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Recht / Wirtschaft / Steuern


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 160
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Themengebiet des Tourismus ist in der politikwissenschaftlichen Forschung noch wenig behandelt. Was erklärt die Unterschiede in der Tourismuspolitik der Bundesländer, so lautet die Fragestellung. Als Forschungsgebiet kann die Interaktion zwischen Bundesländern und Bund in der Tourismuspolitik abgesteckt werden. Fünf essentielle Politikdimensionen sind die Bestandteile der Tourismuspolitik. Ziel der Untersuchung ist eine Analyse der Unterschiede in der Tourismuspolitik der Bundesländer in ihrer politischen Handlungsweise. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich feststellen. Wichtige Indikatoren sind die Förderungen im Zuge des Tourismus, diese werden von Ländern, dem Bund und der EU vergeben. Die Kernkompetenz in der Tourismuspolitik liegt bei den Bundesländern. Daneben finden informelle Treffen mit den Kammern statt und auch der Bund agiert als tourismuspolitischer Entscheidungsträger.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Unterschiede in der Tourismuspolitik: Für die Fragestellung ist entscheiden, welche Unterschiede zwischen den Bundesländern eine Auswirkung auf die Tourismuspolitik haben. Angestrebt wird die Suche nach den Erklärungen zu den tourismuspolitischen Unterschieden. Daher ist es notwendig eine Unterscheidung von nicht politischen und politischen Erklärungen durchzuführen. Es gibt Ursachen die als gegeben anzusehen sind oder vernachlässigt werden können. Diese sind als nicht politische Einflussfaktoren zu werten und drängen sich in einer politikwissenschaftlichen Betrachtung nicht auf. Die geografische Gegebenheiten spielen in der Tourismuspolitik im Allgemeinen keine Rolle. Vorhandene landschaftliche Formen beeinflussen zwar das touristische Potential eines Bundeslandes, es sind aber keine direkten Beeinflussungen der Geografie zur Tourismuspolitik ersichtlich. Die Lage in Europa und der Euroraum spielen für die Tourismuspolitik ebenso keine Rolle, da dies als gegeben anzusehen ist. Die Unterschiede in der Intensität gelten grundsätzlich nicht als politische Faktoren. Im Rahmen der Analyse von zukünftigen Entwicklungen kann es jedoch vorkommen, dass Akteure die Intensität in die tourismuspolitischen Diskussionen einbringen. Für die politischen Entscheidungen der Handelnden ist das unerheblich. Folgende Annahmen geben Auskunft über die politischen Erklärungen. Tourismus kann als Wirtschaftsmotor klassifiziert werden, dies fließt entsprechend in die Tourismuspolitik ein. Die politischen Entscheidungsträger haben ein großes Interesse an einer Verbesserung der Wirtschaft und der Beschäftigung mit Hilfe der Tourismuspolitik. Außerdem können Regelungen in der Natur- und Umweltpolitik, der Kulturpolitik und für den Verkehr durch Tourismuspolitik umgesetzt werden. Für die Entscheidungsträger auf Landesebene stellt Tourismuspolitik nicht nur ein einen politischen Kompetenzbereich dar, sondern es werden positive Effekte in Bezug auf Legitimation und Macht erzielt. Die rechtliche Struktur in der Landesgesetzgebung erlaubt die politische Steuerung des Tourismus alleine durch die Landesregierung und den Landeshauptmann. Das bedeutet für die Akteure auf kommunaler Ebene, dass politische Entscheidungen des Landes verbindlich sind und umgesetzt werden müssen. Als weiterer politischer Faktor ist die Abhängigkeit von Tourismus zu nennen. In Bundesländern mit wenig Industrialisierung und einer hohen touristischen Wirtschaftsleistung spielt Tourismuspolitik eine bedeutendere Rolle, als in anderen. So zeigt sich in Wien ein niedriger Bedarf an tourismuspolitischen Lösungen, in Salzburg und Tirol dagegen gibt es eine höhere Beschäftigung mit Tourismuspolitik. Die Erklärungen für die Unterschiede in der Tourismuspolitik der Bundesländer können in sechs Ausprägungen differenziert werden. Das Interesse an Tourismuspolitik durch die politischen Entscheidungsträger ist unterschiedlich gelagert. In Wien gibt es, z.B. keine Abkommen mit dem Bund zur Tourismusförderungen, das Interesse liegt weniger ausgeprägt vor, als in anderen Bundesländern. Dabei gibt es durch die ÖHT einen Förderbarwert für Wien. Das bedeutet, dass Tourismusförderungen zugerechnet werden, aber das Bundesland diese nicht annimmt. Alle anderen Bundesländern verwenden Fördermittel und entscheiden im Rahmen der Tourismuspolitik darüber.1 Ein zweiter Faktor in der Unterscheidung ist der Grad der Industrialisierung. In den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark verzeichnet man einen höheren Grad an Industrialisierung als in anderen Bundesländern. Bei den Investitionen mit Hilfe der ERP Fonds zeigen sich in Oberösterreich und Steiermark niedrige Werte im Zusammenhang mit Tourismuspolitik, in die Industrie fließen verhältnismäßig hohe Beträge. Diese Fakten sprechen dafür, dass die Wirtschaft durch Industrie gestärkt wird und die Tourismuspolitik in den Hintergrund rückt.2 Dritter politischer Faktor ist die Abhängigkeit von Tourismus. Manche Bundesländer sind weniger abhängig von den Leistungen des Tourismus als andere. Ausfälle im Tourismus müssen durch die Tourismuspolitik geregelt werden. Optimierungen in den Dimensionen Wirtschaft und Beschäftigung werden, z.B. in Kärnten, Salzburg und Tirol tourismuspolitisch verarbeitet. In den drei Bundesländern zeigt sich die höchste Anzahl an Beherbergungsbetrieben, deren Wirtschaftlichkeit steht im Zusammenhang mit der Tourismuspolitik.3 Eine vierte Erklärung verweist auf die Stärkung von strukturschwachen Regionen durch Tourismuspolitik. Förderungen finden ihre Bestimmung in der Forcierung von Projekten, die im Rahmen der Tourismuspolitik geschaffen werden.4 Durch die Tourismuspolitik und das Förderwesen kann die Strukturschwäche kompensiert oder Tourismus generell in Gang gesetzt werden. In der Notwendigkeit und Form der Unterstützung unterscheiden sich die Bundesländer.5 Die fünfte Aufgabe und Erklärung der Unterschiedlichkeit von Tourismuspolitik liegt im zukünftigen touristischen Potenzial. Durch hohe finanzielle Zuwendungen im Tourismus werden die zukünftige Entwicklung geprägt und die Tourismuspolitik intensiv gefordert.6 In der finalen Ausprägung geht es um die Unterschiede in der tourismuspolitischen Behandlung von kultureller Infrastruktur. Strukturell bieten vor allem die Städte in Österreich ein hohes kulturelles Potenzial, in den ländlichen Gebieten nimmt dies ab. Das bedeutet auch, dass in Wien andere Voraussetzungen herrschen, als in den anderen acht Bundesländern. Tourismuspolitische Prioritäten und Herausforderungen sind daher entsprechend gelagert, da man mit der vorhandenen Infrastruktur arbeiten kann.7

Über den Autor

Daniel H. Nöckler, MA, wurde 1983 in Innsbruck geboren. Sein Studium der Politikwissenschaften an der Universität Salzburg schloss der Autor im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad Master of Arts erfolgreich ab. Neben dem Studium konnte der Verfasser praktische Erfahrungen in zwei Salzburger Tourismusverbänden, als Geschäftsführer eines gastronomischen Betriebs und bei internationalen Kongressean (z.B. European Health Forum Gastein) sammeln. Daneben setzt sich der passionierter Skifahrer mit den kritischen Elementen im Tourismus auseinander, sei es im Rahmen von seilbahntechnischen Erschließungen oder der Wertschöpfungsminimierung in Tourismusdestinationen.

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