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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 33
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Wir sind als Treuhänder dem Anleger verpflichtet. Wir wollen dauerhaften Anlageerfolg. Wir erzeugen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese drei Kernbotschaften hat der BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.), Lobbyverband der Fondsindustrie, als wesentliche Säulen des Branchen-Leitbildes definiert. Allerdings hat die Fondsindustrie insbesondere seit Ausbruch der Finanzkrise im September 2008 deutliche Veränderungen in ihrem Umfeld hinsichtlich der Nachfragesituation erfahren. Dabei spielt das Anlageverhalten der Investoren, sowohl auf institutioneller wie auch auf der retailorientierten Privatanleger-Seite, eine erhebliche Rolle - es ist deutlich risikoaverser geworden. Aufgrund dieser wenig risikobereiten und kapitalerhaltenden Anlagestrategie beider Investorenseiten (Institutionelle und Retail-Kunden) hat sich zwischenzeitlich auch die Produktlandschaft erheblich verändert und sog. Absolut-Return-Produkte in den Fokus der Produktanbieter (Asset Manager) rücken lassen. Um einen umfassenden Überblick über die veränderte Marktsituation auf Anbieter-, Nachfrager- und Produktseite zu geben, werden in diesem Buch neben der einschlägigen Literatur auch aktuelle Studien des BVI sowie der Investmentgesellschaft Fidelity Investments berücksichtigt. Den entscheidenden Bezug zur Praxis stellt zudem eine Umfrage her, die im Zeitraum vom 15. November 2011 bis einschließlich 15. Januar 2012 unter 500 Anlage- und Vermögensberatern in Deutschland durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Umfrage offenbaren elementare Veränderungen, die sich innerhalb der Fondsindustrie vollziehen werden. Insgesamt ist dadurch ein sehr umfangreicher Überblick der deutschen Fondsindustrie entstanden, der Anbieter, Produkte und die Nachfragerseite beleuchtet und einen Ausblick für die nächsten Jahre wagt. Dieses Buch ist eine Standardlektüre für jeden in der Fondsbranche tätigen und insbesondere auch für (private wie institutionelle) Anleger, die sich diesem Thema eingehender widmen möchten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.2, Ausländische Anbieter – ‘Die Etablierten’: Bei den ausländischen Fondsanbietern im deutschen Markt ist neben BlackRock als der weltgrößten Asset-Management-Gesellschaft auch Pioneer Investments, Franklin Templeton Investments, J.P. Morgan Asset Management und Fidelity Investments zu nennen. Pioneer Investments trat 1969 als erste ausländische Investmentgesellschaft an den deutschen Markt gefolgt von Flemings und Mercury, die später in J.P. Morgan Asset Management bzw. Merrill Lynch Investment Managers (wurden im Jahr 2006 von BlackRock übernommen) aufgingen. Besonders zu erwähnen sind dabei Franklin Templeton und Fidelity Investments, die mit ihren Flaggschiff-Fonds Templeton Growth Fund (heute noch abgekürzt mit ‘TGF’ bei langjährigen Investmentfondsvermittlern) und Fidelity European Growth einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland erreicht haben. Nachfolgend werden die genannten Gesellschaften kurz vorgestellt und deren Stellung am deutschen Fondsmarkt, aber auch im internationalen Kontext, beleuchtet. BlackRock: BlackRock ist gemessen am verwalteten Vermögen von 3,66 Billionen USD (Stand: Juni 2011) die weltgrößte Investmentgesellschaft. Dabei agiert die Firma vom Hauptsitz New York aus mit diversen ausländischen Standorten und beschäftig weltweit rund 9700 Mitarbeiter. Das Unternehmen entstand 1988 aus einem Management Buy-out der Blackstone-Gruppe und ging 1999 an die Börse. An die Weltspitze im Bereich Asset Management brachte es BlackRock v.a. durch die Übernahme von Merrill Lynch Investment Managers, der Asset Management-Sparte von Merrill Lynch, im September 2006 und entscheidend durch die Übernahme von Barclays Global Investors (BGI), die über ihre iShares-Plattform globaler Marktführer bei passiven Investmentlösungen sind. Neben dem Zubau passiver Investmentlösungen ist das starke Netzwerk über 26 globale Niederlassungen für BlackRock ein wesentlicher Qualitätsbestandteil, der aus Sicht des Unternehmens den entscheidenden Vorteil für die, in die Fondslösungen des Hauses investierenden, Anleger darstellt. Als sog. ‘Full-Sortimenter’ liefert BlackRock für alle Anlageklassen Investmentlösungen und hat sich neben dem institutionellen Geschäft, das sehr stark über die passiven Produkte abgedeckt wird, im Publikumsfondsvertrieb auf die Expertise im Rohstoffbereich fokussiert. Bereits Anfang des Jahrtausends wurde durch Merrill Lynch vertrieblich fast ausschließlich auf den ‘Megatrend Rohstoffe’ und schlußfolgernd die bevorstehende Rohstoffknappheit abgezielt und ergänzend dazu die Investmentthemen Gold und Energie fokussiert. Das führte dazu, daß mit den Fonds BGF World Mining, BGF World Gold und BGF New Energy regelrechte ‘Blockbuster’ im Retail-Vertrieb entstanden sind. Über diese Produktfamilie wurde insbesondere der Publikumsvertrieb in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie beseht darin als konzernunabhängiger Fondsanbieter privaten und institutionellen Kunden Anlagelösungen zu bieten, die neben aktiven Investmentansätzen auch passiv gemanagete Varianten beinhalten und somit dem Kunden die Komplettlösung aus einem Haus offerieren können. Für die Entwicklung des Deutschlandgeschäfts von BlackRock muß festgehalten werden, daß v.a. der Absatz bei passiven Investmentlösungen wie ETFs für das Wachstum verantwortlich war. Im Gegensatz dazu unterliegt das Geschäft mit Publikumsfonds – aufgrund seiner Ausrichtung auf eher aktienlastigen und deshalb volatileren Fonds – deutlich zyklischeren Schwankungen. Das hat dazu geführt, daß die Gesellschaft seit Ende 2008 angefangen hat auch Mischfonds wie den BGF Global Allocation Fund oder Absolute-Return-Fonds wie den BSF European Absolute Return Fund im Endkundenvertrieb stärker zu fokussieren. Insgesamt muß der Gesellschaft aufgrund ihrer breiten Aufstellung und ihres frühen Zubaus von passiven Investmentlösungen (v.a. für institutionelle Investoren) auch zukünftig innerhalb der deutschen Fondsindustrie eine wesentliche Rolle zugebilligt werden. Selbst, wenn die Gesellschaft nicht über eigene Verbundvertriebe verfügt, so ist es ihr dennoch gelungen mit allen entscheidenden Absatzkanälen, sowohl über Banken und Sparkassen wie auch im Bereich der freien Vertriebe, Vertriebskooperationen aufzubauen. Entscheidend war dabei, daß das Brand der ‘weltgrößten Investmentgesellschaft’ bei den Kooperationspartnern sehr positiv belegt ist und auch bei privaten wie institutionellen Investoren über eine gute Reputation verfügt.

Über den Autor

Thomas Hammer, Jahrgang 1973, verantwortet seit 2008 den Deutschland-Vertrieb der französischen Investmentboutique Carmignac Gestion (Paris/Frankfurt). Zuvor leitete er von 2004 bis 2008 den deutschsprachigen Vertrieb von Pioneer Investments (Dublin/München) und Robeco Asset Management (Amsterdam/Frankfurt) und arbeitete als Projektmanager für die Deutsche Börse AG (2001 - 2004) sowie im Private Banking des Volksbanken-Sektors (1994 - 2001). Thomas Hammer hält einen Master in Finance and Banking, ist Diplom-Betriebswirt sowie Bankkaufmann und zertifizierter Anlageberater. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Asset Management und zahlreicher Vorträge bei Banken und Sparkassen gilt Thomas Hammer als ausgewiesener Fachmann im Asset Management. Daneben ist er – aufgrund seiner langjährigen Börsenerfahrung – seit 2001 als freiberuflicher Dozent an der Baden-Württembergischen Genossenschaftsakademie tätig und dort für die Ausbildung der Bankfachwirte wie auch Bankbetriebswirte im Bereich Vertrieb und Portfoliomanagement verantwortlich. Mit seinem vorliegenden Buch gibt der Autor einen fundierten Einblick in die deutsche Fondsindustrie sowohl auf Anbieter- wie auch auf Nachfragerseite und wagt einen Ausblick für die Zukunft.

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