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Susanne Arzinger

Qualitätsmanagement in der stationären Hospizarbeit

ISBN: 978-3-8366-8997-7

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Tod stellt unvermeidlich das Ende des Lebens eines jeden Menschen dar der qualitative Umgang mit den Patienten im Krankenhausalltag ist oftmals unangemessen, die Zufriedenheit der Patienten oder der Angehörigen wird nicht selten missachtet. Die stationäre Hospizarbeit bietet eine Alternative, in Würde zu sterben. Aber auch in diesem Bereich sollte die Kundezufriedenheit eine Rolle spielen. Die Autorin Susanne Arzinger gibt Einblicke darüber, ob es sich bei dem Thema Qualitätsmanagement um einen Widerspruch handelt und welche Perspektiven und Möglichkeiten der Umsetzung es in diesem Bereich gibt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2 Der Ursprung der Hospizbewegung: Hospize gab es bereits zu Beginn des Christentums im Römischen Reich. Sie waren im gesamten europäischen Raum verbreitet und verstanden sich als Zufluchtsstätte für Menschen, die sich auf einer Reise befanden. Häufig wurden sie von Ordensmönchen geleitet und dienten den Pilgern als Raststätte. Diese erhielten an jenem Ort Verpflegung, Hilfe und Unterkunft. Diese Tradition aufgreifend soll das Hospiz auch in unserer Zeit dem Sterbenden auf seiner ‘…Reise zu einem letzten Ziele Pflege, Stärkung, Herberge…’ zusichern. Die Verwendung des Wortes Hospiz wurde erstmalig in Verbindung mit der Pflege und Begleitung Sterbender, Mitte des 19. Jahrhunderts benutzt. Im 19. Jahrhundert und in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine kleine Anzahl an Hospizinitiativen in Deutschland, Frankreich, Irland, England und den USA. Dabei wurden viele dieser Einrichtungen von Frauen ins Leben gerufen und geführt. Das Entstehen dieser Einrichtungen kann als eine Voraussetzung für das durch CICELY SAUNDERS gegründete ‘St. Christopher`s Hospice’ in England und als Vorbild für weitere Entwicklungen in der Hospizbewegung und Palliativmedizin gesehen werden. Nach langjährigen Erfahrungen in der Hospizarbeit gründete die Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin, SAUNDERS 1967 das ‘St. Christopher`s Hospice’ im Londoner Randgebiet. Forschung und wissenschaftliches Arbeiten waren neben der Betreuung Sterbender grundlegende Aufgaben des Hospizes. Folglich setzte sich das Hospizkonzept in England durch und verbreitete sich in vielen anderen Ländern. Ein weiterer Impuls für die Entwicklung der Hospizbewegung kam zeitgleich von der Schweizer Ärztin KÜBLER-ROSS, die in Krankenhäusern und Universitäten das Verhalten sterbender und todkranker Menschen untersuchte und mit dem 1969 veröffentlichten Buch ‘Interviews mit Sterbenden’ bekannt wurde. Weitere Veröffentlichungen folgten und bildeten den theoretischen Diskurs der deutschen Hospizbewegung. Allerdings hatte es die Hospizbewegung in Deutschland schwer und fasste, im Vergleich zu den Entwicklungen in England, erst später Fuß. Zwar wurde bereits 1971 der unglücklich betitelte Dokumentarfilm, ‘Noch 16 Tage …- Eine Sterbeklinik in London’ im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, der Wortlaut ‘Sterbeklinik’ stieß jedoch auf Kritik und Hospize wurden mit dem geschichtlichen Hintergrund der NS-Euthanasie von der Bevölkerung abgelehnt. ‘Gettoisierung’ und ‘Institutionalisierung’ der Sterbenden waren die Befürchtungen vieler Menschen. Erst 15 Jahre später wurde durch den Ordensgeistlichen TÜRKS das erste Hospiz ‘Haus Hörn’ in Aachen ins Leben gerufen und weitere Hospizeröffnungen folgten in dieser Zeit, wobei es sich vor allem um stationäre Hospize handelte. In den nachfolgenden Jahren entwickelten sich weitere Hospizvereine und -initiativen und es bildete sich ein vielfältiges Hospizangebot heraus, wobei anzumerken ist, dass sich die Hospizbewegung und die Palliativmedizin in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern getrennt voneinander entwickelt haben. Grund hierfür bestand darin, dass sich die Hospizbewegung vor den Medikalisierungstendenzen bewahren wollte. Zahlreiche Hospizinitiativen setzten den Schwerpunkt auf die ganzheitliche, psychosoziale und spirituelle Betreuung von Sterbenden und betrachteten das Einbeziehen von Ärzten in das Hospizgeschehen mit Skepsis. Somit entwickelten sich die ‘…ärztliche Palliativmedizin und die eher psychosoziale und spirituell ausgerichtete und maßgeblich von Laien getragene Hospizbewegung…’ getrennt voneinander. Übersicht und Struktur der deutschen Hospizlandschaft: Die Hospizbewegung in Deutschland hat zwei Dachorganisationen, einerseits die BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT (BAG) HOSPIZ E.V. und andererseits die DEUTSCHE HOSPIZ STIFTUNG (DHS). Der Deutschen Hospiz Stiftung obliegt, als unabhängige, überparteiliche und unkonfessionelle Stiftung, die Aufgabe der Spendenverteilung, der Puplic Relations und der wissenschaftlichen Forschung zu den Themen Tod, Sterben und Trauer. Der eingetragene Verein BAG HOSPIZ übernimmt die Funktion der Interessensvertretung aller Hospize gegenüber Politik und Verbänden. Ebenso sieht die BAG Hospiz ihre Aufgaben in der Entwicklung eines Hospiznetzwerkes, in der Verbesserung der Lebensqualität Sterbenskranker, in der Fort- und Weiterbildung aller maßgeblichen Berufsgruppen, in der Öffentlichkeitsarbeit, etc.. Weiterhin hat die BAG HOSPIZ Qualitätsstandards für den Kern hospizlichen Handelns im stationären Hospizbereich erarbeitet und im Qualitätshandbuch ‘Sorgsam’ zusammengefasst. Deutlich wird hier, dass sich die Zuständigkeitsbereiche der DHS und der BAG Hospiz partiell überschneiden. Der Dachverband BAG HOSPIZ integriert 16 Landesarbeitsgemeinschaften (LAG), die auf Länderebene die Weiterentwicklung der Hospizbewegung unterstützen. Zu seinen Mitgliedern zählt die BAG Hospiz die ambulanten, teilstationären und stationären Hospize, die Palliativstationen und ebenso überregionale Organisationen, wie die Deutsche Aidshilfe, die Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL Hospiz), einige Wohlfahrtsverbände und den Verein Omega –Mit dem Sterben leben e.V.

Über den Autor

Susanne Arzinger, Jahrgang 1976, wurde in Marne geboren. Nach ihrer Berufsausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin, entschied sich die Autorin ihre pädagogischen Kenntnisse im Rahmen eines Sozialpädagogikstudiums weiter auszubauen. Das Studium schloss sie 2006 als Diplomsozialpädagogin/-arbeiterin erfolgreich ab. Das Interesse an der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen bewog sie, sich schon während des Studiums in diese Richtung zu spezialisieren. Während des Studiums setzte sich Frau Arzinger aufgrund des Todes eines Familienangehörigen mit dem Thema Tod und Sterben intensiv auseinander, so dass dieses Werk entstand.

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