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Gesundheitswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 01.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Während Doping in der Sport- und Verhaltensökonomie bereits Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten war und der Bestand von Abhandlungen insbesondere über moralische, ethische, psychologische und medizinische Aspekte des Dopings praktisch unüberschaubar ist, wurde die Bedeutung von Fair Play Werten im Rahmen dieser Problematik von der Wissenschaft bislang vernachlässigt. Dabei könnte der Nachweis eines Zusammenhangs zwischen der Ausprägung von Fair Play Werten und der Dopingverbreitung wichtige Erkenntnisse für die Dopingprävention liefern. Die vorliegende Abhandlung geht nach einer allgemeinen Darstellung der Dopingproblematik sowie der Bemühungen zur aktiven Förderung von Fair Play Werten von einem verhaltensökonomischen 2 Spieler Doping Modell und dessen Erweiterung um Fair Play Werte aus. Die maßgeblichen Charakter-Parameter der Sportler und deren Bedeutung für einen dopingfreien Hochleistungssport werden einer eingehenden Analyse unterzogen. Dabei wird auf die kritische Mindestausprägung der Charakter-Parameter, die diesbezüglichen Auswirkungen von im Hochleistungssport typischerweise anzutreffenden Mehrspielerwettkämpfen und die Erosion von Fair Play Werten durch eine weite Dopingverbreitung eingegangen. Die Untersuchung zeigt, dass Fair Play Werte für einen dopingfreien Hochleistungssport unverzichtbar sind und ihre aktive Förderung daher zu begrüßen ist. Indes werden auch die Grenzen dieser präventiven Form der Dopingbekämpfung aufgezeigt und eine Optimierung der bestehenden Sanktionsmechanismen angeregt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Förderung von Fair Play Werten als Mittel der Dopingbekämpfung: Die klassische Dopingbekämpfung kennt zwei wesentliche Parameter. Zum einen die Entdeckungswahrscheinlichkeit, welche wesentlich durch Häufigkeit und Qualität der Kontrollen bestimmt wird. Zum anderen das drohende Strafmaß im Falle einer Dopingüberführung. Was die Entdeckungswahrscheinlichkeit angeht, so haben die Olympischen Spiele in London 2012 das schärfte Kontrollregime aller Zeiten erlebt. Von den knapp 10500 teilnehmenden Athleten wurden insgesamt 6250 Dopingproben genommen. Jeder Medaillengewinner und insgesamt annähernd 50% der teilnehmenden Athleten wurden auf über 240 verbotene Substanzen geprüft. Das Kontrollteam bestand aus über 1000 Personen und das Labor wurde während der Spiele 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche betrieben (Inside Sport 2013). Diese Zahlen wirken zunächst beeindruckend. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Entdeckungswahrscheinlichkeit bei den Olympischen Spielen damit keinesfalls auch nur annähernd bei 50% lag. Dopingkontrollen haben mehrere Schwachstellen. Verbotene Substanzen können aufgrund von Messfehlern oder Messungenauigkeiten unentdeckt bleiben. Es gibt zudem Methoden, die die Nachweisbarkeit der Substanzen im Körper des Athleten verschleiern. Und nicht zuletzt ist der Kampf gegen Doping ein Katz und Maus Spiel, bei dem die dopenden Sportler durch die Entwicklung bis dato unbekannter oder nicht nachweisbarer Substanzen immer einen Schritt voraus sind. Per definitionem des Dopings kann schließlich eine nicht auf der Liste stehende, aber den auf der Liste stehenden Substanzen in ihrer Wirkung gleich kommende Substanz, nicht als Doping gewertet werden. Was die Strafen angeht, so wurde auch hier über die Jahre eine deutliche Verschärfung vorgenommen. Monetäre Strafen wurden mit zeitlich befristeten Sperren kombiniert und bei wiederholtem Verstoß gegen Anti-Doping Bestimmungen droht inzwischen eine lebenslange Sperre. Rückzahlungen von Sponsorengeldern waren bislang hingegen unüblich. Diese Tatsache ist nicht unbedeutend, da eine Vielzahl von Athleten durch Sponsorenverträge inzwischen weit mehr als durch Preisgelder verdient. Im Zuge der Dopingaffäre um Lance Armstrong ist aber nun auch bei den Sponsoren und der Justiz ein Umdenken zu erkennen. Dennoch waren die Strafdrohungen bislang nicht ausreichend um Sportler effektiv vom Dopingmissbrauch abzuhalten. Die mittlerweile astronomisch hohen Siegprämien und Sponsorengelder dürften für eine Vielzahl von Sportlern bislang das Risiko wert gewesen sein.

Über den Autor

Philipp Kynast wurde 1985 in Dinslaken geboren. Seit jeher sportbegeistert, war er in seiner Jugend ambitionierter Fußballspieler und Kapitän verschiedener Auswahlmannschaften. Nach dem Abitur leistete er den Zivildienst als Rettungsschwimmer und absolvierte währenddessen eine Ausbildung zum Fitnesstrainer. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft an den Universitäten Düsseldorf, Münster und Barcelona sowie Wirtschaftswissenschaft an der FernUniversität in Hagen. Beides konnte er im Rahmen eines Masterstudienganges an der La Trobe University in Melbourne vertiefen. Seine Freizeit verbringt der Autor überwiegend mit sportlichen Aktivitäten. Während seines Studienaufenthaltes in Australien war die dortige Sportberichterstattung maßgeblich von einem Dopingskandal in der AFL geprägt. Mit der Bedeutung von Fair Play Werten für die Dopingbekämpfung befasste sich der Autor erstmalig im Rahmen eines Seminars zur Volkswirtschaftspolitik. Die dadurch eröffnete Möglichkeit, seine Sportbegeisterung mit dem Studium zu verbinden, motivierte ihn sodann zum Verfassen der diesem Buch zugrundeliegenden sport- und verhaltensökonomischen Abschlussarbeit.

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