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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Verstehen, auswendig lernen, wiederholen, querlesen, nachschlagen, nachfragen, erklären, vortragen, begreifen. Lernen kann herausfordernd, bereichernd, aufregend und enttäuschend sein. Lernen ist das A und O in der Schule. Schüler gehen in die Schule, um etwas zu lernen. Die Lehrpläne enthalten allerdings fast nur die Vermittlung von Faktenwissen. Nicht beigebracht wird, wie man dieses Wissen nachhaltig im Gehirn unterbringt, so dass es jederzeit wieder abrufbar ist. Zwar sind schon seit Jahren Methoden bekannt, die das Lernen vereinfachen, diese tauchen aber kaum im Lehrplan auf. Dadurch müssen viele Schüler die Erfahrung machen, lernen sei mühsam und anstrengend. Früher galt die Regel: Stillsitzen, lesen und wiederholen. Es wurde davon ausgegangen, dass jeder Schüler auf die gleiche Art und Weise lernen müsse. Heute wissen wir jedoch, dass dieser Ansatz zu eng gefasst war. Die Theorie der Lerntypen soll den Schülern helfen, ihre eigene Lernstrategie zu finden. Denn nur wer weiß, wo seine Stärken und Schwächen liegen, kann diese miteinander ausgleichen und ein erfolgreiches Lernen wird sichergestellt. Lernen muss nicht schwer sein, es will nur gelernt sein.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2, Die Lerntypentheorie nach Frederic Vester: 3.2.1, Frederic Vester: Der bekannteste Ansatz der Lerntypenklassifikation stammt von Frederic Vester (* 23. November 1925 in Saarbrücken † 2. November 2003 in München). Mit seinem literarischen Werk und der gleichnamigem Fernsehserie ‘Denken, Lernen, Vergessen’ hat Vester der Gesellschaft nahe gebracht, dass Menschen auf unterschiedliche Art und Weise lernen. Dabei geht er besonders auf die neurobiologischen Grundlagen der Gehirntätigkeit ein und kritisiert die mangelnde Berücksichtigung der Pädagogik und Psychologie im schulischen Alltag. ‘Er machte das Phänomen individueller Lerntypen anfangs an der Bevorzugung unterschiedlicher sensomotorischer Verarbeitungsformen (‘Eingangskanäle’) fest, die bereits durch die Erfahrungen der ersten Lebensmonate entscheidend geprägt seien.’ (Schrader, 2008, S. 17) Hieraus könnte nun geschlossen werden, dass es vier Lerngruppen gibt: den visuellen Sehtyp, den auditiven Hörtyp, den haptischen Fühltyp und den verbalen Typ. Doch weitere Forschung seinerseits führte zu der Ansicht, dass diese Klassifikation zu kurz greift, denn außer den Eingangskanälen wird Lernen noch von einigen weiteren Faktoren beeinflusst. (vgl. Schrader, 2008, S. 17) Mit dieser Erkenntnis steht der Lehrer vor der schwierigen Aufgabe auf alle Lerntypen einzugehen. Doch allein das Wissen um die Vielfalt und Unterschiede im Lernen (vgl. König, 2007, p. 16) ist nach Vester für den Lehrer ausgesprochen wichtig, ‘da es ihn davor schützt, die Ursachen für Erfolge oder Misserfolge allein beim Schüler, in dessen Intelligenz, Fleiß oder Interesse, zu sehen. Stattdessen wird der Blick auf die Übereinstimmung zwischen den Vermittlungsformen des Lehrers und den Verarbeitungsformen des Schülers gelenkt.’ (Schrader, 2008, S. 17) Wie kann man diesem Problem also entgegenwirken? ‘Vester lädt, wenn schon der Lehrer als aktiver Faktor ausscheidet, «das ganze Problem» auf den Schüler ab.’ (Schrader, 2008, S. 17). So ist sein Ziel, diesen in die Lage hinein zu versetzen, sich seines eigenen Lerntyps bewusst zu werden, um damit das Beste aus sich heraus zu holen. Denn das Wissen um den eigenen Lerntyp verbessert nicht nur die schulische Leistung, sondern ebenso die gesamte emotionale Struktur des Lerners. (vgl. Schrader, 2008, S. 18) Jedoch spielt der Lehrer an anderer Stelle wiederum eine große Rolle: Vesters Hauptforderung ist, die ‘Fixierung des traditionellen Schulsystems auf das verbale Lernen zu überwinden’ (Schrader, 2008, S. 18). Laut ihm muss, wenn schon nicht auf jeden Lerntypen einzeln eingegangen werden kann, ein wirksames Schulsystem die Entfaltung der verschiedenen Lerntypen erlauben und fördern. So soll etwa dem ‘lesenden Einzelgänger, den ganz auf den Lehrer fixierten ‘Mitarbeiter’, den diskutierenden Gesprächstyp, den durch praktische Anwendung motivierten, den durch Wettbewerb angeregten wie den durch Wettbewerb frustrieren Typ, den sich bei Musik Entspannenden und den, der sich im dicksten Betrieb am besten konzentriert, oder den durch Tätigkeit speichernden, den mit bereits vorhanden wie auch mit später möglichen Assoziationen arbeitenden Typ’ (Schrader, 2008, S. 18) sowie hundert anderen Typen die Möglichkeiten geboten werden, den Lernstoff in die Gedankenverknüpfungen seines eigenen Grundmusters zu übersetzten. (vgl. Schrader, 2008, S. 18) Vester geht in seiner Theorie also davon aus, dass das Lernen über verschiedene Sinneskanäle erfolgt. Dabei ist jedoch nie die Rede von einem ausschließlichen Lerntyp. Denn ganz gleich, welchen Grundlerntyp man für sich herausgefunden hat, ist es grundsätzlich besser über möglichst viele Wahrnehmungskanäle zu lernen, da die sogenannte Erinnerungsquote ansteigt, je mehr Sinneskanäle am Lernprozess beteiligt sind. Bei dieser Aussage von Vester handelt es sich jedoch bis heute um eine These, die bisher weder empirisch noch argumentativ bewiesen worden, jedoch trotzdem weit verbreitet ist. (vgl. Hamann, 2007, S. 24) Somit hat Vester mit seinen Theorien 1975 bereits früh erkannt, dass Menschen Wissen unterschiedlich aufnehmen (vgl. Vester, 2004, S. 50ff). Er kommt zu dem Schluss, dass unendlich viele Kombinationen von Lerntypen existent sind, die sich grob in Lerngruppen einteilen lassen. Nach Vester sind vier unterschiedliche Lerntypen vorhanden. Dies sind die visuellen, auditiven, haptischen und intellektuellen Lerntypen.

Über den Autor

Anja Fleuchaus, B.A., wurde 1986 in Aschaffenburg geboren. Während ihres Studiums der Wirtschaftspädagogik an der Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen sammelte die Autorin bereits umfassende praktische Erfahrungen im Umgang mit Schülern.

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