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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 52
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die zunehmende Liberalisierung des Handels mit Agrarerzeugnissen, die Globalisierung der Weltwirtschaft sowie die stetige Preissteigerung der energetisch verwendeten Rapspflanze auf dem Weltmarkt machen alternative Nutzungen der Ackerfläche mit Rohstoffpflanzen sinnvoll. Dieses Buch soll praxisnahe Antworten darauf geben, wie sich Bodenbearbeitung, -bestellung und -pflege unter den jeweiligen betrieblichen Rahmenbedingungen am kostengünstigsten erledigen lassen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, umsetzbare Erkenntnisse für die konkrete Gestaltung von Produktionsverfahren für Sommerraps zu erarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Optimierung ackerbaulicher Maßnahmen unter Berücksichtigung verschiedener Bodenbearbeitungssysteme. Dabei werden die unterschiedlichen Möglichkeiten der konservierenden Bodenbearbeitungssysteme und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Rapsproduktion dargelegt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Rapsanbauverfahren: 3.1, Rapsanbau weltweit: Als Heimatland von Raps gilt Indien, obwohl es diesbezüglich verschiedene Sichtweisen gibt. Manche sagen, dass Raps aus dem Mittelmeerraum stammt. Diese Ölfutterpflanze begann man im IV Jahrhundert v. Chr. anzubauen (LÜTKE und BERNHARD, 2011). Heute ist Raps ein Hybrid aus Kohlblatt und Rübsen. Der Rapsanbau ist mit modernen, jedoch nicht gentechnischen Methoden gezüchtetem ‘Doppel-Null-Raps’ weit verbreitet. Er wird in den USA als ‘canola’ bezeichnet, der gewöhnliche Raps als ‘rapeseed’. In den letzten Jahren hat der Rapsanbau stetig zugelegt und die Rapsproduktion belegt den dritten Platz in der Welt entsprechend der Dynamik der Nachfrage nach Ölen (Abbildung 12 im Anhang) und bietet hervorragende ‘Chancen für nachhaltige Gewinne’ (ALPMANN und andere, 2006). Die Sichtweise aufgrund des wirtschaftlichen Nutzens: z.B. von einem Hektar Raps bekommt man 1100 kg Öl, bei Sonnenblumen dagegen – 600 kg und Soja – 290 kg (Jahresarbeit, Staatliche Universität der Stadt Grodno, Weißrussland, 2011). Raps (Brassica napus) wird weltweit hauptsächlich in den wintermilden Gebieten der gemäßigten Klimaregionen angebaut. Hauptanbauländer sind China, Kanada, Indien sowie die EU-27 (Abbildung 13 im Anhang). China, Kanada und Indien produzieren zusammen knapp 55% der weltweiten Rapsproduktion. Die Spitzenposition in der Rapserzeugung nimmt aber China mit 22% der weltweiten Ernte ein. Kanada verliert in diesem Sinne gegenüber China nur 2%. Aber bei der Betrachtung der Warenströme (Rapshandel) sieht die Situation anders aus (Abbildung 14 im Anhang). Die Hauptrapsproduzenten bedeuten nicht gleich die großen Exporteure. Kanada hat im Jahr 2010/11 12,8 Tsd. t produziert. ‘Damit ist Kanada der weltweit bedeutendste Rapsexporteur und hat auch im Hinblick auf die Exporte von Rapsschrot weltweit die führende Position inne.’ Obwohl China weltweit der größte Rapsproduzent ist, zählt er zudem zu den bedeutendsten Rapsimporteuren und hat im Wirtschaftsjahr 2010/11 930 Tsd. t. (USDA) Rapssaaten zur Deckung seines inländischen Bedarfes importiert. Indien, mit einem weltweiten Produktionsanteil in Hohe von 12%, hat in diesem Jahr noch 15 Tsd. t. eingeführt und nichts, genauso wie China, ausgeführt. Ein wichtiger Rapsexporteur ist die EU-27. Nach der Ernte 2010/11 haben EU-Länder 197 Tsd. t. (USDA) Rapssaaten überwiegend nach Marokko, Türkei, Indien und Pakistan geliefert. Aber gleichzeitig haben EU-Länder in diesem Jahr 2,572 Tsd. t. eingeführt, teilweise aus der Ukraine. Das spricht für einen offenen Handel, der sich dank der Globalisierung und Internationalisierung der Agrarmärkte immer weiterverbreitet. ‘Attraktive Preise und Gewinne pro Hektar trugen ebenfalls zu dieser Entwicklung bei’ (ALPMANN und andere, 2006). In 2010 wurde weltweit auf 32 Mio. ha Raps angebaut (USDA). In der Europäischen Union nähert sich die Anbaufläche von Raps in einer Anzahl von 4 Mio. ha. (Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Bayern). In Deutschland nehmen die Rapsflächen mehr als 1 Mio. ha, in Frankreich, die über Ressourcen in der Größe der Ukraine verfügen – 1,4 Mio. ha ein. Frankreichs Rapserträge betragen 33 dt/ha, somit ist eine Jahresproduktion von 4,6 Mio. t. garantiert (Jahresarbeit, Staatliche Universität der Stadt Grodno, Weißrussland, 2011). Raps wird aber nicht nur in der Ukraine sondern auch in der Russischen Föderation in großen Mengen produziert, jeweilig 1.873.300 t. und 666.840 t. der vermarktungsfähigen Waren (FAO-STAT). Für den Anbau von Raps werden in der Ukraine und in anderen ehemaligen GUS-Staaten (Russland, Weißrussland) nicht mehr als 1% der Gesamtanbaufläche genutzt, deshal besteht hier noch ein imenses Potenzial die Rapsanbauflächen zu erweitern und somit die Position auf dem internationalen Markt zu verstärken. Die höchsten Erträge erwirtschaftet man in den europäischen Ländern, hier liegen die durchschnittlichen Erträge zwischen 30-35 dt/ha (Statistisches Bundesamt Deutschland). Potenzielle Möglichkeiten der ehemaligen GUS-Länder mehr Raps anzubauen, liegen im Bereich von 1,0-1,5 Mio. ha in der Ukraine und Weisrußland, sowie 1,5-2,0 Mio. ha in der Russische Federation, was nicht mehr als 8% der Aussatstruktur beträgt (Jahresarbeit, Staatliche Universität der Stadt Grodno, Weißrussland, 2011). 3.2, Rapsanbau in Kasachstan: Raps baut man hauptsächlich in Nordkasachstan (in drei Regionen: Kostanai, Akmola und selbst nord-kasachisches Gebiet) auf schwarzen fruchtbaren Böden an. In Kasachstan gibt es aber noch weitere potentielle Rapsanbaugebiete. Vor allem sind diese in westlichen Regionen Kasachstans. Diese Regionen verfügen auch über relativ gute Böden mit großen Niederschlagsmengen (Abbildung 15 im Anhang). Die Tatsache, dass Raps hauptsächlich im nördlichen Teil Kasachstans angebaut wird, ist nicht nur auf die dortigen fruchtbaren Böden, sondern auch auf die üblichen Betriebsstrukturen und Betriebsgrößen zurückzuführen (60% der bewirtschafteten Fläche befinden sich in Nordkasachstan und gehören zu 40% der landwirtschaftlichen Betriebe). Die großen Landwirtschaftsunternehmen haben innerhalb der letzten fünf Jahre durchschnittlich 91,26% der gesamten Rapsflächen bewirtschaftet. Der Anteil der Farmwirtschaften beläuft sich entsprechend dazu auf durchschnittlich nur 8,74% (Abbildung 17 im Anhang). Diese Aufteilung der Rapsanbaufläche ist leicht zu verstehen. Je größer das Unternehmen ist, desto mehr Kaufkraft, beziehungsweise Geldvermögen besitzt es. Dadurch kann er sich die Anschaffung von Saatgut und Maschinen zur Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen leisten. Die kleinen privaten Landwirtschaften sind in diesem landwirtschaftlichen Segment, aufgrund des Liquiditätsmangels, nicht allzu repräsentabel. Letztendlich ernteten die großen Landwirtschaftsunternehmen im Jahr 2010 93,4% der gesamten Rapsproduktion. Die Farmwirtschaften erzielten die restlichen 6,6% der Rapsproduktion im selben Jahr. Der Anteil der Rapsanbaufläche in Kasachstan beträgt nur 1,6% der gesamten Ackerfläche. Das ist eine kleine quantitative Anzahl für eine Diversifizierung der kasachischen Landwirtschaft und nicht annährend genug, um eigene Bedürfnisse zu decken. Im Zeitraum von 2006 – 2010 stieg die Ackerfläche für den Rapsanbau um unglaubliche 187% an. ‘Die Rapsfläche hat in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Programmen zur Entwicklung der Biodieselproduktion kontinuierlich zugenommen’ (JANNERMANN, ‘Agrar- und Ernährungswirtschaft in Kasachstan’, 2008), wohin gegen die Produktionsmenge von Raps um lediglich 73% anstieg. Um dieses Verhältnis deutlicher auszudrücken war 2006 der Ertrag 0,52 t/ha und 2010 0,31 t/ha (Abbildung 18 im Anhang). Das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr (2007) war mit einem Ertrag von 0,7 t/ha. Damals wurden 118,3 Tsd. t geerntet, der tatsächliche Ertrag ist von 2006 auf 2007 um 35% gestiegen. Die Rapsproduktion im nachfolgenden Jahr 2008 ging um 30% zurück, obwohl die Anbaufläche nahezu gleich blieb. Von Jahr zu Jahr wurde die Rapsanbaufläche erweitert und bestand im Jahr 2010 aus 351,2 Tsd. ha. Die größte Erweiterung der Fläche fand von 2009 auf 2010, mit einem Wachstum von insgesamt 80%, statt, erstaunlicherweise ist aber der Ertrag t/ha zur gleichen Zeit im Verhältnis um 44% gesunken. Das Ziel mit dem Anstieg der Produktionsfläche ebenso die Produktionsmenge im großen Maße zu steigern und dadurch dem Selbstversorgungsgrad in Höhe von 100% näher zu kommen, konnte demnach nicht erreicht werden. Trotz dieser Tatsache, nach den Angaben des Landwirtschaftsministeriums von USA exportierte Kasachstan 0,037 Mio. t Rapssamen im Wirtschaftsjahr 2009/2010. Obwohl ‘mit Erlass Nr. 976 vom 20.10.2007 hat die Regierung Kasachstans die Ausfuhr von Pflanzenöl und Sonnenblumensamen vorläufig verboten’ (JANNERMANN, Agrar- und Ernährungswirtschaft in Kasachstan’, 2008). Einer der ständigen Vertriebskanäle ist nicht dieser in die Nachbarländer, die üblicherweise für den Getreideabsatz gelten, sondern die Länder des Fernauslandes (insgesamt 150 Länder der Welt): 65% Sonnenblumen, 97% Rapssamen (z.B. Deutschland), 78% Sojabohnen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Exportpolitik bezüglich Rapses in Kasachstan nicht korrekt ist. Dies ist aufgrund der Tatsache, dass die Exporte nicht im Einklang mit den Bewegungen von Rapsressourcen sind. Sie sind mit einer Reduktion der internen Reserven gemacht. Dadurch wird die Sicherheit der Selbstversorgung gefährdet. Dies kann zu einer Notwendigkeit führen, Raps für die nationalen Bedürfnisse zu importieren. Aber darüber hinaus gibt es seit mehreren Jahren eine Einigung zwischen den Trends der Veränderung der Rapsressourcen und den Trends der Veränderung der Rapspreisen. 3.3, Erträge: Die stetig wachsende Nachfrage nach Rapsöl (Abbildung 12 im Anhang) für Ernährung, Biodiesel und Rapsschrot für die Tierernährung hat die Rapsanbaufläche weltweit steigern lassen. Wurden von 1967 noch 7,7 Mio. ha (Tabelle 10 im Anhang) der Ackerfläche mit Raps bestellt, waren es 2011 bereits 33,52 Mio. ha (USDA). Dies entspricht einer Anbauflächensteigerung um 360%. ‘Gründe, warum der Raps weltweit in der Fruchtfolge an Aktivität gewonnen hat, sind neben den stark schwankenden Getreidepreisen auch in der gestiegenen Ertragsleistung des Rapses (Tabelle 10 im Anhang) zu suchen’ (ALPMANN und andere, 2006). Üblicherweise könnte man aus Flächen- und Mengenangaben die Ertragshöhen (dt/ha) leicht herauszufinden, indem man die Menge auf Hektar dividiert. In dem Fall wäre das nicht ganz richtig, obwohl rechnerisch alles stimmt. Es gibt noch statistische Angaben von der Statistischen Agentur der Republik Kasachstan, die nicht die gesäten sondern die tatsächlich geernteten Flächen zählen. Also, wenn im Jahr 2006 auf 122,2 Tsd. ha Raps gesät wurde, erntetet man nur auf 111,7 Tsd. ha. Das heißt, dass die Differenz zwischen gesäten und tatsächlich geernteten Rapsflächen in diesem Jahr 10.500 ha oder 8,6% beträgt. Die durchschnittlichen Verluste innerhalb dem Zeitraum von 2006 bis 2010 betrugen 20.080 ha jährlich, die gesät aber nicht gedroschen wurden. Das entspricht 9,26% jährlichen Verlustes.

Über den Autor

Maxim Zaitsev wurde in Russland geboren. Sein BWL Studium an der Ingenieur-Pädagogischen Universität in Kasachstan schloss der Autor im Jahr 2010 mit Auszeichnung ab. Anschließend begann der Autor ein Studium an einer Fachhochschule in Deutschland mit dem Schwerpunkt Agrarmanagement, welches er 2012 erfolgreich mit dem Master abschloss. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische internationale Erfahrungen in der landwirtschaftlichen Branche. Fasziniert von Landwirtschaft, verbrachte der Autor sehr viel Zeit in unterschiedlichen Ländern, um die Besonderheiten und Unterschiede der landwirtschaftlichen Technik kennenzulernen. Seine Tätigkeit bei verschiedenen weltweit operierenden Reiseveranstaltern motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches anzunehmen.

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