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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Diese Studie beschäftigt sich mit der Problematik der Standortentscheidung. Der erste Teil des Buches bezieht sich auf die grundlegenden Einflussfaktoren der Standortplanung. Darin werden die Prinzipien und eine systematische Herangehensweise an diese Problematik dargestellt. Es wird eine Differenzierung in qualitative und quantitative Standortfaktoren erläutert sowie einige Beispielrechnungen mit bekannten entscheidungsunterstützenden Modellen durchgeführt. Diese entscheidungsunterstützenden Modelle sind mit Zielfunktion und Nebenbedingungen vorhanden. Im zweiten Teil des Buches wird eine Zusammenfassung aktueller Literatur der Standortplanung aufgezeigt. Diese Auswahl an Büchern beschäftigt sich mit der Erstellung konkreter Standortmodelle aus verschiedenen Wirtschaftskreisen. Alle erwähnten Bücher enthalten vollständige mathematische Modelle die in diesem Buch auf Anwendungskomfort und Erweiterungsmöglichkeiten durchleuchtet wurden. Im letzten Teil der Studie wird auf Grundlage der erwähnten Bücher ein mathematisches Modell entwickelt, welches unterschiedliche Standortfaktoren wie z.B. Steuern, Local Content oder Transport enthält. Die Zielfunktion maximiert den Cashflow und sämtliche Nebenbedingungen sind samt Erläuterungen vorhanden. Des Weiteren werden sehr viele Erweiterungsmöglichkeiten für das Modell aufgezeigt die eine Spezialisierung für bestimmte Wirtschaftskreise des Modells ermöglichen. Zum Schluss wird anhand eines fiktiven Beispiels mit Hilfe der Software Xpress MP das Modell durchgerechnet und die Ergebnisse interpretiert. Im Anhang ist die vollständige Implementierung des Modells vorhanden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1, Regionale qualitative Standortfaktoren: Qualitative Standortfaktoren üben einen kaum messbaren aber dennoch mittelbaren Einfluss auf die unternehmerische Tätigkeit und somit auf die langfristige Gewinnsituation an dem Standort aus. Zudem können sie nicht direkt in die Kostenrechnung des Unternehmens integriert werden. Sie lassen sich in unternehmensbezogene- und personenbezogenen Standortfaktoren unterteilen. Zu den unternehmensbezogenen Faktoren zählen beispielsweise das Image des Standortes, das wirtschaftliche Klima oder die Konkurrenzsituation. Qualitative personenbezogene Faktoren ergeben sich aus den subjektiven Präferenzen der Entscheider, wie z.B. dem Wohnumfeld, Bildungseinrichtungen, der medizinischen Versorgung oder dem Freizeitangebot. Qualitative Faktoren sind somit nicht monetär bewertbare Faktoren, die dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Aktivitäten des Standorts haben (können). Da ihre Modellierung und Bewertung schwierig ist, sind sie in der wissenschaftlichen Vergangenheit kaum beachtet worden. In Folge der Globalisierung und der zunehmenden weltweiten Verteilung von Betriebsstätten oder global agierender Unternehmen haben qualitative Faktoren an Bedeutung gewonnen. Die Problematik der Neubewertung qualitativer Faktoren stellte sich erst, als die Unternehmen begannen einzelne Betriebe auszugliedern. Für den Fall, dass alle Betriebe an einem Unternehmensstandort angesiedelt sind, kommt der Bewertung qualitativer Faktoren keine tragende Rolle zu. Heutzutage werden Standorte vor allem nach diesen Faktoren klassifiziert und auch bewertet. Es finden verstärkt qualitative Entscheidungsmodelle wie das Branch & Bound-Verfahren Beachtung. Für ein Unternehmen ist der qualitative Faktor Arbeitskräftebeschaffung von besonderer Bedeutung. Sie kann Unternehmen jedoch vor eine große Herausforderung stellen, da ein global agierendes Unternehmen Mitarbeiter aller Bildungsschichten erfordert. Sofern ein Unternehmen über einen festen Mitarbeiterstamm verfügt, besteht die Möglichkeit Mitarbeiter aus Teilbetrieben oder dem Stammwerk zu entsenden, um die fehlende Arbeitskraft zu kompensieren. Für solche Entscheidungen fallen hohe Kosten an, so dass dieses Vorgehen nur für einen begrenzten Zeitraum zu empfehlen ist. Es wäre nicht richtig, Entsendungen ausschließlich bei der Führungsebene durchzuführen, da das Anlernen hochqualifizierter Mitarbeiter weitaus mehr Zeit benötigt als jenes von minderqualifizierteren Arbeitnehmern. Deswegen ist es für jeden Standort von hoher Bedeutung ausreichend Arbeitskräfte in allen Ausbildungsgraden zur Verfügung zu stellen. Zudem ist die Innovationsfähigkeit für das operative Geschäft abhängig vom Ausbildungsgrad der Mitarbeiter, was die Relevanz dieses Faktors zusätzlich unterstreicht. Neben diesem Aspekt sollte sowohl die Möglichkeit bestehen personell auf Absatzschwankungen flexibel zu reagieren als auch das Kündigungsverfahren den gegebenen Umständen anpassen zu können. Es ist daher für ein Unternehmen umso schwerer flexibel auf Absatzschwankungen zu reagieren, da unterschiedliche Ausprägungsformen des Kündigungsschutzes in dem jeweiligen Standortland vorliegen. Ein weiterer qualitativer Faktor bei den Personalkosten sind die Arbeitsverhältnisse am Standort, die dazu beitragen, dass viele Unternehmen ihre SC neu strukturieren. So kann ein ursprünglich, durch beispielsweise Einsparungen von Personalkosten erwirkter Kostenvorteil schnell verschwinden, wenn sich die Arbeitsverhältnisse am neuen Standort als untragbar herausstellen und noch dazu negative Auswirkungen auf den Absatz der Produkte haben. Zu den qualitativen Faktoren zählt auch die Infrastruktur, zu der auch Grund und Boden zählen. Bei der Betrachtung eines möglichen geografisch neuen Standortes sind deshalb folgende Fragen zu klären. Sind ausreichend Grund und Boden für den Betrieb vorhanden? Existiert auch noch weiterer für mögliche Expansionen? Des Weiteren sollten infrastrukturelle Anbindungen gegeben sein und bei Bedarf die Voraussetzungen für einen globalen Versand der Produkte zur Verfügung stehen. Die Nähe zum Absatzmarkt entspricht ebenfalls einem qualitativen Faktor. In diesem Fall kommen nicht nur die geringen Transportkosten zum Tragen, sondern auch Faktoren, die sich nicht in Form einer Kostenersparnis ausdrücken lassen, wie z.B. eine traditionelle Verankerung von Industriezweigen in einer bestimmten Region. So können die Vorteile eines Images in Anspruch genommen werden, obwohl an diesem nicht mitgewirkt wurde. Zudem kommen Vorteile durch die Gewohnheiten der Kunden zum Tragen, die seit Jahren ihre Produkte aus diesem Gebiet beziehen. Dies gilt insbesondere für die Lebensmittelindustrie. Die Auswirkungen von Umweltbestimmungen auf das Unternehmen sind ebenfalls ein qualitativer Faktor und dürfen daher nicht vernachlässigt werden. Mit jedem neu gegründeten Betrieb steigt der Wohlstand der Region und damit auch die Anforderungen an die Umwelt. Abschließend lässt sich sagen, dass qualitative Faktoren sich sowohl direkt als auch indirekt auf ein Unternehmen auswirken können. Sie sind nur schwer messbar und von subjektiven Abwägungen geprägt. Quantitative Faktoren hingegen sind objektiv erfassbar und wirken sich messbar auf die Kosten des Unternehmens aus. Diese werden in dem folgenden Kapitel behandelt.

Über den Autor

Jakob Schuster, Dipl.-Kaufm., wurde 1981 in Kattowitz (Polen) geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad des Diplom-Kaufmanns erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte er umfassende praktische Erfahrungen in der Logistik-Branche. Seine Tätigkeit bei verschiedenen Logistikunternehmen motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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