Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Soziologie


» Bild vergrößern
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 146
Abb.: 26
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In dem vorliegenden Buch wird untersucht, wie sich der demographische Wandel auf die gesetzliche Krankenversicherung künftig auswirken wird. Hierzu werden die Einflussfaktoren, welche sich auf die gesetzliche Krankenversicherung auswirken, dargestellt, näher untersucht und festgestellt, dass sich aufgrund des demographischen Wandels die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkasse zunehmend vermindern und die Ausgaben zunehmend erhöhen werden, welches letztlich langfristig zu einer Schieflage der GKV führen wird. Im Zentrum der Untersuchung der Einflussfaktoren steht eine These diese behauptet, dass die Auswirkungen auf die gesetzliche Krankenversicherung geringer wären, als die Auswirkungen auf die gesetzliche Rentenversicherung. Da diese These, aus Sicht des Autors dieser wissenschaftlichen Studie, bedingt durch die dargestellten Finanzierungsquellen der gesetzlichen Krankenversicherung so nicht bejaht werden kann, wird diese These hinterfragt und in einem eigenen Kapitel untersucht. Hierzu werden umfangreiche Hochrechnungen mit Zahlen aus dem Jahr 2009 und den prognostizierten Bevölkerungs- und Alterungszahlen der 12. koordinierten Bevölkerungsentwicklung herangezogen und die zu erwartenden Defizite der kommenden Jahre (bis 2060) näher beziffert. Es wird hierbei festgestellt, dass die Auswirkungen des demographischen Wandels die gesetzliche Rentenversicherung stark treffen wird und dass durch die Querfinanzierung zwischen beiden Versicherungssparten die gesetzliche Krankenversicherung unmittelbar und in vollem Ausmaße von den zu erwartenden Defiziten in der gesetzlichen Rentenversicherung betroffen sein wird. Diese Feststellung widerlegt die erwähnte These und es wird darauf hingewiesen, dass es in Diskussionen und Untersuchungen im Bereich der sozialen Sicherungsinstrumente (GKV und GRV) nicht ausreicht, einen einzelnen Part zu betrachten, sondern dass es erforderlich ist, auch die gegenseitigen Verflechtungen näher zu betrachten. In einem weiteren Schritt werden ältere und aktuelle Gedanken vorgestellt, die in Reformen zur gesetzlichen Krankenversicherung vorherrschen, um letztlich in einem eigenen Kapitel einen Lösungsansatz in Form eines Schichtenmodells zu machen, welches aufzeigen soll, wie das Gesundheitssystem der Zukunft in Deutschland aussehen könnte. Hierbei folgt der Lösungsvorschlag dem Leitgedanken, dass es notwendig ist, ein funktionierendes Gesundheitssystem zu haben, welches den Versicherten eine schnelle, qualitative und quantitativ ausreichende medizinische Versorgung zur Verfügung stellen kann. Ein weiterer Gedanke des Lösungsvorschlags ist, dass die gesetzlichen und die privaten Krankenversicherungen nicht parallel – also in Konkurrenz – Ihre Produkte dem Markt zur Verfügung stellen, sondern vielmehr aufbauend aufeinander. Hierdurch könnte es zu einer Spezialisierung aller Beteiligten kommen und somit könnten zusätzlich auch Kosten gespart werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Das gesetzliche Sozialversicherungssystem: Bereits im Mittelalter bildeten Zünfte und Gilden Selbsthilfeeinrichtungen, die auf einer gesellschaftlichen Grundlage basierten. Das spätere Handwerk und der Bergbau entwickelten im Laufe der Zeit diverse Absicherungen für ihre Mitarbeiter. Aus heutiger Sicht betrachtet, gelten diese Sicherungsprogramme damit als die Vorläufer der heutigen Sozialversicherung. So wurde dann im Jahre 1854 mit dem Gesetz über die Vereinigung der Berg-, Hütten- und Salinenarbeiter in Knappschaften die erste landesgesetzliche und somit öffentlich-rechtliche Abeiterversicherung gegründet. Der Großteil der Bevölkerung (zur Zeit der Industrialisierung) war jedoch ohne irgendwelchen Schutz und ohne Absicherung, welches letztlich auch immer häufiger zu politischen Unruhen in Deutschland führte. Nachdem im Rahmen der Bismarck’schen Sozialgesetzgebung 1883 die Krankenversicherung und 1884 die Unfallversicherung eingeführt wurden, folgte mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Alters- und Invaliditätsversicherung am 22. Mai 1889 durch den Reichstag des Deutschen Reiches die Rentenversicherung (RV), die dann zum 1. Januar 1891 eingeführt wurde. Später wurden dann noch im Jahre 1927 die Arbeitslosenversicherung und schließlich, als jüngste Sparte im Jahre 1995, die gesetzliche Pflegeversicherung ins Leben gerufen. Diese einzelnen Sozialversicherungszweige ergeben zusammen die gesetzliche Sozialversicherung in Deutschland, welche auf dem Prinzip der Solidarität beruht (Solidaritätsprinzip). Dieses Solidaritätsprinzip besagt, dass alle in einen Topf einzahlen und aus diesem Topf heraus diejenigen unterstützt werden, die bedingt durch Krankheit/Unfälle, Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit oder aufgrund des Alters keiner Arbeit nachgehen können und somit kein geregeltes Einkommen zur Verfügung hätten . Im Wandel der Zeit hat sich das deutsche Sozialsystem immer wieder den aktuellen Bedingungen angepasst und wurde durch umfangreiche Gesetze in ihren Leistungen modifiziert . Von diesen Reformen sind besonders die gesetzliche Krankenversicherung und die gesetzliche Rentenversicherung immer wieder betroffen. Diese beiden Versicherungssparten stellen dabei die wichtigsten Sparten im gesetzlichen Sozialversicherungssystem dar. Eben erst, zum 01. Januar 2011 wurde die neueste Gesundheitsreform aktiv und mit ihr sind wieder umfangreiche Änderungen in der gesetzlichen Krankenversicherung vorgenommen worden. Ob die zahlreichen Reformen auch zielführend sind oder ob sie nur Schönheitsreparaturen darstellen, und ob die gesetzliche Krankenversicherung bezüglich der eingangs erwähnten Fragestellung, wie sich der demographische Wandel auf die gesetzliche Krankenversicherung auswirken wird, ausreichend sind, soll in dieser wissenschaftlichen Arbeit untersucht werden.

Über den Autor

Harald Poullain, geboren 1973 als Sohn einer einfachen Arbeiterfamilie, arbeitete zunächst als Bankkaufmann, danach als BWL- und EDV-Dozent, gefolgt von einer Stelle als Arbeitsvermittler bei der Agentur für Arbeit und zuletzt als Projektmanager. Nebenberuflich absolvierte Herr Poullain ein Studium zum Diplom Betriebswirt FH und ein universitäres Studium zum Diplom Wirtschaftspädagogen und unterrichtet selbst bei diversen deutschen und schweizerischen Hochschulen im Bereich der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. In beiden nebenberuflichen Studiengängen beschäftigte sich der Autor immer wieder mit dem Thema des demographischen Wandels und dessen Auswirkungen auf die sozialen Sicherungsinstrumente. Auch die Promotion, die der Autor zum 01.04.2011 bei der Universität zu Köln und dem IGKE in Köln beginnt, steht unter diesem Themenschwerpunkt.

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.