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Sozialwissenschaften

Karl-Heinz Haudum

Autismus bei Kindern: Ein Leitfaden für ergotherapeutische Behandlungsansätze

ISBN: 978-3-95820-372-3

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Seit dem Kinohit Rain Man mit Dustin Hoffmann oder Das Mercury Puzzle hat das Krankheitsbild Autismus viel Interesse in der Öffentlichkeit geweckt, welches weit über den Kreis der Fachleute hinausgeht. Ein Vorteil dieser Popularität ist, dass Eltern, deren autistisches Kind durch unangepasstes Verhalten auffällt, vermutlich mit mehr Verständnis in der Öffentlichkeit rechnen können wenn der Name der Störung genannt wird. Nachteil besteht darin, dass durch die Kinofilme der Begriff Autismus eine Verallgemeinerung der Störungssymptomatik erhält. Denn obwohl die sozialen und kommunikativen Schwierigkeiten, die starren und zwanghaften Verhaltensweisen ein Leben lang in irgendeiner Form erhalten bleiben, unterscheiden sich Schwere und Ausmaß der Verhaltensprobleme der betroffenen Menschen deutlich. In der Literatur findet man wenige Beschreibungen von Therapieeinheiten bei Autismus. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Fragen, wie erfahrene Ergotherapeutinnen eine gut gelungene Therapieeinheit bei autistischen Kindern beschreiben, und ob bei den Therapieansätzen Parallelen zu erkennen sind. Diese Arbeit soll dazu beitragen, dass die speziell im Fachbereich Pädiatrie tätigen Ergotherapeutinnen in ihrer Arbeit unterstützt werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1.7, Verlauf und Prognose: Der Verlauf einer autistischen Störung ist ganz individuell und ist abhängig von der Störungsart, Begleiterkrankungen, Beginn der Therapie oder sonstigen Schwierigkeiten. Aufgrund ihrer guten geistigen Fähigkeiten haben Betroffene mit dem Asperger – Syndrom jedoch die besseren Chancen ein relativ normales und selbstständiges Leben zu führen. (vgl. Poustka et al. 2004:28) Im Alter von 0 – 2 Jahren kann sich Autismus durch Schlafprobleme, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und wenig bis keine Sozialisation äußern. Auch kann sich die Krankheit durch Berührungs- oder Geräuschprobleme bemerkbar machen. Fast immer verzögert sich die Sprach- und Laufentwicklung. Im Vorschulalter entwickelt sich das Vollbild der Erkrankung, das sich in extremes Beharren auf Gleichförmigkeit und im repetitiven Spiel äußern kann. Die meisten Kinder beginnen in dieser Phase mit einer sehr einfachen Kommunikation. Während des Schulalters bis zur Jugend kann die Schwere der Krankheit etwas nachlassen, so dass ein begrenzter sozialer Kontakt möglich sein kann (vgl. Poustka et al. 2004:29). Bei entsprechender Förderung durch die Umwelt sind Entwicklungsfortschritte bis ins Erwachsenenalter möglich (vgl. Bartels 2003:16). 2, Methoden: 2.1, Vorgangsweise: Damit der Arbeit ein gutes Fundament geboten werden konnte, wurde ein Fragebogen erstellt der dem Autor Informationen über die Therapeutinnen geben soll, mit denen in weiterer Folge ein Experteninterview geführt wurde. Der Fragebogen gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wurden allgemeine Fragen beantwortet, die zur Erhebung der Berufserfahrenheit, Fortbildungen der Therapeutinnen, der Zuweisungsgründe und der Frequenz der behandelten Kinder dienen soll. Im zweiten Teil wurden spezielle Fragen zum Thema Behandlung von autistischen Kindern gestellt, damit diverse Probleme, Anforderungen und Ziele erhoben werden konnten. Der Fragebogen wurde nach telephonischer Absprache an dreizehn Ergotherapeutinnen die im Fachbereich Pädiatrie mit autistischen Kindern arbeiten über E- mail im Februar 2007 ausgeschickt, und anschließend beantwortet wieder an den Verfasser, entweder über dem elektronischen oder dem Postweg, bis Ende April zurückgesandt. Von den dreizehn Fragebögen wurden neun beantwortet und retourniert. Davon wurden wiederum fünf Expertinnen ausgewählt, die den Kriterien des Autors am besten entsprachen. Der Fragebogen und deren Auswertung werden im Anschluss der Arbeit im Anhang präsentiert. 2.2, Kriterien: Für die Auswahl der Expertinnen wurden folgende Kriterien festgelegt. Sie haben mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Fachbereich Pädiatrie Sie können bei mindestens drei autistischen Kindern Therapieerfahrung vorweisen Sie können zumindest eine zielorientierte, gut gelungene Therapieeinheit beschreiben Das Alter der betroffenen Kinder hat im Bereich der Volksschulzeit zu liegen, wobei die Art des Autismus bzw. der Zuweisungsgrund keine Rolle spielen soll. 2.3, Interview: Um einen guten Vergleich der Therapieeinheiten und der Therapiemöglichkeiten zu erzielen, wurde im Experteninterview immer nach demselben Schema vorgegangen. Zuerst wurde eine kurze soziale Anamnese, der Therapieverlauf und der heutige Status des betroffenen Kindes dargestellt und anschließend eine erfolgreiche, zielorientierte Therapieeinheit beschrieben. In dem folgenden Kapitel werden die durchgeführten Interviews mit den erfahrenen Therapeutinnen beschrieben. Alle Gespräche wurden im Februar 2007 durchgeführt. Als Interviewform wurde das offene, teilstrukturierte Interview bevorzugt. Interviews werden teilstrukturiert genannt, wenn das Gespräch durch vorformulierte Fragen geleitet wird. Hierbei hat der Interviewer die Möglichkeit, die Abfolge der Fragen zu variieren, ist aber gehalten, die festgelegte Formulierung zu benutzen. Der Befragte kann weiterhin frei Antworten. (vgl. Wellhöfer 1989:294ff) Die Gespräche wurden auf Tonband aufgezeichnet und anschließend wortgetreu niedergeschrieben. Die Namen der Kinder wurden vom Autor geändert.

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