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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 10.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 86
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Werk richtet sich besonders an Lehrkräfte des Geographie-, Biologie- oder Heimat- und Sachunterrichts aller Schularten. Die Autorin möchte erreichen, dass außerschulische Lernorte mehr in den Unterrichtsalltag integriert werden und ihre abschreckende Wirkung verlieren. Außerschulische Lernorte bieten für alle Schülerinnen und Schüler (oder andere Lernbegierige) Chancen, sich Wissen auf vielfältige Art und Weise anzueignen und davon zu profitieren. Das Werk umfasst einen theoretischen und einen empirischen Teil zu außerschulischen Lernorten im Geographieunterricht. Zunächst werden dabei außerschulische Lernorte und außerschulisches Lernen allgemein definiert und Vor- und Nachteile aufgezeigt. Es folgen Hinweise zur Planung, Durchführung und Nachbereitung von Exkursionen. Auf den darauf folgenden Seiten richtet sich der Blick der Autorin konkret auf Ausstellungen als eine Form von außerschulischen Lernorten und museumspädagogischen Ansätzen für die Zukunft. Im Anschluss daran folgt der empirische Teil des Werkes, in dem die Stärken und Schwächen zweier ausgewählter Ausstellungen mit Hilfe von festgelegten Kriterien ausgewertet werden. Fotos und Abbildungen sorgen außerdem dafür, dass der Leser einen Eindruck von den theoretischen Grundlagen der Museumspädagogik, aber auch der praktischen Umsetzung in den Ausstellungen bekommt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.6.1, Geographieunterricht im Museum: In einem einführenden Artikel von WENZEL zum Thema ‚Museen’ aus dem Jahr 2000 wird gesagt, dass es in Deutschland über 10.000 Museen gäbe. Mit Blick auf den Geographieunterricht stellt sich nun die Frage, welche Museen für diese Naturwissenschaft geeignet sind. Wie viele von ihnen könnten für Schüler im Geographieunterricht interessant sein? Und wie viele von ihnen weisen dazu auch eine schülergerechte Konzeption auf, so dass sie sinnvoll für Schulklassen genutzt werden können? Sind die Themengebiete der Museen ansatzweise im Lehrplan wieder zu finden oder umgekehrt? KREMB hat schon 1981 einmal versucht, eine Liste mit den für den Erdkundeunterricht geeigneten Museen in Deutschland zu erstellen. Er weist allerdings selbst darauf hin, dass die Liste unvollständig sei, da es sicherlich noch viele kleine ihm unbekannte Museen gäbe, die ebenso geeignet sein könnten. Meiner Meinung nach kann die Eignung eines Museums für den Geographieunterricht nicht pauschalisiert werden, sondern ist vielmehr themen- und klassen(stufen-)abhängig zu beurteilen. Die Lehrkraft muss also selbst entscheiden, welches Museum die angestrebten Lernziele unterstützen kann. Auch LOHMANN und KERSTING unterstützen diese Aussage. Sie favorisieren den erkundenden Museumsbesuch des Lehrers, bevor dieser mit der ganzen Schulklasse durchgeführt wird. Die beschriebene Vorgehensweise werde ich im letzten Kapitel meiner Arbeit selbst durchführen. Ich werde Kriterien aufstellen und diese in zwei Museen überprüfen. Erst nach der kritischen Betrachtung der Museen bzw. Ausstellungen kann die Lehrkraft eine Entscheidung für oder gegen sie treffen. Welche Themen eignen sich nun für einen Museumsbesuch und wie wird der außerschulische Lernort Museum im Lehrplan eingeordnet? In der von mir gesichteten Literatur werden, soweit ich feststellen konnte, keine speziellen Themen aus dem Geographieunterricht genannt, welche sich besonders gut mit Hilfe eines Museumsbesuches bearbeiten oder verbinden lassen. Ich denke, auch hier muss jeder Lehrer selbst entscheiden, ob er zu einem Thema mit seiner Klasse eine Ausstellung besuchen möchte oder nicht. Schreiber formuliert diese Tatsache wie folgt: ‘Die Absichten von Ausstellungen können mit der Zielsetzung der Unterrichtssequenz übereinstimmen – oder eben nicht’. Gegenüber anderen Fächern hat der Geographieunterricht den Vorteil, dass aus vielen verschiedenen Museumssparten ein Thema gewählt werden kann. Aspekte der Geographie findet man nicht nur in Naturkundemuseen, sondern auch in kulturhistorischen Museen, Technik- oder Kunstmuseen. Diese Feststellung machte ich auch bei der Auswahl der Ausstellungen in Kapitel 4. In nahezu jedem Museum findet man letztendlich Elemente, die in der Schulgeographie genutzt werden könnten. Sei es ein Gemälde, welches eine Sturmflut zeigt, die in Originalgröße nachgebauten Häuser der Wikinger oder eine Weltkarte aus dem 17. Jahrhundert, alle diese Exponate besitzen einen geographischen Hintergrund, bzw. Zusammenhang. Damit ist gezeigt, welche vielfältigen Auswahlmöglichkeiten eine Lehrkraft in Bezug auf Museen hat. Für mich stellt diese Tatsache einen weiteren Grund für Geographielehrer dar, Museen bzw. Ausstellungen stärker im Unterricht einzusetzen. Im Lehrplan der Sekundarstufe I für das Fach Geographie werden Museumsbesuche zwar nicht zwingend gefordert, es werden aber zu verschiedenen Unterrichtsthemen Museums- bzw. Ausstellungsbesuche vorgeschlagen, wie z. B. der Besuch von regionalen Umweltzentren zum Thema ’Ökosystem Weltmeer’ in der 9./10. Klasse. Neben diesen konkreten Unterrichtsvorschlägen beinhaltet der Lehrplan auch allgemeine Grundsätze der Unterrichtsgestaltung. Hier findet man z. B. die Forderung, dass Schule offen sein muss für außerschulische Lernorte und dass die Schüler ‘den Unterricht aktiv und selbstverantwortlich’ mitgestalten sollen. Außerdem sieht das Konzept der Grundbildung im Lehrplan vor, dass die Schüler lernen sollen, Informationen sinnvoll zu nutzen. Das heißt, sie sollen mit Informationsquellen umgehen lernen und sie kritisch beurteilen können. FRIEDRICHS & MÜLLER stimmen diesem Konzept der Grundbildung zu. Sie sind der Meinung, dass Museen so transparent, im Sinne von ‘übersichtlich’, wie Kaufhäuser für die Besucher sein müssten. ‘Nun lernt wohl fast jeder von Kindesbeinen an, wie man sich in einem Kaufhaus zurechtfindet, aber nur eine relativ kleine Gruppe lernt dies auch in bezug auf Museen. Museen haben eigenständige Informationssysteme deren Gewinn bringende Nutzung Übung erfordert’. Das Stichwort ‘Gewinn bringend’ führt zu einer Frage, die sich viele Lehrkräfte stellen, wenn sie einen Museumsbesuch planen: ‘Wie kann ich überprüfen, was bei den Schülern ‘hängen geblieben’ ist? Ich muss ihnen schließlich für das Unterrichtsthema, welches auch im Museum behandelt wurde, später eine Note geben!’ Diese Frage wird im Lehrplan unter der Überschrift ‘Leistungsbewertung’ beantwortet: ‘Bewertet werden können im einzelnen z.B.: - Beiträge in Gruppen- und Unterrichtsgesprächen - Vortragen und Gestalten […] - Projektaufträge und –präsentationen […]’. Gerade in Museen bzw. Ausstellungen können Gespräche, Vorträge und Präsentationen von Projekten als Unterrichtsmethoden genutzt werden (vgl. Kapitel 3.6). Die Lehrkraft hat außerdem die Möglichkeit, die Schüler bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung im Museum zu beobachten und ihr Verhalten während der Arbeit mit in die Bewertung einfließen zu lassen (z. B. Engagement, Teamgeist,…).

Über den Autor

Thelke Hildebrandt, Studium des Grund- und Hauptschullehramtes an der Universität Flensburg mit dem Abschluss des Ersten Staatsexamens im Jahr 2007, derzeit Lehramtsanwärterin im Bereich der Grund- und Hauptschule mit den Fächern Mathematik, Heimat- und Sachunterricht und Geographie.

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