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Gesundheit

Melanie Mester

Tiergestütztes Kinderhospiz. Wenn Tiere den Tagen mehr Leben geben

ISBN: 978-3-96146-970-3

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2024
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In diesem Fachbuch tauchen Leser/innen in die berührende Welt des Tiergestützten Kinderhospizes ein. Die Literatur zur tiergestützten Intervention und zur Hospiz- und Palliativversorgung werden beleuchtet und es wird deutlich, dass beide die Verbesserung der Lebensqualität als gemeinsames Ziel haben und sich somit gut miteinander verknüpfen lassen. Durch eigene Erfahrungsberichte und praxisnahen Beispielen bietet die Autorin einen Einblick in die besondere Kraft der tierischen Begleiter, die nicht nur Trost spenden, sondern auch eine Quelle von Lebensfreude und emotionaler Unterstützung darstellen. Dieses Buch ist eine inspirierende Ressource für alle, die bestrebt sind, die Tage von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien zu bereichern. Es verdeutlicht die besondere Bedeutung dieser wertvollen tiergestützten Intervention in einem einfühlsamen und zugleich fachlich fundierten Kontext.

Leseprobe

Textprobe: 2.3. Interaktionsformen der tiergestützten Intervention Drei Interaktionsformen der tiergestützten Intervention können unterschieden werden. Diese sind die freie Interaktion, die gelenkte Interaktion und die ritualisierte Interaktion. Sie können ohne weiteres ineinander übergehen oder gleichzeitig stattfinden. Die freie Interaktion: Die Begegnung zwischen Klient und Tier findet ohne Anweisungen und Lenkung durch den TGI-Anbieter statt. Dieser sollte jedoch jederzeit, die Möglichkeit haben, die Kontrolle zu übernehmen oder eine Unterbrechung zu veranlassen. Dies sollte aber möglichst nur geschehen, wenn es wirklich nötig ist. In der freien Interaktion lässt sich besonders gut die Reaktion des Klienten auf das Tier beobachten. Der Klient könnte beispielsweise das Tier aus der Ferne beobachten oder mit ihm wild toben. Das Tier kann ebenfalls selbst entscheiden, wie es auf den Klienten reagiert, ob es Kontakt sucht oder nicht. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 152) 7 Die gelenkte Interaktion: Die gelenkte Interaktion ist das Gegenteil der freien Interaktion. Sie ist geplant und zielgerichtet. Vor allem das Tier steht unter ständiger Kontrolle des TGI-Anbieters und wird von ihm gelenkt und geführt. Wichtig ist, dass der TGI-Anbieter achtsam die Signale und das Verhalten von Klient und Tier im Blick hat, damit er sicherstellt, dass sich beide in der Situation wohlfühlen. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 153) Die ritualisierte Interaktion: Im Zusammenhang mit der Tiergestützten Intervention meint Ritual etwas Konstantes, Gleichbleibendes oder immer Wiederkehrendes und für die Beteiligten Verlässliches, welches sowohl das Tier als auch der Proband erlernen muss (Vernooij und Schneider, 2018: 153). Rituale, wie beispielsweise die Begrüßung oder die immer gleich ablaufende Versorgung des Tieres vor und nach der Intervention, geben Klient und Tier Sicherheit. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 153) Auch im Rahmen der tiergestützten Hospiz- und Palliativversorgung spielen alle drei Interaktionsformen eine Rolle und können ineinander übergehen oder gleichzeitig stattfinden. Im Rahmen der TGI in Hospizen, die hofeigene Tiere haben, spielt die freie Interaktion in den Tiergehegen eine genauso bedeutende Rolle, wie die ritualisierte Interaktion bei der Versorgung der Hoftiere. Gelenkte Interaktionen finden in diesem Kontext seltener statt, spielen aber dafür beispielsweise beim Besuch von einem ausgebildeten Mensch-Tier-Team eine größere Rolle. 2.4. Effekte der tiergestützten Intervention Die Effekte der tiergestützten Intervention können in 3 Bereiche, den sozialen, psychologischen und neurobiologischen Effekten eingeteilt werden. Diese werden im weiteren Verlauf kurz erläutert. Soziale Effekte: Die verbale und nonverbale Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen kann durch den Kontakt mit Tieren verbessert werden. Der Kontakt gestaltet sich untereinander freundlicher, es wird mehr gelächelt und über Positives kommuniziert. Oft reicht die bloße Anwesenheit von Tieren und die soziale Aufmerksamkeit gegenüber den Mitmenschen wird verstärkt und aggressives Verhalten wird reduziert. Außerdem scheint es so, als würde man sich einander mehr vertrauen. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 25f) Psychologische Effekte: Die Konzentration, Aufmerksamkeit und Motivation können durch die Anwesenheit von Tieren gefördert werden. Mensch-Tier-Kontakte heben die Stimmung, mildern Depressionen und reduzieren Ängste. Laut neueren Studien wird 8 auch die Schmerzwahrnehmung verringert. Man kann davon ausgehen, dass tiergestützte Interventionen einen positiven Effekt auf Empathie haben kann. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 26) Neurobiologische Effekte: Der Kontakt mit Tieren wirkt stressreduzierend auf den Menschen. Blutdruck, Herzfrequenz und Cortisolspiegel werden gesenkt, die Herzratenvariabilität steigt. Das so genannte Oxytocin-System wird beim Kontakt mit Tieren aktiviert. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 26) Schwerpunktmäßig hat in der tiergestützten Hospiz- und Palliativversorgung der psychologische Effekt der Intervention Priorität. Das seelische Wohlbefinden der schwerkranken Menschen wird verbessert und die Kommunikation in einer das Leben bedrohenden Situation gefördert. Durch die Anwesenheit eines Tieres wird eine entspannte und beruhigende Atmosphäre geschaffen, in der auch die Einbeziehung der Angehörigen erleichtert wird. Das Tier kann Trost spenden, als Brücke die Kommunikation zwischen allen Beteiligten erleichtern und somit auch Hilfe bei der Trauerarbeit leisten.

Über den Autor

Melanie Mester wurde 1988 in Coesfeld geboren und schloss 2011 die staatlich anerkannte Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin ab. Bereits während ihrer Ausbildungszeit sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen. In ihrem Berufsalltag war sie in der Arbeit mit Menschen mit leichten als auch Schwerst-und Mehrfachbehinderungen, Verhaltensauffälligkeiten und lebensbedrohlichen Erkrankungen tätig. Nachdem sie 2015 mit ihrem Hund die Ausbildung zum Therapeutischen Team - Mensch & Hund erfolgreich beendete, gewann sie als Freiberuflerin wertvolle Erkenntnisse in der tiergestützten Intervention mit Hund. Aufgrund ihrer Begeisterung für Tiere und ihrer tiefen Überzeugung der positiven Wirkung auf Menschen absolvierte die Autorin 2023 die ISAAT zertifizierte Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention. Die Leidenschaft für ihre Tätigkeit im Tiergestützten Kinderhospiz motivierte sie dazu, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. Sie verfolgt das Ziel, auf die Bedeutung und die Möglichkeiten dieser besonderen Form der Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien aufmerksam zu machen.

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