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Pädagogik & Soziales

Ewa Budna

Demenz - und wie geht es weiter? Ratgeber für Angehörige und Betreuer

ISBN: 978-3-95850-545-2

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Demenz wird von der WHO als eine den Alltag stark beeinträchtigende 'Störung des Gedächtnisses und Denkvermögens' eingestuft. Mehr als eine Million Deutsche leiden nach Angabe des Robert-Koch-Instituts daran. Demenz ist nach Depressionen die am weitesten verbreitete Alterserkrankung (Lutz Fröhlich). Trotz intensiver Forschung gibt es zurzeit keine Heilung, sondern nur eine Linderung der Symptome. Sollte der Durchbruch ausbleiben, werden im Jahr 2050 rund 2,3 Millionen Deutsche gravierende Probleme mit ihrem Gedächtnis haben. Die Pflege eines kranken Familienmitglieds erfordert besonders viel Kraft, sowohl mental als auch körperlich, insbesondere wenn der Betroffene an Demenz leidet. Studien zufolge hat der pflegende Angehörige durch seine Tätigkeit ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme und Depressionen. Eine Untersuchung der Utah State University konnte darüber hinaus herausarbeiten, dass Pflegende auch besonders stark demenzgefährdet sind.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel I: Was ist Demenz? Etwa 5 % der Bevölkerung sind von Demenz betroffen. Sieht man sich die statistische Verteilung an, stellt man fest, dass die Erkrankung erst ab der zweiten Lebenshälfte ins Gewicht fällt, dann aber mit steigendem Alter an Häufigkeit drastisch zunimmt. Beträgt die Rate der Demenzerkrankungen in der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen 2,4 bis 5,1 %, so liegt sie bei den um zehn Jahre Älteren bereits bei 10 bis 12 % und bei den über 80-Jährigen ist etwa jeder Vierte betroffen. Schließt man hier leichtere Demenzen mit ein, müssten diese Zahlen ungefähr doppelt so hoch veranschlagt werden. Dass Frauen mit 70 % deutlich überrepräsentiert sind, geht vor allem auf ihre höhere Lebenserwartung zurück. Bis zu einem Alter von 75 Jahren erkranken nämlich Männer häufiger. Beim weiblichen Geschlecht überwiegt die Demenz vom Alzheimer-Typ, beim männlichen werden mehr vaskuläre Demenzen (Gefäßkrankheiten) und Mischformen beobachtet (vgl. Faust 2000). Der Begriff Demenz leitet sich von der lat. Vorsilbe de für ,ab, weg’ und mens ,Geist, Verstand’ ab. Als Demenz bezeichnet man ,das Nachlassen des Gedächtnisses und anderer kognitiver Funktionen im Vergleich zu früheren Funktionsniveaus des Patienten, bestimmt durch eine Anamnese nachlassender Leistung und durch Anomalien, die anhand klinischer Untersuchung und neuropsychologischer Tests festgestellt werden.’ (Kitwood 2004) Ähnlich beschreibt die WHO Demenz als ,eine erworbene globale Beeinträchtigung der höheren Hirnfunktion einschließlich des Gedächtnisses, der Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, sensomotorischer und sozialer Fertigkeiten der Sprache und Kommunikation, sowie der Kontrolle emotionaler Reaktionen, ohne Bewusstseinsstörung. Meist ist der Verlauf progredient (fortschreitend), nicht notwendigerweise irreversibel.’ (Popp 2003) Aus diesem Grund ist es wichtig, bei Verdachtsfällen eine gründliche Anamnese zu veranlassen: Die Diagnose Demenz selbst beruht auf der Beurteilung des Verhaltens der erkrankten Person – dies geschieht z. B. mittels standardisierter Befragung der Angehörigen (Fragebogen Nurses Observation Scale for Geriatric Patients = NOSGER) oder mithilfe des Minimal-Mental-Status- Tests (MMST). Um jedoch die Demenzform zu bestimmen, müssen alle zur Verfügung stehenden apparativen diagnostischen Verfahren wie Gehirnscan, EEG, Laboruntersuchungen etc. eingesetzt werden. Nur dann lassen sich die entsprechenden Grunderkrankungen feststellen, durch deren Behandlung die Demenz positiv beeinflusst werden kann, bzw. demenzähnliche Zustände, wie sie im Fall von Depressionen auftreten, ausschließen (vgl. Popp 2003). Demenz ist der Oberbegriff für alle Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen und Verknüpfungen von Denkinhalten einhergehen und gehört zur Gruppe organischer psychischer Störungen, denen eine pathologisch definierte Hirnerkrankung zugrunde liegt. Die organischen psychischen Störungen werden in ICD-10 nach den vorherrschenden Symptomen in zwei Gruppen unterschieden: - organische psychische Störungen ersten Ranges - Demenzen - organisches amnestisches Syndrom - Delir/Verwirrtheitszustand - organische psychische Störungen zweiten Ranges - organische Halluzinose - organische katatone Störung - organische wahnhafte (schizophreniforme) Störung - organische affektive Störung - organische Angststörungen - organische dissoziative Störung - leichte kognitive Störung - organische Persönlichkeitsstörung Organische psychische Störungen erstens Ranges lassen in der Regel anhand der klinischen Symptomatik auf organische Ursachen der Störung schließen. Organische psychische Störungen zweiten Ranges können nahezu jedes nicht organische Krankheitsbild vortäuschen (vgl. Lieb/Frauenknecht/Brunnhuber 2008). Unter ätiologischen Gesichtspunkten werden die organischen psychischen Störungen eingeteilt in - primäre organische psychische Störungen durch intrazerebrale Erkrankungen oder Verletzungen - sekundäre organische psychische Störungen durch extrazerebrale Erkrankungen, die zu Hirnfunktionsstörungen führen (vgl. Lieb/Frauenknecht/Brunnhuber 2008).

Über den Autor

Ewa Katarzyna Budna, geb. 1969, hat zwei Kinder und ist mit dem Versicherungsfachmann Christian Budna verheiratet. Die Autorin absolvierte erfolgreich ein Studium der Psychotherapie HP an der Hamburger Akademie zur Vorbereitung auf die amtliche Kenntnisüberprüfung und zur Vermittlung umfassender Kenntnisse im Bereich der allgemeinen und speziellen Psychopathologie und der Psychotherapie.

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