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Gesellschaft / Kultur

Alaa Abdelaziz Ali

Ambiguität im Deutschen und Arabischen: Eine analytische Studie

ISBN: 978-3-95425-376-0

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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 180
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Ambiguität kommt vor, wenn ein Ausdruck, eine Phrase, ein Satz oder auch ein Text mehr als eine Bedeutung haben. Derselbe Ausdruck kann in verschiedenen Kontexten ganz unterschiedliche Bedeutungen besitzen. Deshalb kommen wir mit einem endlichen Vorrat von Zeichen aus. Ambiguität existiert auf vielen linguistischen Ebenen. Sowohl im Deutschen als auch im Arabischen lässt sich z. B. zwischen lexikalischer, morphologischer, phonologischer, pragmatischer und struktureller Ambiguität unterscheiden. Die vorliegende Arbeit behandelt die Frage der mehrfachen Analysierbarkeit beliebiger syntaktischer Strukturen im Deutschen und im Arabischen. Strukturelle (Syntaktische) Ambiguität lässt sich also den Kernpunkt der Arbeit bezeichnen. Sie tritt auf, wenn Worte auf unterschiedliche Weisen gruppiert werden können, oder wenn es verschiedene Interpretationen gibt, in welcher Relation Worte oder größere Konstituenten stehen. Die Bedeutung eines Satzes bzw. eines komplexen Ausdrucks ergibt sich also nicht nur aus der Bedeutung der Einzelausdrücke, sondern auch aus der Art und Weise, wie sie syntaktisch zusammengesetzt sind (der Struktur des Gesamtausdrucks).

Leseprobe

Kapitel 2.1, Lexikalische Ambiguität: Da sich die vorliegende Arbeit mit der syntaktischen Ambiguität befasst, die als eine von vielen Arten der Ambiguität angesehen wird, ist zuerst zu präzisieren, welche Faktoren als syntaktische Mehrdeutigkeit betrachtet werden sollen und welche nicht. Es ist zu betonen, dass kein Konsens darüber besteht, ob es immer ausschlaggebende Trennungslinien zwischen den Typen sprachlicher Ambiguität gibt. Es wird hier so weit wie möglich versucht, einen umfassenden Rahmen darzustellen, in den die Linguisten alle sprachlichen Ambiguitäten eingeordnet haben. In einem einsprachigen Wörterbuch findet man kaum ein Inhaltswort, für das nur eine Bedeutung angegeben ist. Schlägt man zum Beispiel das Wort Schule im Duden nach, sieht man mehr als sieben Bedeutungen, darunter ›Lehranstalt, in der Kindern u. Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen u. Bildung vermittelt werden‹, ›Schulgebäude‹, ›in der Schule erteilter Unterricht‹, ›Lehrer- u. Schülerschaft einer Schule‹, ›bestimmte künstlerische oder wissenschaftliche Richtung, die von einem Meister, einer Kapazität ausgeht u. von ihren Schülern vertreten wird‹, ›kurz für Baumschule‹. Alle diese Bedeutungen hängen untereinander zusammen und daher herrscht eine systematische Bedeutungsbeziehung vor. Man nimmt daher nur ein Lexem Schule mit einem gewissen Bedeutungsspektrum an. In einem anderen Falle wie zum Beispiel bei Bank/Banken vs. Bank/Bänke redet man hier - wie oben erwähnt - von zwei verschiedenen Lexemen, deren Bedeutungen völlig voneinander verschieden sind. Beide Fälle von Bank und Schule stellen lexikalische Ambiguität dar, wobei man im ersten Fall von Homonymie und im zweiten Fall von Polysemie spricht. Kurz gesagt geht es bei Homonymie um Lexeme mit verschiedenen Bedeutungen, die zufällig dieselbe Form haben. Bei Polysemie handelt es sich dagegen um ein Lexem, das mehrere untereinander zusammenhängende Bedeutungsvarianten hat, ‚denen ein gemeinsamer Bedeutungskern zugrunde liegt‘. Die Antwort auf die Frage, ob ein mehrdeutiges Lexem der Homonymie oder Polysemie angehört, hängt davon ab, ob sich eine Beziehung zwischen beiden Bedeutungen feststellen lässt und ob sie hinreichend eng ist. In einigen Fällen ist man in dieser Frage von einem Konsens weit entfernt. Obwohl das Wort Schloss ‚Verschließeinrichtung‘ vs. ‚Wohngebäude‘ von Krifka als Homonym betrachtet wird, wird es bei Keller den Beispielen für Polyseme zugeordnet. Im Prinzip gehört das Wort zur lexikalischen Ambiguität, die als ‚Ausdrücke mit derselben Laut- und/oder Schriftform und mehr als einer lexikalischen Bedeutung definiert werden kann‘. Daher erfordert lexikalische Ambiguität im Kontext der Sprachwissenschaft noch eine genauere Analyse, weil sie mindestens zwei weitere in der Sprachwissenschaft und Philosophie oft diskutierte Begriffe umfasst: Homonymie und Polysemie.

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