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Technische Wissenschaften

Jan-Philipp Alker

Superorganismus: It’s the end of graphic design as we know it

ISBN: 978-3-95684-405-8

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Schon lange erforschen Wissenschaftler die Komplexität der Ameisen und deren Problembewältigung anhand von Computersimulationen. Bei der Suche nach Baumaterial bzw. Futter lassen Forscher die Ameisen Hindernisse überwinden und Höhenunterschiede bezwingen. Ein weiteres Experiment ergibt, dass die Ameisen sogar im Wasser überleben können. Wirft man die sechs Millimeter kleinen Tiere in das Wasser, können diese dank der Kraft des Kollektivs überleben. Schnell verhaken und verbeißen sich die Tiere im Wasser ineinander. All die beschriebenen Strukturen und architektonischen komplizierten Verbindungen finden sich schon längst nicht mehr nur in einem Ameisenhaufen im Nachbargarten. Ganz im Gegenteil, es stellt sich die Frage ob wir nicht tagtäglich mit solchen Strukturen konfrontiert werden bzw. ob nicht auch die Menschheit gar in einem Superorganismus lebt. Deborah Gordon bezeichnet, wie oben bereits ausgeführt, die einzelne Ameise als dumm . Der Ameisenstaat an sich, charakterisiert sie jedoch insgesamt als äußerst intelligent. Ameisenstaaten sind ein perfekt organisierter Superorganismus. Diese Arbeit hat sich zur Aufgabe gemacht, zu untersuchen, ob sich der Mensch mehr und mehr dem Verhalten einer Ameise annähert. Ausgehend von der Diskussion um das Verhalten von Ameisen soll nun im vorliegenden Buch das Verhalten von Menschen untersucht werden. Agieren Menschen in den Neuen Medien heute in der Form eines Superorganismus? Zunächst werden im Allgemeinen die Begriffe Superorganismus und Kollektive Intelligenz zu erläuterten versucht. Anhand von Protestbewegungen in der Gesellschaft werden zudem die Entwicklungen innerhalb des sozialen Systems zur Kollektiven Intelligenz erarbeitet. Die Entwicklungslinien von Hedonismus und Individualität hin zur Rückbesinnung auf das gesellschaftliche Wir verdeutlichen dabei den Paradigmenwechsel von der Geniekunst eines Einzelnen hin zu einer gemeinschaftlichen, kollektiven Intelligenz. Ein besonderes Augenmerk wird in der vorliegenden Arbeit auf das Thema Superorganismus im Web 2.0 gelegt. Wie funktioniert der Superorganismus im Web? Welche Rolle spielen dabei die neuen Eigenschaften und Plattformen sowie Kommunikationsmöglichkeiten in Blogs und communities? Wie lässt sich das Verhalten der Individuen überhaupt erklären? Erläutert werden hierzu die Aspekte rund um Voyeurismus und Selbstdarstellung. Letztlich geht die Arbeit der Frage nach, inwieweit die Entwicklung von Individueller Intelligenz zu Kollektiver Intelligenz das Ende der Expertokratie bedeutet und vor allem was dieser Prozess für den Kreativbereich bedeutet. Es stellt sich deshalb die grundlegende Frage dieser Arbeit, wie autark sollte und kann man durch den permanenten visuellen Input neumedialer Medien heute noch arbeiten? Wie selektiert man die Flut an Daten? Diese Frage stellt sich bei der Betrachtung des zunehmend homogenen Outputs gestalterischer bzw. kreativer Arbeit.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Superorganismus im Web: 3.1, Web 2.0 – Der SuperSuper-Organismus: ‘Du bist das Internet’, so heißt es im ‘Spiegel’ oder ‘Das neue Netz’ so Christian Pentzold. Als ‘Web 0.0’, kritisierte dagegen die Süddeutsche Zeitung diese neuen Entwicklungen. Die Rede ist von Web 2.0. Ein Begriff, der eng mit ‘social software’ verbunden ist, und den der Verleger Tim O’Reilly erstmals im Sprachgebrauch verwendet hat. Im Vergleich zum ‘alten’ Internet – also dem so genannten Web 1.0 – welches nur wenig oder gar keine Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Webseiten-Betreiber und User erlaubte - ist das ‘neue’ Internet hochgradig interaktiv und kommunikativ. Nachfolgend wird kurz am Beispiel des Aushängeschildes Wikipedia die Eigenschaften dieser neuen Ära dargestellt. Man nennt ihn den ‘Diderot aus Alabama’. Sein Team besteht nicht aus Rousseau, Voltaire oder Montesquieu, sondern es sind Monica und Dany. Wales ist der Gründer von Wikipedia. Wikipedia wurde im Januar 2001 als ‘an effort to create and distribute a multilingual free encyclopedia of the highest possible quality to every single person on the planet in their own language” gegründet. Damit führt er neben den Philosophen der Französischen Aufklärung bis zum Brockhaus und zur Encyclopaedia Britannica eine langjährige Tradition fort. ‘Seine Online-Enzyklopädie ist ein für den modernen Jedermann ein offenes, manche sagen, ein echtes basisdemokratisches Projekt.’ Etwa 10 000 Menschen schreiben täglich Beiträge, ergänzen sie oder korrigieren bestehende Artikel. Sie diskutieren zum Beispiel intensiv über die korrekte Darstellung des Bürgerkrieges in Libyen. Es gibt dabei keine einzige Redaktion, keinen Verlag und ebenso wenig ein Millionenbudget. Eine Volksenzyklopädie für das Volk vom Volk geschrieben. Wikipedia verbreitet nicht das Wissen einiger Nobelpreisträger, sondern die Weisheit der Massen. Wales hat eine täglich wachsende Wissensmaschine entwickelt. ‘Alle Wikipedias zusammen offerieren derzeit einen Artikelbestand von über sechs Millionen.’ Über eine Million Artikel enthält alleine die englische Fassung. Wikipedia ist neben Google, EBay und Yahoo eine der am häufigsten besuchten Webseiten im Netz. Schon längst ist Wikipedia ein Symbol der neuen Internet-Ära geworden und die User spielen dabei die Hauptrolle. Aus passiven Konsumenten werden aktive Produzenten. Die User schaffen sich ihre Inhalte selbst. Einerseits entsteht dabei eine neue Gemeinschaft von allwissenden Usern, die sich gegenseitig ständig mit neuem Wissen und neuen Informationen versorgen. Andererseits wird jeder Einzelne zum Machtfaktor. Dass diese Entwicklung laut Norbert Bolz auch eine Gefahr für unsere Wissenspolitik darstellt, wird in dieser Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer beleuchtet. ‘Job, Sex, Trinkgewohnheiten – Das Web 2.0 ist eine einzige freiwillige Nabelschau’, lautet die These von Autorin Tarasjanz und Autor Zeiser. Das Denken der User verändert sich dabei sehr. Unabhängig von Qualität, bieten Designplattformen wie beispielsweise behance.net und weitere, die Möglichkeit, kreative Arbeiten hochzuladen und diese der Community frei für Kommentaren oder auch als Inspirationsquelle zur Verfügung zu stellen. So ist das Internet ein bunter chaotischer Mitmach- Marktplatz, auf dem jeder nach Lust und Laune auf der Bühne mitmachen, zusehen, lesen oder zuhören kann. 3.2, Anfänge und Grundlagen des Superorganismus im Web 2.0: Der Superorganismus im Web kann nur funktionieren, wenn ein User einem anderen User etwas von sich Preis gibt. Doch wie lässt sich dieses Verhalten überhaupt erklären? Warum veröffentlichen immer mehr Designer ihre aufwendig erstellten Arbeiten auf Designplattformen, die täglich Millionen von Gleichgesinnten besuchen? Warum erhalten Gewaltvideos so eine hohe Aufmerksamkeit? Wieso kommentieren Menschen wildfremde Einträge oder Bilder? Welchen Nutzen ziehen Uploader aus diesem Verhalten? Voyeuristisches Verhalten und im Gegenzug das Exhibitionistische Verhalten bilden die Grundvoraussetzung für das Funktionieren im Kollektiv.

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