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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Wörter und Regeln sind ein fester Bestandteil des Spracherwerbs und eng miteinander verbunden. Das mentale Lexikon bietet die Basis für die Anwendung dieser wichtigen Regeln. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Studien zum Erwerb der Pluralbildung, welche im Bezug auf die Wörter- und Regeltheorie ausgewertet werden. Dabei wird geprüft, inwieweit das Erlernen des Plurals besagter Theorie oder dem einfachen Auswendiglernen von Wortformen folgt. Auf diese Weise sollen verschiedene Ansätze, die entweder für oder gegen die Anwendung der Wörter- und Regeltheorie sprechen, aufgezeigt werden. Welche Untersuchungsergebnisse bestärken die Theorie des Dualen Modells von Chomsky und Pinker, welches für einen Spracherwerb spricht, der sich zusammensetzt aus den beiden wichtigen Komponenten mentales Lexikon und Regeln zur Bildung regulärer Wortformen? Und in welchen wissenschaftlichen Studien finden sich Argumente, die das widerlegen und z. B. das Auswendiglernen neuer Wörter für die Hauptkomponente des Spracherwerbs halten? Das vorliegende Buch versucht, diese Fragen zu klären sowie eine zusammenfassende Beurteilung zu dieser Fragestellung zu geben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.4, Ergänzende Kritik zur Wörter- und Regeltheorie - Gisela Szagun: Wie im voranstehenden Kapitel dieser Untersuchung beschrieben, gibt es viele Studien, die durch ihre Ergebnisse und die daraus ableitbaren Schlussfolgerungen, die Wörter- und Regeltheorie bestätigen können. Auf der anderen Seite wurden in diesem Rahmen auch Studien vorgestellt, die diesbezüglich Widersprüche aufzeigten oder Aussagen beinhalteten, welche die Gültigkeit der Wörter- und Regeltheorie unmöglich machten. Im Folgenden soll ein weiterer Standpunkt vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um die Ansichten der Spracherwerbsforscherin Gisela Szagun, die sich kritisch über die Wörter- und Regeltheorie äußert. Die Spracherwerbsforscherin Gisela Szagun hat im Jahre 2006 ein Lehrbuch mit dem Titel ‘Sprachentwicklung beim Kind’ veröffentlicht, in dem sie die einzelnen Stadien des kindlichen Sprachlernprozesses erläutert, u. a. auch die hier thematisierte Pluralbildung. Wie bereits erwähnt geht Steven Pinker davon aus, dass ein grammatisches System in regelmäßige und unregelmäßige Formen eingeteilt werden kann. Die regelmäßigen werden mithilfe einer existierenden Regel gebildet und die unregelmäßigen Wörter werden im mentalen Lexikon gespeichert und nach und nach bei Bedarf abgerufen. Eigentlich arbeiten beide Systeme unabhängig voneinander, was aber nicht in jedem Fall eingehalten werden kann. Übergeneralisierungen finden dann statt, wenn das mentale Lexikon es nicht schafft, das Regelsystem auszuschalten (Anwendung der Default-Regel). Das ist die Sichtweise Pinkers. Gisela Szagun jedoch beurteilt diese Thematik anders. Sie ist der Meinung, dass sich der deutsche Plural und viele andere grammatische Systeme nicht ‘in ein dualistisches System zwängen lassen. Sie bestehen nicht aus regelmäßigen und unregelmäßigen Formen, sondern sie sind Systeme multipler Regelhaftigkeiten’17. Das bedeutet, dass ihrer Meinung nach Regeln existieren, die immer zutreffen und Regeln, die nur für einen bestimmten Teil von Wörtern zu gebrauchen sind. Darüber hinaus wurde in den bisher vorgestellten Studien immer wieder die besondere Rolle des -s Plurals hervorgehoben. Immer wenn eine neue und damit unregelmäßige Form gebildet werden soll, greift der Sprecher auf die Defaultregel zurück und verwendet das -s Affix zur Pluralbildung, da laut dem dualistischen Modell des Pluralerwerbs der -s Plural die einzige regelmäßige Pluralform ist (vgl. z. B. Bartke). Szagun jedoch räumt dem -s Plural keine besondere Stellung im grammatischen System ein und bestreitet, dass dieser ‘schon früh als regelmäßiger Plural etabliert ist’ (Ebd., S. 97).

Über den Autor

Anne Marquardt, M.A., wurde 1988 in Potsdam geboren. Ihr Lehramtsstudium der Fächer Deutsch und Biologie an der Universität Potsdam schloss die Autorin im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Master of Education erfolgreich ab. Durch sprachwissenschaftliche Seminare während des Studiums angeregt, widmete sie sich der Thematik Kindlicher Spracherwerb . Im Rahmen des vorliegenden Buches intensivierte sie dieses Interesse, indem sie untersuchte, inwieweit die sogenannte Wörter- und Regeltheorie im Rahmen der Pluralbildung von Kindern während des Spracherwerbs ihre Anwendung findet oder im Gegensatz dazu Pluralformen auswendiggelernt und angewendet werden.

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