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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 106
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die 1999 beschlossene Bologna-Erklärung, die bis Ende 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulrahmen schaffen soll, brachte radikale Veränderungen von Lehr- und Lernprozessen in jeglicher Hinsicht mit sich. Die vorliegende Studie stellt sich daher die Frage: Wie können Leistungsnachweise an Hochschulen im Sinne von Bologna angepasst oder verändert werden? Sind hier elektronische Prüfungen eine zeitgemäße Lösung? Können die neuen Techniken effizienter genutzt werden, indem man sich an Kriterien und Empfehlungen orientiert? Für die Beantwortung dieser Fragen sollen anhand etablierter Analyseverfahren von elektronischen Prüfungen Gütekriterien für elektronische Klausuren im Hochschulbereich abgeleitet werden. Aus den hieraus resultierenden Rahmenbedingungen werden dann Gestaltungsempfehlungen für elektronische Prüfungen entwickelt, die für Dozenten, Institutionen und Studierende einen Mehrwert gegenüber traditionellen schriftlichen oder auch mündlichen Leistungskontrollen generieren. Ziel dieser Arbeit ist es, Entscheidungshilfen in technischer, organisatorischer, methodischer und didaktischer Hinsicht für die Gestaltung elektronischer Prüfungen an Hochschulen zu erstellen, damit diese eine zeitgemäße und anspruchsvolle Leistungsbewertung gewährleisten können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2.4, Vergleich der Konzepte: Wie die dargestellten Beispiele der drei Hochschulen Bremen, Münster und Berlin demonstrativ zeigen, sind drei verschiedene Gestaltungsumsetzungen zur Raumnutzung in Prüfungen möglich, die wiederum mit drei Hardwarealternativen zum Gebrauch von Computer oder Notebooks in Verbindung stehen. Die Hochschule Bremen setzt erfolgreich Computer zur gleichen Zeit in einem Raum im Testcenter ein. Die FU Berlin nutzt studentische Notebooks zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Räumen als Prüfungsinstrument. Die WWU Münster ist mit der Umsetzung in Gruppen in unterschiedlichen Räumen und Zeiten zufrieden. Allein in den Ausstattungen und Ausgestaltungen der Konzepte und der damit verbundenen Kosten unterscheiden sich die drei Hochschulen erheblich. Während die Universität Bremen mit dem Testcenter, universitären PCs und 120 Prüfungsplätzen die weitaus kostenintensivere Anschaffung getätigt hat (ca. 65.000 Euro) und sich aufgrund mangelnder Tests gegen studentische Laptops entschied, vertritt die FU Berlin eine günstige Alternative mit studentischen Notebooks in PC-Pools mit 221 Plätzen. Münster bevorzugt eine Lösung mit vier Pools mit universitären PCs und jeweils ca. 30 Prüfungsplätzen. Ein genauer Vergleich der fixen und laufenden Kosten ist aufgrund der Heterogenität der Hochschulen nicht herzustellen. Festzuhalten ist jedoch, dass die Universität Bremen durch Fördergelder das Testcenter überhaupt erst erstellen konnte. In der Prüfungsstruktur kann die norddeutsche Hochschule durch das Testcenter gleiche Prüfungen unter gleichen Prüfungsbedingungen anbieten, während in Westfalen in mehreren PC-Pools an gleichwertigen Prüfungen teilgenommen wird. Auch die FU Berlin versucht durch Standardisierung der Aufgaben ein gleiches Niveau in mehreren Prüfungsgruppen und somit gleichwertige Bedingungen zu schaffen. Die Universität Bremen bietet mit dem ZMML ein breites Serviceangebot an, um auch didaktische Hilfen bei der Erstellung und Umsetzung des Fragenpools zu geben. In der WWU Münster und FU Berlin liegt die Verantwortung für die Erstellung der Prüfungen allein bei den Dozierenden. Die Universitäten Münster und Bremen bieten den Studierenden Übungsklausuren als formative Lernumgebung an. Die FU möchte in Zukunft mehr Prüfungen zur Übung einsetzen. Im GMW-Workshop ‘E-Assessment’ vom 18. und 19.07.2009 wurde das Konzept des Testcenters der Universität Bremen gelobt und deren Vorteile herausgestellt. Besondere Bedeutung wird den etablierten, verlässlichen Prozessen und der sicheren, stabilen Prüfungsumgebung sowie der damit verbunden Wartungsfreundlichkeit geschenkt. Allerdings benötigt die Umsetzung hohe finanzielle Mittel und Raumkapazitäten, die die Durchsetzung an vielen anderen Universitäten unmöglich macht. Auch eignet sich dieses Konzept eher bei Campus-Universitäten, um den Studierenden bei Prüfungen die weiten Wege zu ersparen. Vorteile von Prüfungen am eigenen Notebook sind aus der Sicht der FU Berlin der flexible Einsatz der Geräte sowie die Gewohnheit der Studierenden, die dadurch mit weniger Prüfungsangst zu kämpfen haben. Auch die negativ erwähnten hohen Hardwarekosten der Universität Bremen sind in der Berliner Lösung geringer und die Raumkapazitäten werden nicht durch klassische PC-Räume wie in Münster verbraucht. Allerdings ist die Notebookhardware sehr heterogen und die Prüfungsteilnahme erfordert Kompatibilität mit der Infrastruktur der Universität, was wiederum gegen eine Verwendung von studentischen Notebooks spricht. Für die Umsetzung und Verwendung von Hard- und Software und der damit verbunden Service- und Dienstleistungen sprechen viele Vor- und Nachteile, die aufgrund der Heterogenität der Hochschulen und den damit verbunden Nutzungswünschen unterschiedlich stark bewertet werden müssen. Ein Konzept, welches eine Masterlösung zur Umsetzung elektronischer Prüfungen darstellt, existiert leider nicht und so müssen individuelle Entscheidungen abgewogen und getroffen werden. 2.3, Abgrenzung von traditioneller zu elektronischer Prüfung: Während über allgemeine Assessment-Prozesse in den 1970er in Bezug auf die didaktischen Funktionen und Ausgestaltungen im Hochschulwesen Diskussionen geführt wurden, wird heute ähnlich über computerunterstützende Lernerfolgskontrollen diskutiert. Um eine effizientere Prüfungsabwicklung zur Bewältigung des steigenden Prüfungsaufkommens durchzusetzen, entwickelte sich die Idee, Klausuren in elektronischer Form darzustellen. Frage-, Lern- und Prüfungstypen müssen identifiziert werden, um diese elektronisch zu übertragen, ohne dabei Ihre diagnostischen Funktionen und Validität (Kapitel 3) zu verlieren. Unter dem Begriff ‘Matching’ wird die Übertragung konventioneller Prüfungs- und Frageformen in elektronische Umsetzungsvarianten verstanden. Traditionelle Prüfungen oder auch Papier-Bleistift-Verfahren (Paper-Pencil-Test) genannt, erfolgen zum Abschluss eines Semesters oder Ende des Seminars in schriftlicher Form mit Hilfe der Aufgabenerarbeitung auf dem Papier. Aber wo liegt genau der Unterschied? Viele behaupten, dass eine Ähnlichkeit zwischen E-Klausuren und traditionellen Prüfungen existiere und sehen den Unterschied nur in der elektronischen Durchführung der neuen Prüfungsform. Andere sagen, dass elektronische Prüfungen ein adäquates Mittel seien, den Anforderungen des modernen Hochschulalltags zu begegnen und für die Studierenden als auch Dozierenden und Institutionen dezidierte Vorteile im Unterschied zu traditionellen Verfahren darstellen würden. Der Computer entspreche schlicht dem Zeitgeist und die Verwendung von Papier-Bleistift-Verfahren sei anachronistisch.

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