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Soziologie


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Gesundheitswesen stellt einen der wichtigsten Bereiche unseres Gesellschaftssystems dar, der sich stets weiterentwickelt. Seit ein paar Jahren hat er sich nun auch im Internet etabliert, bietet hier schnellen Zugriff auf Informationen, Ratschläge und sogar Diagnosen und Behandlungen. Doch was bedeutet das für unseren Alltag, unseren Umgang mit der Gesundheit und all den Informationen, die wir nun verarbeiten müssen. Welche Verhaltensänderungen zeichnen sich im neuen Medienzeitalter in Sachen Gesundheit ab? Dieses Buch möchte erörtern, unter welchen Umständen Gesundheitskommunikation im Internet bisher existiert, welche Ansätze weiterhin möglich sind und in welcher Form das Ziel der Gesundheitsförderung durch Kommunikation im Internet zu erreichen ist. Welche Kanäle können hierzu eingesetzt werden und wie ist durch Gesundheitskommunikation im Internet eine positive Verhaltensänderung zu erreichen?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1.2, Web 2.0 als Service: Der technische Fortschritt ist also ein erster Aspekt, der dem Phänomen Web 2.0 zugeschrieben wird. Ein weiterer Aspekt zeigt sich im Web als ‘Service-Plattform’. Tim O‘Reilly, Gründer des O‘Reilly Verlags und ein bedeutender Softwareentwickler beschrieb in seinem Artikel ‘What ist the Web 2.0?’ diese Punkte, um den Begriff möglichst umfassend zu begreifen (Ebersbach et. al, 2008). Das Web 2.0 lässt sich demnach als ‘Service-Plattform’ fassen, mit welcher ganz alltägliche Aufgaben im Netz erledigt werden können. Es handelt sich nicht mehr ausschließlich um den Abruf oder Austausch von Daten, sondern um eine immer weiterentwickelte Software, welche als ein Service zur Bereitstellung diverser Funktionalitäten fungiert. Diese ermöglichen neben Datenspeicherung auch Terminplanung und Projektmanagement, Text- oder Bildbearbeitung. Durch diese Online-Services müssen Programme nicht mehr auf dem PC installiert sein, der Nutzer kann unabhängig von seinem Betriebssystem sämtliche Dienste nutzen. Zudem ist durch die Vernetzbarkeit eine kooperative und kollaborative Arbeitsform möglich, welche zum Beispiel Unternehmen nutzen, um an mehreren Standorten miteinander an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Durch eine kollaborative Arbeitsweise im Internet und die kollektive Intelligenz der Nutzer wuchs eine Generation des Internets heran, die aktiv an den Inhalten mitwirken möchte. Der Begriff des Web 2.0 beschreibt daher insbesondere den grundlegenden Wandel im Umgang des Internets, denn das wesentliche Prinzip des Web 2.0-Konzepts ist, dass erst ein Mehrwert durch die Partizipation der Nutzer entsteht (ARD-ZDF Onlinestudie, 2009). Unter dem Motto ‘Partizipieren anstatt nur zu rezipieren’ stehen die beliebtesten Onlineportale wie zum Beispiel Wikipedia, YouTube, Facebook, Twitter und Xing. Diese Plattformen leben und wachsen, da unzählige Teilnehmer der Portale sie mit eigenen Inhalten wie selbstgedrehten Filmen, Bildern, Informationen und anderen Produkten füllen und somit einen Austausch ermöglichen. Einfache, benutzerfreundliche Oberflächen erlauben den Nutzern fast ohne technische Vorkenntnisse Websites kreativ mitzugestalten und aktuell zu halten. Überhaupt zeichnet sich das Web 2.0 durch eine ganz eigene Gestaltung aus. Farbenfrohes, verspieltes und auffälliges Design findet sich neben bewegten Elementen zur Fokussierung wieder. Gestaltungsregeln werden absichtlich gebrochen, um sich von anderen abzuheben. Ebenso verändert ist der Umgang mit Text und Titeln, die entsprechend der Programmiersprache oder aus dem Englischen übernommen gern sehr vokalarm verwendet oder mit Punkten und Zahlen angereichert werden (Ebersbach et. al, 2008). Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt, der das Web 2.0 definiert ist der Handel über das Internet, auch E-Commerce genannt. Durch Plattformen wie Ebay und Amazon und das Aufkommen der Online-Bestellmöglichkeiten unzähliger Unternehmen kann man das heutige Internet auch als weltweiten Marktplatz beschreiben. Größere Online-Händler sind dazu übergegangen, weitere Services anzubieten, die in der realen Einkaufswelt nicht so einfach abzurufen sind. Bewertungen und Empfehlungen, Rezensionen und Testberichte werden zum jeweiligen Produkt aufgezeigt, um auf ein optimales Preis-Leistungsverhältnis achten zu können. Einen weiteren Schritt ging bereits 2006 der Shopbetreiber Spreadshirt , welcher als Dachhändler jedem Nutzer die Möglichkeit bietet, seinen eigenen Onlineshop zu betreiben und mit Provision zu entlohnen (Gehrke, 2007). 2.2., Social Web und Social Media: Ein Teilbereich des Web 2.0 ist das ‘Social Web’, welches die Bereiche des Web 2.0 fokussiert, die soziale Strukturen und Interaktionen unterstützen. Verbindungen zwischen Servern oder der reine Datenaustausch entfallen dem Begriff des ‘Social Web’. Weiterhin bezieht sich das Social Web, wie der Name es schon sagt, auf Applikationen, die auf dem WWW aufbauen (Ebersbach et. al, 2008). Zählt man alle anderen digitalen Medien und Technologien zusammen, die ebenso die soziale Interaktion unterstützen, jedoch keine ‘webbasierte Anwendung’ darstellen, spricht man übergreifend von ‘Social Media’. Beispiele hierzu sind softwareeigene Anwendungen wie Instant Messaging Programme und auf dem Computer installierte Spiele, die sich nur zum Austausch der Internetverbindung bedienen oder auch Mobiltelefone. Ebersbach et al. (2008) sieht die zentrale Dimension des Social Web in der Kollaboration. Zweifellos zeichnet sich das Social Web als eine neue Art der Zusammenarbeit aus, jedoch sind hier die Dimension des gemeinsamen Partizipierens hinzuzufügen. Damit ist gemeint, dass es durch die vielseitige Technik möglich ist, sein soziales Umfeld nicht nur zu erweitern und zu pflegen, sondern es vor allem an jeder Aktion, Entscheidung und auch Emotion im eigenen Leben teilhaben zu lassen. Durch die Erweiterung der mobilen Dienste, kann dies zeit- und ortsunabhängig geschehen. Um einen Überblick zu geben, welche Anwendungen und deren Funktionen hauptsächlich das Social Web prägen und bei den Nutzern sehr beliebt sind, werden diese Angebote im Folgenden kurz vorgestellt: Wikipedia ist eine Onlineenzyklopädie, die kostenlos aufzurufen ist. Zum Inhalt kann jeder Nutzer beitragen und somit das Werk kontinuierlich erweitern. ‘Der altehrwürdige Brockhaus, ab 1805 maßgebliches Wissenswerk in deutscher Sprache, bringt es in der aktuellen Ausgabe auf rund 300.000 Einträge in 30 Bänden. Die Wikipedia ist nicht nur umfangreicher, die Einträge sind meist aktueller und oft versehen mit Fotos, Videos und Tönen.’ (Spiegel Online, 2011). Weblogs sind Onlineangebote, welche die Möglichkeit bieten, eigene Beiträge und Artikel wie in einem Journal im Internet auf einer eigens dazu angelegten Seite zu veröffentlichen. Auch Bilder oder Videos können hinzugefügt werden, welche in der Regel wie die Artikel selbst von anderen Lesern kommentiert und bewertet werden können. Die Gesamtheit aller Weblogs wird Blogosphäre genannt. Durch steigende Häufigkeit der Vernetzung untereinander können einzelne Blogs in der gesamten Blogosphäre erhöhte Beachtung finden (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2011). Foto-Communities sind Plattformen, auf welchen User eigene Bilder hochladen, kommentieren, bewerten und vernetzen können. Ebenso können Dia-Shows erstellt und präsentiert werden. Oftmals ist es sogar ohne Registrierung möglich Zugriff auf diese Bilder zu bekommen, wobei die User selbst entscheiden können, welchem Nutzerkreis sie die Fotos zugänglich machen. Videoportale wie YouTube ermöglichen das Uploaden und Aufrufen von Videos. Nach Registrierung werden weitere Funktionen freigeschaltet, so dass Favoriten gespeichert werden und Bewertungen zu den Videos abgegeben werden können. Nutzer und Unternehmen, die regelmäßig Videos in Netz stellen, haben die Möglichkeit sich einen eigenen ‘YouTube-Channel’ zu gestalten, der in Funktion eines gestaltbaren Profils alle eingestellten Videos präsentiert. Soziale Netzwerke / Communities sind Kontaktnetzwerke, die beruflich (Beispiele sind Xing oder LinkedIN) oder privat (Beispiele sind Facebook oder StudiVZ) genutzt werden. In einer Community präsentieren sich Nutzer mit einem eigenen Profil, welches nach Belieben mit Angaben und Fotos bereichert werden kann. Der Nutzer kann sich dadurch mit anderen vernetzen und dadurch gemeinsam Inhalte einsehen und bearbeiten. Beliebte Funktionen der Communities sind beispielsweise auch Ortungs- und Terminfunktionen, um zu wissen, wo und wann sich die Freunde an einem bestimmten Ort aufhalten. Die wachsende Bedeutung von Social Media spiegelt sich auch darin wieder, wie viele Menschen inzwischen ein eigenes Profil in einer privaten oder beruflichen Community besitzen – dies sind ganze 41 Prozent der Menschen in Deutschland (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2010b). Twitter leitet sich aus dem englischen ‘to tweet’ für zwitschern ab. Twitter ist ein Microblogging-Dienst, über welchen die Nutzer Kurznachrichten verbreiten können, die dann per SMS, RSS oder direkt auf der Seite derjenigen angezeigt wird, die die Nachrichten des Senders abonniert haben, sogenannte ‘Followers’ (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2011). All diese Anwendungen leben davon, dass die User sie mit ihren Daten füllen. Noch nie wurden so offen die eigenen persönlichen Daten zur Schau gestellt, wie im Social Web. Datenrechtsschützer sehen diese nicht aufzuhaltenden Entwicklungen und die Euphorie des Preisgebens jeglicher Information äußerst kritisch, denn längst hat sich eine vollkommene Unbekümmertheit im Umgang mit der eigenen Privatsphäre breit gemacht. Das Web 2.0 wirft damit stets neue rechtliche Problemstellungen auf, für welche keine adäquate Regelung in der momentanen Gesetzlage existiert. Die Rechtsprechung ist mit der neuen Technologie teils überfordert, es besteht keine Rechtssicherheit und daher kommt es oft zu skurrilen Urteilen (Ebersbach et. al, 2008).

Über den Autor

Daniela Manske, M.A. wurde 1986 in Neu-Ulm geboren. Ihr Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften schloss die Autorin im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad des Master of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in der Medienbranche. Durch die Beteiligung an der Umsetzung eines umfangreichen Gesundheitsportals entstand der Gedanke, sich der Thematik des vorliegenden Buches intensiver zu widmen.

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