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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 72
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Bedingt durch den immer intensiveren Anstieg des Welthandels und die Gründung zahlreicher Handelsabkommen, denken auch immer mehr Unternehmen über die Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland oder speziell über die Gründung einer Gesellschaft in China nach. Dieser Schritt in ausländische Märkte stellt Unternehmen aber weiterhin vor besondere Herausforderungen. Mit den speziellen Möglichkeiten einer chinesischen Unternehmensgründung und den Anforderungen des chinesischen Marktes befasst sich die vorliegende Untersuchung. Das Ziel liegt in einer umfassenden Standortanalyse des Unternehmensstandortes China. Es wird ein besonderer Fokus auf die Gegebenheiten des chinesischen Marktes und auf die verschiedenen Unternehmensformen für ausländische Investoren in China gelegt. Auf der anderen Seite sollen auch die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt werden. Am Ende dieses Buches soll durch eine Chancen-Risiko- Analyse, die in Form einer SWOT-Analyse vorgenommen wird, dargelegt werden, welche die beste Unternehmensform für deutsche Unternehmen in China ist beziehungsweise sein kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3.1, Wirtschaftspolitik: Seit 1978 die schrittweise Öffnung der Volkswirtschaft Chinas gegenüber ausländischen Investoren und dem internationalem Handel erklärt wurde, hat die chinesische Wirtschaftspolitik nicht mehr viel mit der Wirtschaftspolitik einer kommunistischen Partei zu tun. Heute steht die chinesische Wirtschaftspolitik vor einigen gravierenden und entscheidenden Veränderungen. Die aktuelle politische Führung hat erkannt, dass die Schlüsselthemen für ein nachhaltigeres, stabiles und vor allem langfristiges Wachstum und eine soziale Gerechtigkeit, die alle Bevölkerungsschichten an dem Wachstum und der positiven gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben lässt, sind. In diesem Zusammenhang wurden im November 2013 grundlegende Reformen angekündigt, deren Umsetzung und Ergebnisse sich aber erst in einigen Jahren beurteilen lassen. Eines der gesetzten Ziele ist eine grundlegende Umstrukturierung der chinesischen Wirtschaft. Diese Umstrukturierung sieht vor, dass China in wenigen Jahren nicht mehr investitions- und exportorientiert ausgerichtet ist, sondern innovationsgetrieben und stärker auf den eigenen Markt ausgerichtet ist. Diese Reformen betreffen aber nicht nur die Wirtschaftspolitik, diese grundlegende Neuausrichtung der Gesellschaft muss schon in der Schule beginnen, indem der Fokus mehr auf Kreativität und Innovationsfähigkeit gelegt wird. 3.3.2, Die Lage auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote im Jahr 2013 betrug in der Volksrepublik China 4,1 Prozent, es ist davon auszugehen, dass diese Quote in den Jahren 2014 und 2015 stabil bleibt. Inwieweit diese Angaben die teilweise in ärmsten Verhältnissen lebende Landbevölkerung wiederspiegeln beziehungsweise darstellen, ist nur schwer zu beurteilen. Es davon auszugehen, dass die Tatsächliche Arbeitslosenquote noch etwas höher ausfällt. Für ausländische Unternehmen deutlich relevanter sind ohnehin andere Zahlen, zum Beispiel die Bruttolohnkosten. Diese lagen 2012 bei einem städtischen Angestellten bei rund 46.800 Renminbi Yuan. Bei dem aktuellen Umrechnungskurs entspricht dies einem Bruttojahreslohn von etwas mehr als 5.500 Euro. Ein städtischer Angestellter wird höchstwahrscheinlich mehr verdienen als beispielsweise ein Fabrikarbeiter. Um nun aber die Rechnung nachvollziehbar fortzusetzen, wird mit dem Beispiel des städtischen Angestellten weitergerechnet. 5.500 Euro pro Jahr entsprechen einem Bruttomonatslohn von circa 458 Euro und somit, bei 25 Arbeitstagen im Monat, gerade einmal 18,33 Euro am Tag. Da es sich, bei den vorhanden Daten um die Bruttolohnkosten eines städtischen Angestellten handelt, muss davon ausgegangen werden, dass die Lohnkosten im Bereich der gewerblichen oder ungelernten Arbeitskräfte noch deutlicher niedriger liegen. In der Tat sind die Lohnkosten in der Volksrepublik China so niedrig, dass es sich lohnt, Waren nur zur Veredelung nach China einzuführen und anschließend wieder auszuführen. Der Wertschöpfungsanteil an diesen Waren beträgt auf Grund des niedrigen Lohnniveaus gerade einmal 25 Prozent. Wie schon im Punkt 2.1.4 erläutert, besteht die chinesische Bevölkerung zu 67,6 Prozent aus zumindest theoretisch arbeitsfähigen Chinesen. Auch durch die steigende Alterung der chinesischen Bevölkerung wird sich aber der Anteil der arbeitsfähigen Chinesen in den kommenden 50 Jahren nicht grundlegend verändern. 3.4, Die wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes: 3.4.1, Natürliche Ressourcen: Auf dem Wirtschaftsgebiet der Volksrepublik China finden sich alle wichtigen und relevanten mineralischen Rohstoffe die es auf der Erde gibt. China verfügt über große Vorkommen von Kohle, Eisenerz, Erdgas, Erdöl, Mangan, Aluminium und allen seltenen Erden. Außerdem steht die Volksrepublik China beim Abbau von Kohle, Kupfer, Gold und seltenen Erden auf Platz eins der Welt, bei der Erdölförderung weltweit liegt sie auf dem vierten Platz. Gerade bei den Erdölvorkommen wird es für die Volksrepublik aber immer schwieriger die Onshore-Vorkommen abbauen zu können und so geht China seit einigen Jahren verstärkt dazu über die Offshore-Vorkommen vor Chinas Küste abzubauen. Das chinesische Kohlevorkommen entspricht rund 15 Prozent der weltweiten Kohlereserven, das chinesische Eisenerzvorkommen immerhin rund fünf Prozent. Da China schon im Jahr 2007 rund 40 Prozent des weltweiten Kohle und Eisenerzbedarfs für sich beanspruchte, ist es für die politische Führung wichtig, auch in Zukunft über genügend Reserven zu verfügen. Wenn die chinesische Gesellschaft und Wirtschaft weiter so stark wächst, ist davon auszugehen, dass China 2015 rund ein Viertel der weltweiten Energieproduktion benötigt, um seinen eigenen Verbrauch decken zu können. Aus diesem Grund verlässt sich China nicht nur auf die im eigenen Wirtschaftsraum vorhandenen Ressourcen, sondern kauft seit Jahren weltweit ganze Gas- oder Ölfelder auf. 3.4.2, Bergbau und herstellende Industrie: Die Bergbaubranche spielt in der Volksrepublik China eine hervorgehobene Rolle, da sie sich alleine im Jahr 2012 für 38,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verantwortlich zeigte. Die ertragreichen, großen Bergwerke sind allesamt in staatlicher Verwaltung. Darüber hinaus gibt es einige Klein- und Kleinstbergwerke, die in privater Hand sind. Insgesamt waren 2012 14.407 Kohleminen lizensiert, wovon 850 Minen mehr als 1,2 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern. Im Jahr 2013 legten die Investitionen in den Bergbau im Vergleich zu 2012 um 10,9 Prozent zu. Gleichzeitig werden aber kleinere Bergwerke geschlossen und die Erschließung neuer Minen ausgesetzt, um die vorhandenen zu modernisieren. Das mittelfristige Ziel der Regierung lautet, die vorhandenen Bergwerke produktiver, effizienter und sicherer zu gestalten, um die Fördermengen deutlich steigern zu können. Gerade die Sicherheit spielt eine große Rolle, wenn man die Bergwerke effizienter machen will. Jedes Jahr sterben tausende Minenarbeiter bei Unfällen wie Gasexplosionen oder plötzlichen Zusammenbrüchen eines Schachtes. Genaue Todes- oder Unglückszahlen gibt es nicht, da die chinesische Regierung diese Statistiken regelmäßig schönt und nicht alle tatsächlichen Unfälle in ihr aufnimmt.

Über den Autor

Stefan F. Neuhäuser wurde 1990 in Lünen geboren. Sein duales Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Hessischen Berufsakademie schloss der Autor im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Umgang mit der Volksrepublik China. Fasziniert von der chinesischen Kultur und dem wirtschaftlichen Potenzial des Landes, beschäftigt sich der Autor seit mehreren Jahren mit den Besonderheiten des Landes. Seine Tätigkeit im Umfeld der Bergbauindustrie und seine praktische Mitarbeit an einer Unternehmensgründung in der VR China motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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