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Recht / Wirtschaft / Steuern


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Bundesweit wird aus familien-, sozial- und bildungspolitischen Gründen der verstärkte Ausbau von Ganztagsschulen vorangetrieben. Um dem Anspruch des ganzheitlichen Lernens mit Hilfe von Ganztagsschulen gerecht zu werden, wird von vielen Landesregierungen eine Öffnung der Schulen hin zu ihrem Umfeld und darauf aufbauende Kooperationen mit externen Einrichtungen ausdrücklich angestrebt. Eine häufige Form der Kooperation stellt deutschlandweit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportorganisationen dar. Trotz enormer Bildungspotenziale wird dies im Bundesland Bayern allerdings vergleichsweise selten systematisch, zielgerichtet und wirksam umgesetzt. Diese Arbeit hat daher zum Ziel, zunächst mit Hilfe einer Marktanalyse die Besonderheiten des Ganztagsschulmarktes herauszuarbeiten, anschließend die Problematik und Hemmnisse bei der Realisierung von Ganztagsangeboten in Bayern aus Sicht von Sportvereinen zu identifizieren und abschließend entgegenwirkende Handlungsempfehlungen zu geben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1.1.1 Analyse der Marktstruktur: Auf die Analyse der Marktgröße und der Marktentwicklung folgt an dritter Stelle die Analyse der Marktstruktur des Ganztagsschulmarktes mit Schwerpunkten auf Wettbewerbern und Stakeholdern. 1.1.1.1 Analyse von Wettbewerbern: Für die Analyse der Wettbewerber wird die Wettbewerbslandschaft im Zielmarkt näher untersucht, indem alle relevanten existierenden und potentiellen Wettbewerber identifiziert und anschließend differenziert nach Anbieterart in Clustern zusammengefasst werden. Exemplarisch werden an dieser Stelle die von der Regierung von Unterfranken im August 2013 veröffentlichten Vollkooperationspartner der Offenen Ganztagsschulen an Mittelschulen in Unterfranken näher betrachtet. Rund zehn Prozent der insgesamt 83 Schulen mit Offenen Ganztagsangeboten in Unterfranken gestalten ihre Angebote selbst durch den Schulverband. Dies korreliert mit den deutschlandweiten Werten, welche die Schulleiterbefragung der StEG ergeben hat. Weitere 15 Prozent dieser Schulen kooperieren mit öffentlichen Trägern, also Städten oder Kommunen. An den übrigen 75 Prozent stellt ein freier Träger als Vollkooperationspartner das Personal für die Durchführung der Betreuungs- und Förderangebote. Unter diesen freien Trägern dominieren wiederum mit großem Abstand Bildungsträger. Lediglich an zwei der 83 betrachteten Mittelschulen ist ein Sportverein als Vollkooperationspartner tätig. […] Betrachtet man das Cluster Bildungsträger näher, zeigt sich, dass einzelne große, etablierte Wohlfahrtsverbände sehr häufig als Kooperationspartner vertreten sind. Viele Schulen fragen demnach das Angebot einzelner Anbieter auf dem Gesamtmarkt in sehr hohem Umfang nach – es kann von einem Anbieteroligopol gesprochen werden. Um bei einem solchen Anbieteroligopol konkurrenzfähig zu bleiben, gilt es, sein Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. Denn ein wichtiger Aspekt der Wettbewerbsstrategie ist, die Organisation so zu platzieren, dass es den Wert der Fähigkeiten maximiert, die es den Konkurrenten voraushat . Durch die Identifizierung von Alleinstellungsmerkmalen kann daher die Konzipierung einer eigenen, spezifischen Unique-Selling-Proposition (USP) erfolgen, welche dazu dient, den Zielgruppen einen einfachen, klaren und gegenüber den Wettbewerbern dominanten Nutzen zu versprechen und dadurch die Attraktivität des eigenen Angebots gegenüber den Konkurrenten in der Außenkommunikation hervorzuheben. Der Idealverein für Sportkommunikation und Bildung e.V., welcher im Rahmen dieser Arbeit aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Best-Practice-Beispiel genutzt wird, verankert die USP von bewegungsorientierten Ganztagsangeboten in seinem pädagogischen Konzept. Das Alleinstellungsmerkmal liegt in den folgenden Bildungspotenzialen, welchen Bewegung, Spiel und Sport im schulischen Ganztag innewohnen: - Bewegung in der Schule als einer Negation der Sitzfächer ist ein Kompensationseffekt beizumessen, der Gesundheit und Wohlbefinden steigert. - Darüber hinaus leistet eine Bewegte Ganztagsschule im Rahmen sowohl angeleiteter pädagogischer Maßnahmen als auch verhältnisbezogener Schaffung von Bewegungsräumen einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen der Schülerinnen und Schüler. - Die Möglichkeit, neue Sportarten sowie alternative Sportbereiche zu erfahren schafft Zugang zum sozialen System Sport und bewirkt einen Zuwachs an Interesse für neue Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. - Gesundheitliche Schutzfaktoren werden gestärkt eine nachhaltige Verhaltenswirkung in Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten wird angestrebt. 1.1.1.2 Analyse von Stakeholdern: Weiterer Bestandteil der Analyse der Marktstruktur ist im Non-Profit-Bereich eine Stakeholderanalyse. Diese Methode stammt ursprünglich aus dem Bereich des Projektmanagements und hat eine systematische Analyse der vorliegenden Interessenslagen und potenziellen Einflussfaktoren auf ein Projekt zum Ziel. Es soll dadurch ermöglicht werden, Maßnahmen zur Steuerung des Verhaltens der Stakeholder eines Projektes zu definieren, um Gefahren und Risiken für das Projekt zu minimieren. Als Stakeholder werden dabei diejenigen Akteure oder Anspruchsgruppen bezeichnet, die ein Projekt direkt oder indirekt beeinflussen können oder davon betroffen sind. Diese Analysemethode wird aus dem Grund an Stelle einer klassischen Kundenanalyse für die Analyse der Marktstruktur des Ganztagsschulmarktes herangezogen, da die Beantwortung der Fragestellung, wer überhaupt Kunde des Kooperationspartners ist, bereits sehr komplex ist. Zwar werden in Kapitel 4.4.2 Schulen bzw. insbesondere Schulleiter als Nachfrager identifiziert, jedoch existiert noch eine Vielzahl weiterer Akteure, welche die Kooperation beeinflussen oder davon betroffen sind. Die Stakeholderanalyse ermöglicht es, systematisch aufzubereiten, welcher Akteur in welchem Ausmaß mit welchen Interessen Einfluss auf das Angebot nehmen kann und in welchem Ausmaß Konflikte zu erwarten sind. Für die Analyse werden die Stakeholder zunächst identifiziert und ihre jeweiligen Rollen und Interessen am Ganztagsschulangebot spezifiziert. Die folgende Analyse beschränkt sich auf die Untersuchung der Akteure Schüler, Eltern, Schulleiter, Freistaat Bayern, Kommunen und den BLSV. Die Stakeholder sind in hohem Maße relevant für Ganztagskooperationen durchgeführt von Sportvereinen. Eine Betrachtung sämtlicher Stakeholder, also beispielsweise auch Versicherungen, Banken etc., würde an dieser Stelle zu weit führen.

Über den Autor

Kristina Unsleber, B.A., wurde 1993 in Schweinfurt geboren. Ihr Studium des International Business Management mit dem Profil Sportmanagement an der Internationalen Berufsakademie (IBA) in Freiburg schloss die Autorin im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Herausgeber der Arbeit, der Idealverein für Sportkommunikation und Bildung (ISB), ist ein im Jahr 2007 gegründeter Sportverein mit Sitz in Schweinfurt. Im Schuljahr 2008/09 startete der Verein das Projekt Bewegte Ganztagsschule , welches in der Zwischenzeit bereits mehrfach evaluiert wurde. Der ISB kann somit langjährige Erfahrung im Bereich der Ganztagsbetreuung in Bayern vorweisen.

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