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Pädagogik & Soziales

Claudia Karbe

Zweisprachiges Lesen im Grundschulalter

Eine Studie zur Lesekompetenz bei bilingual norwegisch-deutschen Kindern

ISBN: 978-3-8366-7743-1

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 216
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich die Zweisprachigkeit bei simultan zweisprachig aufwachsenden Kindern auf ihre Lesekompetenz, bzw. aus sprechwissenschaftlicher Sicht auf das sinnfassende Lesen auswirkt. Dazu werden zunächst die Grundlagen zum Thema Zweisprachigkeit vorgestellt. Zudem werden Faktoren genannt, die eine zweisprachige Erziehung beeinflussen können. Im Weiteren wird darauf eingegangen, inwieweit sich die Fachliteratur bisher mit dem Thema der simultanen Zweisprachigkeit im Schulalter beschäftigt hat. Es wird gezeigt, dass simultan zweisprachig aufgewachsene Kinder im Allgemeinen unter anderem Wortschatzlücken sowie Unsicherheiten und Fehler in der Grammatik aufweisen. Im Anschluss wird der Stand der Literatur zur Lesekompetenz betrachtet, und zwar sowohl aus Sicht der Sprechwissenschaft als auch aus Sicht der Zweisprachigkeitsforschung. Dabei wird die sprechwissenschaftliche These aufgegriffen, dass Vorlesen das Textsinnverstehen fördert. In der Literatur zur Zweisprachigkeit wird davon ausgegangen, dass Lesefähigkeiten der einen Sprache mühelos auf die andere übertragen werden können. Dennoch wird gezeigt, dass sukzessiv zweisprachig aufgewachsene Kinder im Allgemeinen langsamer als einsprachige lesen und größere Probleme damit haben, einen Text zu verstehen. Im darauf folgenden empirischen Teil werden sieben norwegisch-deutsche Kinder untersucht, welche jeweils einen deutschen und einen norwegischen Text vorlesen und im Anschluss Verständnisfragen dazu beantworten. Sowohl die Vorleseleistung als auch die Fähigkeit, adäquat auf die Verständnisfragen zu antworten, werden mit einer jeweils einsprachigen Kontrollgruppe verglichen. Zudem wird untersucht, ob die Kinder qualitative Unterschiede beim Vorlesen und Textsinnverstehen in ihren beiden Erstsprachen aufweisen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3.3, Leseflüssigkeit und Textverständnis: In der Forschung zu den Lesefähigkeiten von Kindern mit Migrationshintergrund sind zwei Ergebnisse immer wieder zu finden: Zum ersten lesen die Schüler in ihrer Zweitsprache langsamer. Zum zweiten haben sie größere Probleme damit, einen Text in der Zweitsprache zu verstehen, verglichen mit ihrer Leseleistung in der Erstsprache und auch beim Vergleich mit einsprachigen Gleichaltrigen, die in ihrer Muttersprache lesen. Diese Ergebnisse lassen sich zum Teil auch auf die Lesefertigkeiten von simultan zweisprachig aufgewachsenen Kindern übertragen. So untersuchten Favreau/ Segalowitz zweisprachige Erwachsene, die zwar im mündlichen Sprachgebrauch flüssig erschienen, beim Lesen jedoch in einer Sprache langsamer waren, welche demzufolge als ihre Zweitsprache bezeichnet wurde. Laut Bialystok können die Ergebnisse dieser Studie auch auf zweisprachige Kinder übertragen werden. Die Gründe für diese Unterschiede beim Lesen in Erst- und Zweitsprache bzw. zwischen starker und schwacher Sprache sind vielfältig. Dazu können mangelnde sprachliche Voraussetzungen, mangelnde Lesefertigkeiten oder auch unzureichende Kenntnisse über das Thema des zu lesenden Textes gehören. Ehlers nimmt an, dass der Hauptfaktor flüssigen Lesens eine kontextfreie Worterkennung ist. Sie stellt fest, dass die Ergebnisse der monolingualen Leeforschung zeigen, dass langsameres Lesen mit schwächeren Fertigkeiten in der automatisierten kontextfreien Worterkennung verbunden ist. Diese Ergebnisse seine auch für zweisprachige Leser festgestellt worden. Langsames Lesen deutet demnach auch bei Zweisprachigen auf eine verringerte Automatisierung hin. Um flüssig lesen zu können, müssen Zweisprachige demnach Fähigkeiten wie Buchstaben- und Worterkennung sowie Kodieren und Dekodieren automatisieren und in ihren beiden Sprachen beherrschen.

Über den Autor

Claudia Karbe, geboren 1980, hat Sprechwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache in Halle (Saale) und Leipzig studiert. Nach Arbeitsaufenthalten in Oslo und Marseille arbeitet sie heute als Nachrichtenredakteurin. Zusätzlich unterrichtet sie in Seminaren angehende Sprecher und arbeitet als Lehrerin im Bereich Deutsch als Fremdsprache.

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