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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Mit der Globalisierung und der zunehmenden Modularisierung von Produktionsprozessen ist eine steigende Verstreuung von Produktionsstätten zu beobachten. Infolgedessen gewinnen Tracking-&-Tracing-Systeme zunehmend an Bedeutung. Heutzutage sind sie für immer komplexer werdende Logistiksysteme nicht mehr wegzudenken, da sie einen lückenlosen Einblick in die Lieferkette bieten können. Ziel dieses Buches ist es, die Funktionsweise von Tracking-&-Tracing-Systemen zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf Tracking-&-Tracing-Systeme von Logistikdienstleistern gerichtet werden. Dazu werden zum einen die Anforderungspotentiale an solch ein System herausgearbeitet und analysiert, zum anderen wird ein Vergleich der Tracking-&-Tracing-Systeme der erfolgreichsten Logistikdienstleister gezogen. Weiterhin soll ein Überblick über den Stand der Technik gegeben werden. Dazu werden die Funktionsweisen der einzelnen Techniken, ihre Vor- und Nachteile sowie potentielle Chancen und Risiken aufgezeigt. Außerdem bietet diese Studie einen Überblick über weitere Anwendungsfelder von Tracking-&-Tracing-Systemen wie beispielsweise die Lebensmittelindustrie.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2, Rückverfolgbarkeit von Verpackungen in der Lebensmittelindustrie: Wie schon beschrieben gibt es in der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie gesetzliche Bestimmungen der Rückverfolgbarkeit vom Handel bis zum ersten Hersteller. Davon betroffen ist auch die Verpackungsindustrie bei Verpackungen die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Zur Vervollständigung des Verbraucherschutzes müssen seit Oktober 2006 auch die Verpackungen von Lebensmitteln rückverfolgbar sein. Die Verordnung (EG) 1935/2004 setzt sie in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit somit den Lebensmitteln gleich. Dies bezieht sich aber nur auf die Primärverpackung, die direkt mit einem Lebensmittel in Kontakt kommt. Sekundärverpackungen, die die Primärverpackung nochmals umgibt, sind von der gesetzlichen Rückverfolgbarkeit ausgenommen. Um in einem Schadensfall die Verpackung einem Hersteller zuordnen zu können müssen die Verbrauchszeiträume beim Verpacken von Lebensmitteln dokumentiert werden. Es wird dabei immer dokumentiert, wann das Los des Verpackungsmaterials gewechselt wird. Da in den meisten Produktionen ein Verpackungsmateriallos für mehrere Tage ausreicht, besteht in den meisten Fällen kein großer Mehraufwand. Der weitere Verlauf der Verpackungsverfolgung erfolgt dann synchron mit der Lebensmittelverfolgung über Tracking und Tracing Systeme. In diesem Zusammenhang bietet die Lebensmittelkette EDEKA Nord seit 2007 seinen Kunden einen besonderen Service in Punkto Transparenz an. Sie erstellte eine Internet-Plattform auf der sich die Kunden in Verbindung mit dem Kaufdatum über die Herkunft der Fleischprodukte der Firma Gutfleisch informieren können. 4.3, Die Containerverfolgung: Heute befinden sich um die 25 Mio. Container rund um die Welt im Einsatz für logistische Abläufe. Container werden hauptsächlich von großen Logistikdienstleistern für Ferntransporte eingesetzt. Im Gegensatz zu KEP-Dienstleistern die auf Paketstückebene (Ebene 2) und in wenigen Fällen auf Versandeinheitenebene (Ebene 3) agieren, bietet sich den Logistikdienstleistern von Containertransporten (Ebene 4) eine ganz andere Möglichkeiten des Tracking & Tracing. Während auf Paketstückebene meist in Bezug auf eine Kostennutzenrechnung nur mit Barcodesystemen gearbeitet wird, lohnt sich in der Containerverfolgung meist auch die Anwendung von RFID und GPS. Die Größten Logistikdienstleister im Bereich der Containerlogistik arbeiten dabei mit zentralen Informationssystemen, an denen ihre Unterauftraggeber angeschlossen sind. Im Regelfall wird ein Container immer dann einem Tracking unterworfen, wenn er ein Umschlagsgerät wie einen Stapler, Straddle Carrier oder Kran passiert. Die Größten Umschlagterminals arbeiten hierzu mit DGPS. Differential Global Positioning System (DGPS) ist ein Verfahren, das mittels einer am Umschlagterminal aufgestellten DGPS-Korrekturstation die Genauigkeit der GPS-Navigation steigert. Dazu sind alle Stapler und Straddle Carrier mit DGPS-Endgeräten ausgestattet. Beim Lösen der Verbindungselemente liest das Endgerät die Identifikationsnummer des Containers (z.B. durch RFID) und sendet diese in Verbindung mit den Positionsdaten an ein Informationssystem. Neben der Containerverfolgung im Umschlagterminal wäre eine Containerverfolgung auch außerhalb des Terminals erstrebenswert. Eine Containerverfolgung auf LKWs, Zugwaggons und beim Kunden gilt in den meisten Fällen aber als nicht rentabel, da sie sich nur mit batteriebetriebenen Sattelitentranspondern umsetzen lässt und diese momentan noch zu kostenintensiv sind. 4.5, Mautsysteme: Zu den bekanntesten Tracking & Tracing Systemen gehören Mautsysteme. Mautsysteme sind Systeme zur Erhebung von streckenbezogenen Straßennutzungsgebühren. In Deutschland wurde im Januar 2005 das Mautsystem für LKWs auf Autobahnen und stark frequentierten Bundesstraßen eingeführt. Das zugehörige technische System wird von der Firma Toll Collect betrieben. Um eine ordnungsgemäße Abrechnung zu gewährleisten, bietet die Firma Toll Collect zwei Verfahren an. Das erste Verfahren ist die Ortung eines LKWs über die im LKW angebrachte On Board Unit (OBU). Sie ermittelt via GPS die genaue Position des Fahrzeuges und erkennt anhand einer digitalisierten Straßenkarte, ob sich der LKW auf einer gebührenpflichtigen Strecke befindet, via Mobilfunknetz werden diese Daten dann an das Rechenzentrum zur Grundlage der Abrechnung gesendet. Die zweite Möglichkeit ist eine manuelle Einbuchung über ein Mautstellenterminal oder über das Internet. Dazu muss die geplante Fahrroute vor Fahrtantritt eingegeben und bezahlt werden. Diese Möglichkeit bietet sich insbesondere für ausländische Fahrzeuge, die nur selten das deutsche Autobahnnetz nutzen an. Um die korrekte Buchung der Maut zu kontrollieren wurde durch die Firma Toll Collect ein effektiv funktionierendes Kontrollsystem entwickelt. Dazu wurden deutschlandweit 300 festinstallierte Brücken zur Mautkontrolle installiert. Sie ermitteln via Umriss-Scan jeden vorbeifahrenden LKW und machen ein digitales Bild seines Kennzeichens. Zeitgleich wird mittels DSRC-Kommunikation (Infrarotsystem) ermittelt, ob das Fahrzeug mit einem OBU Gerät ausgerüstet ist. Verfügt das Fahrzeug über kein OBU Gerät, wird dessen Kennzeichen automatisch mit einer Liste aller manuell eingegebene Einbuchungen verglichen. Falls hier auch keine Übereinstimmung besteht, werden die Daten des Fahrzeuges gespeichert und an das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens weitergeleitet. Zusätzlich sind bundesweit weitere 300 mobile Kontrollfahrzeuge des BAG unterwegs, die mittels Infrarottechnik vorbeifahrende LKWs kontrollieren. Manuell eingegebene Einbuchungsdaten werden mit einem Computer der per Mobilfunk mit der Toll Collect Zentralle verbunden ist abgeglichen.

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