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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Mobile Commerce hat sich in den letzten Jahren zu einer festen und erfolgreichen Komponente des E-Commerces entwickelt. Die damit verbundene Teilmenge des Mobile Payments wurde dabei zu einer Schlüsselanwendung für den Erfolg der gesamten Mobile Commerce Branche. Seit geraumer Zeit wird nun versucht, Mobile Payment auch im Offline-Handel zu etablieren. Während sich in den USA und in Teilen Asiens diese Form der Bezahlung, Proximity Mobile Payment genannt, langsam etabliert, blieb der Erfolg im europäischen Raum bisher gänzlich aus. Probleme bei der Umsetzung von Geschäftsmodellen und fehlendes Vertrauen seitens der Verbraucher in die Sicherheit der eingesetzten Technologien, ließen die Anbieter bisher scheitern. Einzelne Insellösungen und Pilotprojekte waren zwar teilweise erfolgreich, doch eine kritische Masse blieb bis dato unerreicht. Es gilt nun herauszufinden welche Geschäftsmodelle, Technologien und Erfolgsfaktoren nötig sind, um am europäischen Markt Proximity Mobile Payment erfolgreich einzuführen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.4, Analyse der eingesetzten Technologien: Auf Basis der Anforderungen an eine PMP-Lösung am europäischen Markt, werden nun die verschiedenen, im Proximity Mobile Payment eingesetzten Technologien analysiert und miteinander verglichen. 4.4.1, NFC Technologie: Die NFC-Technologie ist wohl die bekannteste Lösung am Proximity Mobile Payment Sektor. Bereits vor 10 Jahren wurde versucht NFC im Rahmen von Mobile Payment marktreif zu machen, Hauptgründe des Misserfolges waren die damals kaum verfügbaren NFC-tauglichen Mobiletelefone, die fehlende Akzeptanz der Kunden und der nicht vorhandene Sektor der Smartphones. Nun hat sich hinsichtlich dieser Faktoren die mobile Welt grundlegend geändert. Ein guter Grund für die Unterstützer dieser Technologie zu versuchen, NFC wiederholt marktreif zu machen. NFC bietet im Bereich des Proximity Mobile Payments den derzeit höchsten Grad der Standardisierung. NFC Module sind nicht nur ISO-zertifiziert, sondern finden auch Unterstützung seitens zahlreicher, internationaler Initiativen. Laut Gartner entwickelt sich die NFC Technologie in den nächsten 5-10 Jahren zu einem produktiven Bezahlsystem. Es wird erwartet, dass in den nächsten 12 Monaten viele größere Mobilfunkbetreiber und Finanzdienstleister ebenfalls mit der Verwendung und Bereitstellung der NFC Technologie beginnen werden. Wichtigstes Ziel dabei ist es, den Markt der NFC Nutzung zu vergrößern, bzw. diesen überhaupt erst zu schaffen. Fakt ist, dass sich durch die Bezahlung mit NFC-fähigen Mobiltelefonen, die Durchlaufzeit an den Kassen erheblich verkürzt. Ebenso erspart sich der Kunde das Mitnehmen von Rabattgutscheinen und Bonuskarten, diese lassen sich problemlos in ein NFC-fähiges Mobiltelefon integrieren. Der Kunde muss lediglich sein Mobiltelefon an das NFC Terminal halten und automatisch werden Transaktionen durchgeführt, Rabatte abgezogen und Bonuspunkte gutgeschrieben. Eine derartige Vereinfachung in einem Bezahlprozess ruft natürlich auch Fragen hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz auf. Da die NFC Technologie aus einer Hardware- und aus einer Softwarekomponente besteht, ist der Sicherheitsstandard vergleichbar mit dem einer Bank- oder Kreditkarte. Ebenfalls erfolgt die Speicherung der Daten lokal auf einem gesicherten Chip und nicht wie bei QR- und Cloud-Lösung auf einem Server. Zusätzlich sind bei jeder Mobile Payment Lösung die Installation einer mobilen Applikation auf dem Endgerät, sowie eine Registrierung bei dem jeweiligen Anbieter erforderlich, um die einzelnen Konten und Zusatzfunktionen verwalten zu können. Hier hat der Benutzer ebenso die Möglichkeit, seine Transaktionen zusätzlich mit einer PIN oder einem Passwort zu schützen. Obwohl die Bezahlung per NFC-Chip demnach als sicher gilt, treten seitens der Medien und potentiellen Konsumenten immer wieder Unsicherheiten auf. Dies betrifft vorwiegend die unautorisierte Transaktion. Ein denkbares Szenario ist eine Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel - da die NFC-Chips auf kontaktloser Funktechnologie basieren, könnte ein NFC-Lesegerät in unmittelbarer Nähe des NFC-Chips eine unautorisierte Zahlung auslösen. In der Praxis ist dieser Fall aber denkbar unwahrscheinlich, denn für die Abbuchung eines Betrages wird eine speziell vergebene Händlerlizenz mit den dazugehörigen Zertifikaten benötigt, ohne diese ist eine Abbuchung nicht möglich. 4.4.2, Cloud-basierende Lösung: Wie schon beschrieben, nutzt diese Technologie rein die Funktion des mobilen Internets auf einem mobilen Endgerät. Dies kann wiederum mittels dem 3G-Netz des Mobilefunkbetreibers, oder einem stationären W-LAN mit Internetzugang geschehen. Cloud-basierende Lösungen sind im Gegensatz zu NFC Zahlung sehr facettenreich. Sie bieten verschiedene Möglichkeiten der Autorisierung vor Ort, die fehlende Standardisierung im Bezahlverlauf lässt hier eine Vielzahl an verschiedenen Bezahlschritten zu. Der große Vorteil der Cloud-Technologie, im Vergleich zur NFC-Lösung, ist die hohe Verfügbarkeit, denn es müssen weder Kunden noch Händler mit neuer Hardware ausgestattet werden, um das Bezahlsystem zu nutzen. Es erfordert lediglich ein Smartphone mit Mobile-Web Zugang und eine angepasste Software bei den bestehenden Terminals seitens der Händler. Dem gegenüber stehen Nachteile im Bezahlvorgang, denn die Autorisierung und Eingabe einer PIN ist bei jedem Einkauf erforderlich. Die Bezahlung umfasst somit mehr Schritte und dauert durch die einzelnen Benutzereingaben definitiv länger als bei NFC-Zahlungen – bei schwacher Datenverbindung könnte sich dies weiter verzögern. Ohne zusätzliche Hardware wird dieser Nachteil aber auch schwer zu überwinden sein. Ein weiterer Schwachpunkt der Cloud-basierenden Zahlungssysteme ist die serverseitige Speicherung der Daten, somit sind Cloud-Payment Systeme genauso angreifbar für Hacker, wie herkömmliche Daten-Cloud Systeme. Kreditkarteninstitute reagieren daher mit höheren Transaktionssteuern, im Schnitt liegen diese 70% über den herkömmlichen Gebühren bei Präsenzgeschäften. Eine der größten Befürworter dieser Technologie ist der Onlinebezahldienst PayPal, der seine Bezahlverfahren aus dem Remote-Payment Bereich an den Offline-Bereich angepasst hat. In den USA und Japan konnten mit dieser Technologie bereits erste Erfolge verbucht werden, in Europa sind derzeit kaum Geschäftsmodelle zu finden, die rein auf der Cloud-Technologie basieren. 4.4.3, QR-Code: Betrachtet man den europäischen Mobile Payment Markt, so sind die Verfahren in denen die QR-Code Technologie eingesetzt wird, eher im Remote-Payment vertreten. Ein bekannter Anbieter am europäischen Markt ist der Onlinezahldienst PayPal, der mit seiner Lösung ‘QR-Shopping ‘ eine für die Masse zugängliche Mobile Payment Lösung bereitstellt. Diese Art der Bezahlung benötigt einen kundeneigenen PayPal Account, welcher entweder mit der eigenen Kreditkarte verbunden, oder mittels Prepaid Methode aufgeladen werden kann. Teilnehmende Händler bieten nun beispielsweise in ihren Schaufenstern an den POS Produkte an und kennzeichnen diese zusätzlich mit einem QR-Code. Der PayPal Kunden kann nun mit der QR-Shopping App den Code scannen und sich nach Eingabe seines PINs und Bestätigung der Händler-AGBs, das jeweilige Produkt nach Hause senden lassen. Wendet man nun diese Funktionsweise im Proximity Payment an, so muss der Kunde nach seinem Einkauf, an der Kasse einen vom Händler generierten QR-Code scannen. Dies setzt jedoch voraus, dass der Händler die notwendige Hardware (Display, Scaneinheit) bereitstellt, da ansonsten ein Ausdruck des QR-Codes notwendig wäre. Der Kunde nimmt somit sein mobiles Endgerät, startet die App und scannt den bereitgestellten Code. Dies erfordert natürlich eine aktive Internetverbindung, denn ansonsten kann die Software weder den QR-Code entschlüsseln, noch dessen Echtheit prüfen. Ist dies geschehen, wird der Kunde aufgefordert die Bezahlung zu bestätigen, anschließend erfolgt die Eingabe eines 4-stellingen PINs, damit die Transaktion auch tatsächlich als sicher gilt. Damit ist die Transaktion beendet und der Kunde erhält seine Ware.

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