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Technische Wissenschaften

Paul Müller

Nachhaltiges Bauen als wirtschaftlicher Erfolg

ISBN: 978-3-95549-172-7

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 44
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Im Zuge der voranschreitenden Globalisierung spielt nachhaltige Entwicklung überall auf der Welt eine wichtige Rolle. Dabei steht nachhaltiges Handeln, das den Klimawandel, die Ausschöpfung der natürlichen Ressourcen sowie den CO2- Ausstoß betrifft, im Vordergrund. Ferner wird auf globaler, insbesondere europäischer und nationaler Ebene versucht, alle Produktionsbereiche soweit nur möglich nachhaltig zu gestalten. Auch die Immobilienbranche bleibt davon nicht unberührt. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung versuchen der Staat sowie die Unternehmen unter anderem auch die Wirtschaft anzukurbeln. Um diesen Prozess nachhaltig, d.h. langfristig und umweltschonend zu gestalten, ist es erforderlich ökonomische, soziale und ökologische Größen in einer konzentrierten Weise so anzuwenden, dass die zukünftigen Generationen nicht gefährdet werden und eine sinnlose Verschwendung der vorhandenen Ressourcen erst gar nicht entsteht. Die Nachfrage nach den natürlichen Ressourcen ist durch die steigende demografische Entwicklung und immer älter werdende Gesellschaft sowie die zunehmende Industrialisierung, insbesondere in den Entwicklungsländern gestiegen. Es wird immer mehr Energie verbraucht, dadurch entsteht über Jahre hinweg das Problem, dass die natürlichen Ressourcen auf Dauer die erhöhte Nachfrage nicht decken können. Die vorliegende Arbeit wird nur eine Nische der nachhaltigen Entwicklung - und zwar die nachhaltige Bauweise - näher analysieren, da gerade die Bauweise neuer, energie- und umweltfreundlicher Häuser sowie die Modernisierung des bestehenden Immobiliensektors durch den Begriff der Nachhaltigkeit geprägt werden und oft durch die hohen Kosten ein Problem darstellen. Allein 40 % des Energiebedarfes in der Europäischen Union wird für die Unterhaltung des Gebäudesektors eingesetzt. Zunehmend wird die Nachhaltigkeit im Bauwesen zum Leitfaden einer gesunden und ökologisch-freundlichen Bauweise für die meisten Bauleute wie Bauingenieure, Architekten und Baulieferanten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1, Baukosten: Beim Bau einer Immobilie entstehen verschiedene Kosten und zwar für die Anschaffung bzw. Errichtung des Gebäudes sowie deren spätere Nutzung und einen eventuellen Abriss. Die Errichtungs- und Baufolgekosten werden in drei Gruppen aufgeteilt: Errichtungskosten, Nutzungskosten und Rückbaukosten. Die Errichtungskosten enthalten die Erschließungs-, Makler-, Notar-, Dokumentations- und Baukosten. Nach dem Bau einer Immobilie fallen die Nutzungskosten z.B. für die Instandhaltung oder Modernisierung an. Wenn das Gebäude sich in der letzten Lebenszyklusphase befindet, müssen Rückbaukosten für den Abriss, das Abtransportieren sowie für das Entsorgen der Baustoffe in Betracht gezogen werden. Daher ist bereits bei der Planung des Baus einer Immobilie sehr wichtig, alle Kostenarten mit in die Kalkulation einzubeziehen. Ganz besonders sind dafür die Baustoffkosten relevant, weil diese für das nachhaltige Bauen von großer Bedeutung sind. Die Baukosten enthalten zum einen die Baustoffkosten und die Lohnkosten für handwerkliche Gewerke. Um die Wirtschaftlichkeit der nachhaltigen Bauweise näher zu untersuchen, werden einzelne wichtige Bauteile einer Immobilie mit jeweils zwei typischen Baustoffen, einmal aus der Sicht der konventionellen und der nachhaltigen Bauweise, miteinander verglichen und auf deren Wirtschaftlichkeit analysiert. 3.1.1, Fassade: Als konventioneller Baustoff für die Fassade wird in den meisten Fällen Stahlbeton verwendet. Dieser wird unter anderem sehr oft als Fertigbetonteil benutzt, um die Bauphase zu beschleunigen. Bei der Auswahl verschiedener umweltfreundlicher Baustoffe, wie z.B. Mauersteine aus Ton, Kalksandsteine und Porenbeton, ist Porenbeton für die Errichtung einer Fassade am geeignetsten, weil dieses dem Nachhaltigkeitsdreieck (Ökologie, Ökonomie und soziale Struktur) am weitesten entspricht. Bei der Produktion des Porenbetons entsteht kein Abfall, der entsorgt werden muss, daher ist dieser Baustoff bereits von Anfang an nachhaltig. Ferner hat der Porenbeton eine längere Lebensdauer als Stahlbeton, auf diese wird im späteren Verlauf näher eingegangen. Porenbeton kann von einzelnen Individuen aufgrund seines geringen Gewichts leicht verarbeitet werden. Darüber hinaus sorgt dieser nach der Fertigstellung des Gebäudes für ein Wohlgefühl in den Räumen, dazu trägt seine gute Isolierfähigkeit bei. In dem Herstellungsprozess ist Porenbeton ressourcenschonender als Stahlbeton. Auf einen m³ betrachtet, braucht man für die Herstellung des Porenbetons weniger Rohstoffe, als für die Herstellung des Stahlbetons. Bei der Produktion des Porenbetons wird Luft zugeführt, um die poröse Struktur erreichen zu können, durch diese wird eine bessere Wärme- und Kälteisolierungsfähigkeit erreicht, dadurch ist Porenbeton um 800 % energieeffizienter als Stahlbeton. Bei der Betrachtung der Kosten pro m² ist Porenbeton um 39 % teurer als Stahlbeton, dieser kostet im Durchschnitt 160 Euro und Stahlbeton 105 Euro. Die Lebensdauer des Poren- und Stahlbetons ist ein weiterer Indikator für bzw. gegen den Aspekt der Nachhaltigkeit. Porenbeton ist 120 Jahre und Stahlbeton ist 100 Jahre lang beständig, daraus ergibt sich eine Differenz von 20 %, die für die Benutzung des Porenbetons spricht. Die Entsorgungskosten sind für den Vergleich der beiden Betonarten nicht relevant, da beide unter die Entsorgungskategorie ‘Bauschutt’ fallen und gleich viel kosten (22,50 EUR/t). 3.1.2, Fenster: Fenster sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Gebäudes, für deren Betrachtungsweise werden Fenster aus Kunststoff und Fenster aus Hartholz miteinander verglichen. Für die konventionelle Bauweise werden Kunststofffenster mit dreifacher Verglasung und für die nachhaltige Bauweise werden Fenster aus Hartholz ebenfalls mit dreifacher Verglasung auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit analysiert. Die Anschaffungskosten der Kunststofffenster betragen 220 Euro pro m², die Fenster aus Hartholz kosten dagegen 350 Euro pro m², somit sind die Hartholzfenster um 59 % teurer als die Kunststofffenster. Ein weiterer Vorteil der konventionellen Fenster aus Plastik ist, dass diese sehr witterungsbeständig sind und viel weniger gewartet werden müssen als die Hartholzfenster. Um die Langlebigkeit des Holzes gewährleisten zu können, müssen Hartholzfenster dagegen alle drei Jahre mit einer Holzlasur behandelt werden. Zwischen der Lebensdauer beider Fensterarten gibt es keinen Unterschied, diese beträgt in beiden Fällen 40 Jahre. Ferner entsteht bei der Produktion der Kunststofffenster ein hoher Energieverbrauch, weil Plastik erst unter sehr hohen Temperaturen in einem Hochofen erwärmt werden muss, um die richtige Form zu bekommen. Die Holzfenster werden aus in der Natur gewachsenem Holz hergestellt. In den meisten Fällen wird Laubholz benutzt, da es am härtesten ist und witterungsbeständiger als andere Holzarten. Fraglich ist jedoch, ob die Hartholzfenster ökologisch sinnvoll sind, weil oft das Problem entsteht, dass das Holz für die Fenster nicht aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft kommt und die Umwelt noch mehr beschädigt. Bei einer Gegenüberstellung der Entsorgungskosten von beiden Fensterarten sind die Kunststofffenster gegenüber den Hartholzfenstern um 85 % teurer. Der Eigentümer der Fenster muss für die Entsorgung der konventionellen Fenster aus Kunststoff 185 Euro pro Tonne und für die Hartholzfenster 100 Euro pro Tonne bezahlen. Eine weitere Wiederverwertung der Kunststofffenster ist sehr umweltbelastend, da eine große Menge an CO2 freigesetzt wird. Die Wiederverwertung der Holzfenster ist ökologischer, weil keine CO2-Emissionen entstehen und aus dem alten Holz z.B. Holzpellets hergestellt werden können. Im Jahre 2011 wurden die Kunststofffenster um 57,1 % mehr verkauft als die Hartholzfenster. Dies spricht für eine hohe Profitabilität, weil diese in der Anschaffung günstiger als Hartholzfenster sind. Jedoch wird das Problem der hohen Entsorgungskosten bei den Kunststofffenstern außer Acht gelassen.

Über den Autor

Der Immobilienökonom (VWA) Paul Müller wurde 1985 in Omsk, Russland geboren. Nachdem er eine Ausbildung in der Baubranche abgeschlossen hatte, entschied sich der Autor dazu, begleitend zu seiner selbständigen Tätigkeit seine Qualifikationen auszubauen und das Fachabitur an einem Abendgymnasium nachzuholen. Außerdem schloss er ein Studium im Bereich des Immobilienmanagements ab. Während der Selbstständigkeit und auch im Studium sammelte der Autor umfassende Erfahrungen in der Bau- und Immobilienbranche. Der Autor entwickelte dabei ein besonderes Interesse an dem Thema der Nachhaltigkeit, welches für die Zukunft von hoher Bedeutung ist.

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