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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Autorin folgt im vorliegenden Buch der Fragestellung: Können Rinder mit ihrem artspezifischen Verhalten in der TGI ebenso positive Wirkung haben wie gesellschaftlich anerkannte pferdegestützte Interventionen? Zunächst wird ein Blick auf die geschichtliche und kulturelle Entwicklung des Rindes geworfen. Weiter wird umfassend und detailliert über das hedonische Budget, sowie die Körpersprache, Sinneswahrnehmungen, angeborene Talente und Kernkompetenzen der Rinder referiert. Die Verknüpfung zwischen den wissenschaftlichen Erklärungsansätzen zur Mensch-Tier-Beziehung wird mit der Erörterung der Biophiliehypothese, der Du-Evidenz und den Bindungstherorien unterstützt.. Im weiteren Verlauf werden Aspekte wie Tierauswahl, Sozialisation, Training und Vorbereitung der Rinder auf ihren Arbeitseinsatz innerhalb der TGI erläutert. Ein gut durchdachtes Setting veranschaulicht dem Leser den Einsatz von Rindern im pädagogischen Arbeitsfeld. Das abschließende Resümee beantwortet differenziert die eingangs gestellte Frage.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Rinder außerhalb Europas: Innerhalb Europas werden Rinder heute hauptsächlich als Fleisch und Milchlieferant genutzt, manchmal auch als Landschaftspfleger eingesetzt. Das Rind als Zugtier hat keine Bedeutung mehr. Die Arbeitskraft der Rinder konnte durch moderne Maschinen wie Traktoren vollständig ersetzt werden. Zum einen ist der Einsatz von Traktoren weniger zeitaufwändig, zum anderen ist es für den Menschen kaum körperlich anstrengend. Somit ist die persönliche Beziehung zwischen Landwirten und Rindern dem wirtschaftlichen Nutzen gewichen. Ganz im Gegensatz zum asiatischen Raum. In vielen Region nutzten Bauern Zugrinder, beispielsweise den Wasserbüffel, um die Reisfelder zu bestellen. In dem unwegsamen sumpfigen Gelände können keine Maschinen eingesetzt werden, deshalb sind die Menschen noch heute auf die Arbeitskraft der Rinder angewiesen. Überall dort, wo keine elektrischen Maschinen genutzt werden können oder sich diese finanziell nicht geleistet werden können, werden Rinder noch als Arbeitstiere gehalten. Sie ziehen Karren, tragen Lasten und helfen dabei, Land urbar zu machen sie sind somit eine wichtige Stütze für den Menschen. In Indien hat das Rind eine hohe religiöse Bedeutung. Eine Kuh ist unantastbar, weder darf sie angebunden noch eingesperrt werden. Im allgemein vertretenen Hinduismus gilt die Kuh als heilig. Das äußere Bild dieser Länder zeigt Rinder, die in der Stadt frei umherlaufen, für die motorisierte Fahrzeuge anhalten, und die bei Festlichkeiten aufwendig geschmückt werden. Auch werden die Kühe gemolken, um Lebensmittel herzustellen. Dies verdeutlicht, dass die Menschen zu diesen Rindern eine enge Beziehung haben, da ihnen schließlich kein Gatter oder Führstrick helfen kann. Der Vergleich der Tötung eines Rindes mit einem Mord, scheint der Verehrung des Tieres und nicht der persönlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier zugeschrieben werden zu können. Der religiöse und kulturelle Wert ist ebenfalls in einigen Stämmen Afrikas zu finden. Nach der Überlieferung der Massai sind Kühe ein Gottesgeschenk, eigens für ihren Stamm. Demnach wird das Nehmen eines Rindes von einer fremden Koppel nicht als Viehdiebstahl betrachtet (vgl.). Gesetze werden mit dem religiösen Wert der Rinder außer Kraft gesetzt. Im südlichen Europa sind blutige Stierkämpfe noch heute ein fester Bestandteil der Tradition und Touristenattraktion. Die Kräfte der Stiere werden in großen Arenen mit den Kräften der Männer gemessen. Außer diesem Kräftemessen gibt es in einigen Ländern noch Wagenrennen und Wettbewerbe, bei denen die Schnelligkeit der hauptsächlich männlichen Tiere gemessen wird. Die Steuern wurden im alten Ägypten nach Anzahl der Kühe eines Halters berechnet und noch heute werden bei der Volksgruppe Tutsi in Ostafrika Watussi-Rinder als Zahlungsmittel eingesetzt (vgl.). Dies verdeutlicht den Wert der Tiere für eine bestimmtes Volk. Je reicher ein Viehhalter ist, desto mehr Rinder hat dieser und genießt auch gesellschaftlich höheres Ansehen. Obwohl für den einzelnen armen Bauern eine Kuh schon zum Wohlstand beiträgt, indem es Arbeitskraft, Nahrung und Dung liefern kann, wurde das Rind zum Tier der armen Leute. Denn konnten sich Bauern ein Pferd leisten, galt dies als Zeichen von Luxus und reinen Wohlstands. Das Pferd war für die Bauern ein Statussymbol und markierte den Klassenunterschied.

Über den Autor

Annika Lukat, 1996 in Itzehoe geboren, ist staatlich anerkannte Erzieherin und hat in der Zeit von November 2018 bis Januar 2020 die Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention am Institut für Soziales Lernen mit Tieren absolviert. Sie verbringt seit ihrer Kindheit ihr Leben mit Tieren und wohnt auf dem Land neben Milchviehbetrieben. Seit jungen Jahren ist sie mit Rindern vertraut und erthält immer wieder die Chance, persönliche Beziehungen zu einzelnen Rindern aufzubauen, sowie durch Erfahrung und differenzierte Beobachtungen ihr Wissen zu erweitern.

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