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RWS


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Produktart: Buch
Verlag: Igel Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 102
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Unternehmen befinden sich heute in einer Situation, in der sie ihr Produktsortiment ständig zu erneuern und möglicherweise auszuweiten haben, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Auch der erhöhte Wettbewerbsdruck hat die Unternehmen dazu bewegt, sich immer mehr auf die Kundenanforderungen und die Gewährleistung hoher logistischer Leistungen zu orientieren. Eine gute Chance, die eigene logistische Flexibilität zu sichern und damit die Kunden zufrieden zu stellen, bieten die Lagerbestände. Die Unternehmen suchen immer intensiver nach einer optimalen Gestaltung ihrer Bestände. Die Entwicklung einer auf die jeweiligen Eigenschaften eines jeden Produktes zugeschnittenen Strategie wäre die ideale Lösung, da auf diese Weise die Lieferbereitschaft und -qualität und damit die Zufriedenstellung der Kunden am besten gewährleistet werden können. Im zunehmenden nationalen und internationalen Kosten- und Leistungswettbewerb müssen die Unternehmen Mittel und Wege finden, wettbewerbsfähig zu bleiben bzw. sich zu verbessern. Gegenstand dieser Arbeit ist die Suche nach geeigneten Methoden und Instrumenten zur Analyse und Klassifikation von Objekten (Produkten). Ziel dieser Klassifikation ist es, ähnliche Produkte, beispielsweise bezüglich ihrer Wertigkeit oder Verbrauchsstruktur, zusammenzufassen. Für die so gebildeten Produktklassen werden dann bezüglich ihrer Behandlung die gleichen Strategien verwendet, und auf diese Weise erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse erzielt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2, Ziele und Aufgaben des Bestandsmanagements: Die Bestände dienen als Puffer zwischen Input- und Outputströmen von Gütern. Der Input wird durch Bestellungen bei den Lieferanten und der Output durch Kundenaufträge ausgelöst. Die Puffer können an allen Stellen eines Absatzkanals entstehen und zwar immer dann, wenn sich die zeitliche und mengenmäßige Struktur der Inputflüsse von der der Outputflüsse unterscheidet. Im Rahmen des Bestandsmanagement sind zwei untereinander konkurrierende Hauptziele zu unterscheiden. Da die Zufriedenstellung der Kunden eine wichtige Voraussetzung für die Überlebensfähigkeit jedes Unternehmens darstellt, besteht das erste Ziel in der Versorgung der Bedarfsträger mit den benötigten Gütern beziehungsweise in der Minimierung der Fehlmengenkosten. Um dieses Ziel zu erreichen werden häufig hohe Bestände gehalten. Bestände verdecken aber störanfällige Prozesse, unabgestimmte Kapazitäten, mangelnde Liefertreue und Flexibilität und verursachen Kosten, die im Abschnitt 2.3.2 ausführlicher dargestellt werden. Das zweite Ziel des Bestandsmanagements besteht deshalb in der Minimierung der Bestandskosten, das sich, im Gegensatz zum Ziel der Minimierung der Fehlmengenkosten, durch niedrige Bestände realisieren lässt. Weder die Fehlmengen- noch die Bestandskosten können ganz vermieden werden. Aus diesen beiden Konfliktfeldern lässt sich der Hauptzweck des Bestandsmanagements ableiten: Die notwendige Versorgungssicherheit mit den minimalen Beständen auf dem Weg eines übergreifenden Optimierungsansatzes zu erzielen. Als Unterziele dieser beiden Hauptziele des Bestandsmanagements können einerseits die maximale Kapazitätsauslastung und andererseits die kurzen Durchlaufzeiten betrachtet werden. Die Durchlaufzeit ist die Zeit, die notwendig ist um einen Auftrag auszufüllen. Sie stellt die Zeitspanne zwischen dem Auftragseingang bis zu seiner Erfüllung dar. Sie zeigt, inwieweit es dem Unternehmen gelungen ist, seine Just In Time-Konzepte in die Tat umzusetzen. Die Durchlaufzeit besteht aus Bearbeitungszeit, Transportzeit, Kontrollzeit und Liegezeit, wobei den größten Anteil die Liegezeiten ausmachen (ca. 85%). Kurze Durchlaufzeiten bedeuten schnelleren Kapitalumschlag, das heißt dass das Kapital schnell wieder genutzt werden kann, wodurch der Bedarf an Fremdkapital sinkt. Damit sorgen die Durchlaufzeiten dafür, schnell auf veränderte Kundenpräferenzen zu reagieren. Auf der anderen Seite steht aber die Maximierung der Kapazitätsauslastung beziehungsweise die Minimierung der Leerzeiten, die dann entstehen, wenn die Betriebsmittel auf die Bearbeitung von Aufträgen warten müssen. Wiederum entsteht ein Konflikt zwischen den beiden Unterzielen. An dieser Stelle ist es wichtig noch einmal darauf hinzuweisen, dass keine allgemeingültige Bestandsstrategie zur Optimierung von Beständen existiert, sondern sie muss in Abhängigkeit von der jeweiligen Branche unternehmensspezifisch festgelegt werden. In jedem Unternehmen befinden sich die Optimierungspotentiale in unterschiedlichen Unternehmensbereichen und werden auch völlig unterschiedlich implementiert. Für eine Firma könnte es beispielsweise sinnvoll sein ihre Bestände zu halten oder sogar etwas zu erhöhen, für eine andere aber ihre Bestände unverzüglich zu reduzieren. Darin besteht die Forderung an das Bestandsmanagement eines jeden Unternehmens, die individuelle Strategie zur Bestandsoptimierung zu finden. Von den im Abschnitt 2.1 erwähnten, für das Bestandsmanagement relevanten Managementsubsystemen, lassen sich die Aufgabenbereiche Bestandspolitik, -planung und -kontrolle ableiten. Im Rahmen der Bestandspolitik werden Entscheidungen darüber getroffen, welche Produkte für welche Kunden und nach welchen Prinzipien bereitgestellt werden sollen. Darüber hinaus werden Entscheidungen über die Anzahl und den Ort der inner- und außerbetrieblichen Lagerstandorte sowie über die Betriebsform der Absatz- und Beschaffungslager (Make-or-Buy-Entscheidungen) gefällt. Die Bestandsplanung beschäftigt sich mit der Frage der operationalen Bestandsziele und wie man diese erreicht. Unter den Aufgaben der Bestandsplanung kann man die Bedarfsplanung, die Bedarfssteuerung und die Planung der Sicherheitsbestände unterscheiden. In der Bedarfsplanung wird die Antwort auf die Frage gesucht, in welchen Mengen bestimmte Produkte in einem bestimmten Planungszeitraum benötigt werden. In der Bedarfsteuerung werden die Bestellmengen und -zeitpunkte geplant. Bei der Bestimmung der Höhe der Sicherheitsbestände müssen Einflussfaktoren wie Wiederbeschaffungszeit, Lieferbereitschaft, Prognosegüte und Anzahl der Lager berücksichtigt werden. Im Rahmen der Bestandskontrolle werden die geplanten Daten ständig überprüft. Zu den Aufgaben der Bestandskontrolle zählen die Bestandsführung (Erfassung der Ist-Daten), die Bestandsrechnung (Bewertung der Bestandsmengen und Soll-Ist-Vergleich) und die Bestandsanalyse (Abweichungsanalyse). Das Bestandsmanagement trägt also die gesamte Verantwortung für die Materialien und Fertigerzeugnisse vom Lieferanten bis zum Endkunden. Ihm kommt die Aufgabe zu, die Güter in der gesamten Logistikkette zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. 2.3, Bedeutung des Bestandsmanagements für das Unternehmen: Eine Vielzahl von Unternehmen reagiert auf den enormen Wettbewerbsdruck, als Folge der steigenden Globalisierung und Dynamisierung der Märkte, durch Preissenkungen oder Aufbau von Beständen. Im Allgemeinen sind aber diese Abwehrreaktionen nicht von Dauer. Man kann im Preiskampf sehr schnell von seinen Konkurrenten eingeholt oder sogar überholt werden. Die Bildung von Beständen ermöglicht zwar eine reibungslose Lieferung, bindet aber Kapital, das in andere gewinnbringendere Aktivitäten eingesetzt werden könnte. Um sich von seinen Konkurrenten zu differenzieren und sich seine Marktposition zu sichern, muss sich jedes Unternehmen an den Präferenzen seiner Kunden orientieren. Diese Präferenzen können lediglich unter der Voraussetzung befriedigt werden, dass ausreichende Informationen, beispielsweise bezüglich geforderter Lieferzeit, Menge oder Qualität, vorliegen. Die rechtzeitige Bereitstellung dieser Informationen, um mögliche Nachfrageschwankungen zu erkennen und die Beschaffung auftragsbezogen durchzuführen, ist aber selten der Fall. Deshalb muss das Unternehmen seine Bestände in allen Stufen der logistischen Kette betrachten und gleichzeitig optimieren, um den maximalen Lieferservice mit der möglichst niedrigen Bestandshaltung zu erreichen. Das Unternehmen muss Maßnahmen zur langfristigen Planung und Kontrolle von Beständen ergreifen. Erst dann wird es ihm gelingen seine Gegner, in Hinsicht auf Lieferfähigkeit, -treue, -qualität und -flexibilität und dennoch auch ihre Gewährleistung zu möglichst niedrigen Kosten, zu übertreffen, und sich dadurch am Markt nachhaltig zu etablieren, indem es seine bisherigen Kunden beibehält und neue akquiriert. Im Bestandsmanagement ist die ganzheitliche Betrachtung des gesamten logistischen Systems erforderlich, wobei die untereinander konkurrierenden Ziele, die in Abbildung 1 dargestellt sind, zum Ausgleich gebracht werden müssen. Der Erfahrung gemäß kann das Kapitalbindungsniveau deutlich durch das Vorliegen von genügend Informationen über den betrachteten Markt und über die Kunden und deren Präferenzen sowie durch die Beseitigung von Abstimmungsdefiziten im System der Kundenauftragsabwicklung reduziert werden, ohne damit dem Ziel der Schaffung von höchstmöglichem Lieferservice entgegenzuwirken.

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