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Psychologie

Hans Harald Hansen

Sprachliches Handeln und Transaktionsanalyse

Die Psychologie im Sprechakt

ISBN: 978-3-8366-6467-7

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Abb.: 31
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Sprache bestimmt das Denken und Handeln des Menschen. Die Dinge und Sachverhalte werden durch die Sprache in ihrer Bedeutung bestimmt oder anders ausgedrückt, die Sprache bestimmt die kulturell-geistigen sowie die moralischen Eigenschaften des Menschen, die sich in seinem Handeln zeigen. Für den Menschen ist es unmöglich nicht zu kommunizieren, selbst dann nicht, wenn er auf der Straße steht und nichts sagt. Seine Mimik, Gestik, Körperhaltung etc. sagen etwas über ihn aus. Was geschieht eigentlich beim anderen, wenn wir an ihm eine sprachliche Äußerung richten? Wie versteht er diese? Wie nimmt er sie auf? Wirklich, in unserem Sinne? Was gibt er unserer Aussage hinzu oder welchen Aspekt filtert er in seinem Bewusstsein heraus oder deutet diesen gar gegen unsere eigentliche Absicht um? Auf der einen Seite sind wir nicht in der Lage nicht zu kommunizieren auf der anderen aber sind wir gar nicht in der Lage wirklich mit dem oder den Anderen kommunikativ in Kontakt zu treten. Denken, Sie warum es so viele Missverständnisse, Misstrauen, Missdeutungen etc. gegenüber anderen gibt, warum so viele Partnerschaften im Privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich scheitern. Ein anderer Aspekt, von welchem Standpunk wird unsere Äußerung verstanden? Etwa bestimmend, etwa so wie unsere Eltern zu uns sprachen, wenn sie von uns Gehorsam forderten, oder etwa bittend, wie von einem Kind, das von uns etwas erwartet oder so wie wir es eigentlich vorhatten - nämlich reflektierend – wie der selbstbewusste Erwachsene, der sein Anliegen in Frage, Bitte, Feststellung darlegt. Haben wir das O.K.- Gefühl, dass sich auch in der Sprache manifestiert? Beispiel: Was sagen Sie, Ihr Auto macht 180 km in der Stunde, schauen Sie sich mal meinen Wagen an, das ist ein Auto, macht glatte 230 Stundenkilometer. Was, Sie verdienen nur 1800 Euro - ich bin auf Montage und verdiene mehr als das Vierfache. Wie aus diesen Beispielen ersichtlich wird, kommen diese Kommentare aus dem Nicht-O.K.-Gefühl des Kindheits-Ichs, denn ein Mensch, der nach Geltung strebt, signalisiert, dass er sich unsicher fühlt und von dem anderen Bestätigung bracht. Wirkt der Hörer diesem Geltungsstreben entgegen, so bestätigt bzw. festigt er die Nicht-OK-Gefühle des Sprechers, es kommt zu einem Gesprächsabbruch. Hat der Hörer aber ein O.K-Gefühl, so wird er das vorgespielte O.K.-Gefühl des anderen bestätigen, bzw. einen objektiven Vergleich ziehen, und sagt mit seinem reflektierenden Erwachsenen-Ich: Ja, Ihr Auto ist schneller als das meine, dafür kostet es aber auch das dreifache von meinem. Ja, dann verdienen sie ja gut, aber immer auf Montage sein, das würde mein Familienleben sehr schaden. Also reflektierendes Sprechen heißt, dass immer die Reaktion des anderen auf meine sprachliche Äußerung mit in der Formulierung mit einbezog werden muss, damit eine erfolgreiche Kommunikation zustande kommt. In diesem ersten Buch bekommen Sie lieber Leser, die Sprachtechniken im einzelnen genaustens gelehrt und erklärt, wie sie erfolgreich kommunizieren. Dabei ist unserer größtes Hilfsmittel die Psychologie, denn wie gesehen, transportiert unserer sprachliches Handeln immer unseren seelischen Zustand mit. Daran können auch wir nichts ändern – aber durch dieses Lehrbuch wird Ihnen gezeigt, wie sie auf sprachliche Äußerungen, die Ihnen missfallen, die Ihr Ego beleidigen etc. diplomatisch reagieren ohne das Gespräch – volksmündlich ausgedrückt vor die Wand zu fahren - ohne feindschaftlich auseinander zu gehen. Das ist wichtig für alle – nicht nur für Menschen, die tagtäglich mit Kunden, Verhandlungspartnern etc. zu tun haben, sondern auch für Menschen, die mit Ihren Freunden, Kindern, Ehepartnern ein verständliches, ausgeglichenes Leben führen wollen.

Leseprobe

Kapitel 3.1, Psychologie der Gesprächsführung: Nur selten liegen der Verlauf und der Ausgang eines Gespräches von vornherein fest. Meist entscheidet es sich im Gespräch, wie es weitergeführt wird bzw. wie es endet. Agieren die Gesprächsteilnehmer komplementär, so wird ein Gespräch positiv verlaufen wechselt hingegen ein Gesprächsteilnehmer die Transaktionsebene und führt damit eine Überkreuztransaktion herbei, so kommt es auf die Reaktion des Angesprochenen an, ob das Gespräch weitergeführt wird, abgebrochen wird oder ob es gar zu einem Streit, zu einer wiederholten Überkreuzung der Transaktion kommt. Würde man nach einem Gespräch, das im Streit endete, die Beteiligten fragen, warum es dazu gekommen ist, so erhielte man wahrscheinlich Aussagen wie: Ich weiß es auch nicht, ich habe doch nur gesagt, daß... Daraufhin wurde ich von meinem Gesprächspartner angeschrien. oder Mein Partner hat mich mit seiner Äußerung kompromittiert (beleidigt, angegriffen usw.). Rekapitulierte man den Verlauf eines solchen Gespräches, so würde man gewisse Reizwörter finden, die zur Überkreuzung führten und den Gesprächsverlauf dergestalt beeinflußten, daß es zum Streit zwischen den Interagierenden kam. Diese Reizwörter stammen meist aus dem Eltern-Ich, sind also wertend, befehlend bzw. bevormundend. Doch können vom Hörer auch Äußerungen aus dem Erwachsenen-Ich als Reizwörter empfunden werden, wenn diese Äußerungen von seinem NICHT-0.K.-Gefühl als solche interpretiert werden. Wir müssen, um ein Gespräch führen zu können, den anderen verstehen, das heißt psychisch verstehen. Zu einem echten Gespräch gehört es, daß man auf den anderen eingeht, seine Gesichtspunkte wirklich gelten läßt und sich insofern in ihn hinein versetzt, das man versteht, was er sagt. Eben das heißt, den anderen gelten lassen und anerkennen. Denn die Hauptvoraussetzung zur Entstehung eines echten Gesprächs ist, daß jeder seinen Partner als diesen, als eben diesen Menschen meint. Ich werde seiner inne, daß er wesentlich anders ist als ich, in dieser bestimmten ihm eigentümlichen, einmaligen Weise wesenhaft anders als ich und ich nehme den Menschen an, den ich wahrgenommen habe, so daß ich mein Wort in allem Ernst an ihn,(... ) richten kann. Vielleicht muß ich seiner Ansicht über den Gegenstand unseres Gesprächs die meine Mal um Mal in Strenge entgegenhalten, um eine Auflockerung der Überzeugung geht es ganz und gar nicht, aber diese Person, den personenhaften Träger der Überzeugung nehme ich in seinem Sosein auf, aus dem seine Überzeugung gewachsen ist, eben die Überzeugung, von der ich etwa Stück um Stück zu zeigen versuchen muß, was da nicht stimmt. Ich sage Ja zu der Person, die ich bekämpfe, partnerisch bekämpfe ich sie, ich bestätige sie als Kreatur und als Kreation, ich bestätige auch das mir Entgegenstehende als das mir Gegenüberstehende. In diesem Zitat wird deutlich, daß ein echtes Gespräch nur mit dem Erwachsenen-Ich zu führen ist. Mit diesem 'Ich' gelingt es, über das Gesagte zu reflektieren und seine Meinung über den Gegenstand so darzustellen, daß der andere diese Meinung nachvollziehen kann. Gespräche auf der Eltern- bzw. Kindheits-Ich-Ebene sind Plaudereien, eine Art Zeitvertreib. Auf der Eltern-Ich-Ebene sind es stereotype Unterhaltungen, die manchmal sehr verletzend sein können, auf der Kindheits-Ich-Ebene sind es Plaudereien, die sich um die eigene Person drehen, denn sie bleiben in den subjektiven Erfahrungen und Meinungen haften und aus den Äußerungen des anderen werden nur die mit der eigenen Meinung konvergenten wahrgenommen. Kontaktgespräche bzw. Harmoniegespräche, wo es gilt, Konflikte zu vermeiden, werden häufig auf dieser Ebene geführt. Hier sind die bevorzugten Themen das Wetter, die Inhalte von Boulevard - Medien, über die eine einheitliche Meinung vorzufinden ist usw. Die Stereotype von den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen, denen die Kommunikationspartner angehören, werden einander bestätigt, z.B. wird Über gemeinsame Freunde oder gemeinsame Feinde geplaudert. Ein echtes Gespräch, ein Dialog aber findet dabei nicht statt. Bei dieser Art der Kommunikation ist der kommunikative Austausch sehr reduziert, so daß nur eine oberflächliche Kommunikation möglich ist. Solche Gespräche sollten möglichst kurz gehalten werden und nur zur Kontaktaufnahme verwandt werden. Bei einem Gespräch auf der Erwachsenen-Ich-Ebene ist eine Totalwahrnehmung des Gesprächspartners erforderlich. Diese Totalwahrnehmung erkennt man daran, daß Hörer wie Sprecher sich gegenseitig ansehen, denn dies ist ein Indiz dafür, daß das verbale wie nonverbale Verhalten des anderen bewußt aufgenommen wird. Wie im oben angeführten Zitat gesagt wird, können Aussagen nur dann entsprechend wahrgenommen werden, wenn der Hörer die Person, die eine Aussage macht, bedingungslos akzeptiert. Dieses Akzeptieren des Kommunikationspartners bedingt nur das Eingehen auf das, was dieser sagt, aber keineswegs die bedingungslose Zustimmung. Nur wenn wirklich das heißt aktiv zugehört wird, kann eine weiterführende, kreative Antwort gegeben werden - also eine Antwort aus dem Erwachsenen-Ich gegeben werden, die dem anderen etwas neues mitteilt, die dieser aufnehmen kann, die das Gespräch weiterentwickelt. Ein echtes Gespräch zeichnet sich dadurch aus, daß die Partner sich authentisch äußern, das heißt daß sie das äußern, was sie in einer bestimmten Situation glauben sagen zu können. Authentisches Sprechen bezieht Konfrontationen und mögliche Konflikte mit ein. Das Erwachsenen-Ich aber wird auch mit Konfrontationen und Konflikten fertig, denn durch das wirkliche, aktive Zuhören versteht der mit diesem 'Ich' agierende den Standpunkt des anderen und die Hintergründe dieses Standpunkts, und er kann seinen eigenen Standpunkt, der die Sache und nicht die Person angreift, sinnvoll entgegensetzen. Geltungsstreben: Häufig wird die Meinung vertreten, daß ein Individuum, das im Gespräch nach Geltung strebt, das also seine Qualitäten oder seine Dinge hervorhebt und über die seiner Gesprächspartner stellt, ein eitler und gefallsüchtiger Mensch ist. Wie wir feststellen werden, ist diese Meinung über einen solchen Menschen äußerst oberflächlich und in der Beziehung zu ihm zerstörerisch. Beispiele: Was sagen Sie, Ihr Auto macht 180 km in der Stunde, schauen Sie sich mal meinen Wagen an, das ist ein Auto, macht glatte 230 Stundenkilometer. Was Sie verdienen nur 3.500 DM - ich bin auf Montage und verdiene mehr als das Vierfache. Wie aus diesen Beispielen ersichtlich wird, kommen diese Kommentare aus dem NICHT-0.K.-Gefühl des Kindheits-Ichs, denn ein Mensch, der nach Geltung strebt, signalisiert, daß er sich unsicher fühlt und von dem anderen eine Bestätigung braucht. Wirkt der Hörer diesem Geltungsstreben entgegen, so bestätigt bzw. festigt er die ' ICHT 0.K.Gefühle' des Sprechers und es kommt zu einer Kommunikationsunterbrechung. Hat der Hörer aber ein 0.K.-Gefühl , so wird er das vorgespielte 0.K.-Gefühl des anderen bestätigen, bzw. einen objektiven Vergleich ziehen, zum Beispiel wird er sagen, Ja, Ihr Auto ist schneller, dafür kostet es aber auch das dreifache von meinem. . Reflektierendes Sprechen: Reflektierendes Sprechen setzt Überlegungen voraus, wie der Gesprächspartner wohl auf das, was man äußern möchte, reagieren wird. Jeder, selbst ein Kind, führt im Laufe eines Tages verstandesmäßig bzw. reflektierende Gespräche, z.B. das Kind, wenn es seine Bezugspersonen zu etwas motivieren will. Solche Gespräche erfordern Disziplin, ein genaues Zuhören, was der Gesprächspartner sagt. Man will beim reflektierenden Sprechen nicht alles vom Gesprächspartner haben, z.B. nicht die Bestätigung des eigenen 0.K.-Gefühls , sondern nur viel vom Gesprächspartner wissen, ohne sich selber dabei sprachlich entblößen zu müssen. Ein Individuum, das in einem Gespräch diese Disziplin aufbringt, also häufig reflektiert spricht, wird viel über seine soziale Umwelt erfahren und nicht oder weniger leicht angegriffen oder gar erpreßbar sein. Reflektierendes Sprechen kommt ausschließlich aus dem Erwachsenen-Ich, denn der Sprecher muß den Kommunikationspartner in seine Überlegungen mit einbeziehen, darf ihn nicht sprachlich verletzen und darf sich nicht egozentrisch verhalten. Der reflektierende Sprecher muß sein Eltern- und Kindheits-Ich unter die Regie des Erwachsenen-Ich stellen.

Über den Autor

Hans Harald Hansen, Geb.: 8. August 1955 in Werl, Ausbildung: Bürokaufmann 1972 - 1975, Abitur auf dem 2. Bildungsweg 1979 - 1982, Studium: Germanistik und Wirtschaftswissenschaften 1982 - 1988, seit 1987 Personaltrainer in Wirtschaftswissenschaften und Kommunikation.

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