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Pflege


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 94
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem Stellenwert der Ethik und der ethischen Kompetenzentwicklung in der Pflegeausbildung. Es werden im ersten Kapitel Begriffe der Ethik, Pflegethik und der ethischen Kompetenz definiert und erörtert. Hierdurch wird deutlich, wozu der Ethikunterricht in der Pflege befähigen sollte und wie eine ethische Kompetenz geschult werden kann. Anhand dieser Ausführungen wird ein Ausbildungsstufenmodell der ethischen Kompetenzentwicklung dargestellt. Mit dessen Hilfe wird erkennbar, welche Fähigkeiten in der Ausbildung verstärkt gefördert und entwickelt werden müssen, um ethische Kompetenz zu erlangen. Es werden die Landeslehrpläne für die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf ihren Stellenwert der Ethik und der ethischen Kompetenzentwicklung hin betrachtet. Dabei wurde ein sehr unterschiedlicher Stellenwert in den Bundesländern festgestellt. Anschließend werden zwei Modelle vorgestellt, die sich besonders für die Ausbildung und den damit verbundenen Lernprozess eignen. Mit welchen Umfang und Inhalten das Thema Ethik in einer Pflegeausbildung unterrichtet werden sollte, wird daraufhin dargelegt. Anhand eines dreijährigen Ausbildungsplanes werden zu jedem Ausbildungshalbjahr Vorschläge zu der Stundenzahl, den Inhalten und mögliche Unterrichtsmethoden aufgezeigt.

Leseprobe

Testprobe: Kapitel 1.3, Wozu sollte der Ethikunterricht befähigen? Betrachtet man die Definition der ethischen Kompetenz differenzierter, kommt man zu folgenden 6 Punkten zu denen der Ethikunterricht befähigen sollte: zur Reflexion zur Formulierung und Begründung der eigenen moralischen Orientierung zum Erkennen moralischer Probleme in der eigenen Praxis zur Diskursfähigkeit zur Urteilsfähigkeit zur Wachheit und Mut, auch tatsächlich moralisch zu Handeln 1. Fähigkeit zur Reflexion In den Definitionen der Ethik wird die Reflexion als die bestimmende Fähigkeit benannt. Diese Fähigkeit sollte ein generelles Ziel der Pflegeausbildung sein, denn nicht nur für den Erwerb einer ethischen Kompetenz ist die Reflexionsfähigkeit von Bedeutung, sondern für die Arbeit als professionelle Berufsgruppe und für die Umsetzung des Pflegeprozesses ist diese Fähigkeit ebenso wichtig. 2. Fähigkeit zur Formulierung und Begründung der eigenen moralischen Orientierung Sich seiner eigenen Wertvorstellung bewusst zu sein und diese auch benennen zu können, ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Betrachtung ethischer Problemsituationen geht. Denn nur wenn man sich über seine persönliche, moralische Orientierung bewusst ist, kann man an Hand dessen begründen was in der Situation für einen das ethische Problem darstellt. 3. Fähigkeit zum Erkennen moralischer Probleme in der eigenen Praxis Aufbauend auf den zuvor benannten Fähigkeiten und der parallel erworbenen fachlichen und erfahrenen praktischen Ausbildung, schließt sich die Fähigkeit des Erkennens moralischer Probleme in der eigenen Praxis an. Hier werden die persönlichen, moralischen Wertvorstellungen in Beziehung zu den ethischen Ansprüchen der Berufsgruppe und dem Erlebten in der Praxis gebracht. 4. Fähigkeit zur Diskursfähigkeit Bei der weiteren Entwicklung der ethischen Kompetenz muss die Fähigkeit vermittelt werden, in einer passenden Art über moralische Probleme in der Praxis zu diskutieren. Diese Diskursfähigkeit profitiert zum Ersten von dem Verständnis der ersten drei Fähigkeiten und zum Zweiten von dem Ausbildungstand und den damit verbundenen Erfahrungen. 5. Fähigkeit zur Urteilsfähigkeit Ethische Problemsituationen sind häufig schwer zu bewerten (was ist das Richtige und was das Falsche). Eine Entscheidung zu treffen fällt oft sehr schwer, da ethische Problemsituationen meist Handlungen beinhalten, die einerseits die fachliche Kompetenz überschreitet und andererseits rechtliche Fragen aufwirft. Umso wichtiger ist es die ethische Urteilsfähigkeit zu fördern und zu entwickeln. Die Urteilsfähigkeit profitiert wie die Diskursfähigkeit von dem Verständnis der ersten drei Fähigkeiten, dem Ausbildungstand und den damit verbundenen Erfahrungen. 6. Fähigkeit zur Wachheit und Mut, auch tatsächlich moralisch zu Handeln Die Sicherheit das Handeln moralisch gegenüber anderen vertreten, begründen und verantworten zu können, resultiert aus den ersten fünf genannten Fähigkeiten. Sicherlich ist diese Fähigkeit als Anspruch an den Zeitrahmen eine Pflegeausbildung hoch gegriffen, dennoch sollte diese Fähigkeit den Auszubildenden als eine Qualität einer beruflichen Profession bewusst werden. 1.4 Wie kann eine ethische Kompetenz geschult werden? Aufgrund des hohen praktischen Anteils der Ausbildung erleben Auszubildende schon früh ethischen Problemsituationen, auch wenn es ihnen nicht immer als solches Bewusst wird. Persönliche, organisationsspezifische und gesellschaftliche Wertvorstellungen, die in Problemsituationen einfließen, lassen diese oft undurchschaubar erscheinen. Ethische Reflexion und differenzierte Begründungsmöglichkeiten werden deshalb für einen professionellen Umgang mit Konflikten zunehmend erforderlich. Daher ist es wichtig schon in der Ausbildung die ethische Reflexion zu fördern und die Auszubildenden mit differenzierten Begründungsmöglichkeiten vertraut zu machen. Lehrmethoden für den Ethikunterricht Betrachtet man die Literatur zu den Lehrmethoden für den Ethikunterricht wird schnell erkennbar, dass ein Schwerpunkt bei allen Methoden die Fallorientierung ist. Diese können frei erfundene Fälle oder real erlebte Fälle sein. Gerade Fallgeschichten bieten die Möglichkeit, induktiv zu lernen, indem anhand einer speziellen Situation auch das allgemeine gezeigt werden kann. Hierbei geht es vor allem um ethische Prinzipien, berufsethische Regeln, institutionelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der pflegerischen Arbeit sowie um anthropologische Konzepte. Es gibt verschiedene Methoden für die Ethikausbildung von Medizinstudenten, bei denen ebenfalls mit Fällen gearbeitet wird, wie etwa die Ulmer Methode und die Marburger Methode . Orientiert an den Möglichkeiten der Schule und an den Fähigkeiten des Lehrenden gibt es eine Vielzahl an Präsentationsmöglichkeiten dieser Fälle.

Über den Autor

Nach seiner Berufsausbildung zum Krankenpfleger am Theresienkrankenhaus Mannheim, arbeitete Francisco Cazorla Albrecht auf einer internistischen Allgemeinstation im St. Josef Krankenhaus Viernheim. Im Jahr 1999 verpflichtete er sich bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst. Dort entwickelten sich seine Interessen hin zur Lehrtätigkeit. 2003 absolvierte er die Weiterbildung zum Lehrer für Pflegeberufe am Berufsfortbildungswerk München. In seiner anschließenden Beschäftigung, als Klassenleiter und Lehrkraft, hatte er zum ersten Mal Kontakt mit dem Thema Ethik in der Pflege. Gefesselt von dieser Thematik beschäftigte er sich, in einem berufsbegleitenden Studiengang zum Diplom-Pflegepädagogen (FH), intensiv mit dem Thema der Ethik und ethischen Kompetenzentwicklung in der Pflegeausbildung.

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