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Recht / Wirtschaft / Steuern


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 180
Abb.: 75
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bilden mit einem Anteil von 99,7% das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und haben maßgeblichen Einfluss auf den volkswirtschaftlichen Gesamterfolg. Als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit gilt ihr Innovationsgrad. Doch damit stehen die KMU im Konflikt: Einerseits birgt ein hoher Innovationsgrad das Risiko, mit den Neuerungen zu scheitern, andererseits sind die Märkte so dynamisch und Produkte veralten dermaßen schnell, dass ein Unternehmen nicht davon ausgehen kann, mit ihren derzeitigen Produkten und Serviceangeboten langfristig am Markt erfolgreich zu sein. Die KMU trifft der intensive Wettbewerbsdruck dabei am härtesten, da diesen Unternehmen oftmals nur eine geringe Basis an Ressourcen zur Verfügung steht und die Chancen der Globalisierung oft ungenutzt bleiben. Doch nicht nur externe Faktoren machen den Umgang mit dem Thema Innovation schwierig, sondern auch interne Aspekte wie die fehlende Innovationsbereitschaft von Mitarbeitern. Die vorliegende Studie untersucht die Einflussfaktoren auf die individuelle Innovationsfähigkeit und versucht Auslöser für Innovationsblockaden zu identifizieren und zu lösen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Exploration von personellen Innovationsblockaden in KMU: ‘Ist eine Gesellschaft geneigt, besonders die Risiken zu sehen und zu betonen, hat das zwangsläufig Auswirkungen auf die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit.’. (Uwe Möller, Direktor Internat. Institut f. Politik u. Wirtschaft). Zielsetzung dieses Kapitels ist es, jene Einflussfaktoren zu identifizieren, die für Mitarbeiter als fördernd bzw. hemmend bezüglich ihrer eigenen Innovationsfähigkeit eingeschätzt werden. Zu diesem Zweck werden in einem ersten Schritt 15 (Leitfaden-) Interviews in drei kleinen und mittelständischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen durchgeführt, aus denen schließlich Einflussfaktoren abgeleitet werden. Diese werden anschließend in Einflusskategorien eingeordnet. In einem zweiten Schritt werden die aus den Interviews identifizierten Einflussfaktoren mittels einer schriftlichen Befragung nach ihrer Bedeutung geordnet. Im ersten Teil des Kapitels werden die Untersuchungsmethoden vorgestellt und die theoretischen Annahmen der verwendeten Methoden erläutert, bevor im Anschluss sowohl die qualitative als auch quantitative Herangehensweise in dieser Arbeit detaillierter beschrieben werden. Für beide Vorgehensweisen wird dafür auf die Erstellung des Untersuchungsdesigns, die Durchführung sowie auf die Methodik der Datenauswertung verwiesen. Der zweite Teil dieses Abschnittes beschäftigt sich mit den Untersuchungsergebnissen. Hierfür werden zunächst die wichtigsten Erkenntnisse aus den geführten Leitfadeninterviews vorgestellt, bevor die Ergebnisse der quantitativen Datenerhebung präsentiert werden. Anschließen werden die Ergebnisse zusammengeführt. 4.1, Untersuchungsmethode: Um Rückschlüsse auf die Einflussfaktoren zu ziehen, welche von Mitarbeitern in KMU als erfolgskritisch für ihre eigene Innovationsfähigkeit angesehen werden, wird zunächst auf eine qualitative Forschungsmethode in Form eines Leitfadeninterviews zurückgegriffen. Der Vorteil dieses Herangehens liegt insbesondere darin, dass die Möglichkeit besteht, komplexe Problemzusammenhänge erfassen zu können, ohne dabei auf bereits bestehende theoretische Annahmen und Konstrukte zurückgreifen zu müssen. Die qualitative Herangehensweise wird anschließend durch eine quantitative Erhebung (Fragebogen) ergänzt. Bevor die Untersuchungsergebnisse dargelegt werden, wird das für diese Arbeit vorliegende Herangehen näher erläutert. Die Methoden der qualitativen und quantitativen Forschung werden dafür gegenübergestellt und diskutiert sowie die angewendeten Methoden der Datenerhebung dezidiert beschrieben. Die Daten zur Erfassung der Einflussfaktoren, die die Innovationsfähigkeit auf Individualebene beeinflussen, auf zwei Ebenen erhoben: 4.2, Grundlagen der Qualitativen und Quantitativen Forschung: Der Begriff der ‘Qualitativen Forschung’ bezeichnet in der Literatur eine weniger präzise definierte wissenschaftliche Methode, sondern wird als Oberbegriff für unterschiedliche Führungsstile und Führungsverfahren verstanden. Diese beruhen zumeist auf einem geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsverständnis. (Ridder u. Hoon, 2009 nach Kaune, 2010, S. 136) Zentral geht es bei der Qualitativen Forschung darum, Erleben sowie Verhalten mittels Verstehen und Interpretieren begreifbar zu machen. Dafür werden Erfahrungen verbalisiert, um sie anschließend interpretativ auszuwerten. Der Interpretationsakt des jeweiligen Forschers ist dabei stark subjektiver Natur. (Seel, 2004) Zu den typischen Datenerhebungsmethoden gehören Interviews und Befragungen (Batinic u. Appel, 2008, S. 11f). Grundsätzlich wird im Rahmen der Qualitativen Forschung induktiv und explorativ vorgegangen. Ziel ist es nicht, bereits Annahmen und Theorien zu überprüfen (deduktives Vorgehen), vielmehr geht es darum, neue Hypothesen und theoretische Konstrukte zu generieren. Durch die verwendeten qualitativen Datenerhebungs- und Datenauswertungsmethoden wird eine flexible Anpassung an den Forschungsprozess ermöglicht (Flick u.a., 2004 nach Kaune, 2010, S. 136). Zusammenfassend kann Qualitatives Forschen bezeichnet werden als ‘der Versuch herauszufinden, wie Menschen einen Sachverhalt sehen, welche individuelle Bedeutung er für sie hat und welche Handlungsmotive in diesem Zusammenhang auftreten. Daraus werden Theorien konstruiert und Folgerungen für die Praxis gezogen.’ (Seel, 2004). Im Gegensatz zu der ‘Qualitativen Forschung’ obliegt die ‘Quantitative Forschung’ zumeist einem naturwissenschaftlichen Forschungsverständnis, bei dem es insbesondere darum geht, Erleben und Verhalten durch empirische Studien und systematische Methoden zu erklären. Anders als in der qualitativen Herangehensweise handelt es sich hierbei um eine objektive und erfassbare Wirklichkeit, nicht um subjektive Beobachtungen bzw. Interpretationen. (Seel, 2004) Kennzeichnende Datenerhebungsmethoden sind Befragungen, Interviews, Beobachtungen und Urteile. Die Datenauswertung erfolgt deduktiv (Brüsemeister, 2008, S. 19). Schlussfolgernd kann die Quantitative Forschung wie folgt definiert werden: Die ‘Quantitative empirische Forschung beabsichtigt, soziale und psychische Phänomene genau zu definieren, sie möglichst objektiv zu ‘messen’ und anhand dieses Datenmaterials Hypothesen zu überprüfen.’ (Mayr, o.J. nach Seel, 2004). Die Ansätze unterscheiden sich bezüglich der Frage, welche Formen von Erfahrung als methodisch kontrollierbar angesehen werden, sowie im Standardisierungsgrad (Flick u.a., 2004 nach Kaune, 2010, S. 136). Welcher der beiden Forschungsansätze geeignet ist, hängt maßgeblich von dem Untersuchungsgegenstand und dem Forschungsziel ab. In der Praxis ist eine klare Abgrenzung der Forschungsansätze schwer möglich. Oftmals werden beide Ansätze miteinander kombiniert. (Hollenstein u. Ullrich, 2003, S. 29) So eignet sich der qualitative Ansatz z.B. zur Generierung von Thesen, die anschließend mittels des quantitativen Ansatzes geprüft werden können. 4.3, Qualitative Datenerhebung: Leitfadeninterview: Ein Leitfadeninterview ist eine offene, halbstrukturierte, mündliche Befragung, die mit Hilfe eines Leitfadens durchgeführt wird (Breckle u.a., 2007). Auf Grundlage einer Voranalyse wird ein Leitfaden erarbeitet, der vom Interviewer während der Befragung als ‘Checkliste’ genutzt wird (Kleemann u.a., 2009, S. 208). Damit dient der Leitfaden als Stütze und Orientierung für die Datenerhebung. Dies erscheint gerade für komplexe Themen sinnvoll (Seel, 2004). Üblich ist es, dass die Reihenfolge der Fragen und genaue Formulierungen im Rahmen des Leitfadeninterview freigestellt sind (Raber u. Temmel, 2005, S. 2). Aus diesem Grund finden in solchen Interviews oftmals offene, nicht-standardisierte Fragen Verwendung. Auf diese Art und Weise kann die Interviewthematik eingegrenzt bzw. einzelne Themenbereiche vorgegeben werden. (Mayer, 2008, S. 37) Die Antwortkategorien werden zudem ebenfalls zumeist nicht vorgegeben, da die Befragten mit eigenen Worten von ihren Erfahrungen berichten sollen (Raber u. Temmel, 2005, S. 3). Grundsätzlich können drei Formen des Leitfadeninterviews unterschieden werden: Vorformulierte Fragen und eine festgelegte Reihenfolge dienen als Muster. Vorformulierte Fragen und keine festgelegte Reihenfolge. Vorgegebene Themenbereiche, ansonsten offen, Gesprächsanregung. (Breckle u.a., 2007). Ein Leitfadeninterview bietet ein offenes und flexibles Verfahren, das authentische Aussagen zum Untersuchungsgegenstand zulässt. Da sich der Interviewer nicht streng an vorgegebenen Strukturen und Fragen orientieren muss, wird durch die Verwendung eines Leitfadens eine intensive Beschäftigung mit einem Thema ermöglicht. Nachfragen sind während der gesamten Befragung möglich. Die subjektive Sichtweise des Befragten kann so in die Betrachtung mit einbezogen werden. (Breckle. U.a., 2007). Neben der Einbeziehung des subjektiven Charakters zeigt sich der Vorteil bei der Anwendung eines Leitfadeninterviews in der relativ einfachen Vergleichbarkeit mehrerer Interviews. Die gute Vergleichbarkeit ergibt sich insbesondere durch die vorhandene Strukturierung bzw. der Orientierung am Leitfaden. Demgegenüber steht ein recht hoher Kosten- und Zeitaufwand bei der Durchführung. Um viele Sichtweisen zu erfassen und repräsentative Ergebnisse zu erzielen, ist es so z.B. erforderlich viele Interviewpartner zu befragen. Ein weiteres Risiko ergibt sich in einer möglichen Beeinflussung des Befragten durch den Interviewer. Durch gezielte Fragetechniken und Nachfragen besteht die Gefahr die Antworten des Befragten in eine bestimmte und gewollte Richtung zu beeinflussen. Ebenfalls besteht bei Anwendung eines Leitfadeninterviews das Risiko eines Frage-Antwort-Spiels, bei dem sich der oder die Befragte nicht wohl oder unter Druck gesetzt fühlt (Breckle u.a., 2007).

Über den Autor

Sandra Giereth wurde 1989 in Wolfen geboren. Nach ihrem Bachelorstudium der Betriebswirtschaftslehre/Dienstleistungsmanagement mit dem Schwerpunkt Consulting, vertiefte die Autorin die erworbenen Kenntnisse im Studiengang Business Consulting an der Hochschule Harz in Wernigerode und beendete diesen im Jahr 2013 mit dem akademischen Grad des ‘Master of Arts’. Besonders interessiert an der finnischen Kultur und Bildung, studierte die Autorin ein halbes Jahr als Erasmusstudentin in Finnland, um sowohl Menschen und Land intensiver kennenzulernen. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin zudem praktische Erfahrungen im Personal- und Projektmanagement in der Pulvermetallurgie als auch in der Bildungsbranche. Derzeitig arbeitet die Autorin als Projektmanagerin im Technologiefeld Pulvermetallurgie, was sie dazu motivierte, sich mit dem Thema der Innovation intensiver auseinanderzusetzen.

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