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Gesellschaft / Kultur


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2017
AuflagenNr.: 1
Seiten: 208
Abb.: 74
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Chinesisch-Lernenden bietet dieses Buch nicht nur eine fundierte Einführung in die grammatischen Strukturen der hochchinesischen Umgangssprache (Mandarin), sondern befähigt sie auch, das grammatische Regelwerk zur Bildung korrekter und verständlicher chinesischer Sätze praktisch anzuwenden. Die vielen Satzbeispiele reflektieren eine möglichst authentische und lebendige Umgangssprache, wie sie in China alltäglich benutzt wird, und wurden einer vom Autor diesbezüglich gepflegten linguistischen Satzdatenbank entnommen. Die für eine Grammatik üblichen Bereiche Wortklassen, Satzteile, Satzarten und Satzmuster werden umfassend abgedeckt. Darunter finden sich auch viele wichtige Themen, die in anderen Grammatikdarstellungen westlicher und chinesischer Autoren gar nicht oder nur unzureichend behandelt werden und im Ergebnis auf eigenen linguistischen Forschungen des Autors beruhen. Weitere im Vorspann und als Anhang hinzugefügte Materialien sollen dem Leser das Verständnis der Materie erleichtern.

Leseprobe

Textprobe: Jede grammatische Beschreibung einer Sprache benötigt einen festen theoretischen Beschreibungsrahmen, innerhalb dessen die beschriebenen grammatischen Einheiten und ihre jeweiligen Regeln beschrieben werden. Für das Chinesische mit seinen vom Deutschen so z. T. extrem verschiedenen Besonderheiten haben wir, wie man unten sehen wird, einen eklektischen Beschreibungsrahmen gewählt, der verschiedene theoretische Ansätze eher traditioneller, aber auch neuerer Art in sich vereint. In den folgenden Abschnitten werden weitere Einzelheiten dazu im Vorgriff auf die einzelnen Schwerpunktkapitel der chinesischen Grammatikbeschreibung hier dar-gestellt, um das Verständnis der Ausführungen in den folgenden Kapiteln zur chinesischen Grammatik zu erleichtern. 1. Der Satz als Beschreibungseinheit: In der folgenden Beschreibung werden folgende grammatiktheoretische Konzepte zugrunde gelegt: a) Deskriptiv wird unterschieden zwischen Sätzen mit verbalem und adjektivischem Satzprädikat. Beide Wortklassen Adjektive als auch Verben rechnen im Chinesischen zur Klasse der Prädikative (wohingegen im Deutschen Adjektive zur Gruppe der Nominale wegen ihrer Deklinierbarkeit gehören). In späteren Teilen dieses Buches wird sich noch konkret zeigen, dass für diese Unterscheidung auch jeweils strukturelle Gegebenheiten relevant sind (z.B. der Ausdruck von Aspekt mit den meisten verbalen Satzprädikaten, der bei Sätzen mit Adjektivprädikaten in der Re-gel nicht möglich ist). B) Prädikatsauffassung: In der chinesischen Grammatikschreibung wird ein aus der traditionellen philosophischen Logik stammender Prädikatsbegriff zugrunde gelegt, der zwischen Subjekt einerseits unterscheidet und alle anderen Satzteile als Prädikatzusammenfasst: […] Charakteristisch für diese Auffassung ist, dass immer von einer Zweiteilung des Satzes in Subjekt und Prädikat ausgegangen wird, wobei das Prädikat etwas über das Subjekt aussagt. Diese Auffassung von Subjekt und Prädikat entspricht weitgehend der Unterscheidung von THEMA und RHEMA (dazu in diesem Kapitel später mehr). Aus vielerlei Gründen ist es aber zweckmäßiger, einen grammatischen Prädikatsbegriff zugrunde zu legen, der lediglich jenen Satzteilbereich umfasst, der auch tatsächlich von prädikativen Wortklassenelementen besetzt wird: Bezogen auf unser obiges Satzbeispiel legen wir demgegenüber folgende Prädikatsauffassung zugrunde: […] Die gängige chinesische Grammatikschreibung legt den zuerst oben genannten logischen Prädikatsbegriff zugrunde, während wir hier den zuletzt oben genannten grammatischen Prädikatsbegriff zugrunde legen: Das ermöglicht uns eine valenz-grammatische Darstellung da, wo erforderlich, und eine konsequente Unterscheidung von Wortklassen- und Satzgliedbegriffen (s. u.). C) Wortklasse und Satzglieder: Wortklassen wie Substantive, Verben und Adjektive können in Sätzen in unterschiedlicher Funktion vorkommen: […] Substantive, Adjektive, usw. können also im Satz durchaus verschiedene grammati-sche Rollen spielen (syntaktische Rollen innehaben). Wortklassennamen wie Substantiv, usw., sagen also noch nicht über die jeweilige grammatische Rolle des betreffen-den Wortes in einem Satz etwas aus. Um die jeweilige grammatische Rolle eines Wortes in einem Satz genauer bezeichnen zu können, verwenden wir Satzgliednamen wie Subjekt, Objekt, Prädikat, usw. Wir gehen dabei von der Auffassung aus, dass das Satzprädikat die wichtigste Rolle im Satz spielt und auf Grund seiner jeweiligen Wortbedeutung im Satz über die Art und Anzahl der übrigen Satzglieder entscheidet. Wir nennen dies die zentrale Rolle des Satzprädikats. Zwischen Satzprädikat und den davon abhängigen sonstigen Satz-gliedern im Satz bestehen grammatische Relationen, die wir als Satzgliedrelationen bezeichnen. Für die Satzglieder in dem hier behandelten Beispielsatz - Subjekt, Prädikat, Objekt - liegen z. B. folgende Satzgliedrelationen vor: […] d) Damit kommen wir zu einigen zentralen Begriffen der Valenzgrammatik: Es gibt also den Satznukleus wie ?, der über Art und Anzahl der valenzbedingten Satzglieder in einem Satz entscheidet. Damit ist immer ein quantitativer und ein qualitativer Aspekt der Valenz verbunden: (a) ? ist zweiwertig (hat eine Valenz von n=2, da es zwei Satzglieder minimal erfordert, damit ein wohlgeformter Satz entsteht (quantitativer Aspekt)). (b) Der qualitative Aspekt bezieht sich auf die Art der Satzglieder, die in gewisser Weiseebenfalls durch die Wortbedeutung von ? vorgegeben sind, denn nicht jedes beliebige Satzglied kann hier stehen: Für das Subjekt, das den Kaufenden bezeichnet, ist in der Regel ein Substantiv erforderlich, das eine menschliche Person bezeichnet, während für das Objekt ein Substantiv vorausgesetzt wird, das eine Sache (im weitesten Sinne) bezeichnet, die gekauft wird. Das Subjekt würde also das Wortbedeutungsmerkmal menschlich minimal mitbeinhalten müssen, das Objekt hingegen nicht. Diese Merkmale ergeben sich aus der semantischen Rolle, die Subjekt und Objekt in einem Satz mit ? spielen: Das Subjekt stellt einen Handlungsträger dar, das Objekt eine Sache, die als Handlungsbetroffenes zwischen Verkäufer und Käufer durch Übergabe in den Besitz der jeweils anderen Person wechselt. Wir unterscheiden also terminologisch zwischen: e) Einfache und komplexe Satzglieder: Satzglieder können aus einem Wort, nämlich sich selbst, oder aus mehreren Teilen bestehen. […] Generell unterscheiden wir in dieser graphischen Repräsentation der jeweiligen Satzstruktur drei Ebenen: (1) die Wortklassenebene, (2) die Satzgliedebene und (3) die Satzebene selbst als oberste Beschreibungseinheit des entsprechenden Satzes selbst. In dem Satz ??????? müssen wir hingegen eine weitere Unterscheidung einführen, nämlich die zwischen Teilen eines Satzgliedes (z.B. ?,?? des Satz-gliedes ??? ?,? des Satzgliedes ?? und ?,? des Satzgliedes ??). Die Relationen zwischen ? und ? z. B. sind solche unterhalb der Satzgliedebene, die man auch als Satzgliedteilrelationen bezeichnen kann, während Relationen wie die zwischen ???,?? und ?? solche Relationen oberhalb der Satzgliedebene sind, also Relationen zwischen genuinen Satzgliedern. Für das prädikative Satzglied als Träger der Valenz in einem solchen Satz müssen wir den tatsächlichen Valenzträger von einem solchen, der es nicht ist, unterscheiden: In ?? kann dies nur ? sein, da ? nichts über die qualitative Art der valenzbedingten Satzglieder aussagt. ? wäre somit zwar beschreibungstechnisch Teil desvalenzbedingenden Satzprädikats, aber selbst nicht valenzbedingend. Somit wäre es der nichtvalenzrelevante Teil des komplexen Satzprädikats ??. F) Skopus der Negation (Satzbereich der Negation): Das ist jener Bereich eines Satzes, für den die Negation bedeutungsmäßig gilt: (1) Im Normalfall ist dies die Satznegation, die besagt, dass ein Sachverhalt nichtstattfindet oder gegeben ist: (7) ???? Ich bin nicht müde. (8) ????? Ich kaufe kein Buch (=nicht ein Buch). Formalisiert ließe sich das so darstellen: - ?(?) -müde (ich). - ?(?,?) -kaufen (ich, Buch). (- ist hier das formale Negationszeichen anstelle von ? bzw. nicht und besagt nichts anderes als: Es ist nicht wahr /trifft nicht zu, dass es einen Sachverhalt ich bin müde bzw. ich kaufe ein Buch gibt ). (2) Davon zu unterscheiden ist jedoch ein Negationsbereich unterhalb der Satzglied- ebene, der nur für bestimmte quantifizierbare Satzglieder zutrifft. Dieser Fall liegt bei bestimmten Satzstrukturen mit ? vor.

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