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- Tiergestützte Intervention bei Hochbegabten und Hochsensiblen. Kann die tiergestützte Intervention einen Mehrwert bei hochbegabten und hochsensiblen Kindern und Jugendlichen haben?
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2025
AuflagenNr.: 1
Seiten: 72
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Dieses Buch gibt einen kurzen Überblick zu den Themen tiergestützte Interventionen, Hochbegabung und Hochsensibilität. Neben Definitionen und Erklärungen wird eine Verbindung der Themen hergestellt. Es wird beschrieben welche Einsatzmöglichkeiten es für Tiere gibt, um Entwicklungsprozesse zu fördern. Ebenso werden mögliche Herausforderungen im Leben mit Hochbegabung und/oder Hochsensibilität beschrieben. Der Fokus liegt dabei auf der Frage nach einem möglichen Mehrwert tiergestützter Interventionen für Kinder und Jugendliche, die hochbegabt und/oder hochsensibel sind. Mittels Fallbeispielen und einer Literaturrecherche wird der mögliche Mehrwehrt betrachtet. Es wird veranschaulicht, wie der Kontakt mit Tieren in professionellen Einsätzen hochbegabten und/hochsensiblen Kindern und Jugendlichen helfen kann, mit den Herausforderungen ihres Lebens umzugehen. Weiterhin werden Hilfestellungen für den Einsatz von Tieren in Settings mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen zusammengefasst, wobei auch der Tierschutz Berücksichtigung findet. Zum Abschluss wird ein Ausblick für die weitere Forschung formuliert.
Textprobe: Einleitung Der Mensch und das Tier hatten schon immer eine Beziehung zueinander. Im Laufe der Zeit entwickelte sich diese auf verschiedene Weise. Wurden Tiere früher vor allem als Nutztiere gehalten, haben sie in der heutigen Gesellschaft auch eine Bedeutung als Haustier und Partner. Aufgrund von Beobachtungen verschiedener Mensch-Tier-Interaktionen rückte die tiergestützte Intervention in den Fokus der Wissenschaft (Otterstedt 2003: 15–31). Mittlerweile gibt es viele Vereine und Gesellschaften wie beispielsweise die The Delta Society und Tiere helfen Menschen e.V., die sich mit der Untersuchung der Beziehung zwischen Tieren und Menschen befassen. Tiergestützte Interventionen werden im Rahmen von Therapie und Pädagogik immer mehr anerkannt. Auch bei Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen, konnten Therapieerfolge verzeichnet werden. (vgl. Vernoij, Schneider, 2018: 27). Nun stellt sich die Frage, wie es bei hochbegabten und/oder hochsensiblen Menschen, insbesondere aber Kindern und Jugendlichen aussieht: Können auch sie von tiergestützten Interventionen profitieren? Hochbegabte und/oder hochsensible Menschen haben häufig besondere Bedürfnisse. Ihnen stellen sich im Leben manche Herausforderungen, die andere Menschen auf diese Weise eher weniger erleben. Um diese zu überwinden, benötigen sie oftmals individuelle Unterstützung. Auch wenn die Gruppe der hochbegabten und/oder hochsensiblen Menschen nicht homogen ist, sind ihnen doch viele Persönlichkeitseigenschaften gemein. So kann es sein, dass sie besonders sensibel auf Reize reagieren. Ebenso fällt es manchen schwer, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Hochbegabte haben oft eine besondere Herangehensweise an die Problemlösung (vgl. Germann-Tillmann et al., 2013: 249). Tiergestützte Intervention bietet dabei eine Möglichkeit, diese Menschen im Alltag und bei der Kommunikation mit ihrem Umfeld zu unterstützen. In diesem Buch wird untersucht, inwiefern hochbegabte und hochsensible Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, von tiergestützter Pädagogik profitieren können. Die theoretischen Grundlagen in den Kapiteln 2, 3 und 4 dienen dabei als Einstieg in die Ausführungen. Im Weiteren findet die Praxis in den Kapiteln 5 und 6 Berücksichtigung. Die Analyse der spezifischen Bedürfnisse von hochbegabten und/oder hochsensiblen Menschen fungiert als Grundlage, um herauszufinden, wie tiergestützte Interventionen dazu beitragen können, diese zu erfüllen. Zunächst werden der Begriff und die Wirkungsweisen tiergestützter Interventionen in Kapitel 2 erklärt. Tiere haben unter anderem die Fähigkeit, Stress abzubauen und emotionale Bindungen herzustellen. Der angeleitete Umgang mit ihnen kann das Selbstbewusstsein stärken. Tiere können ebenso eine beruhigende Wirkung auf den Menschen haben. Sie bieten eine Möglichkeit, emotionale Unterstützung zu leisten und individuelle Stärken zu fördern. Diese und weitere Eigenschaften der Tiere machen sie zu idealen Partnern in der tiergestützten Arbeit. Um ein Verständnis für die besonderen Persönlichkeitsmerkmale und die daraus resultierenden Bedürfnisse zu erzeugen, wird anschließend in den Kapiteln 3 und 4 ein kurzer Überblick über die Begriffe Hochbegabung und Hochsensibilität gegeben. Viele Hochbegabte sind gesellschaftlich integriert und meistern die Herausforderungen des Lebens ohne Probleme. Anderen, insbesondere Kinder und Jugendlichen, kann dies allerdings schwerfallen. Daher werden in dem vorliegenden Buch mögliche Probleme und Herausforderungen aufgezeigt, mit denen hochbegabte und hochsensible Menschen konfrontiert sein können (vgl. Kapitel 5 Risiken). Des Weiteren wird ersichtlich, dass der Kontakt zu Tieren positive Auswirkungen auf die sozialen Fähigkeiten, das psychische Wohlbefinden und die kognitive Entwicklung haben kann. Es werden, soweit möglich, verschiedene Forschungsergebnisse vorgestellt, die die Wirksamkeit von tiergestützter Pädagogik belegen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf konkreten Beispielen aus der Praxis. Da die Studienlage in Bezug auf den möglichen Mehrwert von tiergestützter Intervention für hochsensible und/oder hochbegabte Personen sehr dürftig ist, werden Fallbeispiele präsentiert, die in Artikeln veröffentlicht wurden. Aus ihnen geht hervor, wie hochbegabte und hochsensible Menschen von tiergestützter Intervention profitiert. Es wird gezeigt, in welcher Weise Tiere dazu beitragen können, das Selbstvertrauen zu stärken, positive Bindungen aufzubauen, die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und Selbstwirksamkeitserfahrungen zu schaffen. Durch den Einsatz von Tieren in der pädagogischen Arbeit können neue Wege zur Förderung dieser besonderen Zielgruppe erschlossen werden (vgl. Kapitel 6). Ziel ist, für alle erkannten und unerkannten (hoch-)begabten Menschen eine Brücke zu schlagen. Hochbegabt zu sein, bedeutet nicht, dass Situationen mit Unterstützungsbedarf ausbleiben. Unabhängig davon, ob diese Unterstützung therapeutisch, pädagogisch oder aus einem anderen Grund notwendig oder gewünscht ist, kann die tiergestützte Intervention eine Möglichkeit des Eingreifens und der Hilfestellung darstellen. Deshalb werden abschließend Empfehlungen für die praktische Umsetzung von tiergestützten Interventionen bei hochbegabten und/oder hochsensiblen Kindern und Jugendlichen gegeben (vgl. Kapitel 8). Tiergestützte Intervention Dieses Kapitel wird sich nachfolgend mit der Entstehung der tiergestützten Intervention, dem historischen Hintergrund und den wichtigsten wissenschaftlichen Grundlagen befassen. Tiergestützte Intervention lässt sich dabei folgendermaßen definieren: Eine tiergestützte Intervention ist eine zielgerichtete und strukturierte Intervention, die bewusst Tiere in den Bereichen Gesundheitswesen, Pädagogik und Sozialwesen (z.B. Sozialer Arbeit) einbezieht und integriert, um therapeutische Verbesserungen bei Menschen zu erreichen. Tiergestützte Interventionen sind formale Ansätze, bei denen Teams von Mensch und Tier im Gesundheits- und Sozialwesen einbezogen werden und umfassen Tiergestützte Therapie (TGT), Tiergestützte Pädagogik (TGP), Tiergestütztes Coaching (TGC), unter bestimmten Voraussetzungen auch Tiergestützte Aktivitäten (TGA). Solche Interventionen sollten anhand eines interdisziplinären Ansatzes entwickelt und durchgeführt werden. (IAHAIO, 2018: 5) Historische Entwicklung Der Mensch hat schon seit vielen Jahrtausende eine sich stetig verändernde Beziehung zum Tier. In Zeiten, in denen unter anderem Höhlenmalereien entstanden, waren Tiere vor allem als Nahrungsquelle von Bedeutung. Zunehmend machte sich der Mensch die Arbeitskraft der Tiere zunutze. Viele Tiere wurden domestiziert und für spezifische Zwecke gezüchtet. Über die Jahre änderte sich der Blickwinkel des Menschen auf seine Beziehung zum Tier. Heutzutage rückt das Tierwohl zunehmend in den Fokus. Das Tier wird nicht mehr nur als Nahrungsquelle und Hilfskraft angesehen, sondern bekommt einen besonderen Stellenwert als Haustier und Begleiter. (vgl. Otterstedt, 2003: 15–31). Die Historie tiergestützter Intervention reicht einige Jahrhunderte zurück. In den 1960er-Jahren begann durch verschiedene Veröffentlichungen das Interesse am Einsatz von Tieren zu therapeutischen Zwecken zu wachsen. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem Veröffentlichungen von Boris Levinson (1962) sowie Sam Corson und Elisabeth O´Leary Corson (1978) in den Vereinigten Staaten, die unter anderem die Funktion eines Hundes in der Öffnung auf kommunikativer Ebene von Erkrankten und beim Aufbau einer Beziehung zwischen Behandlungsbedürftigen und therapeutischen Fachkräften belegten (vgl. Beetz et al., 2021: 14). Mit dem Interesse nahm auch die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema zu. Diese verfolgt das Ziel, den Nutzen und die Wirksamkeit tiergestützter Intervention zu belegen. Begriffsklärungen Weltweit gibt es viele Institutionen, die sich mit der Wechselwirkung zwischen Menschen und Tieren befassen. Diese haben sich im Laufe der Zeit zu einer internationalen Organisation zusammengeschlossen, der IAHAIO. Dabei steht die Abkürzung IAHAIO für International Association of Human Animal Interaction Organizations. (vgl. Beetz et al., 2021: 19) Im IAHAIO-Weissbuch (White Paper). 2014 und 2018 wurden die in den nachfolgenden Unterkapiteln beschriebenen Definitionen veröffentlicht. Dabei bildet der Begriff tiergestützte Intervention den Überbegriff. Er beschreibt eine zielgerichtete und strukturierte Intervention, die bewusst Tiere in den Bereichen Gesundheitswesen, Pädagogik und Sozialwesen (z.B. [sic] Sozialer Arbeit) einbezieht und integriert, um therapeutische Verbesserungen bei Menschen zu erreichen (IAHAIO, 2018: 5). Tiergestützte Therapie (TGT) Bei der tiergestützten Therapie liegt der Fokus auf dem therapeutischen Ziel. Sie wird von therapeutischen Fachkräften aus dem Bereich der Pädagogik oder der Sozialen Arbeit, vor allem aber von Fachkräften aus dem Gesundheitswesen durchgeführt, die eine Weiterbildung zu tiergestützter Intervention absolviert haben. Mit der tiergestützten Therapie lässt sich in Einzel- oder Gruppenarbeit ein Fortschritt auf physischer, kognitiver verhaltensbezogener und/oder sozio-emotionaler (IAHAIO, 2018: 5) Ebene erreichen. Dabei ist es für die anleitende Person unerlässlich, Kenntnisse über die Bedürfnisse, das Verhalten, mögliche Stresssymptome und die Gesundheit des Tieres bzw. der Tiere zu haben. Anleitend fungieren kann dabei die entsprechend ausgebildete Fachkraft oder die Betreuungsperson der Tiere, wenn diese durch die Fachkraft begleitet und unterstützt wird. Der messbare Progress ist festzuhalten und zu dokumentieren (vgl. IAHAIO, 2018: 5). Tiergestützte Pädagogik (TGP) Wird die Intervention von ausgebildeten pädagogischen Fachkräften oder Personen mit gleichwertiger Profession gestaltet, bezeichnet man sie als tiergestützte Pädagogik. In der Regel sind es in der tiergestützten Intervention weitergebildete Lehrpersonen oder Erzieherinnen respektive Erzieher, die diese Art der Intervention in Gruppen- oder Einzelsettings durchführen. Hierunter fallen zum Beispiel Tierbesuche, die im Rahmen der Schulpädagogik absolviert werden. Wird die tiergestützte Pädagogik von einer heil- oder sonderpädagogischen Fachkraft angeleitet, ist diese ebenfalls als zielgerichtet und therapeutisch bewertbar. Im Gegensatz zur tiergestützten Therapie liegt der Schwerpunkt nicht auf dem Erreichen therapeutischer, sondern auf dem Erfüllen pädagogischer Ziele (vgl. IAHAIO, 2018: 5). Tiergestütztes Coaching (TGC) Beim tiergestützten Coaching werden die Anweisungen von einer professionell ausgebildeten Coachingfachperson gegeben. Auch hier wird der Progress gemessen und verschriftlicht. Beim tiergestützten Coaching wird der Fokus auf eine innere, persönliche Wachstumssteigerung gelegt. Die zu coachende Person soll oder kann in ihrer sozialen beziehungsweise sozio-emotionalen Entwicklung unterstützt werden. Ebenso vermag das tiergestützte Coaching Prozesse zu unterstützen, die der Gruppenfindung und -bildung dienen (vgl. IAHAIO, 2018: 6). Tiergestützte Aktivität (TGA) Interaktionen oder Besuche, die von Mensch-Tier-Teams zum Zweck der Motivation, der Erholung, der Bildung, der Entspannung oder der Erziehungsförderung durchgeführt werden, fallen unter tiergestützte Aktivitäten (TGA) (vgl. IAHAIO, 2018: 6). Dabei ist die Durchführung von der Grundausbildung der Interventionsfachkraft unabhängig. Konkrete Förderziele sind eher von untergeordneter Bedeutung oder nicht formuliert (vgl. Otterstedt, 2019: 12). Beispiele für tiergestützte Aktivitäten sind Esel oder Alpakawanderungen, Frühstück auf der Weide mit Tieren oder Geburtstagsfeiern auf einem Bauernhof. Tiergestützte Förderung (TGF) Ergänzend zu den oben beschriebenen Definitionen führen Vernooij und Schneider (2018: 36f.) die tiergestützte Förderung als eine Interventionsform an, die auf der Basis eines (individuellen) Förderplans vorhandene Ressourcen des Kindes stärken (Vernoij, Schneider, 2018: 37) soll. Auch die tiergestützte Förderung ist von der Grundausbildung der Interventionsfachkraft nicht abhängig. Doch auch unter pädagogischen oder therapeutischen Fachkräften für tiergestützte Intervention kann die tiergestützte Förderung die Maßnahme der Wahl sein, wenn sie keine spezifischen pädagogischen bzw. therapeutischen Methoden einsetzen wollen (Otterstedt, 2019: 11). Bei der tiergestützten Förderung werden Ziele zur Förderung definiert, die auf die Zielgruppe abgestimmt sind. Dabei liegt der Fokus zumeist auf der Kommunikation, der sozialen oder emotionalen Weiterentwicklung der Klientel (vgl. Otterstedt, 2019: 11). Da der Begriff tiergestützt nicht geschützt ist, entwickelten die European Society for Animal Assisted Therapy (ESAAT) und die International Society for Animal Assisted Therapy (ISAAT) Qualitätsstandards für Weiterbildungen zur Fachkraft. Diese wurden 2014 in dem Leitfaden Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Praxis tiergestützter Interventionen von Olbrich und Wohlfarth zusammengefasst (vgl. Olbrich, Wohlfarth, 2014). Wissenschaftliche Grundlagen der tiergestützten Intervention Nachfolgend werden Erkenntnisse aus der bisherigen Forschung zu Interaktionen zwischen Mensch und Tier vorgestellt, der Wirkungsweise und der Umsetzung tiergestützter Interventionen vorgestellt. Effekte von Mensch-Tier-Interaktionen Mensch-Tier-Interaktionen haben Einfluss auf den Menschen und das Tier. Dabei wird zwischen biologischen beziehungsweise physiologischen, sozialen und psychologischen Effekten unterschieden. In dem Buch Bindung zu Tieren tragen Julius et al. (2014) verschiedene Studien zu diesem Thema zusammen. Berücksichtigung fanden in ihrer Betrachtung Studien, die ein Review-Verfahren durchlaufen haben und die zuvor definierten, wissenschaftlichen Standards genügen (Julius et al., 2014: 53). Biologische und physiologische Effekte Unter biologischen beziehungsweise physiologischen Effekten lassen sich alle Einflüsse auf den Körper zusammenfassen. Hierzu zählen auch die neurobiologischen Effekte. Für den Cortisolspiegel, die Herzfrequenz und den Blutdruck wurden im Kontakt mit Tieren niedrigere Werte als ohne Tierinteraktion gemessen. Ebenso wird Stress reduziert und verschiedene Hormone wie Oxytocin sowie Beta-Endorphine werden vermehrt ausgeschüttet. Die Körperspannung reduziert sich (vgl. Otterstedt, 2003: 66). Soziale und emotionale Effekte Auch auf sozialer Ebene lässt sich eine Wirkung der tiergestützten Intervention feststellen. Tiere können als Türöffner bei der Kontaktaufnahme fungieren. So beschrieb Levinson 1964, dass es ihm in Anwesenheit seines Hundes gelungen sei, mit einem Klienten zu kommunizieren, der zuvor in den Sitzungen nicht gesprochen habe (vgl. Julius et al. 2014: 65). Diese Wirkung des Tieres als sozialer Katalysator wird vor allem in der Pädagogik genutzt. Insbesondere nehmen Kinder, wenn keine Angst vor dem betreffenden Tier vorliegt, schnell Kontakt zu den Tieren auf. Entwickelt das Kind eine positive Beziehung zu diesem Tier, kann diese später auch auf die sozialpädagogische Fachkraft und/oder andere Personen übertragen werden (vgl. Otterstedt, 2003: 67f.). Psychologische Effekte Auf psychologischer Ebene ließ sich in Studien feststellen, dass Depressionen gemildert, die Stimmung verbessert und Ängste reduziert werden können. Ebenso geben die Aktivitäten mit dem Tier Anregungen auf kognitiver Ebene. Das emotionale Wohlbefinden wird gefördert beziehungsweise verbessert. Selbstwirksamkeitserfahrungen können gemacht und das Selbstbewusstsein gestärkt werden. Ebenso können tiergestützte Interventionen darüber hinaus antidepressiv und antisuizidal wirken. Es werden Möglichkeiten zur Entlastung, zur Projektion und zur Regression geboten. Die Reduzierung von Stress und Angst ist ebenfalls als eine positive Wirkungsweise tiergestützter Interventionen festzuhalten (vgl. Otterstedt, 2003: 67).
Alexandra Pier wurde 1983 in Kirchhain geboren. Ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin schloss sie 2010 erfolgreich ab. Bereits seit ihrer Kindheit war sie fasziniert von der positiven Wirkung der Tiere auf die Menschen. Daher absolvierte sie die Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention am IstT, Marl. Die privaten und beruflichen Berührungspunkte mit den Themen Hochbegabung und Hochsensibilität motivierten sie zur Auseinandersetzung mit diesen Themen in Zusammenhang mit dem Einfluss tiergestützter Interventionen. So entstand schlussendlich das vorliegende Buch.
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