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Alexandra Feilen

Der barrierefreie Naturerlebnispfad

Eine Studie am Beispiel des ehemaligen Campingplatzes "Zur Wackenmühle" in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg

ISBN: 978-3-8366-5609-2

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 01.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 172
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Am Beispiel des ehemaligen Campingplatzes Zur Wackenmühle in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, Ortsteil Hemmersdorf, wurde als Teil eines Ökokontoprojekts ein touristisches Nutzungskonzept in Form einer besucherlenkenden Maßnahme durch einen Naturerlebnispfad erarbeitet. Begleitend hierzu hat die an der Wackenmühle durchgeführte Umfrage gezeigt, dass die Renaturierungsmaßnahme sowie eine dem Naturschutz gerecht werdende Besucherlenkung durchaus erwünscht ist. Die Ergebnisse der Auswertung der Besucherumfrage werden in Kapitel 8 vorgestellt. Die Umfrage fand im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit statt und wurde im Jahr 2005 durchgeführt. Hierfür wurde eigens ein 14 Fragen umfassender Fragebogen entworfen, der im Anhang der Arbeit zu finden ist. Das Projektgebiet Zur Wackenmühle liegt direkt an der Nied und befindet sich im südwestlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück im Saarland. Die Nied ist ein kleiner Mäandertalfluss im deutsch-französischen Grenzbereich. Sie ist im Gewässertypenatlas des Saarlandes als Referenzgewässer aufgeführt und zählt zu den saubersten Flüssen in ganz Deutschland. Durch die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist es notwendig geworden, die Nied als Gewässer stärker zu schützen. Da die Nied aber gleichzeitig ein Vorranggebiet für den Erholungsnutzen im Naturpark Saar-Hunsrück darstellt, musste ein Konzept entworfen werden, das sowohl den Belangen des Naturschutzes als auch den Belangen der Erholungsnutzung gerecht wird. Angesichts der immer stärkeren Zersiedlung der Landschaft durch den Menschen ist es von besonderer Bedeutung, Schutzgebiete vor menschlichen Eingriffen zu schützen. Dies ist mit Einsatz von Besucherlenkungssystemen möglich, da ein gut funktionierendes Besucherlenkungssystem das Ziel hat, die Natur zu erhalten sowie die Ansprüche der Besucher zu berücksichtigen. Die Erkenntnis, dass eine rein rezeptive Informationsaufnahme, wie sie auf den meisten herkömmlichen Lehrpfaden praktiziert wird, aus pädagogischer Sicht nur einen geringen Lernerfolg verspricht, führte zu neuen Konzepten, bei denen sich der Besucher aktiv mit der Natur auseinander setzen soll. So entwickelte sich der neue Ansatz des Naturerlebnispfads, bei dem nicht nur reines Wissen vermittelt wird, sondern über eine interaktive Beteiligung der Gäste und die Ansprache aller Sinne, Freude an der Natur geweckt werden soll. Die emotionale Basis des Naturerlebens erweitert sich über verschiedene Sachebenen (Naturbeschreibung, -erklärung & -verständnis) zum Umweltbewusstsein und so zur Handlungsbereitschaft, wobei diese Komponenten wiederum in Form einer positiven Rückkopplung die Qualität der emotionalen Ebene beeinflussen. Ein weiterer wichtiger und oftmals ungeachteter Punkt bei der Konzeption eines Erlebnispfades ist die barrierefreie Gestaltung und die einfache Vermittlung der Informationen. Barrierefreiheit meint, dass jeder Mensch ungehindert überall hin gelangen kann. Der Begriff der Barrierefreiheit schließt, im Gegensatz zu dem oft noch synonym verwendeten Begriff Behindertengerechtigkeit , die Zugänglichkeit und Benutzbarkeit für alle Menschen mit ein. Das vorliegende touristische Nutzungskonzept wurde in die Gesamtplanung der Gemeinde Rehlingen-Siersburg zur Schaffung verschiedener Lehrpfade entlang des Saarlandradweges aufgenommen. Somit erfährt der Naturpark Saar-Hunsrück im Gebiet des Saar-Nied-Gaus eine weitere Aufwertung in Bezug auf die Erholungsnutzung und die naturschutzfachliche Bildung.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 7.2, Die Nied: Die Nied wird im Gewässertypenatlas des Saarlandes von KINSINGER und LÖFFLER als ein kleiner Mäandertalfluss bezeichnet, der regelmäßig die Talflanken wechselnd von Prallhang zu Prallhang fließt. Mäandertalgewässer, wie die Nied, weisen eine Mindestbreite von 5 m bei Mittelwasserabfluss auf, wobei sie in der Regel jedoch deutlich breiter (> 10 m) sind und bereits als Flüsse bezeichnet werden. Die Nied befindet sich im deutsch-französischen Grenzbereich. Die deutsche Nied (Nied allemande) entspringt bei Genviller/Marienthal (Lothringen) und die französische Nied (Nied française) entspringt bei Marthille (Lothringen). Nach ca. 50 km vereinen sich die beiden Flüsse zur Nied réunie in Condé-Northen (GREIN 2003). Sie mündet als zweitgrößter Zufluss bei Fremersdorf in die Saar. Das gesamte Einzugsgebiet der Nied beträgt rund 1388 km2 (GREIN 2003). Die Nied zählt zu den saubersten Flüssen in ganz Deutschland und erfüllt somit auch die Qualität eines Angelgewässers [22]. Sie gehört neben Prims, Blies und Saar zu den fischreichsten Gewässern des Saarlandes. Kapitel 7.3, Die Wackenmühle: Das Wandern ist des Müllers Lust , diese Eigenart wurde den Müllern angedichtet, da sie ihr Domizil immer wieder verließen, um ihr Glück an einem anderen Ort zu suchen. Dies beruht zu einem großen Teil auf Wahrheit, findet seine Ursache aber nicht in der Lust, sondern war eine bittere Notwendigkeit, da nicht alle Söhne eines Müllers an der Heimatmühle bleiben konnten und sich an anderen Mühlen Arbeit suchen mussten. Die Wackenmühle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt, als sie sich noch im Besitz der Grafen von Sayn befand. Im Jahre 1563 wurde die Mühle dem Untertanen Adam von Flastroff auf neun Jahre gegen 4 Taler jährlich von Graf Sebastian, Herr zu Homburg-Munkler und Meinsberg, verpachtet. 1570 gingen die Mühle und die übrigen Saynischen Güter durch Verkauf an die Familie von Bockenheim von Siersberg über. Johann von Bockenheim, Gouverneur von Wallerfangen und Burghauptmann von Siersberg, kaufte am 27. Juni 1570 die Siersburg und Teile von Kerprich-Hemmersdorf und Itzbach. Am 15. März 1631 erhielt sein Sohn Ladwein von Bockenheim durch Verfügung des Herzogs Karl von Lothringen die Hälfte des Zehnten von den Einwohnern Rehlingens, Bürens, Siersdorfs, Itzbachs, Hymmersdorfs, Guisingens und Rammelfangens sowie der am Fuße des Siersbergs gelegenen Heßmühle und der Wackenmühle von Kerprich-Hemmersdorf. 1618 wird die Wackenmühle von Ladwein von Bockenheim auf sechs Jahre an den Müller Gaspard für 80 Quarten Getreide im ersten Jahr, in den folgenden Jahren für 50 Quarten und ein fettes Schwein im Wert von 30 Francs verpachtet. 1624 wird sie wiederum für neun Jahre verpachtet. 1696 wird Paulus Müller als Pächter auf der Wackenmühle erwähnt. Durch Nachforschungen des Jean Henry Forget, der am 17.02.1689 in Barst geboren wurde, erreichte dieser, dass durch Vermittlung des Prinzen von Commercy laut Dekret vom 13. Mai 1712 vom Herzog Leopold die früheren Güter seiner Familie zurück gegeben wurden. Hierunter waren auch die Wackenmühle, die Heßmühle und die Mühle zu Rehlingen mit zwei Teichen, die jedoch die Hälfte ihres Ertrages an die herzogliche Domäne abzuführen hatte. Am 11. Februar 1713 wurde der Besitz öffentlich an die Forgets de Barst durch einen Gerichtsvollzieher der Rechnungskammer zu Nancy auf Schloss Siersberg übergeben. Am 11. März wurden dem Sohn vom Vater alle Rechte und Nutznießungen an den Gütern übertragen. Jean Henry Forget de Barst erhielt durch Patent vom 12. Februar 1715 vom Herzog Leopold drei Viertel der hohen, mittleren und niederen Gerichtsbarkeit zu Kerprichhemmersdorf und Itzbach und die Hälfte des Ertrages der Wackenmühle und der Rehlinger Mühle mit der Verpflichtung, alle Reparaturen auszuführen und einen jährlichen Zins von 300 Livres zu zahlen. Jean Forget de Barst heiratete am 27. April 1715 Charlotte de Cailleux de Velmont, mit der er 11 Kinder hatte. Sein Sohn Franz Wilhelm Henry Forget, der am 06. September 1722 geboren wurde, heiratete Franziska de Wolkring bei Diedenhofen. Er verstarb am 14. Oktober 1778 im Alter von 65 Jahren und hinterließ drei Kinder. Franz Wilhelm Henry Forget folgte seinem Vater in die Herrschaft als Herr von Kerprichhemmersdorf und war Ritter des Ordens vom hl. Ludwig und Hauptmann im Regiment Royal-Nassau. Am 25. April 1784 kam dieser auf tragische Weise ums Leben und ertrank, als er mit seinem Pferd unterhalb des Wehres an der Wackenmühle den Fluss durchqueren wollte. Seine Witwe Franziska von Wolkring wird die Bewirtschaftung der Güter zunächst fortgesetzt haben. Um 1788 bewohnte die Familie Speiser die Wackenmühle.

Über den Autor

Die Autorin Alexandra Feilen absolvierte ihr Studium der Umweltplanung an der FH Trier (Standort Umweltcampus Birkenfeld) und beendigte dieses erfolgreich im September 2006 mit dem Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieurin (FH). Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um ihre Diplomarbeit, welche als Bestandteil eines praktischen Renaturierungsprojektes im Rahmen einer Ökokontomaßnahme für die Naturland Ökoflächenmanagement gGmbH (ÖFM) in Zusammenarbeit mit der ARK Umweltplanung und Consulting in Saarbrücken erstellt wurde. Derzeit lebt die Autorin in Saarbrücken und arbeitet ehrenamtlich am Aufbau eines Onlineprojektes zum Wissensmanagement im Bereich des Projekt- und Personalmanagements mit.

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