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Recht / Wirtschaft / Steuern


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Produktart: Buch
Verlag: disserta Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 140
Abb.: 36
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die deutsche Energiewende schreitet voran. Aber ist das wirklich der Fall? Ist Deutschland mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auf Kurs, um die Vision 2050 der Bundesregierung Realität werden zu lassen? Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, zum 21.07.2014 brachte zahlreiche Änderungen mit sich. Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Novellierung des EEG auf die Energiewende und auf die energieintensive Industrie in Deutschland. Dazu werden die alte und die neue Fassung des EEG inhaltlich ausgewertet und gegenübergestellt. Es werden Daten zum historischen, gegenwärtigen und prognostizierten Energieeinsatz, der Vision 2050 der Bundesregierung, Studien zum Ausschreibungsmodell und zur Direktvermarktung herangezogen, um die Auswirkungen durch die Veränderung des EEG darzustellen. Des weiteren werden Informationen hinsichtlich des Energieeinsatzes in der Industrie, den Kosten von elektrischer Energie in Deutschland im internationalen Vergleich, Wachstum in der energieintensiven Industrie aufbereitet und analysiert und eine Befragung von Unternehmen durchgeführt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5. Auswirkungen der Novellierung des EEG auf die Energiewende: Im Rahmen der Energiewende sind die Zielsetzungen der Vision 2050 der Bundesregierung als Bezugsmaß anzusehen. Vor diesem Hintergrund soll die Erreichbarkeit der Zielsetzungen unter Einbeziehung der Neuerungen im EEG 2014 untersucht werden. Dazu werden die Förderung der Erneuerbaren-Energien-Technologien nach EEG 2012 und EEG 2014 gegenübergestellt, die Festlegung der Zubaukorridore im EEG 2014 miteinbezogen und die möglichen Konsequenzen des Umstiegs auf Ausschreibungen zur Ermittlung der Höhe der Förderungen abgewogen. Unterstützend werden Studien herangezogen, die zum einen die Neuerungen des EEG miteinbeziehen und zum anderen vor der Novellierung erstellt wurden. Hier sind vor allem die Studien GROKO I und II von Dr. Joachim Nitsch zu nennen. Sie beinhalten jeweils zwei Szenarien, das zielorientierte Szenario 100 (I und II) und das Trendszenario GROKO (I und II). Wegen der Abbildung aktueller Entwicklungen in den GROKO-Szenarien, wird im Folgenden auf sie besonders eingegangen. Die Studien stechen insofern hervor, dass sie vom gleichen Autor erstellt wurden und deshalb davon ausgegangen werden kann, dass mit der gleichen Methodik gearbeitet wurde. Allerdings wurden zur Erstellung des Szenarios GROKO I (ante EEG 2014) die Zielkorridore zum EE-Anteil am Bruttostromverbrauch aus dem Koalitionsvertrag miteinbezogen. Diese Zielkorridore wurden als Zielsetzungen im §1 EEG 2014 implementiert und die definierten Ausbaupfade im EEG 2014 beruhen darauf. Somit basiert das Szenario GROKO I, bezüglich den Entwicklungen im Elektrizitätssektor, nicht rein auf den Regelungen des EEG 2012, sondern bezieht die, zum Erstellungszeitpunkt aktuellen energiepolitischen Entwicklungen mit ein. Dies führt zu einer Annäherung der Ergebnisse der beiden Studien. Trotzdem bestehen Unterschiede in den Grundlagen. In GROKO I wird z.B. davon ausgegangen, dass …die Bundesregierung daran interessiert ist, die Dynamik des EE-Ausbau im Stromsektor …nicht in Frage zu stellen[,]…und es bei keiner der Technologien zu schwerwiegenden Wachstumseinbrüchen [kommt]. Wie sich im weiteren Verlauf zeigen wird, ist dies durch die Neuregelungen im EEG 2014 nicht der Fall. Die Studie GROKO II bezieht das EEG 2014 explizit mit ein […]. Vorab wird noch darauf hingewiesen wie der Elektrizitätssektor, der Ausbau der EETechnologien und das EEG in den Kontext der Energiewende einzuordnen ist. Die Expertenkommission sieht die Energiewende durch das Erreichen der beiden Oberziele. - Senkung der THG-Emissionen um mindestens 80% bis zum Jahr 2050. - Ausstieg aus der Kernenergienutzung bis zum Jahr 2022. definiert und empfiehlt daraufhin eine Priorisierung der Energiewendeziele. Um das THG-Zwischenziel in 2020 zu erreichen, sieht die Expertenkommission die in Abbildung 11 dargestellten anteiligen Beiträge der einzelnen Handlungsfelder. Auf die Maßnahmen der Energieeffizienz kommt demnach ein doppelt so hoher Beitrag zu, wie auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Da das EEG nur den EE-Ausbau zur Stromerzeugung regelt, kommt dem Gesetz in der öffentlichen Wahrnehmung im Kontext der Energiewende eine viel zu hohe Bedeutung zu. Des Weiteren wird ersichtlich, dass massive Anstrengungen im Bereich EE-Ausbau nötig wären, um negative Planabweichungen im Handlungsfeld Energieeffizienz auszugleichen. Wie weiter oben schon erläutert, ist diese Möglichkeit durch das EEG 2014 ausgeschlossen worden […]. Zur Erreichung des zweiten Ziels müssten, unter der Annahme eines konstanten Stromverbrauchs aus dem Jahr 2014, im Jahr 2022 97.100 GWh mittels anderer Energieträger produziert werden. Tabelle 12 zeigt einen beispielhaften regenerativen Energiemix zur Kernenergiesubstitution bis 2022 auf. Mit Blick auf die zu installierende Leistung bis 2022 wird deutlich, dass eine rein regenerative Substitution recht unrealistisch ist. Innerhalb von sieben Jahren müsste die Windenergie an Land ca. verdoppelt werden, die Leistung der Photovoltaik auf 170% der aktuellen Leistung angehoben werden und der definierte Ausbaupfad der offshore Windenergie strikt eingehalten werden. Somit wird es wohl zu einer, zumindest teilweisen, Substitution durch Kohle- und/oder Gaskraftwerke kommen. Dies führt wiederrum zu einer zusätzlichen Erhöhung der THGEmissionen.

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