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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Es gibt zahlreiche Ansätze unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen, um Sportmotive zu kategorisieren. In dieser Arbeit werden primär die sechs Sinndimensionen (Leistung, Ausdruck, Eindruck, Gesundheit, Anschluss und Spannung) des Sportpädagogen Dietrich Kurz reflektiert, da sich diese maßgeblich in der Deutschen Didaktik etablierten und noch heute in den Schulsportlehrplänen für weiterführende Schulen in 13 von 16 Bundesländern angewendet werden. Dabei lautet die zentrale These, dass Kurz‘ Sinndimensionen keine ausreichend differenzierte Betrachtung von Sportmotiven bieten und pädagogisch gefiltert wurden. Um diese These zu belegen, werden weitere Autoren zu Rate gezogen und in einem Vergleich von Konzepten der Sportpädagogik, -psychologie und -didaktik ein eigener Motivkomplex gebildet, der auch solche wie Macht, Lebensunterhalt und Attraktivität mitberücksichtigt. Relevanter denn je ist die Fragestellung nach sportlichen Motiven, da immer mehr Menschen unter Zivilisationskrankheiten leiden, denen mit Bewegung begegnet werden kann. Um diese Personen erfolgreich zu motivieren, ist es sinnvoll, die Motive aktiver Sportler/innen nachvollziehen zu können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3.1, Die Unterrichtsprinzipien der Perspektivenvielfalt und der Handlungsfähigkeit: Dietrich Kurz hat mit seinen Sinndimensionen maßgeblich die pragmatische Sportdidaktik geprägt (vgl. Stibbe 2004, S. 71). Die beiden didaktischen Prinzipien Perspektivenvielfalt und Handlungsfähigkeit spielen dabei folgende Rolle: Schülerinnen und Schüler gelten als handlungsfähig, wenn sie sich in Kenntnis der Standpunktabhängigkeit jedes Urteils vernünftig und sinnvoll entscheiden können. Auf den Sportunterricht übertragen bedeutet das, aus Erfahrung zu wissen, welchen unterschiedlichen Sinn es haben kann, sportlich aktiv zu sein und auf Grund dieser Kenntnis seinen Lebensstil zu gestalten (vgl. Kurz 2004, S. 57(f)). Die Gestaltung des Lebensstils würde dann dank des erfolgten Erkenntnisgewinnes Sport beinhalten. Um diese Entscheidung fällen zu können, müssen die Schülerinnen und Schüler mehrperspektivisch denken, wozu sie durch das unterrichtsdidaktische Prinzip der Perspektivenvielfalt befähigt werden sollen (vgl. Bräutigam 2009, S. 96), das von Duncker so beschrieben wird: ‘[Im vorliegenden Prinzip] kommt zum Ausdruck, dass es notwendig ist, einen Gegenstand von verschiedenen Seiten zu betrachten, um ihn angemessen verstehen zu können.’ Außerdem ist ‘Mehrperspektivität […] ein Prinzip des Zeigens’, das ‘die Pluralität kindlicher und jugendlicher Lebenswelten’ aufgreift (Duncker 2005 a, S. 7). Das bedeutet, dass primär der Lehrer aktiv ist, der die Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler nur sekundär anregt. Das Prinzip wird nicht nur interdisziplinär beachtet, sondern ist auch sehr gut dazu geeignet, interdisziplinär zu unterrichten, da es einen Gegenstand per se von verschiedenen Standpunkten (dem entsprächen die Disziplinen) aus betrachtet und diese dabei durch den Perspektivenwechsel nicht miteinander verschmelzen, sondern identifizierbar bleiben. Da die Schülerinnen und Schüler die Perspektivenwechsel bewusst miterleben, wird ihre Handlungsfähigkeit gefördert. Der hier erläuterte Zusammenhang lautet zusammengefasst also folgendermaßen: Kurz' Sinnbezüge sind die Basis des Prinzips der Mehrperspektivität, welches wiederum das Herzstück des Prinzips der Handlungsfähigkeit bildet.

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