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Pädagogik & Soziales

Iméne Blume

Cyber-Mobbing. Der virtuelle Raum als Schauplatz für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen

Unveränderte Neuauflage

ISBN: 978-3-96146-888-1

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 05.2022
AuflagenNr.: 1
Seiten: 156
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Medien stellen heute bei den meisten Kindern und Jugendlichen einen integralen Bestandteil des Alltags dar. Besonders die Angebote des Internets gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten vielerlei neue Möglichkeiten der Kommunikation. Im virtuellen Raum sind Kinder und Jugendliche aber auch mit den Schattenseiten des Internets konfrontiert. Tagtäglich kommt es dort zu verbaler Gewalt und sozialer Manipulation. Mobbing ist zwar keine Erscheinung der Neuzeit, dringt aber durch die zunehmende Etablierung der Neuen Medien auch in den Bereich der virtuellen Welt vor und erreicht dort eine neue, ungeahnte Qualität. Mit dem Thema Cyber-Mobbing beschäftigt sich bis heute nur eine geringe Zahl, v.a. angloamerikanischer, Werke. Ziel der vorliegenden Studie ist die Zusammenfassung bisheriger Erkenntnisse, um das Phänomen Cyber-Mobbing zu konkretisieren und genauer zu beleuchten. Auch wird auf mögliche intervenierende und präventive Handlungsweisen eingegangen. Um Cyber-Mobbing als eine spezifische Form von Mobbing begreifen zu können, wird das Phänomen des Mobbings zunächst im schulischen Kontext dargestellt. Dabei liegt der Fokus sowohl auf den Beteiligten als auch auf den möglichen Ursachen. Weil sich Cyber-Mobbing von Mobbing im schulischen Kontext durch neue Kommunikationsweisen mittels moderner Medien unterscheidet, werden die Besonderheiten dieser modernen Kommunikationsmedien vermittelt. Nach einer Definition von Cyberspace und Internet folgt eine Beschreibung der spezifischen Merkmale computervermittelter Kommunikation sowie der Eigenschaften des Web 2.0. Es wird aufgezeigt, dass Computer und Handy für Kinder und Jugendliche eine enorme Rolle im Alltag spielen und auf die Bedeutung der Medien für ihre Identitätsbildung eingegangen. Das Phänomen Cyber-Mobbing bildet den Schwerpunkt der Studie. Nach einer Definition werden Kanäle und Methoden, d.h. die Art und Weise, durch welche sich Cyber-Mobbing ereignen kann, herausgearbeitet. Außerdem werden Aussagen über die Häufigkeit auftretenden Cyber-Mobbings in Deutschland getroffen, Spezifika der beteiligten Personen beschrieben und mögliche Gründe und Folgen dargelegt. Zudem wird Cyber-Mobbing rechtlich bewertet. Der zweite Schwerpunkt dieser Studie liegt auf Handlungsmöglichkeiten sowohl intervenierender als auch präventiver Art. Nach einigen allgemeinen Erkenntnissen wird auf Interventionsmöglichkeiten eingegangen, die nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Eltern und (Sozial-)Pädagogen ansetzen. Des Weiteren wird die Notwendigkeit der Vermittlung von Medienbildung sowie Medienkompetenz verdeutlicht und die vermittelnden Instanzen Schule, Elternhaus, Peergroup und Medien selbst näher betrachtet. Im Anschluss wird auf zwei unterschiedliche Rollen eingegangen, die die Soziale Arbeit im Handlungsfeld Cyber-Mobbing einnehmen kann und ein Ausblick sowie Anregungen in Bezug auf weitere Forschungsvorhaben gegeben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.3, Verbreitung von Cyber-Mobbing in Deutschland: Bezüglich der Verbreitung von Cyber-Mobbing gibt es bisher nur wenige deutsche Studien. Die Zahl derer, die überhaupt schon einmal mit Beleidigungen und Beschimpfungen konfrontiert wurden, beläuft sich auf 19 %. Von regelmäßigem Mobbing berichteten dagegen ein Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen, ein weiteres Viertel kennt Opfer im Bekanntenkreis. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Cyber-Mobbing zwar immer geläufiger wird, in den meisten Fällen jedoch ein einmaliger Vorfall bleibt. Demnach lässt sich als zentraler Befund festhalten, dass negative Erfahrungen im Vergleich zu der Häufigkeit und Intensität der Social-Web-Nutzung keinesfalls im Vordergrund stehen. Diese Erkenntnis überrascht. Schließlich ist die Hemmschwelle für die Täter beim Cyber-Mobbing wesentlich geringer, zumal sie sich hinter der Maske der Anonymität verstecken können. Demnach müsste das Risiko Opfer von Cyber-Mobbing zu werden eigentlich größer sein, als beim traditionellen Mobbing im schulischen Kontext. Allerdings haben die meisten der Jugendlichen bereits Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht, wenn nicht direkt, dann indirekt durch Freunde, Mitschüler oder entfernte Bekannte. Im Folgenden wird die Verbreitung von Cyber-Mobbing anhand unterschiedlicher Kanäle sowie unterschiedlicher Methoden differenziert. Cyber-Mobbing ereignet sich überwiegend über den Kanal des Chatrooms und den von Instant Messaging Systemen. Ein Drittel der von der Diplomvolkswirtin Dr. Catarina Katzer befragten jugendlichen Chatnutzer gaben an, schon einmal andere beleidigt, beschimpft, geärgert u. ä. zu haben . 40 % wurden schon einmal von anderen Teilnehmern gehänselt, geärgert oder beleidigt, knapp ein Viertel von anderen ausgegrenzt oder gemieden […] . 14 % erzählen von Erpressung und Bedrohung. In einer anderen deutschen Studie berichtete ca. jeder Dritte der befragten 12- bis 19-Jährigen, bereits unangenehme Erfahrungen im Internet per E-Mail, Instant Messaging oder in Chatrooms gemacht [zu] haben . Gemeint sind sexuelle Anspielungen oder Belästigungen, Beschimpfungen und Inhalte unsinniger Art. Von Beleidigungen und Beschimpfungen sind eher Jungen betroffen, Mädchen dagegen von sexueller Belästigung. Differenziert man nach Art der Handlungen, so zeigt sich, dass ‚Flaming’ (Beleidigung) sowie ‚Dinigration’ (Verbreiten von Gerüchten) und ‚Exclusion’ (Ausschließung) im Vordergrund stehen. Die JIM Studie 2009 ergab, dass von 42 % der 12- bis 19-jährigen Internetnutzern bereits Fotos oder Videos veröffentlicht wurden, ohne dass sie dem zuvor zugestimmt hatten. Bei einem Viertel der Befragten haben Interneteinträge bereits zu Konflikten in der Peergroup geführt. Von Falschaussagen oder Beleidigungen berichteten 14 %. Den Dreh von ‚Happy Slapping’ Videos haben ein Drittel der jungen Handybesitzer wahrgenommen, wobei Hauptschüler doppelt so häufig Zeuge solcher Vorfälle [werden] wie Gymnasiasten .

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