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Sozialwissenschaften

Simone Espey

Organisierte Kriminalität: Mafia und Triaden im Vergleich

ISBN: 978-3-95820-097-5

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Produktart: Buch
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Erscheinungsdatum: 08.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 48
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Zweifellos nimmt die Mafia in Hinblick auf die Organisierte Kriminalität eine sehr bedeutende Rolle ein. Dies zeigt sich beispielsweise dadurch, dass der Begriff Mafia gemeinhin als Synonym für Organisierte Kriminalität verwendet wird. Der umgangssprachlich genutzte Begriff Mafia für jegliche Form organisierter Kriminalität ist jedoch sachlich falsch, da hier eine Differenzierung zwischen Mafia und anderen ähnlich angesiedelten kriminellen Organisationen auf der Welt, die lokal und historisch von der Mafia völlig unabhängig entstanden, nicht mehr stattfindet. Das Wirken krimineller Bündnisse beschränkt sich nicht nur auf das Herkunftsgebiet der Mafia, unbestritten ist auch eine zunehmende Ausbreitung der Organisierten Kriminalität über den gesamten Globus. Teil des organisierten Verbrechens sind die Triaden, die für die Gesamtheit der organisierten chinesischen Kriminalität stehen. Da aufgrund der Literaturlage nur über ein ‚eventuelles’ Machtverhältnis spekuliert werden kann, wird ein Vergleich zwischen Mafia und Triaden angestellt, der Aufschluss über Stärken und Schwächen der Organisationen geben soll. Dabei wird insbesondere auf den Aspekt der mafiosen Strukturen geachtet, aus denen sich die besondere Macht dieser Form von Kriminalität ergibt. Des Weiteren wird analysiert, welche der beiden Gruppierungen in Deutschland präsenter ist und ob sich dies mit dem Bewusstsein in der Gesellschaft deckt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Globale Präsenz: H. Hess macht darauf aufmerksam, dass die Auffassung der Mafia als Teil des organisierten Verbrechens nur eine mögliche Perspektive ist. In erster Linie geht es bei der Mafia um die Macht auf einem bestimmten Territorium. Gerade deshalb ist sie etwas anderes und mehr als nur organisiertes Verbrechen im gängigen Sinne. Global konnte sich die Mafia überall dort verbreiten, wo durch zu geringe staatliche Autorität wirtschaftliche Betätigung ohne Kontrolle möglich ist: ‘Auch in der modernen Industriegesellschaft zahlen sich die alten mafiosen Qualitäten aus: die Freude an riskanten Unternehmungen, die Fähigkeit zur Gewalttätigkeit und die Bereitschaft, persönliche Risiken wie etwa Haftstrafen oder Tod durch Rivalen in Kauf zu nehmen. So haben Mafiosi im wirtschaftlichen Wettbewerb Vorteile gegenüber Unternehmern, die legale und kulturelle Schranken respektieren.’ Die Mafia ist heute fast auf allen Kontinenten vertreten. Neben den unter Punkt 3.2 erwähnten Gebieten in Italien konnten sich mafiose Strukturen vor allem in den USA aufgrund des Milieus mit zahlreichen süditalienischen Einwanderern schon Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts ausbreiten. Ursprünglich aus der Mafia entwickelt, verselbständigte sich die ‚Cosa Nostra’ im Laufe der Zeit in den USA. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Prohibition 1919. Nach Aufhebung des Alkoholverbotes im Jahre 1934 wurde der Heroinschmuggel zum wichtigsten Tätigkeitsgebiet. 1984 schätzte eine Kommission die Einnahmen der US-Mafia auf jährlich fast 170 Mrd. Dollar, wobei der größte Teil aus Rauschgiftgeschäften stammte. Erst 1987 konnte die Cosa Nostra in den USA erheblich entmachtet werden, als nach einem spektakulären Prozess die meisten Mafia-Bosse zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Jedoch gibt es noch heute in vielen amerikanischen Großstädten (Chicago, …) ein ‚Little Italy’. Die mafiosen Vereinigungen Cosa Nostra und 'Ndrangheta unterhalten über ausgewanderte Mitglieder zudem Verbindungen ins europäische Ausland (u. a. Deutschland, Österreich, Spanien), nach Australien und Kanada. 2.4, Deliktbereiche: Zu den Tätigkeitsbereichen der italienischen Mafia gehören keineswegs, wie dies in den Medien oft nahe gelegt wird, nur Schutzgelderpressungen bzw. Drogenhandel. KLAHR stellt fest, dass die Mafia in Zusammenhang mit den Urbanisierungsprozessen auch in Immobilienspekulationen bzw. in Landtransaktionen und am Anfang ihrer Geschichte auch in Geschäfte mit Steuerpacht ein, darüber hinaus wurden staatliche Subventionen abgeschöpft, die für den Süden Italiens bestimmt waren, aufstieg. Zu den Deliktbereichen der italienischen Mafia zählten nun also auch Geschäftsbereiche, die der klassischen Wirtschaft angehören. Die soziale Welt dieser Mafia hat nur noch wenig mit der der alten Agrarmafia zu tun. Nichtsdestoweniger beruht der Zusammenhang bei solchen Delikten auch heute noch auf dem System von Protektion, von Gewalt und Omertà (Schweigegelöbnis).

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