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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Seit Jahrhunderten schon haben talentierte und begabte Menschen großen Anteil am Erkenntnisstand und Fortschritt unserer Gesellschaften. Ihre Fähigkeiten überragten und überragen die des durchschnittlichen Normalbürgers um einiges. Mangelnde Aufklärung über die Phänomenologie der Hochbegabung und deren Konsequenzen haben jedoch als Folge, dass dem Anspruch auf bestmögliche Förderung der Fähigkeiten aller Menschen nicht Rechnung getragen wird. Nur profunde Kenntnisse darüber können gewährleisten, dass unsere Gesellschaft lernt, mit der Hochbegabung gebührend umzugehen. Die Untersuchung geht auf die Probleme und Schwierigkeiten der hochbegabten Kinder und Jugendlichen und den Einfluss des sozialen Umfeldes ein.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Merkmale Hochbegabter: […] Schon im Säuglingsalter können sich erste Hinweise auf Hochbegabung zeigen, beispielsweise wenn der Säugling wenig schläft, lärmempfindlich und sehr sensibel reagiert. Auch wenn Kinder sich auffällig früh für Buchstaben und Zahlen interessieren, sich mit intellektuellen Problemen befassen und viele wissenschaftliche Fragen stellen, können dies Indikatoren für eine besondere Begabung sein. Es gibt allerdings kein typisches Verhalten, aus dem sich Hochbegabung ableiten ließe. Daher ist Hochbegabung selbst für Eltern oft schwer zu erkennen. Jedoch sollte man das Auftreten einiger Merkmale für Hochbegabung nicht immer überbewerten und in jedem Anzeichen eine Hochbegabung sehen. Trotz der Unterschiede der einzelnen Individuen lassen sich in der Literatur doch immer wieder Hinweise auf charakteristische Gemeinsamkeiten besonders begabter Kinder finden, zumindest was den Bereich der intellektuellen, geistigen Leistung betrifft. Besonders begabte Kinder, die in ihrer frühen Kindheit und Vorschulzeit unter anregenden und fördernden Umweltbedingungen aufgewachsen sind, lassen sich in Bezug auf vorwiegend kognitiv bestimmte Merkmale zu Beginn der Schulzeit wie folgt beschreiben […]. Die Abwesenheit eines oder mehrerer der zusammengetragenen Merkmale und Verhaltensweisen schließt aber nicht zwangsläufig aus, dass das Kind besonders begabt ist. Es sind nur einige mögliche Indikatoren, die wiederholt beobachtet wurden. Bei Kindern mit überdurchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten ist eine fragende, kritische Grundhaltung besonders oft anzutreffen. Damit verbunden ist dann auch eine sehr selbstkritische Grundhaltung. Unter den Eindrücken mangelnder Anerkennung wird das Selbstbild hinterfragt und beginnt oft erheblich zu leiden. Daher gehört eine Stärkung des Selbstbewusstseins zu einer der nötigsten Maßnahmen für diese Kinder. 4, Interessen und Motivation: Neben kognitiven und nicht-kognitiven Begabungsmerkmalen weisen hochbegabte Kinder und Jugendliche natürlich auch soziale Merkmale auf. Das bedeutet, sie legen ein bestimmtes Verhalten an den Tag, welches genau wie bei allen anderen Menschen, mehr oder minder von der Umwelt beeinflusst wird. Darüber hinaus haben sie natürlich auch die Fähigkeit, ihre Umwelt zu beeinflussen. Sie entwickeln im Laufe ihrer Entwicklung eigene Interessen. Nun stellt sich die Frage: Haben hochbegabte Kinder dieselben Interessen wie die anderen Kinder ihres Alters? Gibt es Interessen, die hochbegabungsspezifisch sind? Es heißt, intellektuell besonders befähigte Kinder haben häufig andere Interessen, einen verstärkten Wunsch nach Selbststeuerung, erhöhte emotionale oder soziale Sensibilität oder Wissensdurst in speziellen Fachgebieten. Solche Kinder zeigen einen ausgeprägten Explorationsdrang, sie wenden sich aktiv ihrer direkten Umwelt zu, handeln, untersuchen, experimentieren und entdecken. Sie legen eine immense Neugier und ein Erkenntnisstreben an den Tag und fordern, wenn nötig, Unterstützung und Rat an. Des Weiteren beweisen sie eine erstaunliche Ausdauer bei der Beschäftigung mit ihren selbstgewählten Themen und Tätigkeiten und können sich dabei selbst motivieren. Sie sind dann mit ihrer ganzen Persönlichkeit dabei und haben Freude an ihrem Tun. Schiefele beschäftigte sich 1986 näher mit den Interessen der Hochbegabten und den daraus resultierenden Konsequenzen. Er definierte Interessen als spezifische Personen-Gegenstands-Beziehungen, d. h. Orientierungen in Bezug auf verschiedene Bereiche, denen sich eine Person aus eigener Initiative zuwendet . Seiner Meinung nach ziehen Interessen die folgende Kette nach sich: Interessen verursachen, dass ein hochbegabter Mensch den Wunsch entwickelt, sich anzustrengen. Als Konsequenz seiner Anstrengung kommt es dann zu einem Leistungsverhalten, weil er erfolgreich ist. Wenn ein Interesse stark genug ist, dann befähigt es einen Menschen, diesem nachzugehen, ohne dabei die Meinungen und Wertvorstellungen seiner Umwelt zu beachten. Dennoch sind soziale Aspekte notwendig, um Interessen aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln. Es bedarf also Anerkennung von außen und auch eines eigenen Gefühls der Selbstverwirklichung. Die Freizeitgestaltung dieser Menschen baut sich unter anderem auf deren Interessen auf. Aber auch die Mitarbeit im Unterricht und dementsprechend die Leistung im Unterricht sowie die Vorstellung von der Zukunft haben eine enge Verbindung zu den Interessen des Einzelnen. Bei Hochbegabten entwickeln sich die Interessen auch wieder begabungsspezifisch und sind dementsprechend kategorisierbar. Es wurde außerdem herausgefunden, dass die Interessen stark geschlechtsspezifisch sind. Doch entgegen den weit verbreiteten Vorurteilen, sind hochbegabte Kinder und Jugendliche keineswegs Fachidioten, sondern haben eher ein breit angelegtes Interesse. Erst mit steigendem Alter fokussiert sich deren Interesse auf engere Gebiete. Noch im Vorschulalter erfolgen Selbstcharakterisierung wie: ich brenne vor Lernbegierde! . Dennoch bedeutet das nicht, dass diese Übermotivation weiterhin anhält. Viele hochbegabte Kinder verlieren im Laufe ihrer Entwicklung das Potential der intrinsischen Motivation. Zu häufige Kritik und übersteigerte Erwartungen können Ursachen des Motivationsverlustes sein. In solch einem Fall sollten die Alarmglocken schlagen und dem Kind und den Ursachen des Defizits mehr Beachtung geschenkt werden.

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