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Pädagogik & Soziales

Daniela Jaremkof

Narzissmus in der Führungsebene: Karrieresprungbrett oder Hindernis?

ISBN: 978-3-8428-9454-9

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Erwartungen und Anforderungen an erfolgreiche Führungskräfte haben sich in den letzten Jahren durch sich immer schneller ändernde gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen stark verändert. Grund dafür sind unter anderem der steigende Konkurrenzdruck, die Internationalisierung der Unternehmen und die daraus resultierenden höheren Erwartungen und Anforderungen, die an Führungspersonen gestellt werden. Erfolgreiche Führungskräfte sollen ein realistisches Bild von sich selbst haben. Ein starkes Selbstbewusstsein und das Erkennen und Einsätzen der eigenen Stärken sind von zunehmender Bedeutung. Da Führungspersönlichkeiten das Schicksal ihres Unternehmens in Händen halten, ist es wichtig, die Persönlichkeitsstrukturen dieser Mitarbeiter herauszufinden und die Frage zu klären, ob Führungskräfte narzisstischer sind, als Personen ohne Führungsaufgaben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Was ist Narzissmus? 2.1, Der Versuch einer Erklärung: ‘Ein Narzisst ist derjenige, der sich gut liebt, aber auch jemand, der sich schlecht oder überhaupt nicht liebt. Der Narzisst zieht sich von der Welt zurück oder bringt sie durch seine Heldentaten zum Erstaunen.’ (vgl. Grunberger, 1982, S. 15) Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff des Narzissmus als Synonym für selbstsüchtige Selbstliebe, Ich- oder Selbstbezogenheit oder aber auch für soziale Rücksichtslosigkeit verwendet (vgl. Altmeyer, 2004, S. 16). Charakterstische Merkmale von Narzissmus sind zum Beispiel Autonomie, Einzigartigkeit, Selbstaufwertung und das Gefühl von Unendlichkeit (vgl. Grunberger, 1988, S. 80). Eine eindeutige Begriffserklärung und eine bessere Anwendung des Konzepts konnte trotz der raschen Verbreitung der Narzissmus-Theorie bis heute nicht erzielt werden (vgl. Altmeyer, 2004, S. 26). Einige Beispiele sollen die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Verwendungen bei Freud näher bringen. • Seit 1910: Narzissmus ist eine Bezeichnung für eine Perversion, bei der die Person den eigenen Körper wie ein Sexualobjekt behandelt (vgl. Freud, 1914, S. 51). • 1914: Mit dem Werk Zur Einführung des Narzissmus ist Narzissmus die libidinöse Ergänzung zum Egoismus des Selbsterhaltungstriebs. Hier wird die Ichlibido von der Objektlibido unterschieden, die jedoch durch die verbrauchte Energie von einander abhängig sind (vgl. Freud, 1914, S. 51). • Narzissmus wird zum ersten Mal als ursprüngliche Libidobesetzung des Ich gesehen (vgl. Freud, 1914, S. 53). • Aufgrund des verlorenen Narzissmus der Kindheit wird der Begriff des Ich-Ideals geprägt. Dieses entwickelte Ideal fungiert als Ersatz. Es erhält nun die Liebe, die in der Kindheit das Ich erhalten hat. Das Ich-Ideal wird Träger der früheren Vollkommenheit und das Ich wird anhand dieses Ich-Ideals gemessen und bewertet (vgl. Freud. 1914, S. 69). • Narzissmus bedeutet auch passiver Anteil der Objektliebe. Die Libido, die man einem Partner entgegenbringt, wird dem Ich entzogen gleichzeitig erhöht sich diese aber wieder durch die empfangende Liebe durch den Partner und lässt das Selbstgefühl wieder steigen (vgl. Freud, 1914, S. 53). • Unter dem narzisstischen Typus der Objektwahl versteht man das Gegenteil vom Anlehnungstypus. Man liebt das an einer anderen Person, was man selbst ist oder sein möchte (vgl. Freud, 1914, S. 64). • 1923: Narzissmus wird in primären und sekundären Narzissmus unterschieden (vgl. Freud, 1923, S. 283). Bereits bei Kindern konnte festgestellt werden, dass ihre Sexualtriebe sich vorerst an die Ichtriebe anlehnen und erst später selbständig werden. Eine Anlehnung zeigt sich jedoch noch daran, dass Personen, die für die Pflege, Ernährung und den Schutz des Kindes verantwortlich sind, also in den meisten Fällen die Mutter, zum ersten Sexualobjekt gemacht werden. Diese Variante der Objektwahl nennt man den Anlehnungstypus (vgl. Freud 1914, S. 63). Die Liebe ist gekennzeichnet von Sexualüberschätzung, welche aus dem primären Narzissmus des Kindes resultiert. Diese sexuelle Überschätzung lässt den Zustand der Verliebtheit entstehen, wodurch es zu einer Verarmung der Ichlibido zugunsten eines Objektes kommt (vgl. Freud, 1914, S. 64). Ein zweiter Typus beschreibt die Liebesobjektwahl, die nicht nach dem Vorbild der eigenen Mutter, sondern nach der der eigenen Person gewählt wird. Besonders häufig wurde dieser Typus bei Menschen mit gestörten Libidoentwicklungen entdeckt. Diese Variante wird der narzisstische Typus genannt (vgl. Freud, 1914, S. 76). Nach dem narzisstischen Typus liebt man das, was man selbst sein möchte also alles was dem Ich zum Ideal fehlt oder was das Ich nicht erreicht hat (vgl. Freud, 1914, S. 76). Nach dem narzisstischen Typus liebt man: - was man selbst ist, - was man selbst war, - was man selbst sein möchte, (das Ich-Ideal) oder - die Person, die ein Teil des eigenen Selbst war. Nach dem Anlehnungstypus liebt man: - die nährende Frau, oder, - den schützenden Mann (vgl. Freud, 1914, S. 66). Es muss aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich Menschen nicht eindeutig entweder in die Gruppe des Anlehnungstypus oder in die des narzisstischen Typus einordnen lassen. Vielmehr stehen jeder Person beide Möglichkeiten zur Wahl, wobei entweder die eine oder aber die andere bevorzugt werden kann (vgl. Freud, 1914, S. 64).

Über den Autor

Mag. Daniela JAREMKOF wurde 1983 in Wien geboren. Im Rahmen ihres Studiums verbrachte sie ein Sommersemester an der Miami University in Oxford, Ohio. Schon während ihres Studiums sammelte sie praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen. 2008 schloss sie ihr Wirtschaftsstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien ab. Ihre Spezialisierung auf Verhaltenswissenschaftlich Orientiertes Management motivierte sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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