und ein besseres Image des Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung. In der Literatur werden für Unternehmen ausschließlich positive Auswirkungen konstatiert, wenn Auswirkungen festgestellt werden konnten. Negative Auswirkungen konnten dagegen nicht ausgemacht werden. Die Kosten von Work-Life-Balance-Maßnahmen stellen nur insofern negative Auswirkungen dar, als dass diese Mittel nicht mehr für andere Zwecke eingesetzt werden können. Die Kosten sind dabei das, was an Mitteln und Ressourcen wie Zeit, Personal, Geld, Aufwand aufgebracht werden muss, um die Maßnahmen ein- und durchzuführen. Sie werden weiter unten gesondert betrachtet.

Über den Autor

Der Autor, Dr. rer. pol. Daniel Dorniok, Dipl. Soz., ist Dozent im Bereich Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Work-Life-Balance, Wissen und Nichtwissen in Beratungsorganisationen, Organisationsforschung, Soziologische Theorie, Systemtheorie, Beratungsforschung, Energiewende, Energiegenossenschaften, Unternehmensprozesse, Supply-Chain-Management.

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