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Monika Nörr

Spin-Offs: Wie Wissenschaftler zu Unternehmern werden

Anforderungen an den Gründer und das Transferobjekt

ISBN: 978-3-8366-8980-9

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 134
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Technischer Fortschritt und Innovationen sind für das langfristige Wachstum einer Volkswirtschaft von hoher Bedeutung. Dies gilt besonders für Deutschland, einem Land, in dem Wissen der einzig unmittelbar verfügbare Rohstoff ist. Einen wichtigen Beitrag zur Verwertung und Diffusion von Wissen, Innovationen und Technologien leisten akademische Spin-Offs. Hierbei handelt es sich um Ausgründungen aus Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsorganisationen. Dieses Buch will dazu beitragen, das Phänomen akademische Spin-Offs in Deutschland transparenter zu machen. Die Analyse konzentriert sich auf die sog. Hightech-Spin-Offs . Dies sind Unternehmensgründungen, bei denen der Wissenschaftler sein hochtechnologisches Forschungsergebnis in ein vermarktungsfähiges Produkt weiterentwickelt. In dem Buch werden zunächst Schlüsselbegriffe wie Spin-Offs, Unternehmensgründungen, Innovationen und die verschiedenen Arten von Mutterorganisationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Anschließend werden die Gründungszahlen von Spin-Offs, die Tätigkeitsgebiete und Aktivitäten sowie ihre Bedeutung für die Volkswirtschaft dargestellt. Anhand 50 verschiedener Studien aus Deutschland, den USA und weiteren Ländern werden Erfolgsfaktoren für Spin-Off-Gründungen ermittelt. Diese Studien sind in einer Tabelle mit ihren Hauptaussagen zusammengefasst. Bei der Analyse der Erfolgsfaktoren konzentriert sich dieses Buch auf die Gründerpersönlichkeit und das Transferobjekt . Diese beiden Faktoren sind in der Regel die wichtigsten Assets, die eine Spin-Off-Gründung im Hightech-Bereich aufweist. Zum Abschluss werden mögliche Ansätze zur Erhöhung der Quantität und Qualität von Spin-Offs vorgestellt und diskutiert. Zudem werden in Form einer Checkliste Empfehlungen für gründungsinteressierte Wissenschaftler gegeben. Profitieren von diesem Buch können Wissenschaftler, Studenten und Unternehmensgründer, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, politische Institutionen sowie Berater aus dem Gründungsbereich. Wer sich mit akademischen Spin-Offs oder einer eigenen Unternehmensgründung auseinandersetzt, findet in hier wertvolle Entscheidungshilfen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Erfolgsfaktoren für akademische Hightech-Spin-Offs: In diesem Kapitel wird zunächst ein Überblick über die Erfolgsfaktorenforschung gegeben. Es werden verschiedene Studien und Systematiken vorgestellt und die Erfolgsfaktorenforschung kritisch gewürdigt. Anschließend werden zwei für Hightech-Spin-Offs besonders wichtige Erfolgsfaktoren betrachtet: die Gründerpersönlichkeit und das Transferobjekt. Ausdrücklich nicht behandelt werden weitere für Hightech-Spin-Offs ebenfalls sehr bedeutsame Erfolgsfaktoren wie Finanzierung, Standort und Netzwerke/Cluster. Die wichtigsten empirischen Studien zu Spin-Offs aus verschiedenen Ländern und deren Erfolgsfaktoren sind in Anhang A1 beschrieben. 4.1 Überblick Erfolgfaktorenforschung: Erfolgsfaktoren beschreiben die Determinanten des Erfolgs, d. h. die Einflussgrößen auf den Unternehmenserfolg. Die Spannweite möglicher, den Erfolg beeinflussender Faktoren ist nahezu endlos. Erfolgsfaktoren haben grundsätzlich eine positive Wirkung auf die Unternehmensentwicklung, eindeutige kausale Beziehungen sind jedoch nur selten ermittelbar. Von den Erfolgsfaktoren zu unterscheiden sind die Erfolgsmaße (auch Erfolgsindikatoren genannt), die das Maß für die Erreichung der mit der Gründung angestrebten Ziele angeben. Die in der empirischen Gründungsforschung vorwiegend verwendeten Erfolgsmaße beziehen sich auf die Überlebensdauer, die Veränderung der Beschäftigtenzahl und die Umsatzentwicklung. Müller-Böling/Klandt definieren den Gründungserfolg als das Stattfinden einer Gründungsaktivität, die Existenzsicherung (Überlebensdauer der Gründungseinheit) und als qualifizierten Gründungserfolg, bestehend aus ökonomischen Maßen wie Gewinn, Umsatz und Beschäftigtenzahl sowie außerökonomischen Maßen wie Gründungs- und Lebenszufriedenheit und Selbstverwirklichung. Die Erfolgsfaktorenforschung ist umstritten und mit Hindernissen behaftet: ‘Besonders die Fragestellung nach und die Diskussion von Erfolg oder Mißerfolg erweisen sich in der Gründungsforschung als schwierig, da es bei bisherigen empirischen Untersuchungen keine einheitlichen Kriterien zu deren Messung gegeben hat.’ Wie schwer die eindeutige Definition von Erfolgsfaktoren ist, zeigt auch die Aussage von Kulicke, dass die ‘…. empirische Überprüfung der Determinanten des Geschäftsverlaufs von JTU zu keinem einheitlichen, konsistenten Bild von Erfolgs- oder Misserfolgskonstellationen geführt hat – mit Ausnahme des Befunds, daß sich eine systematische Gründungsdurchführung eindeutig positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.’ Kritisch stehen Nicolai/Kieser der Erfolgsfaktorenforschung gegenüber. Laut den Autoren gibt es über 50 Studien und Metastudien zum Thema Erfolgsfaktoren, die jedoch allesamt keine gesicherten Ergebnisse aufweisen und aus denen sich auch keine normativen Aussagen ableiten lassen. Neben dem Vorhandensein methodischer Schwächen und unterschiedlicher Theorien weisen die Autoren auf folgenden Sachverhalt hin: Erfolgsfaktoren, die bekannt und kopierbar sind, verlieren ihre Wirkung. Ein herausragender Erfolg hat jedoch sehr viel mit Einzigartigkeit zu tun. Deshalb brechen erfolgreiche Unternehmen oft die in der Branche üblichen Regeln. Mit den Hürden der Erfolgsfaktorenforschung beschäftigt sich auch Tjaden: Er nennt das Kausalitätsproblem (es können auch andere, nicht berücksichtigte Faktoren mit für den Erfolg verantwortlich sein), das Zurechnungsproblem des Erfolgs (Ausmaß, in dem der einzelne Faktor den Erfolg beeinflusst), das Auswahlproblem von kritischen Erfolgsfaktoren, das Problem der angenommenen Zielhomogenität (Erfolg hängt von der Zieldefinition ab) und das Problem aufgrund der Dynamik der Unternehmensumwelt. Zu beachten ist zudem, dass sich Erfolgsfaktoren im Zeitablauf verändern. Um die Entwicklungsdynamik zu berücksichtigen, sollten diese nicht nur zum Gründungszeitpunkt, sondern zu mehreren Zeitpunkten gemessen werden. Zudem kann es sinnvoll sein, die Erfolgsfaktoren in mittel- und langfristige Faktoren zu unterteilen, da der Erfolgseinfluss einiger Faktoren mit der Zeit abnimmt. Diese Ausführungen zeigen, dass die Erfolgsfaktorenforschung auch mit kritischem Blick zu betrachten ist. Allerdings trägt diese Forschungsrichtung dazu bei, den Einfluss bestimmter Faktoren auf den Erfolg von Unternehmensgründungen zu systematisieren und zu priorisieren. Nach Freiling/Reckenfelderbäumer lassen sich Erfolgsfaktoren ‘der Sache nach kategorisieren, nicht aber vollständig und abschließend in geschäftsspezifischer Weise benennen.’ Einen Überblick über empirisch ermittelte Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren im allgemeinen Gründungsprozess gibt Freiling. Die Faktoren unterscheiden sich, je nach Studie erheblich, und reichen von der Gründungskonzeption über die Ressourcen, die Persönlichkeitsmerkmale und den Standort bis hin zur Marktattraktivität. Es lassen sich somit keine allgemeingültigen Erfolgsfaktoren definieren. Erfolgfaktoren sind stets unternehmens-, kontext- und situationsspezifisch. Knecht hat eine Übersicht über empirische Studien zu Erfolgsfaktoren von Spin-Offs zusammengestellt, wobei der Schwerpunkt auf Investitionskriterien institutioneller Investoren in Spin-Offs liegt. Kataloge kritischer Erfolgsfaktoren und hemmender Faktoren haben Hemer et al. anhand von qualitativen Interviews mit Hochschulen und Forschungsorganisationen in Deutschland ermittelt. Betrachtet man die Erfolgsfaktorenforschung für Spin-Offs in den USA, so sind vor allem die Arbeiten von Roberts und Shane zu nennen, beides Forscher am MIT in Cambridge. So fand Roberts heraus, dass der Haupterfolgsfaktor des Managements ein sog ‘Critical Event’ war. Einige Zeit nach der Gründung wurde die vorherrschende forschungsgetriebene Kultur in eine zunehmend marktorientierte Kultur umgewandelt. Oft schieden die Gründer bei diesem Wandel aus dem Unternehmen aus. Wright et al. nennen dieses Phänomen ‘critical junctures’ und identifizieren in den Phasen der Spin-Off-Entwicklung mehrere solcher kritischer Augenblicke. Ein ‘critical juncture’ kann beispielsweise vorliegen, wenn die Spin-Off-Gründer ungenügend Marktwissen besitzen und übertriebene Erwartungen an den durch ihre Technologie zu erzielenden Gewinn haben. Wenn sich die Gründer dann nicht durch Teambildung oder mit Hilfe von Netzwerken das erforderliche Know-how beschaffen, werden sie scheitern. Im Zentrum dieser Arbeit stehen Erfolgsfaktoren, welche die Quantität und Qualität der Ausgründungsaktivitäten von Spin-Offs beeinflussen. Zur Systematisierung wird der von Müller-Böling/Klandt konzipierte und von Hemer et al. weiterentwickelte Bezugsrahmen für Erfolgsfaktoren in modifizierter Form verwendet.

Über den Autor

Monika Nörr hat vor ihrem Studium zum Master Management (M.A.) an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr (WHL) bereits Biotechnologie an der Fachhochschule Weihenstephan und Wirtschaftsingenieurwesen an den AKAD Hochschulen studiert. Sie war viele Jahre im Produktmanagement und als Fachredakteurin tätig. Heute berät sie innovative Unternehmer und Unternehmensgründer. Ihre Spezialgebiete umfassen die Innovationsfinanzierung und Fördermittelberatung, die Beratung zu Schutzrechten sowie die Vermittlung von Forschungskooperationen. Sie ist in zahlreichen Netzwerken und Arbeitskreisen vorwiegend im Münchner Raum aktiv.

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